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Titel-Datenbank |
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Modo Verlag |
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Christine Biehler - Installationen. Biehler, Christiane. Beitr.: Balkenhol, Bernhard. Englisch; Deutsch. 2022. 320 S. fb. Abb. 23 x 28,5 cm. EUR 46,00. ISBN:
978-3-86833-313-8 modo
Eine sich aufbäumende, in der Bewegung erstarrte dreidimensionale Woge aus Parketthölzern im gediegenen Ambiente eines ehemaligen Jugendstilhotels. Eine auseinandermontierte und wieder zusammengebaute tonnenschwere LKW-Zugmaschine im Schaufenster einer Zimmergalerie. Oder eine riesige silbern leuchtende Grube auf dem Waldgelände eines einstmaligen Nato-Munitionslagers: Christine Biehlers oft raumgreifende Interventionen und Installationen suchen stets die temporäre Auseinandersetzung mit einem spezifischen Ort, um seine Wahrnehmung nachhaltig zu verändern. Dabei entstehen begehbare poetische oder surreale Raumbilder und Skulpturen, die in ihrer Dimensions- und Kontextverschiebung Verblüffung und Irritationen hervorrufen. Die Publikation vereint Arbeiten der Künstlerin aus den letzten zwanzig Jahre, eingebunden und kommentiert durch eine Sammlung persönlicher und kurzweiliger Textbeiträge von Helfer*innen, Fachleuten und Kurator*innen, die von den Begleitumständen und dem Zusammentreffen mit einer Idee erzählen.
Christine Biehler *1964 Landau / Pfalz, lebt und arbeitet in Hanau
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Bert Jäger - Cose della Vita. Catalogue raisonné. Jäger, Bert; Lechleiter, Antje; Weber, Dieter. Hrsg.: Weber, Dieter; Sammlung Bert Jäger. Deutsch; Englisch. 2022. 404 S. fb. Abb. 29,5 x 24 cm. EUR 98,00. ISBN:
978-3-86833-272-8 modo
Der 1919 in Karlsruhe geborene Bert Jäger (gest. 1998 Freiburg) zählt zusammen mit Emil Schumacher, Wols, Karl Otto Götz, Fred Thieler, Karl Fred Dahmen, Gerhard Hoehme und Bernhard Schultze zur älteren Generation des deutschen Informel. Er trat mit seiner gestisch abstrakten Malerei Ende der 1950er Jahre in Erscheinung und hat ein künstlerisches Erbe hinterlassen, das den Genannten gleichberechtigt zur Seite gestellt werden kann. Das vorliegende OEuvreverzeichnis erfasst die Jahre von 1936 bis 1998 mit mehr als 2.600 Werknummern. Dabei zeigt sich, dass Jäger auch nach einer Pause von 17 Jahren seinem „gegenstandsentbundenen“ Ausdruck treu geblieben ist.
Jägers Werk ist eine spannende Neuentdeckung, war er doch ein extrem politisch denkender Mensch, dessen künstlerische Entwicklung eng mit dem Erleben und Erleiden der Zeitgeschichte verknüpft ist. Sein OEuvre zeigt exemplarisch, dass es nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges für die Gestaltung eines Gemäldes nicht länger konventioneller Mittel wie Staffelei, Ölfarbe und Palette bedurfte. Jäger arbeitete mit Bürsten und Besen und aus der Kraft seines gesamten Körpers heraus. Vergleiche mit europäischen und amerikanischen Künstlern zeigen die Qualität seiner Werke und veranschaulichen Jägers Bedeutung innerhalb der nationalen und internationalen Kunstgeschichte der Nachkriegszeit.
