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Die Römer in Frankfurt

Peter Fasold, Leiter der römischen Abteilung des Archäologischen Museums in Frankfurt, präsentiert mit seinem Band „Die Römer in Frankfurt“ einen wunderbar informativen Überblick über das Leben vor rund 2000 Jahren, als die Römer, bzw. ihre Soldaten sich nördlich des Mains am Flüsschen Nidda niederließen.

Der reich bebilderte Band fasst nicht nur den aktuellen Forschungsstand zum Nida genannten Städtchen, der größten archäologischen Fundstelle der Römerzeit in Hessen zusammen, sondern schildert auch das ländliche Umfeld und das alltägliche Geschehen. Die römischen Funde aus dem Frankfurter Stadtgebiet bilden dabei die Grundlage für diesen informativen Überblick.

Bereits für die augusteische Zeit ist in Frankfurt am Main-Höchst diese römische, zunächst vom Militär geprägte Anlage belegt. Von diesem strategisch wichtigen Punkt aus sicherten die Römer ab etwa 10 v. Chr. das Umland sowie die Versorgung ihrer Truppen. Sie legten darüber hinaus sichere Straßen an und hielten engsten, nicht nur wirtschaftlichen Kontakt meist nach Mainz, aber auch weit darüber hinaus zu ihren Stellungen in ganz Europa bis nach Süditalien und in den Vorderen Orient.

Doch auch als die Militärs diesen Standort einige Jahrzehnte später verließen, entstand auf dem hochwassergeschützten Areal zwischen den heutigen Frankfurter Stadtteilen Heddernheim und Praunheim ein in Stein ausgebautes Kastell. Das dazugehörige Lagerdorf entwickelte sich nach dem Abzug der Garnisonen zum Hauptort „NIDA“. In dieser Stadt, deren Spuren sich heute unter einem neuen Stadtgebiet aus den 1970er Jahren befinden, lebten mit vielen, vom Dienst befreiten ehemaligen Soldaten, Menschen aus aller Herren Länder und Religionen zusammen. Es gab religiöse Einrichtungen, „Wellness-Tempel“, einen Hafen und für das Wohnliche sorgten unter anderem Maler, Töpfer und Säulendreher am Ort.
Als die Merowinger die Rhein-Main-Ebene besiedelten ging das alte NIDA verloren, sie wählten Frankfurt am Main als Mittelpunkt, nur ein Schuttwall des mächtigen Befestigungsringes und eine Straße, die bis nach Thüringen und Sachsen führte, blieben erhalten.

Die inzwischen zahlreichen Funde und Befunde übermitteln in einer auch für den Laien unterhaltsamen Sprache, die eine eindrucksvolle Bandbreite römischen Lebens. Ein Buch für alle Römer-Fans, das man mit großer Freude betrachtet und liest.

10.07.2018
Gabriele Klempert
Die Römer in Frankfurt. Peter Fasold. 144 S., 115 fb. Abb. 20 x 27 cm, Gb. Schnell & Steiner Verlag, Regensburg 2018. EUR 17,95
ISBN 978-3-7954-3277-5   [Schnell & Steiner]
 
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