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Wand- und Raumgestaltungen von Ernst Ludwig Kirchner. |
Der Expressionist und „Brücke“-Mitbegründer Ernst Ludwig Kirchner (1880 – 1938) gilt als einer der großen Maler der klassischen Moderne. Dass er als Architekt mit abgeschlossenem Studium“ auch „auf dem Gebiet der Raumgestaltung künstlerisch tätig“ war, ist bisher weniger bekannt. Insgesamt fünf Aufträge für Wand- und Raumgestaltungen hat der Künstler ausgeführt: „die Kapelle in der Sonderausstellung in Köln, 1912, den Tabakwaren-Ausstellungsstand von Josef Feinhals in der Werkbundausstellung in Köln, 1914, die Wandmalereien im Treppenhaus des Brunnenturms im Sanatorium Dr. Oskar F. Kohnstamm in Königstein im Taunus, 1916, die Theater- und Tanzaufführungskulissen in Davos“, - seiner Wahlheimat -, „von 1920 bis 1937 sowie die Supraporte Lehrer Florian Bätschi mit Schulkindern am Schulhaus Davos Frauenkirch, 1936“.
Die vorliegende Forschungsarbeit eines Schweizer Kunsthistorikers untersucht diese 5 nachweislich ausgeführten Auftragsarbeiten. Mit der Akribie und Ausdauer des Wissenschaftlers erforscht Hans-Peter Keller (Jg. 1951), der sich seit seiner Studienzeit intensiv mit Kirchner beschäftigt hat, diese Werkgruppe als „eigenständige“ im Gesamtwerk. Er untersucht und verfolgt ihre Entstehung und Entwicklung, ihre Nutzung, ihre Veränderungen und ihren Verbleib, bearbeitet außer der Literatur umfangreiches Quellen- und Dokumentenmaterial wie Kirchners Briefwechsel u.a. mit Freunden, Sammlern, Museumsdirektoren und Händlern, Tagebucheinträge, unveröffentlichte Zeichnungen, Skizzenbücher und Fotografien Kirchners, Berichte und Rezensionen in Tagespresse und Zeitschriften und interviewt Zeitgenossen. Dabei konnte er „verschiedene bisher unpublizierte Werke von Ernst Ludwig Kirchner ausfindig machen, analysieren und datieren.“
Im Anhang stellt er die 5 Arbeiten der untersuchten Werkgruppe mit allen vorhandenen und ausfindig gemachten Angaben und Abbildungen im Briefmarkenformat zu einem „Werkverzeichnis“ zusammen, listet die aufgeführten Theater- und Tanzstücke mit Autoren, Titeln, Personen und z.T. sehr ausführlichen Inhaltsangaben sowie die verwendeten Kulissen, die im Laufe der Jahre immer wieder verändert wurden, auf.
Diese gründliche Forschungsarbeit, der die unveröffentlichte Lizentiatsarbeit des Autors von 1995 an der Universität Zürich zugrunde liegt, wurde 2019 als Dissertation anerkannt, mit dem Ziel, „eine Lücke in der wissenschaftlichen Bearbeitung des künstlerischen Werks“ Kirchners zu schließen.
01.04.2021 |
| Christa Chatrath |
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Gestaltete Wände und Räume. »… denn ich wollte doch etwas Gutes machen« Ernst Ludwig Kirchner. Keller, Hans-Peter. Ernst Ludwig Kirchner. Deutsch. 252 S. 441 fb. Abb. 29 x 23 cm. Hirmer Verlag, München 2021. EUR 39,90. CHF 48,70 |
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ISBN 978-3-7774-3616-6
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