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Hans Rath - Zeichnungen. 36 Portraits von Peter Dreher. Hübl, Michael. Hrsg.: Morat-Institut für Kunst und Kunstwissenschaft Freiburg i. Br. Englisch; Deutsch. 2022. 84 S. fb. Abb. 23,5 x 17 cm. EUR 22,00. ISBN:
978-3-86833-324-4 modo
Über fast drei Jahre hinweg, vom Frühjahr 2017 bis in den Spätwinter 2020, hat der Maler und Zeichner Hans Rath seine Atelier- und Krankenbesuche bei dem Freiburger Kollegen Peter Dreher in Porträts festgehalten. Von aus den Treffen hervorgegangenen 48 Bleistiftzeichnungen werden 36 in dieser Publikation gezeigt. Diese vergegenwärtigen aufs Eindrücklichste aus der unmittelbaren Betrachtung des Gegenübers heraus eine jeweilige Situation, einen still gestellten Augenblick. Festgehalten sind Momente hoher Konzentration, wenn etwa der Porträtierte über dem Zeichenbrett sitzend selbst zum Stift greift und mit dem Porträtierenden in einen künstlerischen Austausch tritt, aber auch Introspektion, Abwesenheit und Leere, die sich mit dem fortschreitenden Krankheitsverlauf einstellen. Mit starker Kontur fokussiert sich Hans Raths zügiger, aber präzisierender Strich, der noch jedes Detail einer angegebenen Umgebung, eines Pullovermusters, Kragenverlaufs oder Faltenwurfs registriert, auf das Gesicht Peter Drehers, wählt den Ausschnitt in Frontalansicht, im Halb- oder Dreiviertelprofil, lässt den Hintergrund frei oder füllt ihn, mal andeutend, mal differenzierter aus. In kräftig ausgeführten, unruhigen Schraffuren modelliert Rath die Schatten werfenden Facetten und Charakteristika des Peter Dreherschen Kopfes, den prägnanten Mund, die hervorstehenden Wangenknochen, die tiefen Nasolabialfalten und die fragenden Augen hinter den Vergrößerungsgläsern. Und erreicht so einen Ausdruck großer Vertiefung. |
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Elly Weiblen - Wasser. Ottnad, Clemens. Hrsg.: Morat-Institut für Kunst und Kunstwissenschaft Freiburg i. Br. Deutsch. 2022. 76 S. fb. Abb. 23 x 29,5 cm. EUR 30,00. ISBN:
978-3-86833-322-0 modo
Die hier vorgelegte Auswahl an Tuschezeichnungen, Gouachen und Fotografien der Stuttgarter Künstlerin Elly Weiblen widmen sich der Materialität des Wassers in seiner so unbeständigen Erscheinungsweise als Fluss. Es sind lakonische Meditationen über die Wechselbeziehungen zwischen dem flüchtigen und fließenden Naturelement und dem improvisatorischen und dynamischen Umgang mit Pinsel, Farbe und Papier oder der Kamera. Sie treten als zarte, hingehauchte Linien für den Augenblick eines Wellenschlags auf, manifestieren als verschleierte Flächen den Schattenwurf einer Umgebung oder erzeugen als kraftvolle, mächtige Wirbel den Sog des Stroms. Zu Papier gebracht hat Elly Weiblen die in fortgesetztem Entstehen begriffene Werkgruppe in situ an den Ufern des Rheins, auf der Münsterfähre in Basel oder, vor dem geistigen Auge vorüberziehend, während ihres Stipendien-Aufenthalts im Basler Gastatelier der Stiftung Bartels Foundation. |
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Eva Rosenstiel. Elfenbeinturm. Künstlerbuch in zwei Teilen. Beitr.: Dietrich Roeschmann und Dirk Teuber.
Loseblatt-Sammlung in Doppelfaltung: 120 Seiten, 20 Abb., 22,5 x 28,5 cm, Beiheft: 36 S. 55 Abb., 22 x 28,5 cm, Br. EUR 58,00 von der Künstlerin signiert
ISBN:
978-3-86833-319-0 modo
Es erscheint eine Vorzugsausgabe von zehn Exemplaren. (Nur direkt beim Verlag erhältlich),
Künstlerbuch und ein Original aus der Serie:
Palette (P.D.), 2021/22, Öl / Fotografie auf Aludibond, 30 x 30 cm 900,00 EUR
Die Freiburger Malerin Eva Rosenstiel setzt sich in ihren neuen in diesem Künstlerbuch versammelten Arbeiten mit dem Atelier als gegenständlicher, spiritueller und totaler Rückzugsort für die Entstehungsbedingungen von Kunst auseinander. Die im St. Märgener Elfenbeinturm entstandenen Bilder und Installationen nehmen die Spuren auf, die der Raum als Gehäuse aus Gemäuer, Inventar, verdichteter und stillgestellter Zeit, Licht und Ausblick bereithält und verdichten sie zum künstlerischen Arbeitsmaterial.
