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Olms - Georg Olms Verlag Ag |
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Kultur der Neuzeit als Begriff und Problem. Wie kulturelles Denken entsteht und wieder zu verschwinden droht. Pikulik, Lothar. 2021. 176 S. 21 x 15 cm. Pb. EUR 29,80. ISBN:
978-3-487-15974-4 Olms
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Die Münchner "Sechs" und das moderne künstlerische Plakat. Urbanczik, Wolfgang. Deutsch. 2020. 328 S. 88 meist fbg. Abb. 24 x 17 cm. Pb.. EUR 68,00. ISBN:
978-3-487-15860-0 Olms
Das moderne künstlerische Plakat ist ein Kind der Großstadt und der radikalen sozioökonomischen Umbrüche des 19. Jahrhunderts. Seine Prinzipien und Modi wirken in den Bereichen von Werbung und Kunst und bestimmen das Zeitgespräch der Gesellschaft. Verdichtet sind die zentralen Problemfelder und Themen der modernen Plakatkunst in der historischen Unternehmung „Die Sechs“, einer Mischung aus Künstlervereinigung und Agentur, die 1913 in München entstand. Angesiedelt im Zwischenbereich von Kunst und Kommerz beleuchtet ihre Geschichte sowohl den besonderen Rang des Plakats als auch den grundsätzlichen Konflikt zwischen autonomer und zweckgebundener Gestaltung.
Die reich bebilderte Publikation stellt erstmals die Münchner „Sechs“ umfassend vor. Dem Grenzgängertum des modernen künstlerischen Plakats und der historischen Spanne des Gruppengeschehens von der Vorkriegszeit bis in die Epoche der Weimarer Republik entspricht dabei eine Methodologie, die die visuelle Forschung zum Grafikdesign mit Fragestellungen der Kunst- und Künstlergeschichte verknüpft. Das Resultat ist die facettenreiche Darstellung eines ebenso ungewöhnlichen wie charakteristischen Zeitphänomens von unverminderter Aktualität.
The modern artistic placard is a child of the metropolis and of the radical socio-economic upheavals of the 19th century. Its principles and modes have their effect in the spheres of advertising and art and set the tone for the social discourse of the day. The central problem areas and themes of modern placard art are contained in the historical enterprise of “The Six”, a combination of artists’ association and agency created in Munich in 1913. Embedded in the space between art and commerce, its history illustrates both the particular status of the placard and the fundamental conflict between autonomous design and design for a specific purpose.
This richly-illustrated publication offers the first comprehensive introduction to the Munich “Six”. The genre-crossing nature of the modern artistic placard and the historical span of the group’s activities from the pre-war period into the Weimar Republic corresponds to a methodology that connects visual research into graphic design with issues around the history of art and artists. The result is the most multifaceted depiction of a phenomenon of the time which was both unusual and characteristic, and which is still relevant today.
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Zwischen Nachwirkung und Vereinnahmung. Zu zweihundert Jahren dokumentierter Rezeption Karl Friedrich Schinkels.. Büchel, Wolfgang. Deutsch. 12.2020. 636 S. mit 10 Abb.. 24,0 x 17,0 cm. Gb.. EUR 78,00. ISBN:
978-3-487-15932-4 Olms
Karl Friedrich Schinkel ist die an Nachwirkung bedeutendste Gestalt der Kultur Preußens. Sein gesamtes Werk – das künstlerische innerhalb verschiedener Gattungen sowie das architekturtheoretische – wird bis heute intensiv rezipiert. Doch obwohl die Schinkel-Literatur an Umfang stetig zunimmt, ist die Rezeption dieses Œuvres bisher nicht umfassend untersucht worden.
Die vorliegende Studie schließt somit eine entscheidende Lücke innerhalb der Schinkelforschung und liefert gleichzeitig einen gewichtigen Beitrag zur Rezeptionsforschung an sich. Sie widmet sich der gesamten Rezeption Schinkels, beginnend mit der Fertigstellung seines ersten bedeutenden Baus, der Neuen Wache in Berlin. Die Untersuchung verfolgt die Nachwirkung bis heute über alle Zeitläufte hinweg. Zentrale Phasen der Schinkel-Rezeption werden erstmals angemessen reflektiert. Das sind vor allem die überaus wichtigen Festvorträge der seit 175 Jahren beinahe ohne Unterbrechung stattfindenden Schinkelfeste des Berliner Architekten- und Ingenieur-Vereins jeweils an Schinkels Geburtstag, die die gesamte Rezeption einzigartig spiegeln und mitprägen. Ebenfalls untersucht werden der rezeptive Verlauf im Nationalsozialismus, die besondere Lage der biographischen Erzählung und weitere bis jetzt kaum behandelte Aspekte.
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Eugen Napoleon Neureuthers Randzeichnungen. Eine kritische Reflexion seiner Position. Studien zur Kunstgeschichte (216). Fricke, Anna. 2020. 452 S. 179 Abb. 24 x 17 cm. Gb. EUR 58,00. ISBN:
978-3-487-15825-9 Olms
Der Münchner Künstler Eugen Napoleon Neureuther (1806-1882) fiel als junger Mann bei König Ludwig I. in Ungnade, als er im Auftrag des Cotta-Verlags die Pariser Julirevolution von 1830 in großformatigen Arabesken illustrierte. Die in verschiedenen europäischen Ländern erneut aufkommenden revolutionären Bewegungen um 1830 bewirkten auch in München eine reaktionäre Wende. Neureuther mied in Folge klare politische Äußerungen in seiner Kunst, profilierte sich weiter mit literarischen Randzeichnungen und ging in die zeitgenössischen Biografien als spätromantisch-konservativer Arabeskenzeichner ein.
