Die Gründungs- und Frühgeschichte des Augustiner-Chorherrenstifts St. Marien auf dem Berge zu Altenburg. Schriftenreihe der Friedrich-Christian-Lesser-Stiftung (48). Klug, Nicole. 2025. 464 S. 20 fb. Abb., 1 sw. Abb. 24 x 17 cm. EUR 49,95. CHF 57,40 ISBN:
978-3-7319-1447-1 Michael Imhof
In der vorliegenden Studie wird auf der Grundlage des überlieferten diplomatischen Quellenmaterials die Geschichte des im Jahr 1172 in Altenburg gegründeten Augustiner-Chorherrenstifts St. Marien auf dem Berge untersucht. Ziel der Arbeit ist die Gründungs- und Frühgeschichte des Stifts im Zusammenspiel mit den lokalen Akteuren von der Gründung bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts erstmals umfassend heraus-zuarbeiten. Aufgrund der im 13. Jahrhundert angefertigten Urkunden-Fälschungen, die Kaiser Friedrich I. Barbarossa als Gründer inszenieren, galt das Stift als Staufer-Gründung. Ein Umstand, der in der Forschung bis heute kontrovers diskutiert wird. In der Arbeit wird der Blick daher auch auf die Entwicklung des Pleißenlandes unter Barbarossa, seine Beziehung zu den pleißenländischen Kirchen im Allgemeinen und zu Augustiner-Chorherren im Besonderen sowie auf die möglichen Gründerfiguren des Stifts gerichtet.
Stärker als bisher geschehen, wird die Einbindung des Stifts in dessen soziales, politisches und geistliches Umfeld untersucht. Die politischen Akteure, die in Beziehung zum Stift traten, umfassen neben den amtierenden Kaisern und Königen, die Wettiner als Pfandherren des Pleißenlandes, die Altenburger Burggrafen, die pleißenländische Ministerialität und stadtbürgerliche Gesellschaft. Ihnen gegenüber stehen die Naumburger Bischöfe, unter deren Zuständigkeitsbereich das Marienstift fiel, sowie die in Altenburg ansässigen geistlichen Institutionen, wie der Deutschen Orden, die Franziskaner und die Schwestern des Maria-Magdalena-Klosters.
Schließlich kann über den Aspekt der Memoria, als zentrale Aufgabe geistlicher Institutionen für die mittelalterliche Gesellschaft, Rückschlüsse auf die soziale Stellung des Augustiner-Chorherrenstifts in Altenburg und im pleißenländischen Umland gezogen werden.
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Woher ? wohin? Kunst in Aschaffenburg 1945-1976. Tomczyk, Leonhard. Hrsg.: Schauerte, Thomas; Lippert, Anja; Museen der Stadt Nürnberg. 2025. 176 S. 24 sw. Abb., 234 fb. Abb. 28 x 21 cm. EUR 22,95. CHF 26,40 ISBN:
978-3-7319-1498-3 Michael Imhof
Aschaffenburg nennt sich „Kulturstadt“ – und in der Tat: „Woher – wohin? Kunst in Aschaffenburg 1945–1976“ bietet eine kulturhistorische Zeitreise in das Aschaffenburg von 1945 bis 1976 und beleuchtet eine Kunstszene, die sich in vielen Facetten neu bildete, nachdem der Krieg das kulturelle Leben nahezu vollkommen zum Erliegen gebracht hatte. Über 100 Werke veranschaulichen Ursprung und Entwicklung dieser reichen Kunst- und Kulturlandschaft, die das Leben der Stadt bis heute mitprägt.
Die Publikation spannt den Bogen von der Formierung erster prägender Künstlergruppen und der Etablierung zahlreicher Galerien bis hin zur Erschließung einer Vielzahl verschiedener Ausstellungsräume. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Rolle der Bildungsstätten und der Einfluss von Persönlichkeiten wie Anton Bruder und vor allem Gunter Ullrich, von denen die kunstpädagogische Erziehung in Aschaffenburg maßgeblich beeinflusst wurde. Besonders hervorzuheben ist die ehemalige Jesuitenkirche, die sich ab 1976 zum ersten unabhängigen Kunstraum der Stadt entwickelte und seit 1990 als Ausstellungshalle die städtischen Museen bereichert.