Die Spuren dieses Elfenbeinturms, der bis vor einigen Jahren über Jahrzehnte hinweg das Atelier des Malers Peter Dreher (1932–2020) war, reflektiert Eva Rosenstiel beispielsweise in der malerischen Umsetzung einer im Haus gefundenen Palette des früheren Nutzers.
Das Raster des charakteristischen Sprossenfensters tritt in Beziehung mit einem Puzzle aus Landschaftsbildern der Vorbewohner (Künstler) des Hauses, holt als Bodeninstallation aus Spiegelkacheln die Außenwelt in die Innenwelt, fokussiert mit Buttermilch geweißt die Versenkung in den Innenraum und auf die Dinge und reflektiert in geöffnetem Zustand als malerisches Bildsujet in Serie den Horizont der vor dem Fenster liegenden Schwarzwaldhügel.
Eva Rosenstiels Künstlerbuch besteht aus zwei Teilen. Einem losen, in Leporellomanier ineinandergesteckten 120-seitigem Teil und einem Beilageheft, welches die Texte und einige Werkserien zeigt.
Mit zwei umfangreichen, in das Werk Eva Rosenstiels und den Elfenbeinturm als Ort einführenden Essays der Autoren Dietrich Roeschmann und Dirk Teuber.
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Emma Adler - SIMULATOR [SIC!]NESS. Adler, Emma; Mercer, Milena. Hrsg. Lenz, Matthias; Michel, Regina. Deutsch; Englisch. 2022. 48 S. fb. Abb. 28 x 23 cm. EUR 20,00. ISBN:
978-3-86833-310-7 modo
Verwerfungen, Abwehrreaktionen, Dystopie, Verwüstung: Die Berliner Künstlerin Emma Adler hat im Rahmen ihres letztjährigen Stipendiums der ZF-Kunststiftung im Friedrichshafener Zeppelin Museums die Auswirkungen und Mechanismen von Verschwörungstheorien und Fake News unter der Dunstglocke von Pandemie und Populismus untersucht.
Der Ausstellungstitel SIMULATOR [SIC!]NESS spielt auf die durch Täuschung der Sinnesorgane hervorgerufene Übelkeit an, wie sie durch den Aufenthalt in Simulatoren oder virtuellen Realitäten entstehen kann. An die Ästhetik von Videospielen anknüpfend simuliert und dekonstruiert Adler in multimedialen Rauminstallationen Versatzstücke und Szenarien aus dem Milieu der Verschwörungs-Influencer, Webvideoproduzenten und Internet-Warriors: Pseudogeröllwüsten flackern im grünen Licht unter dem Wummern eines Herzschlags, ein dysfunktionaler Gaming Chair ist auf einem Sandhaufen gestrandet, Betonfelder aus immer gleichen Modulen imitieren den Copy-Paste-Modus eines Computerspiels. Dabei entfaltet Adler kein Gegennarrativ, sondern fragt nach der Zuverlässigkeit von Wahrnehmung als Erkenntnisinstrument in einer digitalisierten Welt. Mit einem begleitenden Essay (deutsch/englisch) der Kuratorin Melina Mercer.
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Andreas Lau. Kopfgeburten. Ein Künstlerbuch. Lau, Andreas. Hrsg. C. H. Schell-Stiftung. Deutsch. 2022. 128 S. fb. Abb., künstlerische Werke, Arbeiten auf papier. 22,5 x 17 cm. EUR 65,00. ISBN:
978-3-86833-321-3 modo
Das Künstlerbuch „Kopfgeburten“ zeigt kleinformatige Arbeiten auf Papier und freie Texte der vergangenen zwei Jahre. Gerade trotz gesundheitlicher Einschränkungen, denen sich Andreas Lau seit drei Jahren stellen muss, entstand in dieser Zeit ein Konvolut an assoziativen Texten und kleinformatigen Zeichnungen, die den früheren Werken nicht nachstehen. Darüber hinaus ist dieses Künstlerbuch die aktive Beschäftigung mit dem Neuen: „Keine Wiederholungen. Schöpfungen. Aus dem Nichts. Ohne Inhalt. Ohne Leere. Randvoll. Mit mir. Jeder kleine Kopf. Immer anders. Immer von Selbst. Von-Selbst-Porträt. Das ist zurzeit mein einziges Ziel. Findungen. Fundstücke. Funde. Grabungen im Inneren.“
Zu alledem handelt es sich um ein besonderes „Buch“: nicht gebunden, sondern als Lose-Karten-Sammlung konzipiert, dem Nutzer zur freien Verfügbarkeit, in der Reihenfolge der Bilder und Texte variabel, durch eine lose Banderole zusammengehalten.