Eine aufmerksame Lektüre seiner arabesken Randzeichnungen zeigt jedoch, dass diese die literarischen Texte nicht nur illustrieren, sondern interpretieren, kommentieren und in einigen Fällen sogar kritisch untergraben. Auch Neureuthers fortdauernde Sympathien für den Liberalismus treten dabei deutlich zutage.
In der Monographie von Anna Fricke werden die vollständigen Vorzeichnungen zu Neureuthers Randzeichnungen um Dichtungen der deutschen Classiker, die der Künstler direkt im Anschluss an seine Revolutionsarabesken konzipierte, sowie weitere Handzeichnungen zum ersten Mal veröffentlicht und besprochen. Zudem wird der handschriftliche Nachlass des Künstlers in Privatbesitz, der in der Neureuther-Literatur bisher nur punktuell zitiert wurde, in einem Regest aufgearbeitet. Insgesamt korrigiert die vorliegende Studie die bisherige einseitige biographische Sicht auf den Künstler.
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. CARL FRIEDRICH VON RUMOHR, SÄMTLICHE WERKE, Reihe 2, Quellen und Forschungen, Bd.2. Hrsg.: Dilk, Enrica Yvonne. Das Kunstblatt und Vasari. Carl Friedrich Rumohr im Briefwechsel mit Ludwig Schorn. Deutsch. 2020. 248 S. mit 10 Abb.. 24,0 x 16,0 cm. Leinen. EUR 48,00. ISBN:
978-3-487-15918-8 Olms
Carl Friedrich von Rumohrs Schreiben an den Cotta`schen "Kunstblatt"-Redakteur Ludwig Schorn geben Einblicke in eine publizistische Interessengemeinschaft, die die beiden Briefpartner vor dem Hintergrund eines regen deutsch-italienischen Kulturtransfers verband: Die hier mitgeteilten Briefe (1820-1832) dokumentieren deren gemeinsames Engagement für die Kunstpraxis und -theorie im Zusammenspiel mit den Beiträgen, die Rumohr zeitgleich in Schorns Journal publizierte. Es wird nachgezeichnet, wie tatkräftig er auf das Programm des "Kunstblatts" einwirken konnte, das sich schon in der Aufbauphase zum Fachorgan der Kunstliteratur entwickelte.
Die anhand ergänzender Dokumente abgerundete Brieffolge gewährt auch Einsicht in die Werkstatt eines Connaisseurs, für den Polemik eine konstruktive Triebfeder war, um der »practischen Kunstlehre Gewinn« zu bringen. Dies geht insbesondere aus Rumohrs Konfrontation mit Johann David Passavant und Johann Dominik Fiorillo um die Mittelalterverehrung der Nazarener und die schönheitlichen Normen der Klassizisten hervor.
Ferner spiegelt sich die Anerkennung wider, mit der Schorn seinem impulsgebenden Mitarbeiter als Quellenforscher, Stilkritiker und Vasari-Kenner begegnete, welcher ihm auch bei der Bearbeitung der ersten deutschen Gesamtausgabe der "Vite" (Bd. I, 1832) Beistand leistete. In den "Kunstblatt"-Beiträgen historiographischen Inhalts, die Rumohr weitgehend in seinem Standquartier Florenz verfasste, war es ihm ein zentrales Anliegen, die Thesen zur Erhellung der Frühstufe italienischer Malerei durch ein visuelles Dokumentationsmaterial zu untermauern. Aus diesen Vorstufen erwuchs das Hauptwerk "Italienische Forschungen" (1827-1831): Es sollte jüngeren Fachkollegen, wie Johannes Gaye, Alfred Reumont und Heinrich Wilhelm Schulz, den Weg in die Archive bahnen und wesentlich zur Entfaltung einer urkundlich begründeten Kunstgeschichte beitragen.
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Abwesenheit, Zeit und das Wandermotiv in der deutschen Kunst des 19. Jahrhunderts. Studien zur Kunstgeschichte (213). Idrobo, Carlos. Das, was von uns weggeht. 2019. 356 S. 12 meist fb. Abb. 21 x 15 cm. Pb. EUR 48,00. ISBN:
978-3-487-15693-4 Olms
Die Darstellung des Abschieds zählt seit der Antike zu den großen Themen in der bildenden Kunst, ebenso wie in Musik und Literatur. Insbesondere der Aufbruch des Wanderers am Beginn seiner Reise mit oftmals unbestimmtem Ziel hat unzählige bedeutende Maler und Zeichner beschäftigt und auch den Betrachter zu philosophischen Überlegungen herausgefordert:
Wie erscheint das, was von uns weggeht? Zu Beginn der Wanderschaft ist das Gesicht des Wanderers noch erkennbar, bald nur sein Profil, bald der Rücken. Langsam bewegt er sich in die Anonymität und seine individuellen Charakterzüge verschwinden. Zurück bleibt das Bild einer Rückenfigur – scheinbar bewegungslos und dennoch im Aufbruch. Und alles, was wir erfahren, ist eine Erwartung des Moments, in dem der Wanderer tatsächlich verschwindet oder wieder zurückkehrt.
Anhand von 7 Darstellungen des Wanderers als Rückenfigur bei Moritz von Schwind, Carl Gustav Carus, Carl Spitzweg, Caspar David Friedrich und Arnold Böcklin untersucht Carlos Idrobo den ästhetischen Zusammenhang von Wandern, Abwesenheit und Zeit in der Malerei des 19. Jahrhunderts. Dabei bewegt sich seine Studie auf dem Mittelweg zwischen Kunstgeschichte und Philosophie, bezieht auch Erkenntnisse aus Tanz-, Musik- und Literaturwissenschaft souverän mit ein und ermöglicht so einen zeitgenössischen Blick auf kanonische Werke der Kunstgeschichte.