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500 Jahre Bauernkrieg. 1525-2025. Wietzorek, Paul. 2025. 256 S. 21 x 14 cm. EUR 14,95. CHF 17,20 ISBN:
978-3-7319-1448-8 Michael Imhof
Der Band behandelt die wesentlichen Geschehnisse der verschiedenen Erhebungen der Bauern im Südwesten des Reichs und in Thüringen gegen ihre geistlichen und weltlichen Herren. Er stellt die religiösen, rechtlichen, sozialen, politischen Probleme und die persönlichen Anliegen der Bauern sowie von Teilen des niederen Adels wie auch der städtischen Unterschichten vor. Die kriegerischen Auseinandersetzungen verdeutlichen zugleich die Probleme des großen Umbruchs vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit, als sich durch Erfindungen, Entdeckungen und durch die Reformation das Leben der Menschen grundlegend zu wandeln begann.
Der Text enthält darstellende Abschnitte, die quellenmäßig fundiert sind, und etliche besonders informative Quellen, die in den heutigen Sprachgebrauch übertragen worden sind und dem Nutzer des Bandes unmittelbare, originale Einsichten und persönliche Wertungen ermöglichen sollen.
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Mahnung und Erinnerung. Eine Dokumentation über die Kriegs- und NS-Opfer in Bronnzell, Kohlhaus und Ziegel. Hrsg.: Schneider, Paul. 2025. 192 S. 86 sw. Abb. 21 x 14,8 cm. EUR 19,95. CHF 22,90 ISBN:
978-3-7319-1505-8 Michael Imhof
In dieser Dokumentation über die Kriegs- und NS-Opfer in Bronnzell, Kohlhaus und Ziegel werden 170 Menschen beschrieben, die in den beiden Weltkriegen zu Tode gekommen sind oder als vermisst gemeldet wurden.
Erfasst sind auch diejenigen, die durch die Luftangriffe auf Fulda, Bronnzell und Kohlhaus und im Lazarett Bronnzell (Rhönbad) gestorben sind. Zudem wurden die Opfer des Todesmarsches durch Bronnzell und des Gefangenenlagers in Kohlhaus sowie die durch das NS-Euthanasieprogramm Ermordeten aufgenommen.
Die Schicksale der in diesem Buch beschriebenen Opfer zeigen deutlich die verheerenden und unmenschlichen Folgen von Krieg und Gewaltherrschaft. Das Buch soll dabei helfen, die Verstorbenen in Erinnerung zu behalten und zugleich eine Mahnung an die Nachwelt sein.
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Geistesblitze und Dauerbrenner aus 1250 Jahren. Herzogliches Museum, Stiftung Schloss Friedenstein Gotha: 27. April bis 26. Oktober 2025. Hrsg.: Friedenstein Stiftung Gotha; Hrsg.: Grulke, Sonja. Gotha genial?!. 2025. 216 S. 12 Abb., schematisch, 199 fb. Abb. 27 x 22 cm. EUR 24,95. CHF 28,70 ISBN:
978-3-7319-1507-2 Michael Imhof
Schulpflicht, Flugzeug, Karussell? Von Gotha aus haben viele Ideen und Erfindungen ihren Weg in Politik, Wirtschaft oder das Bildungswesen angetreten. Die Sonderausstellung „Gotha genial?! Geistesblitze und Dauerbrenner aus 1250 Jahren“ lädt zu einer Zeitreise durch die 1250-jährige Geschichte der Stadt ein und zeigt, dass Gotha ein Ort von einzigartigem Wert ist – geprägt von den Ideen und Entwicklungen, die in dieser Stadt entstanden sind, und den Köpfen dahinter, die hier lebten und wirkten. Statt einer chronologischen Darstellung ihrer 1250-jährigen Historie stehen thematische Schwerpunkte im Zentrum der multiperspektivischen Auseinandersetzung – von Politik, Bildung, und Handwerks- und Industriegeschichte bis hin zu Aus aller Welt nach Gotha, Vereine und Engagement und kulturellen Ausdrucksformen wie Typisch Gotha und Feste, Feiern und Musik. Besondere Errungenschaften und prägende Ereignisse der Stadtgeschichte wie die Einführung der regionalen Farbgebung in der Kartografie oder der Bau des ersten Krematoriums in Deutschland werden dabei immer wieder reflektiert – nicht als endgültige Werturteile, sondern als Impulse zur eigenen Einschätzung. So stehen zentrale Fragen im Raum: Was macht Gotha einzigartig? Welche Ideen und Entwicklungen haben die Stadt geprägt? Was macht Gotha genial? |
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Hofbaumeister der Fürstbischöfe von Lübeck an der Residenz Eutin. Studien zur schleswig-holsteinischen Kunstgeschichte (20). Pietsch, Ulrich. Georg Greggenhofer 1719-1779. 2025. 160 S. 6 fb. Abb., 174 fb. Abb. 30 x 24 cm. EUR 29,95. CHF 34,40 ISBN:
978-3-7319-1318-4 Michael Imhof
Georg Greggenhofer gehört zur Gruppe der Baumeister, die den „Backsteinbarock“ in Schleswig-Holstein entwickelt und zur Blüte geführt haben. Als Hofbaumeister der Fürstbischöfe von Lübeck und Herzöge von Holstein-Gottorf errichtete Greggenhofer an deren Residenz in Eutin das St. Georgs-Hospital, eine Orangerie, ein Komödienhaus, ein Kavaliershaus und ein Kollegiengebäude sowie das Lusthaus am Ukleisee. Nach dem russisch-dänischen Tauschvertrag von 1773 erweiterte er schließlich das neu hinzugekommene Residenzschloss in Oldenburg. Die Anzahl der Bauten für andere Auftraggeber nehmen ungleich größeren Raum in seinem Werk ein.