Andreas Lau *1964 in Karlsruhe
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Arvid Boecker - Better Late Than Ugly. Boecker, Arvid; Krämer, Harald. Englisch; Deutsch. 2022. 140 S. fb. Abb. 29,5 x 24,5 cm. EUR 28,00. ISBN:
978-3-86833-314-5 modo
Immer wieder aufs Neue lotet der Heidelberger Arvid Boecker in seiner abstrakten Farbfeldmalerei die Möglichkeiten illusionistischer und räumlicher Farbwirkungen auf monochrom angeordneten Flächen aus. Die jüngste Serie der durchnummerierten Gemälde im querrechteckigen Format weist eine mittig-horizontale Zweiteilung des Bildfeldes auf, dessen beide Räume ein feiner Spalt zugleich trennt und vermittelt.
Schicht um Schicht hat Boecker die verbleibenden Ebenen mit Rakel und Schleifpapier bearbeitet, meist zwei vorherrschende Farben auf- und wieder abgetragen, so dass durch subkutane Verdichtung intensive und spannungsgeladene Dialoge konträrer Farbklänge aufeinandertreffen, ohne in Harmonie aufzugehen.
Energetische Schwingungen, Tempi und Rhythmen stellen sich ein, wie sie der Blues bereithält: warm und kalt, schnell und langsam, ruhig und bewegt.
Mit einem Essay des Kunsthistorikers Harald Krämer. |
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Conny Luley - Der Duft des Lichts. The Fragrance of Light. Gerbing,, Chris; Lang, Sabine; Ottnad, Clemens; Sigmund, Vivian. Deutsch; Englisch. 2022. 84 S. fb. Abb. 30 x 24 cm. EUR 26,00. ISBN:
978-3-86833-316-9 modo
Die Stuttgarter Künstlerin Conny Luley knüpft mit der Serie Wolkenlicht an die Wolkenstudien der Romantiker an, wobei sich ihre Studien von den Formationen in die Farbe verlagern. Für die akribisch mit Wasser aufgemischten Pigmente setzt sie die gesamte Farbpallette ein, notiert das jeweilige Ergebnis des Mischungsverhältnisses und kommt so zu einem Resultat, das sie in zahlreichen Lasuren und verschiedenen Geschwindigkeiten auf die selbst grundierte Baumwolle der Leinwand aufträgt. Das Farbspektrum wirkt zwar von vorneherein reduziert, kommt aber erst durch die vielschichtigen Transparenzen der unterschiedlich gesetzten Pigmentaufl agerungen zustande, die aus Farbmalerei kalkulierte Lichtmalerei werden lassen: Stimmungsbilder, die es nicht auf einen realistischen Wiedergabeeffekt abgesehen haben, sondern Atmosphärisches aus sich selbst heraus erzeugen. Mit einem Essay von Chris Gerbing. |
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Katsutoshi Yuasa - Seeing Through The Light. Wesle, Anna. Hrsg.: Museum Franz Gertsch. Englisch; Deutsch. 2022. 64 S. fb. Abb. 26 x 18 cm. EUR 25,00. ISBN:
978-3-86833-320-6 modo
Der japanische Künstler Katsutoshi Yuasa (*1978) kombiniert in seinen druckgrafischen Arbeiten die Eigengesetzlichkeiten des traditionellen Holzschnitts mit den Reproduktionstechniken der Digitalfotografie. Flüchtige Momentaufnahmen von Natur- oder Stadtlandschaften bilden die Grundlage für den akribischen Übersetzungsprozess in das analoge Bildmedium des Holzschnitts. Dabei fließen die sinnlichen und subjektiven Wahrnehmungen der Handschnitzerei und des Handdrucks, die als veränderlich erfahrenen Materialien Pigment und Papier und die aufgewendete Zeit in das Kunstwerk selbst mit ein. Das Freilegen tieferer Schichten eines überschüssigen fotografischen Motivs durch Reduktion und Auslassung
fördert eine eigene Wirklichkeit zutage, in der der Künstler vor allem auch die Vergänglichkeit der Schönheit ins Werk gesetzt sieht. Die mit einem einführenden Essay der Kuratorin Anna Wesle ausgestattete Publikation erscheint anlässlich der Ausstellung Seeing Through The Light im Museum Franz Gertsch in Burgdorf/Schweiz.