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Der Dandy, Bohemien und Vagabund als Protestfiguren bei Gustave Courbet und in der Französischen Kunst des 19. Jahrhunderts. Studien zur Kunstgeschichte (215). Chrost, Jennifer. 2019. 344 S. 74 z. T. fb. Abb. 24 x 17 cm. Pb. EUR 68,00. ISBN:
978-3-487-15775-7 Olms
Der distinguierte Dandy, der verwegene Bohemien mit vernachlässigter Kleidung und der umherziehende Vagabund ohne festen Wohnsitz waren von jeher Protestfiguren, die gegen die etablierten Normen der Gesellschaft und das politische System aufbegehrten. Auch viele französische Künstler des 19. Jahrhunderts faszinierte der Habitus und unkonventionelle Lebensstil dieser Außenseiterfiguren, die sich zu Projektionsflächen gesellschaftskritischer Ideen entwickelten. Insbesondere Gustave Courbet (1819–1877), der dem Sozialismus und später auch dem Anarchismus verbunden war, adaptierte in einigen seiner Selbstporträts jene gesellschaftlichen Typen, die er auf subtile Weise zu Ausdrucksformen seiner politischen Rebellion in der Kunst stilisierte.
Mittels ikonographisch-ikonologischer Methode untersucht die vorliegende Studie Bildnisse und Selbstbildnisse Courbets im sozialgeschichtlichen Kontext und widmet sich vor allem der detaillierten Analyse politisch konnotierter Details wie der Kleidung oder der Haar- und Barttracht. Ergänzend herangezogen werden neben Druckgraphiken von Paul Gavarni, Honoré Daumier, Émile Pauquet, Nicolas-Toussaint Charlet und Charles Joseph Traviès auch die Typendarstellungen aus "Les Français peints par eux-mêmes" und "Le Diable à Paris", satirische Blätter und Revolutionsgraphiken.
The distinguished dandy, the rakish bohemian with shabby clothes, and the wandering vagabond with no fixed abode have all been from time immemorial protest figures, rebels against established social norms and political systems. Many 19th-century French artists were fascinated by the habitus and unconventional lifestyle of these outsider figures, who became a canvas onto which ideas critical of society could be projected. In particular Gustave Courbet (1819-1877), who was linked with socialism and later with anarchism, adapted these social types in some of his self-portraits, subtly stylising them into artistic expressions of his own political rebellion.
This study uses iconographical and iconological methods to examine Courbet’s self-portraits in their socio-historical context, and focuses above all on a careful analysis of details with political connotations such as clothes or hair and beard styles. Also taken into consideration, alongside prints by Paul Gavarni, Honoré Daumier, Émile Pauquet, Nicolas-Toussaint Charlet and Charles Joseph Traviès, are the depictions of types from Les Français peints par eux mêmes and Le Diable à Paris, satirical magazines, and revolutionary graphics.
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Wasserräume und Herrschaftsrepräsentation. Spudasmata (181). Hrsg.: Schelske, Oliver; Wendt, Christian. Mare nostrum – mare meum. 2019. 236 S. 8 Abb. 21 x 15 cm. Pb. EUR 68,00. ISBN:
978-3-487-15807-5 Olms
Welche Bedeutung haben Seeherrschaftsvorstellungen für die Repräsentation von Macht, insbesondere im Fall von politischer Herrschaft? Und welche Entwicklungen lassen sich von der Beherrschbarkeit des Meeres als “anthropologischer Grundleistung”, wie sie in Mythos und Dichtung ihren Niederschlag findet, hin zur Funktionalisierung von Herrschaftsrepräsentation von der klassischen griechischen Antike über die römische Republik und die Kaiserzeit bis in die Spätantike feststellen? Dieser Frage gehen die in diesem Band versammelten Beiträge unter Einbeziehung verschiedener methodischer Zugriffe (philologisch-literaturwissenschaftlicher wie historischer) nach. Die Bezugnahme auf das Meer (und das Element Wasser) als eine relevante Basis von Legitimationsstrategien entscheidender politischer Akteure in der Antike soll auf diese Weise epochen-, regionen- und genreübergreifend problematisiert werden.
What impact do ideas of sea power have on the representation of power and political rule? How can we detect developments that lead from the possibility to rule the sea as an “anthropological basic skill”, reflected in myth and poetry, to the more functional aspect of the representation of power from Classical Greece to Late Antiquity?
These questions are addressed in the chapters of this volume. Using different methodological approaches (Classical Philology, Literary Studies, History), the reference to the sea (and to large bodies of water) is discussed as a strategy to create and reinforce the legitimacy of influential political actors in antiquity, across genres, regions and times.
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Das Geheimnis des Pharaos. Eine Zeitreise zu den alten Ägyptern. Wierlemann, Sabine / Clasen, Christoph. 2019. 227 S., 19 x 12 cm Br. EUR 12,80
ISBN:
978-3-487-08879-2 Olms
Bei ihrer zweiten Zeitreise landen Mathilda und Felix im alten Ägypten, wo zahlreiche Abenteuer auf sie warten.
So gerät Felix auf der Pyramiden-Baustelle in große Gefahr und riskiert sein Leben, um einen Freund vor den Einbalsamierern zu retten. Mathilda erfährt das harte Leben der einfachen Bevölkerung. Als Schreiberin des Pharaos lernt sie aber auch die prunkvolle Seite des ägyptischen Lebens kennen. Bei Hofe jedoch droht ihr Gefahr, beinahe wird sie das Opfer einer Intrige.