So errichtete Greggenhofer unter anderem Gutshöfe mit Herrenhäusern, Torhäusern, Scheunen, Stallgebäuden und Kavaliershäusern. Außerdem plante er eine französische Gartenanlage für Schloss Ahrensburg und er ist der Schöpfer des für seine Zeit noch ungewöhnlichen Eremitagengartens auf dem Gut Schierensee. Seine Bauten zeichnen sich durch eine spätbarocke, aber dezente Gestaltung der Fassaden aus, die bereits den Übergang zum Klassizismus erkennen lassen.
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Kollaborative Prozesse moderner Architekturproduktion. Studien zur internationalen Architektur- und Kunstgeschichte (203). Schiefer, Hannah. Handwerk und Baukunst. 2025. 676 S. 34 sw. Abb., 245 fb. Abb. 29,7 x 21 cm. EUR 99,00. CHF 114,00 ISBN:
978-3-7319-1403-7 Michael Imhof
Diese Studie untersucht, wie handwerkliche Praktiken und ¬Prozesse architektonische Konzepte prägen und welche ¬Potenziale sie für Demokratisierung und Enthierarchisierung im Bauwesen bieten. Anhand von Beispielen aus dem Werk von Ludwig Mies van der Rohe, Rudolf Schwarz und Peter Zumthor wird das komplexe Zusammenwirken von Architekten, Handwerkern sowie weiteren personellen und nicht-personellen Akteuren im Bauprozess bis in die einzelnen Entscheidungs¬prozesse hinein ausgeleuchtet. Es wird gezeigt, warum das Handwerk als vermittelnder Faktor zwischen Material und Architekturproduktion im 20. Jahrhundert eine zentrale Rolle spielte und bis heute für die Bauwirtschaft unverzichtbar bleibt. |
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KI-Bilder. Künstlich oder auch künstlerisch?. Baumann, Hans D. 2025. 288 S. 28 sw. Abb., 253 fb. Abb. 24 x 17 cm. EUR 29,95. CHF 34,40 ISBN:
978-3-7319-1467-9 Michael Imhof
Seit wenigen Jahren erzeugt künstliche Intelligenz Bilder, die von menschengemachten Fotos, Gemälden oder Zeichnungen kaum noch zu unterscheiden sind. Die Ergebnisse werden zunehmend besser und realistischer und setzen die von Anwendern formulierten Vorgaben genauer um. Technisch sind diese künstlichen Bilder meist perfekt – aber können sie auch Kunstwerke sein? Das Verfahren ist zwar neu, dennoch bietet die Kunstwissenschaft Lösungsansätze zur Beantwortung dieser Frage: Der Umgang mit Kopie, Plagiat oder Fälschung, die technische (Re-)Produzierbarkeit von Kunstwerken und ihre „Aura“, das Phänomen Kitsch, zunehmende Mittelbarkeit künstlerischer Werkzeuge, handlungstheoretische Ansätze der Produktion und vor allem eine rezeptionszentrierte Methodik. Welche ästhetische Erfahrung ergibt sich bei fehlender Kenntnis davon, ob es ein schöpferisches Subjekt hinter einem Werk gibt? |
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Rekonstruktion, Wiederaufbau und klassischer Städtebau. Neumarkt-Kurier (1/2025). Hrsg.: Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e. V. Neumarkt-Kurier 1/2025 [Dresden]. 2025. 32 S. 42 fb. Abb., 3 sw. Abb. 29,7 x 21 cm. EUR 5,00. CHF 5,80 ISBN:
978-3-7319-1523-2 Michael Imhof
Der Denkmalpfleger Gerhard Ebeling – Ein stiller Held der ersten Stunde | Felix Richter
Ein Wettbewerb für die Carolabrücke | Holger Just.