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Oda und Roland Bischoff. Wechselwirkungen. Bischoff, Oda; Bischoff, Roland. Hrsg.: Bischoff, Nikolaus; Beitr.: Galandi-Pascual, Julia; Merkel, Klaus. Deutsch. 2022. 136 S. fb. Abb. 29 x 24 cm. EUR 28,00. ISBN:
978-3-86833-312-1 modo
Wie man als malendes Künstler-Ehepaar individuelle Positionen entwickeln und sich dennoch in einem eigenständigen Gemeinschaftswerk auf dem verbindenden Terrain der Zeichnung treffen kann, zeigt die vorliegende Auswahl älterer und neuerer Arbeiten von Oda und Roland Bischoff. Nach dem um 1960 an der Karlsruher Kunstakademie unter anderem bei HAP Grieshaber und Herbert Kitzel im Umfeld der Neuen Figuration abgeschlossenen Malereistudium beider entstehen jeweils getrennte Werkgruppen: So etwa Roland Bischoffs frühe, eindrückliche Porträts oder spätere abstrahierende Gebirgslandschaften, die Stille und Schönheit verströmen.
Oda Bischoff widmet sich den Darstellungsmöglichkeiten nahsichtiger Galaxien als malerische Auslöser für Farben, Formen und Auftrag. Ab 1977 entwickelt sich das erste großformatige Gemeinschaftsbild aus tagebuchartigen Skizzen: Es sind Atelieransichten, Abbildungen und Instruktionen zum Gebrauch von Werkzeugen, aus dem Familienalltag, aufgeklebte Textfragmente, Gedankenblasen. Im Laufe der Zeit entwirft das Paar kompositorische Konzepte für die Zusammenarbeit an großen Bildflächen, die gleichzeitig oder nacheinander bearbeitet werden: Ursprüngliche Bleistiftskizzen werden unlesbar mit Kohle, später auch farbiger Kreide übermalt, naturhafte Strukturen auf unterschiedlichen übereinander gelagerten Ebenen verdichten sich zu Zeichnung.
Mit Essays von Julia Galandi-Pascual und Klaus Merkel.
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Kopakona. Michael Hofstetter / Arnold Gevers. Hofstetter, Michael; Gevers, Arnold. Herausgegeben und Beitr.: Murr, Karl Borromäus. Deutsch. 2022. 68 S. fb. Abb. 35,4 x 26,1 cm. EUR 25,00. ISBN:
978-3-86833-318-3 modo
Die Modekollektion Kopakona, eine Zusammenarbeit des Künstlers Michael Hofstetter mit dem Modedesigner Arnold Gevers, geht auf einen von Hofstetter entworfenen Textilstoff zurück, der als ästhetische Intervention angefertigt in der Dauerausstellung des Augsburger Textilmuseums zu sehen war. Im musealen Kontext und Modus der Umdeutung reflektierte die Arbeit Webfalten die strukturellen Bedingungen der europäischen Modeindustrie vor dem Hintergrund der ausbeuterischen Baumwollproduktion durch Sklavenarbeiter. Das Upcycling in eine limitierte Capsule Collection überführt den industriell hergestellten Textilstoff aus den Sphären der Produktion und Kunst in die der Konsumtion und des Designs.