Als der Pharao stirbt, wissen die Geschwister, dass sie handeln müssen. Nur wenn sie das königliche Uschebti, den Auslöser ihrer Zeitreise, wieder an den Ort seiner Bestimmung zurückbringen, können sie wieder in die Gegenwart reisen. Als der Herrscher beerdigt wird, gelingt es den Zwillingen durch eine List, ins Innere der Pyramide zu gelangen. Nachdem sie auf dem Weg zur großen Grabkammer letzte Prüfungen bestanden haben, gelangen sie ans Ziel ihrer Reise: Sie bringen dem toten Pharao ihre Gabe dar. Bis zum Schluss wissen die Geschwister nicht, ob ihr tollkühner Plan tatsächlich aufgehen wird.
Ab 10 Jahre.
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Der Salon und die Pariser Kunstszene unter Napoleon I. Kunstpolitik, Künstlerische Strategien, Internationale Resonanzen. Knels, Eva. Studien zur Kunstgeschichte (RD202), Band: 214. 2019. 424 S.,55 z. T. fb. Abb. 24 x 17 cm. Gb. EUR 72,00
ISBN:
978-3-487-15774-0 Olms
Der Pariser Salon war die größte und wichtigste Ausstellung zeitgenössischer Kunst in Europa im 19. Jahrhundert. Er war Bühne künstlerischer Selbstvermarktung und Ort des Wettstreits, Kunstmesse, Massenattraktion, kulturelles Aushängeschild und staatliches Propaganda-instrument in einem; er versammelte Künstler, Kritiker, Sammler und Händler, war Anlass für ästhetische Debatten und zog ein internationales, sozial heterogenes Publikum in seinen Bann.
Die Salons des Konsulats und des Premier Empire (1799–1814) wurden von Napoleon und seinen Beratern als Bühne und Werkzeug politischer Propaganda genutzt. Diesem tiefgreifenden Wandel der Ausstellung hatten sich Künstlerinnen und Künstler anzupassen. Gleichzeitig mussten sie auf neue künstlerische Trends reagieren, um sich in der Pariser Kunstszene behaupten zu können. Erfolg und Reichweite der Salons dieser Jahre lassen sich nicht nur an steigenden Aussteller- und Besucherzahlen ablesen. Auch die vielfältigen Formen ihrer Rezeption – in Zeitungen und Zeitschriften, Briefen, Reiseberichten und graphischen Sammelbänden – belegen die Strahlkraft der Ausstellung, die Frankreichs Grenzen überstieg.
Auf einer breiten Basis größtenteils unveröffentlichter Quellen untersucht Eva Knels die Organisation der Ausstellung, die teilnehmende Künstlerschaft sowie die internationalen Reaktionen auf den Salon, unter Berücksichtigung des komplexen Wandels der Kunstszene zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Dabei nimmt die Autorin die wechselseitigen Zusammenhänge von Kunstpolitik, künstlerischer Produktion und deren Rezeption in den Blick.
The Paris Salon was the largest and most important contemporary art exhibition in 19th-century Europe. It was a stage for artistic self-promotion and a place of competition, an art fair, popular attraction, cultural flagship and state propaganda instrument rolled into one; it brought together artists, critics, collectors and dealers, was a stimulus for aesthetic debates and brought an intellectual and socially heterogeneous public under its spell.
The Salons of the Consulate and First Empire (1799-1814) were used by Napoleon and his advisers as a stage and tool for political propaganda. Artists had to adapt to this far-reaching change to the exhibition. At the same time they had to react to new artistic trends in order to maintain their place in the Paris art scene.
The success and scope of the Salons in these years are demonstrated not only by the rising numbers of exhibitors and visitors. The many forms of their reception – in newspapers and magazines, letters, travel diaries and volumes of reproductions – are also evidence of the exhibition’s wide appeal, which reached beyond the borders of France.
Based on a wide range of largely unpublished sources, Eva Knels examines the organisation of the exhibition, the participating artists, and the international reaction to the Salon, with reference to the complex changes in the art world in the early 19th century. The author’s perspective includes the changing interrelationships between artistic policies, artistic production and the reception of art. |
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Die Geschichte(n) gefalteter Bücher
Leporellos, Livres-Accordéon und Folded Panoramas in Literatur und bildender Kunst
Hrsg.: Christoph Benjamin Schulz . 2019. 596 S. mit 189 überwiegend fbg. Abb. Hardcover. (LITERATUR - WISSEN – POETIK, Band 7) 596 S., 189 meist fb. Abb., Gb. EUR 118,00
ISBN:
978-3-487-15751-1 Olms
Die Beiträge dieser ersten internationalen Gesamtschau über das Phänomen gefalteter Bücher umfassen 600 Jahre okzidentaler Buchgeschichte: Sie reicht von Faltbüchern des Mittelalters und Harlequinaden der frühen Neuzeit über entfaltbare Seitenfolgen in gebundenen Büchern bis hin zu Leporellos, Folded Panoramas und Livres-Accordéon, die im 19. Jahrhundert eine veritable Blütezeit erfuhren.
Gefaltete Formate wurden für Kalender und Chronologien, für Panoramen und Überblicksdarstellungen genauso verwendet wie für Drucke von Umzügen und Prozessionen sowie für typologisch angelegte papierne Bildergalerien und illustrierte Kinderbücher. Im 20. Jahrhundert erlebten gefaltete Bücher sowohl in der experimentellen Literatur als auch im Kontext des Künstlerbuchs eine internationale Renaissance.