„Italienischer Barock in Dresden“ – eine Ausstellung des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen im Ständehaus vom 16. November 2023 bis zum 27. März 2024 (Teil 2) | Martin Schuster, Jan Eining, Tobias Knobelsdorf, Julia Maitschke, Anita Niederlag, Sabine Webersinke.
Frankfurter Facetten – Ein Ausflug der JUGHND in die Stadt der Skyline und des Fachwerks | Milena Filipps.
Auf den Spuren Augusts des Starken und seines Sohnes sowie der Deutschen in Polen und im Baltikum (6.–15. August 2024) | Carlo Rudolph.
Nachruf Ehrenmitglied Architekt Dipl.-Ing. Manfred Auerswald | Torsten Kulke
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Das Raubkunst-Spiel. Franken wird Kolonie. Hrsg.: Falkenberg, Karin; Drozåk, Jean-François. 2025. 60 S. 44 fb. Abb. 21 x 21 cm. EUR 12,95. CHF 14,90 ISBN:
978-3-7319-1470-9 Michael Imhof
Raubkunst … In einer deutschen Großstadt rauben People of Color – mit vorheriger Ansage und klar als spielerisches Experiment deklariert – Gegenstände von hoher Identifikationskraft. Mit skurril-frechen, aktionskünstlerischen Texten und deutlich angelehnt an Äußerungen ehemaliger Kolonialherren in Afrika, präsentieren sie die geraubten Objekte einer erstaunten Öffentlichkeit. Die Ausstellung dreht den Blick um: People of Color blicken auf fränkische Ureinwohner und interpretieren deren Lebenswelt nach Gutdünken – so wie einst die Kolonialmächte auf Menschen in den Kolonien herabblickten.
Mitten im Projekt ändert das Aktionstrio dann auch noch plötzlich und willkürlich alle vereinbarten Spielregeln. Anders als versprochen, sollen die identifikationsstarken Schätze nicht mehr zurückgegeben werden. Der Stadt stockt der Atem ...
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"Sakrale Architektur in Niedersachsen nach 1945. Hrsg.: Jager, Markus; Krafczyk, Christina. 2025. 352 S. 190 fb. Abb., 90 sw. Abb. 28 x 21 cm. EUR 45,00. CHF 51,80" ISBN:
978-3-7319-1497-6 Michael Imhof
In den Jahrzehnten nach 1945 wurden so viele Kirchen errichtet wie in kaum einem vergleichbaren Zeitraum zuvor. Dabei wurde der Sakralbau zu einem großen Experimentierfeld der modernen Architektur. Neben ausdrucksstarken Bauten in Beton oder Stahl und Glas entstanden auch weniger prominente Kirchen, die heutzutage nicht immer als sakrale Architektur geschätzt werden. Erst in den letzten Jahren, zumal unter dem Eindruck von Kirchenleerstand und -abriss, werden die Besonderheiten der Sakralarchitektur der Nachkriegszeit wieder entdeckt.
Dieser Band bietet erstmals einen Überblick über den jüngeren Kirchenbau in Niedersachsen. Expertinnen und Experten beleuchten in zahlreichen Beiträgen die Vielfalt der sakralen Bautätigkeit und lenken die Aufmerksamkeit auf die Qualitäten dieses Baubestandes.