Dabei treten die Wandlungsprozesse von Wesen, Form und Bedeutung des Stoffes gerade an den gedachten Nahtstellen der androgynen und wie ein Kimono ohne Verschnitt konzipierten Kleidungsstücke zutage: von der Dauerhaftigkeit der Kunst zur Vergänglichkeit der Mode, von der Binarität der Geschlechter zur Ästhetik des Unisex, von der Verwertungslogik des kurzlebigen Konsums zum ethischen Anspruch des Zero Waste. Der Kunsthistoriker und Philosoph Karl Borromäus Murr widmet sich diesen Stoff-Wechseln in einem kenntnisreichen und spannenden Essay, der die Publikation begleitet.
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OPS 1 - Objekt. Plastik. Skulptur. 1. Bildhauerei am Bodensee. Hrsg.: Bauer, Christoph; Kunstmuseum Singen. Beitr.: Schneider, Thorsten; Bauer, Christoph; . Deutsch. 2022. 112 S. fb. Abb. 27,5 x 23,5 cm. EUR 24,00. ISBN:
978-3-86833-315-2 modo
Das vom Kunstmuseum Singen initiierte Projekt einer ersten Überblicksausstellung zeitgenössischer Bildhauerei aus der Euregio Bodensee versammelt 25 Arbeiten international renommierter deutscher und Schweizer Künstler von 1990 bis heute. Weitere Sichtungen angesichts der großen Anzahl der dem Bodensee verbundenen Bildhauer sind geplant.
Zusammengekommen sind visuelle und ästhetisch prägnante Arbeiten wie etwa die performative Skulptur Herr Meyer von Alexandra Meyer, die ein Paar elegante Lederschuhe für Herren mittels Metallgewichten in den Laufschritt versetzt und bei nicht anwesendem Körper eine Aktion verdichtet. Sinnliche und stoffliche Qualitäten, die an archaische Relieffiguren erinnern, weisen Idolfiguren von Jürgen Brodwolf auf. Eine Positionierung und Setzung im Raum behauptet das massive und dennoch filigrane Objekt FARUG aus Vierkantstahl von Robert Schad, das Linie und Ausdruck in Bewegung versetzt.
Ein einführender Text des Kurators Christoph Bauer ergänzt die Publikation.
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Mireille Gros - Dschungelergänzungen. Wesle, Anna. Deutsch, Engl. 2022. 72 S., 40 fb. Abb. 26 x 18 cm. Pb- EUR 25,00 ISBN:
978-3-86833-317-6 modo
Fragile Blütenstände, fleischige Blätter, versponnene Stängel: Mit ihren imaginierten Pflanzenstudien fügt die Schweizer Künstlerin Mireille Gros der vom Artensterben bedrohten Naturvielfalt neue Pflanzenformen hinzu, setzt ihm künstlerisch
etwas entgegen und stellt ein Archiv ganz eigener Art zusammen. Die neusten Papierarbeiten im Medium der Zeichnung dieses als Work in progress angelegten Werkzyklus der „fictional plants“ sind nun in dieser ausstellungsbegleitenden
Publikation versammelt. Die wachsenden und wuchernden „Dschungelergänzungen“ führen auf unterschiedlich strukturierten, oft gealterten Papiersorten, ganz wie in einem Herbarium, ein poetisches Eigenleben: mal als abstrakt strukturierte Gebilde, wie unter dem Mikroskop, mal organisch im Keimen, Werden und Samen, mal zart koloriert, in erdigen Tönen oder kräftig leuchtend. Ihrem schöpferischen Prozess liegt der synästhetisch wahrgenommene Augenblick zugrunde: als dialogisches Zusammenspiel von Farben, Formen, Klängen, Rhythmen, aber auch Sprachkombinatorik, das eine Idee auslöst, die zur Erfindung wird, die eine Pflanze, ein Gras, eine Blume gebiert.
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Martin Gerner - Finding Afghanistan. Fotografie 2001 – 2021. Gerner, Martin. Beitr.: Balkenhol, Bernhard; Weidner, Stefan. 2022. 224 S. fb. Abb. 24 x 29,5 cm. Deutsch; Englisch. EUR 32,00 ISBN:
978-3-86833-311-4 modo
Das Fotografiebuch Finding Afghanistan des Korrespondenten Martin Gerner dokumentiert eine schillernde Bilderwelt, die mit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 in vielerlei Hinsicht verlorengegangen ist. In eindrucksvollen und authentischen Farbfotografien hat der ARD-Autor auf zahlreichen Reisen durch das von Widersprüchen geprägte Land ungewohnte Einblicke und Stimmungen festgehalten, die auch ein Stück Erinnerungskultur darstellen. Martin Gerner hat sich für die Menschen Zeit genommen, ihnen zugehört und das Besondere des Moments eingefangen: Würde und Leid im Alltag, aber auch Lebensfreude, Zuversicht und Aufbruch.