Die materielle Expansion des Buchkörpers ist weit mehr als ein überraschender Effekt: Sie erlaubt andere Formen der Inszenierung von Inhalten, als sie auf den Seiten gebundener Bücher möglich sind – und dem entsprechend auch andere Lektüreerfahrungen. Bücher, die man entfalten kann, verwandeln sich vor den Augen ihrer Betrachter. Im gefalteten Zustand kann ein Leporello geblättert und sequenziell betrachtet, es kann aber auch punktuell aufgeklappt oder in Gänze entfaltet werden – und sich in diesem Sinne auflösen.
Die haptischen Dimensionen der Aneignung und die semantischen Potentiale von Prozessen des (Ent-) Faltens spielen dabei eine zentrale Rolle. Als ästhetische Strategie ist das Falten gerade im Kontext der Geschichte des Buches facettenreich und komplex. Und so heben die hier versammelten, reich bebilderten Geschichten gefalteter Bücher einen bisher unentdeckten Schatz der Buchgeschichte. |
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Dispositive der Transformation - Dispositifs de transformation. Kulturelle Praktiken und künstlerische Prozesse - Pratiques culturelles et processus artistiques.Hrsg.: Schneider, Wolfgang; Butel, Yannick; Bärwolff, Theresa; Suzanne, Gilles. Dtsch.; Franz.; Engl. 2019. 192 S. 23 x 15 cm. Pb. EUR 29,80. ISBN:
978-3-487-15744-3 Olms
In Zeiten von Globalisierung und Digitalisierung ist die Auseinandersetzung mit Prozessen der Transformation in den Künsten von besonderer Relevanz; denn ihre kreativen Köpfe avancieren zu entscheidenden Akteuren des Wandels. Die Herausgeber und Beiträger dieser Publikation beschäftigen sich sowohl theoretisch als auch anhand konkreter Fallbeispiele mit dem Gegenstand der Transformation am Beispiel kultureller Praktiken und künstlerischer Prozesse. Es geht um Europa, Deutschland und Frankreich, es geht um Theater und Film, um Kulturinnen- und Kulturaußenpolitik, vor allem geht es um Entwicklungen einer zivilgesellschaftlichen Selbstverständigung über kulturelle Vielfalt.
In der Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Transformationsprozessen, in denen Kunst und Kultur eine entscheidende Rolle spielen, ermöglicht dieser internationale Band des deutsch-französischen Promotionskollegs „Kulturvermittlung / Médiation culturelle de l`art“ der Universität Hildesheim und der Aix-Marseille Université in seinen unterschiedlichen Zugängen und in der Zusammensetzung der Autorenschaft kultursoziologische sowie gesellschaftspolitische Beobachtungen, Analysen und Reflexionen der erforschten Transformationsprozesse. Sie reichen geographisch von Brasilien, über Frankreich, Belgien, nach Deutschland, in das östliche Europa und bis in den Mittelmeerraum (Tunesien, Libanon, Palästina), beschäftigen sich inhaltlich mit Fragen der Identität in Europa, Formen der Erinnerung und Stadtentwicklungsprozessen sowie mit dem Einsatz neuer Technologien und diskutieren die notwendigen Konsequenzen in den Künsten.
Die Universität Hildesheim und die Aix-Marseille Université kooperieren dank der Förderung durch die Deutsch-Französische Hochschule seit 2001 mit der Einrichtung eines gemeinsamen deutsch-französischen Studiengangs in Kulturvermittlung / Médiation culturelle des arts in den Kulturwissenschaften, der seit 2013 durch die Einrichtung eines deutsch-französischen Promotionskollegs ergänzt wird.
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Baukunst im Kontext. Studien zur Kunstgeschichte (212). Bamberg, Ludwig Christian. Die Garnisonkirchen des Barock in Berlin und Potsdam. 2019. 612 S. 414 Abb. 30 x 21 cm. Gb. EUR 98,00. ISBN:
978-3-487-15692-7 Olms
Die lebhafte Debatte um den Wiederaufbau der Garnisonkirche in Potsdam hat ungeachtet aller Kontroversen die kulturelle und städtebauliche Bedeutung dieser geschichtsträchtigen Kirchengebäude erneut ins Bewusstsein gerufen. In der vorliegenden Studie werden erstmalig alle sechs brandenburgischen Garnisonkirchen, die an drei Standorten aufeinander folgend maßgeblich unter Friedrich Wilhelm I. errichtet wurden, im Zusammenhang analysiert und gedeutet: die lutherischen in Berlin sowie die simultanen und die katholischen in Potsdam. Ihre Geschichte wird über rund 250 Jahre verfolgt und dabei in den Kontext der Heeresgeschichte, der Kirchengeschichte, der Baugeschichte und der Stadtbaugeschichte gestellt.
Dabei ist die zweite Potsdamer Garnisonkirche Philipp Gerlachs nicht nur ein Hauptwerk des preußischen Barock im engeren Sinn und ein Baukörper von eminenter Bedeutung für das Stadtbild. Sie ist auch steingewordenes Bild der Kirchenpolitik des Bauherrn und Patrons, der als König seiner reformiert geleiteten Hofkirche, als Obrist seines Regiments der lutherisch geführten Garnisonkirche und als Summus Episkopus seiner Landeskirche der simultan genutzten Gemeindekirche eng verbunden war und sie zu seiner Grablege bestimmte.
Gegenstand der Untersuchung sind zudem die Fragen nach Vorbildern und eigener Vorbildwirkung der Kirchen. Aber auch die Maßnahmen der Nachfolger des Preußenkönigs für die Kirchen, das Heer und die Landeskirche sowie die Maßnahmen der republikanischen Bauträger dreier politischer Zeiträume, die die großen Kirchen aufopferungsvoll erhielten, dann in den Ruin und schließlich in den Untergang führten, werden eingehend dargestellt.