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Max Schnös (1889-1964) - Maler und Graphiker. Aus Baunach in die Welt. Wiesemann, Gabriele. 2025. 112 S. 141 fb. Abb., 2 sw. Abb. 29 x 21 cm. EUR 19,95. CHF 22,90 ISBN:
978-3-7319-1492-1 Michael Imhof
Max Schnös (1889–1964) ist als Maler und Graphiker vor allem für seine Radierungen fränkischer Städte und Landschaften bekannt. Es lohnt sich, sein Œuvre als Ganzes wiederzuentdecken, darunter sensible Porträts in Öl, zügig skizzierte Charakterstudien, leuchtend farbige Aquarelle und die comicartigen Illustrationen zur großen wirtschaftlichen Krise auf dem Bamberger Notgeld während der Hyperinflation 1923. Ausgebildet als Lithograph in Bamberg, führten ihn seine Lehr- und Wanderjahre in die Kunstzentren Nürnberg und Dresden sowie schließlich nach London, die damals größte Stadt der Welt. Während des Ersten Weltkriegs wurde er in England zivilinterniert, war aber im Lager als Porträtmaler erfolgreich und betrieb dort eine Malschule. Zurück in der fränkischen Heimat gründete Max Schnös ein Atelier, etablierte sich mit Werbegraphik und schuf zahlreiche Logos, Plakate und Produktkataloge für regionale Unternehmen. Zu seiner Kundschaft zählten örtliche Brauereien ebenso wie die „Startups“ der damals jungen Elektroindustrie. In den 1920er Jahren war er der wichtigste graphische Künstler der Region. Das Buch zeigt Biographie und Werk von Max Schnös in ihren gegenseitigen Beziehungen. |
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Stadt- und statt Museum. Schriften der Altstadtfreunde Warendorf (4). Hrsg.: Sandmann, Laurenz; Altstadtfreunde Warendorf e.V. Gasthof und Posthof [Warendorf]. 2025. 256 S. 101 fb. Abb., 35 sw. Abb. 24 x 16,5 cm. EUR 24,95. CHF 28,70 ISBN:
978-3-7319-1491-4 Michael Imhof
Mit dem vierten Band der Schriftreihe „Stadt- und statt Museum“ setzen die Altstadtfreunde ihren Fokus auf die jüngsten Forschungen zur Stadtgeschichte fort.
Im Mittelpunkt steht diesmal die Post mit ihrer wechselvollen Geschichte. Hans Rennemeier beschäftigt sich mit der Regionalgeschichte des Postverkehrs in Warendorf und gibt in einem weiteren Aufsatz Einblicke in erhaltene Poststücke, die von und nach Warendorf gingen. In mehreren Beiträgen von Fred Kaspar werden die Post- und Gasthöfe vorgestellt, die sich aus mehreren Jahrhunderten an der Oststraße und an der Freckenhorster Straße bis heute erhalten haben. Sie dokumentieren ein weiteres Mal den außergewöhnlich gut überlieferten Bestand historischer Gebäude in der Warendorfer Altstadt und den hierin abzulesenden Lebens- und Wirtschaftsweisen.
Ein weiterer Schwerpunkt bildet der Siechenhorst, ein weitgehend vergessener Ort, aber sowohl für die ältere als auch jüngere Geschichte der Stadt vom großen Interesse. Zuletzt als „Alter Schützenhof“ und „Kaffeehaus Beermann“ bezeichnet, wird seine 800 Jahre dauernde Geschichte von Fred Kaspar, Frank Högg, Petra Sondermann und Alfred G. Smieszchala in mehreren Aufsätzen aufgearbeitet.
In der Warendorfer Altstadt werden zurzeit neue Versorgungsleitungen verlegt. Bei jedem gegrabenen Loch sind auch die Archäologen der Stadt Warendorf vor Ort. Der Grabungsleiter Dennis Becker berichtet von der spannenden Aufgabe der Stadtarchäologie und ihren neuen Erkenntnissen.
Thematisiert wird auch der behördliche Umgang mit einem historischen Haus an der Wallgasse und den Auswirkungen auf die Altstadt. Ein wichtiger Vereinszweck der Altstadtfreunde wird hierbei deutlich: Die historisch gewachsene Stadt kann nur durch Schaffung von Wissen zur Geschichte der Stadtstruktur und der einzelnen Häuser in ihrem räumlichen und funktionalen Zusammenhang und in ihrer baulichen Qualität erhalten werden. Gerade in der Hoffnung, durch breiteres Wissen zu fundierteren Entscheidungen für die Zukunft beizutragen, publizieren die Altstadtfreunde immer wieder neue Ergebnisse der Forschung zur Vergangenheit.