In ergänzenden Texten kommen junge AfghanInnen zu Wort, die von ihren Träumen, Wünschen und Hoffnungen erzählen – aller Gewalt zum Trotz.
Die fotografische Langzeitarbeit ist zwischen 2001 und heute entstanden. In diesem Zeitraum bildete der international ausgezeichnete Autor und Filmemacher vor Ort im Land hunderte junger AfghanInnen zu JournalistInnen aus. Zuletzt setzte er sich erfolgreich für die Rettung von vielen unter ihnen ein. Seine fotografischen Arbeiten werden nun erstmals gesammelt publiziert.
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Günter Figal Ästhetik der Architektur. Figal, Günter. 2021. 144 S. Duotone-Abb. 22,5 x 17 cm. EUR 38,00. ISBN:
978-3-86833-303-9 modo
Welche Gebäude sind schön? Philosophisch ist diese Frage eher ein Randthema gewesen. Dafür wird sie öffentlich breit und oft kontrovers diskutiert: Palast der Republik oder Hohenzollernschloss, Technisches Rathaus oder nachempfundene Altstadt – neu oder alt? Günter Figal nimmt solche Debatten in seinem Buch zum Anlass, nach zuverlässigen Kriterien für die ästhetische Beurteilung von Architektur zu fragen – nach solchen, die auf schöne alte Bauwerke ebenso zutreffen wie auch auf schöne neue. Wann ist ein Bauwerk ein Kunstwerk?
Um das zu entscheiden klärt Figal, was ein Bauwerk eigentlich ist und wie man die Schönheit von Bauwerken genauer bestimmen kann. Er veranschaulicht seine Überlegungen an zahleichen, sehr verschiedenen Beispielen: an Bauwerken zum Beispiel von Frank Lloyd Wright, Ludwig Mies van der Rohe, Le Corbusier, Chipperfield Architects, Peter Zumthor und Kengo Kuma – an Wohnhäusern, Museen und Kirchen, an einem Meditationshaus, einem kaiserlichen Landhaus in Japan und an einem Konferenzgebäude in Weil am Rhein. Figal hat die beschriebenen Gebäude nicht nur gesehen, sondern auch photographiert, so dass Text und Bild einander ergänzen.
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Kammerer-Luka - Fotografie. Ungemalte Bilder 2020-2010. Figal, Günter. Hrsg.: Weber, Dieter. 2021. 288 S. fb. Abb. 12 x 16,4 cm. EUR 32,00. ISBN:
978-3-86833-304-6 modo
Die stringente Auseinandersetzung mit der konkret-konstruktiven Kunst steht im Zentrum des gattungs- und deutschfranzösisch länderübergreifenden Werks von Kammerer-Luka. Der vorliegende Band versammelt zwischen 2010 und 2020 entstandene kleinformatige modulare Serien im Medium der Fotografie. Das in der Alltagswelt vorgefundene Bildmaterial – Reifenspuren, Kachelraster, Asphaltmarkierungen, Plastiktüten
–, befragt Kammerer-Luka nach seiner malerisch-abstrakten, konkreten oder konstruktiven Form- und Farbgestalt und seiner zufälligen Anordnung: Aus dem reinen Abbildcharakter der Fotografien präpariert er wie unter dem Brennglas autonome Strukturen, Linien, Kurven, Vernetzungen, Zeichen heraus, die in ihrer Geschlossenheit eigenständige Bildräume bilden. Der Philosoph Günter Figal nimmt in einem phänomenologisch grundierten Begleitessay die Fährte dieser Erscheinungsweise der „Fotografien als Bilder“ auf, die sich aus ihrer Abbildlichkeit befreit haben.
Kammerer-Luka, geb. 1929 in Gernsbach, lebt und arbeitet in Castres / Südfrankreich.