The lively debate surrounding the rebuilding of the Garrison Church in Potsdam has, quite apart from all the controversies, renewed awareness of the cultural and civic architectural significance of a building steeped in history. This is the first study to analyse and interpret in context all six Brandenburg garrison churches, which were built consecutively in three locations, primarily under Frederick William I: the Lutheran ones in Berlin and the Catholic ones in Potsdam. Their history is traced over some 250 years, placing them in the contexts of military history, church history, architectural history and the history of urban design.
Philipp Gerlach’s second Potsdam Garrison Church is not only a masterpiece of Prussian baroque in the narrower sense and a structure of outstanding importance for the cityscape. It is also an image in stone of the religious politics of its builder and patron, who was closely connected as king to his Reformed Court Church, as commander of his regiment to the Lutheran Garrison Church, and as Summus Episcopus of his state church to the Parish Church which he chose as his burial place.
Other subjects examined include the models for the churches and their own influence as models. The study also depicts in detail the measures taken by the Prussian King’s successors for the churches, the army and the state church, and those taken by the responsible authorities in three different republican eras, which devotedly preserved the great churches, then led them to ruin and eventually to destruction.
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Mignon und Margarete in Malerei und Musik. Ästhetische Goethe-Rezeption und Fragmentierung nach 1800. Studien zur Kunstgeschichte (211). Roth, Dominik von. 2019. 438 S. zahlr. Abb. 24 x 17 cm. Br. EUR 69,00. ISBN:
978-3-487-15539-5 Olms
Johann Wolfgang Goethes "Wilhelm Meister" und "Faust" sind nicht erst seit dem 20. Jahrhundert Klassiker der deutschsprachigen Literaturgeschichte. Für viele Künstler und Komponisten des frühen 19. Jahrhunderts wurden die beiden weiblichen Figuren Mignon und Margarete Musen ihres eigenen Schaffens: Unzählige Zeichnungen, Gemälde und ein kaum mehr überschaubares Korpus von Liedvertonungen haben das ‚Bild‘ Mignons und Margaretes nachhaltig geprägt – und zuweilen bis heute auf stereotype Rollenbilder reduziert.
Anhand ausgewählter Bildwerke von Wilhelm von Schadow, Ferdinand Fellner und Ary Scheffer sowie Kompositionen von Carl Friedrich Zelter, Franz Schubert und Robert Schumann werden wirkungsästhetische Strukturen minutiös offengelegt. Untersucht werden das ästhetische Potential innerhalb des jeweils eigenen Mediums sowie das Vermögen von Bild und Musik, wieder auf den Text und dessen Lektüre zurückzuwirken.
Die Studie leistet einen wichtigen Beitrag, die eminente Bedeutung von Bild und Musik im Kontext der Rezeption um den literarischen Klassiker Goethe aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten, der der wechselseitig sich durchdringenden Kunstproduktion um und nach 1800 gerechter wird, als es monodisziplinäre Sichtweisen vermögen.
The philosopher Dieter Jähnig (1926-2016) was one of the most renowned representatives of his field of study and, after gaining his doctorate under Friedrich Beißner, engaged throughout his life with the work of Friedrich Hölderlin. His famous and extremely influential lecture from the 1980s on the philosophical importance of Hölderlin’s poetry is now available for the first time in book form to an wider public. Jähnig himself worked on the publication until shortly before his death, updating it where necessary.
The lecture is based on his conviction that Hölderlin’s poetry must interest philosophers precisely as poetry, and that we ignore its true aspirations if we consider it merely as an aesthetic subject. What we then overlook is the express relationship of this poetry with history. Hölderlin himself said that the poetry he began to write after breaking off from work on his Empedocles drama “should relate directly to the fatherland or to the age.” The centre and fulcrum of this turn in his later poetry is a new understanding of language, revealed to Hölderlin by his translation of Sophocles. The language of the poem should make the inner structures of the historical action present through a “changing of tones”: history is not a chronological sequence within the framework of past and present but the constant alternation of these interlocking structures, which Hölderlin called the “triple life”. Dieter Jähnig demonstrates that this triadic construction is also typical of other artworks and justifies the claim that art can be taken seriously as a “language” of history.
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Herrscherbild im Widerstreit. Die Place Louis XV in Paris: ein Königsplatz im Zeitalter der Aufklärung. Studien zur Kunstgeschichte (209). Rickert, Yvonne. 2018. 428 S. 106 Abb. 28 x 21 cm. Gb. EUR 84,00. ISBN:
978-3-487-15538-8 Olms
Im Jahre 1763 fand auf der Pariser Place Louis XV, der heutigen Place de la Concorde, die Einweihung der kolossalen Reiterstatue des Königs statt. Mit diesem Ensemble waren der Architekt Ange-Jacques Gabriel und der Bildhauer Edme Bouchardon beauftragt.
