KunstbuchAnzeiger - Kunst, Architektur, Fotografie, Design Anzeige Verlag Langewiesche Königstein | Blaue Bücher
[Home] [Architektur] [Rezensionen] [Druckansicht]
Themen
Recherche
Service

[zurück]

Franz Riepl

Franz Riepl, Jahrgang 1932, Österreicher, emeritierter Hochschullehrer an der Technischen Universität Graz und seit 1958 in München arbeitend, ist der herausragende Vertreter jener Baukunst, die man heute «Die andere Architektur« nennt.
Zeit seines Berufslebens war für ihn das Thema Wohnen die beherrschende Bauaufgabe. Riepl ist stets seinen eigenen Weg gegangen, hat sich weder allgemeinen Zeitströmungen noch Ideologien angeschlossen. Seine Wohnbauten zeichnen sich statt dessen durch ihre menschenfreundliche Gestalt und ihre hervorragende Eignung für das normale, alltägliche Leben in ihnen aus: ruhig, gewis-sermaßen ohne Ausrufezeichen. Sie gehören zu jener anderen Moderne, die streng, aber verständlich ist, ohne populistisch zu sein. Dazu gehören auch die disziplinierten Baudetails, in vielen Fällen verbesserte Industrieerzeugnisse.
Charakteristisch für die Bauten von Riepl sind Dauerhaftigkeit, Veränderbarkeit, Nachhaltigkeit und Zurückhaltung. Auch das will das Buch zeigen: Sie werden weder obsolet in ihrer Benutzbarkeit noch im Sinne des Unmodernwerdens. Zugleich man muß Riepls Bauten einen wachen Respekt für ihre Umgebung bescheinigen.
Ein zweites Arbeitsfeld ist das Bauen auf dem Lande, seine Bauten dort zeigen eine zeitgemäße, also heutige Gestalt in ihrer Handschrift, erfüllen heutige Funktionen und fügen sich Dorf und Landschaft ein, ohne Anleihen an Folklore, Heimatstil oder auch Modernismen zu machen. Sie alle bieten Anregungen und Hinweise darauf, dass auch das Land ein wichtiger Raum für heutiges Bauen ist.
Bei manchen rücksichtsvollen Weiterführungen bestehender, jedoch zu modernisierender Bauten zeigt Riepl, dass Bauen auch Weiterbauen und nicht Zerstörung noch brauchbarer Altbauten heißt, um Platz für Neues zu schaffen. Hier wird ökologisches Bauen demonstriert, ohne dass dieses Wort auch nur einmal fallen muß. Dazu zählen auch seine jüngsten Nachbesserungen an Wohnbaukomplexen der 1940er und 1950er Jahre.

Paulhans Peters studierte Architektur, war viele Jahre Chefredakteur der Architekturzeitschrift Baumeister. Neben ausgedehnter Berater- und Lehrtätigkeit schrieb er eine Reihe von Fachbüchern, die auch in fremdsprachigen Ausgaben erschienen.


Franz Riepl, born 1932, Austrian, retired professor from the Technische Universität in Graz, working in Munich from 1958, is the outstanding exponent of the architecture now called »the other architecture«. Housing was the dominant architectural theme of his entire working life. Riepl has always gone his own way, not attaching himself to the general trends of the day or to ideologies. Instead, his housing is distinguished by its humane form, and outstanding suitability for normal daily life inside it: calm, without exclamation marks so to speak. It is part of that other Modernism, which is austere but comprehensible without being populist. This also includes the disciplined building details, in many cases improved industrial products.
The characteristics of Riepl’s buildings are durability, flexibility, sustainability and reticence. The book also intends to show that they do not become obsolete in terms of use, nor do they become old-fashioned. At the same time, lively respect has to be paid to Riepl’s buildings because of their surroundings.
A second area of his work is building in the country. His buildings there show up-to-date, hence topical handwriting, fulfilling today's functions and fitting in with village and landscape without borrowing from folklore, local styles or even modernisms. All of them suggest and indicate that the country is an important space for current building as well.
In many of his careful continuations of existing buildings that needed to be modernized, Riepl has shown that building also means continuing to build, and not destroying old buildings that still have use in them in order to make way for something new. This is a de-monstration of ecological building without the word even needing to be uttered. This also includes his most recent alterations to residential complexes dating from the 1940s and 1950s.
Paulhans Peters studied architecture and was editor-in-chief of the architecture magazine Baumeister for many years. As well as extensive work as a consultant and teacher he wrote a number of specialist books that have also appeared in foreign language editions.



vdr
Peters, Paulhans: Franz Riepl: Bauten und Projekte/Buildings and Projects. deutsch/ englisch. 232 S., 440 Abb. 24 x 30 cm, Gb. Axel Menges, Stuttgart 2006. EUR 78,00
ISBN 3-936681-00-7
 
© 2003 Verlag Langewiesche [Impressum] [Nutzungsbedingungen]