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Haushaltsbuch der Elsa Chotzen.

Eigentlich hat dieses Buch nichts mit der Kunst zu tun und ich gestehe ein, dass die Herleitung dieses Zeitdokumentes aufgrund der zahlreichen Fotografien auch nicht als Fotobildband in Frage kommt. Weil ich aber dieses Buch wichtig finde, habe ich es kühn in die Rubrik "Denkmal" gesetzt und möchte es auch so gern verstanden wissen.

In das erst vor wenigen Jahren entdeckte Haushaltsbuch trug Elsa Chotzen von 1937 bis 1946 bis auf den Pfennig genau sämtliche Einkünfte und Ausgaben ihrer sechsköpfigen Familie ein. In einzigartiger Weise ist so der Alltag einer jüdischen Familie im nationalsozialistischen Berlin protokolliert. Tag und Tag, über neun Jahre hinweg – bis zur
Deportation dreier Söhne in die Vernichtungslager.

Ausgehend von dem Haushaltsbuch wird in diesem Band mit großer Intensität die Geschichte der Familie Chotzen erzählt – und zugleich das erschütternde Schicksal einer mutigen Frau beschrieben, die verzweifelt um das Leben ihrer Söhne und Schwiegertöchter kämpft und damit gegen die Brutalität des nationalsozialistischen Regimes ein Zeichen unbeugsame Menschlichkeit setzt.

Mehr als 130 Fotografien aus den Familienalben und eine Vielzahl von historischen Dokumenten ergänzen dieses beeindruckende, höchst lebendige Porträt deutscher Geschichte.
Gabriele Klempert
Pieken, Gorch /Kruse, Cornelia: Das Haushaltsbuch der Elsa Chotzen. Schicksal einer jüdischen Familie in Berlin 1937-1946. 288 S., 200 sw. u. 100 fb. Abb. 21 x 22 cm.Gb Nicolaische VA Berlin 2008. EUR 34,90
ISBN 3-89479-298-1
 
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