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Weltläufigkeit in der Frühen Neuzeit. Hainhoferiana (6). Hrsg.: Tacke, Andreas; Dauser, Regina. Grenzenlos?. Deutsch; Englisch. 2025. 200 S. 60 fb. Abb., 7 sw. Abb. 29,7 x 21 cm. EUR 34,95. CHF 40,20 ISBN:
978-3-7319-1461-7 Michael Imhof
Gelehrte, Handwerker?/?Künstler oder Kaufleute – so unterschiedlich diese Professionen zu sein scheinen, teilten sie in der Vormoderne doch häufig ein Aktionsprinzip: die grenzüberschreitende Mobilität. Der Anspruch, sich nicht nur Kenntnisse über unterschiedliche Kulturkreise anzueignen, sondern sich auch in diesen bewegen und behaupten zu können, galt nicht zuletzt als Grundlage einer auch materiell erfolgreichen Karriere. Seit dem Spätmittelalter – man denke an die Ausbildung von Kaufmannslehrlingen, an Künstlerreisen, Gesellenwanderungen oder den Austausch von Studierenden innerhalb des europäischen Universitäts-netzes – schlug sich diese Forderung nach Weltläufigkeit auch in Erziehungsgrundsätzen nieder, weit vor der Etablierung der ›Kavalierstour‹ junger Adeliger. Mit dem Schwerpunkt ›um 1600‹, der Zeit Philipp Hainhofers (1578–1647), fragt der Band vertiefend nach Zielvorstellungen und Praktiken von Weltläufigkeit, die bislang kaum auf ihre Spezifik hin untersucht wurden. Angesichts der sich um 1600 europaweit verschärfenden politischen, konfessionellen und wirtschaftlichen Spannungen werden aber auch gezielt ›Grenzen‹ jeder Art in den Fokus genommen, um vormoderne Kosmopolie als kulturelles Phänomen in ihrer Vielschichtigkeit besser verstehen und im Vergleich schärfer konturieren zu können. |
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Wikingerdämmerung. 1066 - Zeitenwende im Norden. Hrsg.: Museum für Archäologie in der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf, Ralf Bleile; Leibniz-Zentrum für Archäologie, Dieter Quast. 2025. 240 S. 26 sw. Abb., 508 fb. Abb. 29,7 x 21 cm. EUR 29,95. CHF 34,40 ISBN:
978-3-7319-1479-2 Michael Imhof
Vor eintausend Jahren verändert sich das Leben der Menschen in Skandinavien innerhalb weniger Jahrzehnte grundlegend. Großflächige Königreiche entstehen und werden Teil des christlichen Europas. Es ist eine Zeit der Umbrüche. Alte Herrschaftszentren und Städte werden zerstört, neue errichtet. Die Veränderungen sind machtpolitisch gesteuert, und sie werden durch Bilder und Symbole ins tägliche Leben getragen. Einmalig ist der monumentale Teppich von Bayeux, der die Eroberung Englands durch die Normannen zeigt. Als zeitgenössisches Zeugnis hält er die Zeitenwende für immer fest. Noch heute zeigt sich die Wirkmacht der damaligen Bilder, die auch in modernen Kunstwerken Verarbeitung finden.
Doch was macht eine Zeitenwende aus? Wie wird sie später im Rückblick benutzt, um die eigene Geschichte zu schreiben? Gab es sie wirklich, die Wikinger unserer Phantasie? Haben sie jene Epoche bestimmt, die wir nach ihnen benennen, und wie lebten die Menschen dieser Zeit tatsächlich?
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und die aktuelle Hausforschung in Österreich. Jahrbuch für Hausforschung (73). Hrsg.: Arbeitskreis für Hausforschung e.V.; Fries, Oliver; Sonnleitner, Andrea; Spohn, Thomas. Wohnen ? Raumstrukturen und Raumfunktionen im Wandel. 2025. 464 S. 180 sw. Abb., 357 fb. Abb. 30 x 24 cm. EUR 59,95. CHF 68,90 ISBN:
978-3-7319-1452-5 Michael Imhof
Der Band versammelt 31 verschriftlichte Referate der Jahrestagung 2023 des Arbeitskreises für Hausforschung e.V., die unter dem Titel „Wohnen – Raumstrukturen und Raumfunktionen im Wandel“ vom 30. September bis 4. Oktober 2023 in Gmünd in Kärnten stattfand. Die in vier Kapitel gruppierten Beiträge spiegeln in regionaler, thematischer und methodischer Hinsicht die große Bandbreite der Hausforschung wider. Es stehen neben verschiedenen Regionen Deutschlands und jeweils einem Beitrag aus Italien, Polen, Schweden und Tschechien – wie üblich – das gastgebende Land bzw. die Tagungsregion Kärnten sowie der Tagungsort Gmünd im Vordergrund. Das Spektrum reicht vom „Alten Rathaus“ des 15. Jahrhunderts in Wien und den ältesten Bauten im Kärntner Freilichtmuseum bis zum Forschungsthema der Rauchstuben im alpinen Raum. Ebenso weit spannen zeitlich wie thematisch die Beiträge zu Raumstrukturen und -funktionen – vom Viehstall und dem Wandbett in Nordwestdeutschland bis zu den Dachgeschosswohnungen der Warschauer Bohème.