Die vorliegende Studie widmet sich neben der Entstehungsgeschichte auch der künstlerischen Originalität und den politischen Aussagen von Platz und Denkmal. Insbesondere beschäftigt sich die Autorin mit den unterschiedlichen Ansichten, die darüber bestanden, wie sich der König auf dem Platz zu inszenieren habe. Denn verschiedene Gesellschaftsgruppen versuchten, die Gestaltung des zukünftigen Königsbildes zu beeinflussen: Dem seit Ludwig XIV. etablierten Ideal des triumphierenden Souveräns stand das Bild des Frieden suchenden Herrschers gegenüber. Letztlich konnte sich Ludwig XV. durchsetzen und sich als Friedensfürst verewigen lassen. Darüber hinaus werden größtenteils noch unbekannte Schrift- und Bildquellen daraufhin befragt, wie die interessierte in- und ausländische Öffentlichkeit die auf dem Platz präsentierte Darstellung des Monarchen beurteilte. Die genannten Untersuchungsfelder verbindet die Frage nach dem komplexen Verhältnis zwischen der Souveränität des Königs und der öffentlichen Meinung im Zeitalter der Aufklärung. <>
In 1763, in the Place Louis XV (now Place de la Concorde) in Paris, a colossal equestrian statue of the king was unveiled. The ensemble was the work of the architect Ange-Jacques Gabriel and the sculptor Edme Bouchardon.
This study examines the development, artistic originality and political statements of both the square and the statue. The author is particularly concerned with the different views that emerged about how the king should present himself in the square. Different social groups tried to influence the design of the proposed royal image: the ideal established since the time of Louis XIV of a triumphant sovereign was set against the image of a ruler seeking peace. Finally Louis XV succeeded in having himself immortalised as a peaceful ruler. Written and visual sources, many of them previously unknown, are examined to establish how public interest at home and abroad judged the portrayal of the monarch presented in the square. These areas of study are linked by the question of the complex relationship between the sovereignty of the king and public opinion in the age of the Enlightenment.
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Mid-19th Century Architectural Theory, the Memorial Mosaics for Prince Albert and the Queen Victoria`s Position as Female Sovereign. Studien zur Kunstgeschichte (210). Schultheiss, Petra. Like an Ancient Shrine. Engl. 2018. 360 S. 59 meist fb. Abb. 21 x 15 cm. Gb. EUR 78,00. ISBN:
978-3-487-15540-1 Olms
When Prince Albert died in 1861 at the age of forty-two, his wife Queen Victoria followed this tragic event by an elaborate mourning period in which she surrounded herself as well as her people with memorials of the Prince Consort. Of these, the three most elaborate, the Albert Memorial Chapel, the Royal Mausoleum and the National Memorial to the Prince Consort, all included mosaic decoration.
In close connection to current architectural theories such as polychromy or the ideal of the complete decoration as well as the research and experimentation that was carried out with and about the medium mosaic, the memorial mosaics were planned and designed. The medium Queen Victoria chose for these monuments served to underline and strengthen the image of Prince Albert that she created and through this also helped to secure her own claim to power as female sovereign.
This book presents an overview of the history of mosaic in England up to the 1860s and a detailed description of the processes of planning and creating the mosaics. Queen Victoria´s memorial program as a whole will be described and compared to contemporary mourning rituals as well as British precedents for initiating similar cults.
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Leben und Tod in der Kunst der präklassischen Kulturen Mesoamerikas. Ein Beitrag zur Entwicklung des Todesverständnisses. Schöpf, Ellen. 2018. 471 S. 195 z.T. fb. Abb. 24 x 17 cm. Gb. EUR 49,00. ISBN:
978-3-487-15671-2 Olms
Das Buch befasst sich mit der Kunst und Ikonographie ausgewählter Werke der präklassischen Kulturen Mesoamerikas, wobei der Tod und sein Verständnis eine zentrale Rolle spielt.
Die Arbeit stellt einen kunst- und kulturhistorischen Beitrag zur Erforschung der präklassischen Kulturen, insbesondere der ersten Hochkultur Mesoamerikas, der olmekischen Kultur, und einen erkenntnistheoretischen Beitrag zur Entwicklung des Todesverständnisses dar. Ihre religionswissenschaftliche Bedeutung liegt in der auslösenden Rolle der Todeserkenntnis für die Entwicklung der Religion und der thematischen Rolle des Todes in der Religion; eine starke mitformende und religionsvorbereitende Bedeutung kommt dabei der aus der Altsteinzeit tradierten schamanistischen Ideologie zu. |
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Max und Martha Liebermann im "Dritten Reich". Haskala - Wissenschaftliche Abhandlungen (11). Schmalhausen, Bernd. Ich bin doch nur ein Maler. 2018. 210 S. 16 Abb. Kt. EUR 28,00. ISBN:
978-3-487-15658-3 Olms
„Leben und Schicksal Liebermanns und seiner Frau Martha im Dritten Reich ist unlängst von Bernd Schmalhausen in einem Buch dokumentiert worden, das alle erreichbaren Quellen, schriftliche und mündliche, bekannte und unbekannte, zusammenträgt. ... Die Darstellung ... überläßt sich dem dramatischen Duktus der Zeugnisse.“ Eduard Beaucamp, F.A.Z
„Wenn Schmalhausen einmal angefangen hat nachzuforschen, wird er fast zum Besessenen. Er recherchierte ... bei zahlreichen Behörden, wälzte alte Gestapound Personalakten sowie Ermittlungsakten von NS-Verfahren. ... Beim Liebermann- Buch habe er sich manches Mal erst mit nachdrücklichen Beschwerden Zugang zu Unterlagen verschaffen können, erzählt er schmunzelnd.“DIE ZEIT
Mit der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 wird der als Deutschlands bedeutendster impressionistischer Maler gefeierte Max Liebermann von einem Tag zum anderen zur „Unperson“. Liebermann, der so herrlich zu „berlinern“ versteht, ist Jude. Seine Bilder werden aus den Museen und Galerien entfernt,
vereinsamt und öffentlich geschmäht stirbt er im Februar 1935 in seinem Haus am Brandenburger Tor. Nur wenige Freunde bringen den Mut auf, an der von der Gestapo überwachten Beisetzung des Meisters teilzunehmen. Martha Liebermann, seine Witwe, bleibt in Berlin zurück. Als im Herbst des Jahres 1941 die Judendeportationen in den Osten beginnen, versuchen Freunde der Familie Liebermann, in einem verzweifelten Wettlauf mit der Zeit, das Leben der Malerwitwe zu retten. Doch die schon in Aussicht gestellte Ausreise scheitert an unerfüllbaren Lösegeldforderungen der Nazibehörden. Als Martha Liebermann schließlich im März 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert werden soll, setzt sie ihrem Leben selbst ein Ende.
