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Die Kinder von Shangrila

Shangrila heisst ein wundersames Land im Reich der buddhistischen Mythologie, das irgendwo versteckt im Himalaya zwischen Tibet und Indien liegen soll: Ein Ort der Freundlichkeit, ein Hort der Menschlichkeit und sanften Ruhe. Doch das kleine Nepal am Fuße des Himalaya, an der Schwelle zwischen alter Hindutradition und moderner Demokratie, das zwischen 2001 und 2006 einen bitteren Bürgerkrieg erlebte, ist eines der zehn ärmsten Länder der Welt, das sich trotz der Armut viel Menschlichkeit bewahrt hat.

In ihrem Buch „Die Kinder von Shangrila. Geschichten aus dem heutigen Nepal", beschreiben Christian Platz und Christoph Gysin in einfühlsamen Texten und eindrucksvollen Bildern den nepalischen Alltag der Gegenwart. Ihre Reportagen, Porträts und Hintergrundberichte führen auch in die fast vergessene Region des Westhimalaya, die kaum touristisch bereist und über die in den Medien fast nie berichtet wird.

Wie schön dieses Land abseits von Trekkingpfaden und waghalsigen Bergsteigern auf der einen Seite ist und wie fern das Wunderland Shangrila auf der anderen Seite, erzählen die Autoren unter anderen in ihren Beiträgen wie: „Religion als Lebenselexier - Die guten, die blauen und die wilden Götter“, „Nepals mittlerer Westen. - Es gibt keine Straße nach Jumla“ oder „Linsen und Reis: Drei Mal am Tag“. Die wunderbaren Fotografien von Menschen, Landschaften und Behausungen und die Textbeiträge treffen direkt ins Herz. Doch trotz bitterster Armut blitzt aus manchem der Gesichter so etwas wie Zuversicht, manchmal sogar Heiterkeit.

Dieses Buch ist keines der üblichen Reisebücher. Es verdankt seine Existenz drei jungen Reisenden aus Europa, die vor über den zehn Jahren in der Absicht nach Kathmandu kamen, eine Hilfsorganisation auf die Beine zu stellen. Aus bescheidenen Anfängen ist mit der Zeit der gemeinnützige Verein „Govinda“ entstanden, der sich heute in Nepal um über 5000 Bedürftige kümmert. Dieses Buch zeigt Schicksale aus dem heutigen Nepal, stellt Menschen vor, deren Leben gerettet und deren Chancen verbessert werden konnten.

Unter dem sagenumwobenen Namen „Shangrila“ hat der Verein „Govinda“ das erste Waisenhaus gegründet und unter dem selben Namen erfolgte die Gründung eines nepalesischen Partnervereins, durch den weitere Einrichtungen entstanden, darunter auch eine internationale Schule, in der Kinder aus allen Kasten unterrichtet werden.

Spenden für das Waisenhaus sind bei Govinda e.V., Stichwort „Waisenhaus“, Kreissparkasse Ostabl, BLZ 614 500 50 Konto Nr. 805 015 135 herzlich willkommen.
15.12.09


Gabriele Klempert
Die Kinder von Shangrila. Geschichten aus dem heutigen Nepal. Fotos v. Gysin, Christoph /Komment. v. Platz, Christian. 2009. 268 S., zahlr. Fotografien. Gb EUR 34,00
ISBN 978-3-7965-2605-3
 
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