Aussagekräftige Ergebnisse sind besonders durch die methodische Kombination von Bauuntersuchung und Auswertung archivalischer Quellen (Bauantragsunterlagen, Hausratinventare u. a.) zu gewinnen. Sechs Beiträge zur Geschichte der Hausforschung einerseits und drei zu neuesten Forschungsergebnissen runden den Band ab.
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An die Schönheit Otto Dix. Von der Apotheose zur Todsünde. Schubert, Dietrich. 2025. 464 S. 159 sw. Abb., 304 fb. Abb. 29 x 24 cm. EUR 49,95. CHF 57,40 ISBN:
978-3-7319-1421-1 Michael Imhof
Das Arbeiterkind Otto Dix aus Gera/Elster war ein Jasager und der Sinnlichkeit leidenschaftlich ausgeliefert. Das betonte Dix, der seit Sommer 1927 als Lehrer an der Kunstakademie Dresden wirkte, in einem Brief von 1930/32 an Werner Haftmann. Und mit dem Dichter Alfred Döblin hätte er sagen können: „Die Dinge sind einzigartig …“ Aus diesen Gründen verachtete Dix die Maler, welche die sichtbare Wirklichkeit abwerten, und zwar weil sie damit – im Sinne der Philosophie Friedrich Nietzsches – den Wert des Lebens abwerten. Bereits vor dem Krieg ‘14/18 lasen der junge Dix und seine Freunde statt Arthur Schopenhauer den lebensbejahenden Philosophen Nietzsche, der Schopenhauers Pessimismus überwunden hatte und im Kunstschaffen die Gegenkraft gegen den Willen zur Verneinung des Lebens sah, nämlich das Anti-Nihilistische par excellence. Als herausragend in Dix‘ Œuvre bewerten wir die Kriegsdarstellungen „Schützengraben“ von 1923 (verschollen), das Triptychon „Der Krieg“ 1929–1932 (heute in Dresden) und den Zyklus der 50 Radierungen, die Dix mit dem Galeristen Karl Nierendorf zum Anti-Kriegsjahr 1924 realisierte, mit denen er Protokolle der ‚Hölle‘ seiner Zeit als Spiegel vorhielt. Diese sind, wie W. Haftmann bereits schrieb, die bedeutendsten Kriegs-Darstellungen in der Kunst des 20. Jahrhunderts; ein Exemplar befindet sich im Historial de la Grande Guerre in Péronne. Entgegen heutiger Meinung war Otto Dix keineswegs nur ein Protagonist der sog. „Neuen Sachlichkeit“ (Ausstellung in Mannheim 1925), die übrigens wieder in Mode ist, sondern er übertraf und entgrenzte im Großteil seines Kunstschaffens deren simple und glatte Formen in gekonnter Weise und voll Sarkasmus in seinen Figurenbildern, in Porträts und in weiblichen Aktbildern mit den Prinzipien des kritischen Verismus. Malerei kritischer Feststellung war die Formel des Dichters Carl Einstein für diese Kunst. Und Willi Wolfradt konnte gültig schreiben: „Dix ist eine einzige Obstruktion gegen das subtile Bildchen, das so tut als ob nichts gewesen ist.“ |
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Bauen mit Holz in der Wüste. Altstadt und Umgebung von Buchara. Hrsg.: Kutnyi, Andrij; Schuller, Manfred. Deutsch. 2025. 112 S. 202 fb. u. 34 sw, Abb. 29,7 x 21 cm. EUR 24,95. CHF 28,70 ISBN:
978-3-7319-1481-5 Michael Imhof
