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Japans Liebe zum Impressionismus

Die Begeisterung der Impressionisten für die japanische Kunst ist Museums- und Ausstellungsbesuchern wohl bekannt; Japans Liebe zum Impressionismus dagegen dürfte vorwiegend Fachleuten vertraut sein» Seit Japan sich – nach einer über zweihundert jährigen nahezu vollständigen Abschottung – Mitte des 19. Jhs. politisch und wirtschaftlich wieder für die Welt öffnete, setzte ein reger Waren- und Informationsaustausch mit Europa ein, der auch einen intensiven kulturellen Austausch zur Folge hatte, insbesondere den mit Frankreich, Die japanische Kunst und Kultur übten eine ungeheure Faszination auf westliche Künstler aus, ganz besonders auf die-französischen Impressionisten Degas, Manet, Monet, Renoir, Pissarro, Gauguin, van Gogh, Toulouse-Lautrec u. v.a. haben sich von den ungewöhnlichen Perspektiven, den dekorativen, flächig-vereinfachten Formen und der expressiven Farbgebung japanischer Drucke inspirieren lassen. Monet und van Gogh z.B. wurden zu leidenschaftlichen Sammlern japanischer Holzschnitte. Und Monet gestaltete seinen Garten in Giverny nach japanischem Vorbild.

Dieses Phänomen des besonderen Interesses an der japanischen Kultur und deren Einflussnahme auf die Kunst in Europa ging unter dem Begriff "Japonismus" in die Kunstgeschichte der Moderne ein.

Umgekehrt löste der französische Impressionismus in Japan eine ebenso große Begeisterung aus, die sich zum einen auf das japanische Kunstschaffen auswirkte; zum anderen entstanden in Japan umfangreiche, bedeutende Sammlungen westlicher Kunst. Japanische Kunstsammler suchten und pflegten „enge Kontakte, ja zum Teil Freundschaften zu impressionistischen Künstlern."

Die Bundeskunsthalle in Bonn präsentiert bis zum 21. Februar 2016 eine Ausstellung "Japans Liebe zum Impressionismus" mit Meisterwerken des französischen Impressionismus aus verschiedenen umfangreichen japanischen Sammlungen, die in der westlichen Welt bislang kaum bekannt waren und vereint diese mit den Werken der von ihnen beeinflussten japanischen Maler.

Der sorgfältig erarbeitete Ausstellungskatalog dokumentiert eindrücklich diesen "kulturellen und künstlerischen Dialog" zwischen West und Ost, diese Wechselwirkung .zwischen französischer und japanischer Kunst. Deutsche und japanische Fachleute behandeln in ihren Beiträgen grundlegend und informativ historische Hintergründe, Künstler und Werke, sowie Museen und Sammlungen, Der Anhang listet, zum schnellen Nachschlagen geeignet, neben einem Verzeichnis der ausgestellten Werke, Literaturangaben und Personenregister die Kurzbiographien der vorgestellten Künstlerinnen und Künstler, sowie Museen und Sammlungen in Japan auf. - Ein mit 140 farbigen Abbildungen ausgestatteter fundierter Kunstband über den Impressionismus aus einem ungewohnten Blickwinkel.



17.12.2015
Christa Chatrath
Japans Liebe zum Impressionismus. Von Monet bis Renoir. Hrsg.: Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland Bonn. 256 S., 200 meist fb. Abb. 25 x 28 cm. Gb. Prestel Verlag, München 2015. EUR 49,95 CHF 65,00
ISBN 978-3-7913-5493-4
 
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