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Necla Rüzgar. My Name Was Written On Every Page. Kevser, Güler; Stohler, Peter; Soose, Christina. Hrsg.: Stohler, Peter; Soose, Christina. Deutsch; Türkisch; Englisch. 2021. 176 S. fb. Abb. 29 x 24 cm. EUR 32,00. ISBN:
978-3-86833-308-4 modo
The extensive fi gurative work of Turkish artist Necla Rüzgar (*1972), in her home country one of the best-known contemporary painters of her generation, is on show at GRIMMWELT Kassel for her fi rst solo exhibition in Germany.
The accompanying publication comprises a cross-section of highly expressive works consisting of paintings and drawings in which Rüzgar turns time and again to myths and legends to address the cultural and social conditions of being a woman in a misogynistic environment. Symbolically charged and meticulously executed scenes feature subtly unsettling constellations of women, men, and animals, seemingly enraptured in sleep or ready to resort to violence as the perpetrators and victims of a hunt involving animals and humans. Rüzgar also revisits the ambiguous proximity of women and animals in her concentrated ink drawings created most recently during the Corona pandemic. Here they undergo a liberating transformation as elegant hybrid creatures from which ambivalent beings in metamorphosis emerge: a woman’s head giving birth to a fox; the fox, to a peacock. The publication available in German, Turkish, and English is complemented by three introductory essays on the artist’s work, written by the curator Kevser Güler, the historian Christina Soose, and the art historian Peter Stohler.
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Die schönsten Bilder. Otto Wyler begegnen. Hrsg.: Wesle, Anna. Deutsch; Englisch. 2021. 144 S. fb. Abb. 28,5 x 24 cm. EUR 42,00. ISBN:
978-3-86833-306-0 modo
Das Werk des Argauer Künstlers Otto Wyler (1887–1965) hat in der jüngeren Schweizer Kunstgeschichte eine kleine Renaissance erfahren. Begleitend zur umfangreichen Retrospektive im Museum Franz Gertsch in Burgdorf bietet diese Publikation die Gelegenheit den in der Tradition des Spätimpressionismus und des Fauvismus stehenden genuinen Maler in seinen jeweiligen Schaffensphasen neu und wieder zu erleben. Otto Wyler schuf mit seinen über vier Jahrzehnte hinweg entstandenen aargauischen und südlichen Landschaften, Akten, Porträts und Stillleben eine eigenständige Tradition und Moderne verbindende Bildsprache, die sich durch ein Gespür für atmosphärische Wirkung, reduzierte Formen und den souveränen Umgang mit Licht und Farbe auszeichnet. Die hier versammelten „schönsten Bilder“ Wylers werden in heraus¬ragender Druckqualität präsentiert und um zwei in Leben und Werk des Künstlers einführende und vertiefende Essays von Patricia Bieder und Gil Goldfine ergänzt. |
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"Karin Kieltsch. Blicke. Bilder. Malerei und Fotografie. Heilig, Sabine; Hübl, Michael; Ottnad, Clemens; Schmalriede, Manfred; Stark, Barbara. Hrsg.: Hübl, Michael. Deutsch; Englisch. 2021. 120 S. 137 fb. Abb. 30,0 x 24,0 cm. EUR 25,00. " ISBN:
978-3-86833-307-7 modo
Wie kommt die Fotografie in die Malerei – und umgekehrt? Mit der Serie Ortungen leitet Karin Kieltsch 2010 ihre Rückkehr zur Malerei als Auseinandersetzung mit dem fotografischen Selbstporträt ein, ohne dabei die Fotografie selbst aufzugeben. Aufnahmen des kanonischen Motivs Selbstporträt mit Spiegel werden teilweise übermalt, fortgemalt, ausgespart, ein weiteres Mal fotografiert und wieder übermalt usw. – bis sich komplexe Szenerien und Überlagerungen ergeben. Die geometrische Reduktion der Fotografie und der räumliche Illusionismus der Malerei gehen neue bildhafte und konstruktive Zusammenhänge ganz eigener Art ein, die das spezifische Medium im jeweils anderen hervorblitzen lassen.
Die vorliegende Publikation zeigt einen Querschnitt aus unterschiedlichen Werkgruppen der letzten Jahre und gibt Gelegenheit das facettenreiche OEuvre Karin Kieltschs kennenzulernen.
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