Die Altstadt von Buchara birgt das am besten erhaltene Geflecht von historischen Profanbauten in Zentralasien. Ein erster Blick lässt Lehm als Baustoff für die ein- bis zweistöckigen, nach außen hermetisch abgeschlossenen Hofhäuser vermuten. Konstruktiv handelt es sich jedoch um Fachwerkkonstruktionen. Holz ist das wichtigste Material für Wände, Decken und die Flachdächer, die dann mit Lehm verputzt werden. Die Art mit Holz zu konstruieren unterscheidet sich deutlich von denen des christlichen Abendlandes. Noch deutlicher wird dies bei den anspruchsvollen Bauten, den Moscheen und Madrasas. Hier wird der in der Flussoase so wertvolle Baustoff bei Stützen, Decken, Kuppeln und kunstvollen Ziergliedern in bislang nicht bekannter Technik und Qualität verwendet. Erstmals wurden in Buchara Bauwerke mit überraschenden Ergebnissen durch Methoden der Bauforschung untersucht. Ergänzt werden die Ausführungen durch Beiträge zu der ebenso ungewöhnlichen wie praxisorientierten Leimtechnik und zu Art und Auswahl der Bauhölzer durch dendrochronologische Untersuchungen. Dass insbesondere die so wertvollen Profanbauten aktuell stark gefährdet sind, zeigt ein abschließender Beitrag. |
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5000 Jahre - Lanneshof (Künzell). Geschichte und Geschichten in Wort und Bild. Hrsg.: Schneider, Paul. Deutsch. 2025. 260 S. 29 fb. Abb., 92 sw. Abb. 24 x 16,5 cm. EUR 29,90. CHF 34,40 ISBN:
978-3-7319-1488-4 Michael Imhof
„Ein Stück wüstes Land“: So nennt der Propst von Petersberg, Philipp von Spiegel zum Desenberg (1691-1720), den Lannesküppel. Doch ganz so wüst stellt sich die Geschichte des Lanneshofes und der Lanneshöfer nicht dar.
Die recherchierten Daten und gesammelten Texte erstrecken sich über einen Zeitraum, der aus früher Vorzeit bis in die Gegenwart reicht. Aufgenommen sind auch exemplarisch Ereignisse aus den Nachbargemeinden des Lanneshofes und der Region Fulda, die auf die Menschen der beiden Bauernhöfe auf dem Lanneshof Einfluss genommen haben. Vielleicht kann dies die Bedeutungsveränderungen der Landwirtschaft zur Ernährung der örtlichen Bevölkerung aufzeigen. Ebenso die Entwicklung eines bäuerlichen Betriebes hin zu einem standortbedrohten, hochtechnisierten Unternehmen.
Dieses Buch zeigt allen heimatgeschichtlich Interessierten ein Bild auf von der reichen Geschichte des Lanneshofes als heutiger Teil der politischen und kirchlichen Gemeinden Künzells. Bei den älteren Lesern werden manche Erinnerungen wachgerufen. Für den jüngeren Leser werden Zusammenhänge und Entwicklungen erkennbar.
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G.L.F. Laves. Bauten in Hannover und Norddeutschland. Hrsg.: Adam, Hubertus; Hrsg.: Schöne, Sally; Hrsg.: Landeshauptstadt Hannover, Der Oberbürgermeister; Hrsg.: Museum August Kestner. Deutsch. 2025. 136 S. 195 fb. Abb., 8 sw. Abb. 18,8 x 12,5 cm. EUR 14,00. CHF 16,10 ISBN:
978-3-7319-1326-9 Michael Imhof
Georg Ludwig Friedrich Laves (1788 Uslar–1864 Hannover) ist ein wichtiger Vertreter des Klassizismus in Deutschland. Sein Hauptwirkungsort war Hannover, wo er 1816 eine Anstellung als Hofarchitekt erhielt und bis zum Oberbaudirektor aufstieg. Das Hoftheater (heute Oper), die Waterloosäule, der Umbau von Leineschloss und Schloss Herrenhausen sowie mehrere Palais zählen zu seinen wichtigsten Bauprojekten. Aber auch im weiteren Umland wurden Neu- und Umbauten von ihm realisiert, so in Celle, Derneburg und Springe.
Der Architekturführer enthält kurze Beschreibungen zu allen noch erhaltenen Bauten, die sich auf Entwürfe von Laves zurückführen lassen. Fotos vom aktuellen Zustand sind ergänzt durch historische Abbildungen und Entwurfszeichnungen. Angaben zu Besichtigungsmöglichkeiten und Kontaktdaten machen die Publikation zum praktischen Reiseführer.
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