Anhand zahlreicher, bisher unveröffentlichter Dokumente hat der Essener Staatsanwalt Dr. Bernd Schmalhausen den Lebensweg von Max und Martha Liebermann im „Dritten Reich“ nachgezeichnet
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Landschaften und Kartographien der Humboldt´schen Wissenschaft. Hrsg.: Ette, Ottmar; Drews, Julian. 2018. 344 S. meist fb. Abb. 21 x 15 cm. Pb. EUR 68,00. ISBN:
978-3-487-15506-7 Olms
Die Besonderheit der wissenschaftlichen Arbeit und des Schreibens Alexander von Humboldts wird häufig anhand einer den Raum erschließenden Bewegung beschrieben. Konzepte zur Repräsentation räumlicher Verhältnisse, wie Landschaftsdarstellungen und Karten, sind für Humboldts Vorgehen daher epistemologisch und ästhetisch grundlegend. Sie spannen den Bogen von der Anordnung der Phänomene über die quantifizierbaren Beziehungen empirisch bestimmter Orte bis hin zum Anspruch, die Faszination der besuchten Gegenden einzufangen und ästhetisch übertragbar zu machen. Über allem steht dabei die Reise in ihrer wissenschaftlichen, biographischen und literarischen Dimension.
Die in diesem Band versammelten Beiträge gehen auf das Symposion „Landschaften und Kartographien der Humboldtian Science“ zurück, das im November 2016 im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte in Potsdam stattfand. Die zweitägige Veranstaltung bildete den offiziellen Abschluss der Arbeit des Teilprojekts „Genealogie, Chronologie, Epistemologie“, das im Rahmen des BMBF-Verbundprojekts „Alexander von Humboldts Amerikanische Reisetagebücher“ der Universität Potsdam und der Staatsbibliothek zu Berlin-PK drei Jahre lang die Tagebücher des preußischen Kultur- und Naturwissenschaftlers erforschte. Gleichzeitig bildete sie den dritten und letzten Teil der jährlich stattfindenden Potsdamer Alexander von Humboldt-Symposien, welche die Arbeit des Projekts 2014–2016 begleiteten. Der vorliegende Band kann daher auch als Fortsetzung des 2016 erschienenen „Horizonte der Humboldt-Forschung: Natur, Kultur, Schreiben“ (POINTE Band 16) gelesen werden, der die Ergebnisse der ersten beiden Symposien dokumentiert. Die damals aufgeworfenen Fragen und behandelten Thematiken werden hier fortgeführt und weiterentwickelt.
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Bilder der Seele - Auguste Rodins Zeichnungen im Kontext der goncourtschen "Ästhetik der Skizze" und des Symbolismus. Mit einer Abhandlung über die Rezeption durch Ernst Ludwig Kirchner. 2 Bände. Studien zur Kunstgeschichte (RD202), Band: 208. Bierwirth, Petra. 2018. 554 S., 140 meist fb. Abb. 24 x 17 cm. Pb. EUR 88,00 ISBN:
978-3-487-15537-1 Olms
Mit Auguste Rodin schuf einer der bedeutendsten Bildhauer der Moderne ab 1896 ein umfangreiches zeichnerisches Œuvre, in dem er sich ebenfalls als Neuerer bewies. Rodins „Ästhetik der Skizze“, die Überlegungen der Brüder Goncourt weiterführte, eröffnet einen neuen Blick auf seine Zeichnungen im Kontext des Symbolismus und seines eigenen spirituellen Gesinnungswandels: Die formal reduzierte Zeichnung wurde ihm zum geeignetsten Mittel für die Andeutung seiner pantheistischen Vorstellungen der menschlichen Seele oder des Lebenselans.
Die vorliegende Studie beleuchtet erstmals den kunsttheoretischen Hintergrund, vor dem Rodin seine skizzenhaften Zeichnungen als „Werk“ betrachten konnte. Bisher unveröffentlichte Notizen des Franzosen und der Vergleich mit Werken anderer zeitgenössischer Künstler ermöglichen eine umfassende Interpretation wichtiger Zeichnungen, durch die die Besonderheiten von Rodins poetischer „Evokationskunst“ hervortreten.
In einem Ergänzungsband wird überdies dargelegt, wie sehr Rodins späte Zeichnungen Ernst Ludwig Kirchners Auffassung von Kunst und Zeichnung anregten. In den Blick geraten dabei besonders die Vermittlerposition fortschrittlicher Kunstkritiker wie Rilke oder Heilbut und die nachhaltige Wirkung einzelner Ausstellungen.
From 1896 onward, Auguste Rodin, one of the most important sculptors of the modern age, created a wide-ranging oeuvre of drawings in which he showed himself to be an innovator in this genre too.
This study sheds light for the first time on the art-theoretical background against which Rodin could regard his sketchy drawings as ‘work’. Previously unpublished notes by the Frenchman and a comparison with the work of other contemporary artists provide a comprehensive interpretation of important drawings in which the special qualities of Rodin’s poetic ‘art of evocation’ emerge.
A second volume also shows how Rodin’s late drawings inspired Ernst Ludwig Kirchner’s conception of art and drawing. |
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