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Luise und Erich Mendelsohn

Fünfzig Jahre nach dem Tod von Erich Mendelsohn, dem Architekten des 1922 erbauten Einsteinturms in Potsdam, ist der Nachlass dieses so bemerkenswerten wie vielseitigen Menschen noch längst nicht wissenschaftlich aufgearbeitet. Nach wie vor sind bei Forschungen interessante Entdeckungen zu machen. Der schöne Band „Luise und Erich Mendelsohn. Eine Partnerschaft für die Kunst“ von Ita Heinze-Greenberg und Regina Stephan dokumentiert das einmal mehr sehr eindrucksvoll. Zeitgleich mit der großen Ausstellung „Erich Mendelsohn - Dynamik und Funktion“ in der Akademie der Künste zu Berlin erschienen, versammelt der Band eine Reihe wichtiger und vor allem bisher noch nicht veröffentlichter Schriften über Luise und Erich Mendelsohn. Hinzuweisen ist insbesondere auf die noch nicht veröffentlichte Autobiografie der Frau Erich Mendelsohns, der Cellistin Luise Maas (1894-1980), aus der bedeutende Teile erstmals in deutscher Übersetzung zugänglich gemacht werden. Des weiteren aber auch Texte, die von des Architekten Zeitgenossen speziell für die vorliegende Publikation verfasst worden sind. "Zukünftigen Mendelsohn-Forschern", schreiben die beiden Herausgeberinnen im Vorwort (S. 10), "sei verraten, dass mit der vorliegenden Publikation keinesfalls alle biografischen Aspekte abgedeckt sind. Hunderte von Briefen liegen noch ungehoben, nicht entziffert und unpubliziert in den beiden großen Mendelsohn-Archiven, in der Kunstbibliothek Berlin und im Getty Research Institute, Los Angeles.
Was das interessante und mit sehr privaten Fotografien behutsam illustrierte Buch allerdings "verrät", ist bestens dazu geeignet, mit dem Werk und dem Leben dieses in fünf Ländern künstlerisch tätigen Paares vertraut zu machen. Zudem wird vieles aus den weltpolitisch so bewegten Jahren zwischen 1920 und 1950 in den Aufzeichnungen Briefen, Erinnerungen sowie den, in die Abschnitte des Buches - es ist chronologisch angelegt - einführenden Texten von Ita Heinze-Greenberg und Regina Stephan anschaulich und lebendig.
Ein Buch, das die Schicksalsverbundenheit zweier Menschen und deren vielfältige Beziehungen nicht nur mit Albert Einstein oder Ernst Toller bezeugt und dessen Lektüre für ein Verständnis des architektonischen Werkes von Erich Mendelsohn unerlässlich ist.
Matthias Mochner
Luise und Erich Mendelsohn. Eine Partnerschaft für Kunst. Hrsg.: Heinze-Greenberg, Ita. 200 S., 30 Abb. 24 cm. Kt Hatje Cantz, Ostfildern 2004. EUR 25,-
ISBN 3-7757-1414-6
 
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