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Das Zeitalter der Kohle.

2018 ist „Schicht im Schacht“. Dann schließen in Bottrop und Ibbenbüren die letzten deutschen Steinkohlenbergwerke. Damit endet eine Epoche, in der die Kohle die Geschichte Europas maßgeblich bestimmt hat.
Diesen Abschied nehmen das Essener Ruhr Museum und das Deutsche Bergbau-Museum Bochum zum Anlass, die Geschichte der Kohle im Industriezeitalter sowohl europäisch als auch regional noch einmal Revue passieren zu lassen. Zu diesem Thema stellen wir gleich drei Bücher vor, wobei eines auf eine Ausstellung hinweist, die noch bis zum bis 11. November 2018 auf der Kokerei Zollverein in Essen zu sehen ist.

Alle drei Bücher geben einen Einblick in die Geschichte des Bergbaus als einem wichtigen Teil der allgemeinen Menschheitsgeschichte und -entwicklung. Thematisiert werden die Erschließung und Erkundung von Lagerstätten, die Förderung der Bodenschätze, die Welt unter Tage, die Bergbautechnik einst und heute sowie die Bedeutung des Bergbaus als Schlüssel zur Industrialisierung und des technologischen Fortschritts. Vorgestellt werden ebenso Bergbauunternehmen und Organisationsformen der Bergleute und deren kulturellen Traditionen, wie auch Folgen des Bergbaus für die Umwelt.

Während die eine Neuerscheinung die europäische Bandbreite der Geschichte der Kohle bearbeitet (und auf ein Register verzichtet), beschränkt sich das andere auf die deutsche Entwicklung, enthält jedoch neben einem Register auch ein Verzeichnis der Online-Quellen.
Über die allgemeine Bergbaugeschichte hinaus gewährt das bereits etablierte Buch „Die alten Zechen an der Ruhr“ einen Einblick in die Biografie „aller“ Zechen an der Ruhr, d.h. aller Zechenstandorte und ihrer „Lebensdaten“. Abgesehen von einem Glossar der Fachbegriffe, gibt es in diesem Buch ein Register aller Schachtnamen, Flöze, Baufelder, Ersteinsätze und Wohnsiedlungen.

Die Welt unter Tage bedeutete jahrhundertelang härteste Arbeit, lebensbedrohliche Gefahren und eine Umwelt voller Kohlenstaub. Der Bergbau hat in seinen Regionen einen speziellen Menschenschlag herausgebildet. Jeder schützte jeden, man organisierte Hilfen und Unterstützung am Arbeitsplatz und in der Nachbarschaft und führte ein kulturelles und soziales Zusammenleben, das bis heute im sogenannten „Ruhrpott“ spürbar ist.
Alle hier vorgestellten Bücher zeigen zahlreiche Abbildungen aus der Jahrtausende alten Geschichte, aus der Arbeitswelt der Bergleute über und unter Tage, sowie ihre Kultur und Traditionspflege bis heute. Darüber hinaus verfügen alle Bände über ein umfangreiches Literaturverzeichnis.
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Geschichte des Bergbaus. Bluma, Dr. Lars; Farrenkopf, Dr. Michael; Przigoda, Dr. Stefan. 288 S. zahlr. fb. Abb. 23 x 17 cm. Gb. L + H Verlag, Berlin 2018. EUR 25,00 CHF 32,00 ISBN 978-3-939629-50-4
Hermann, Wilhelm / Hermann, Gertrude: Die alten Zechen an der Ruhr. 6. Aufl., aktualisiert von Christiane Syré u. Hans-Curt Köster, mit einem Foto-Exkurs v. Udo Haafke: „Zollverein Weltkulturerbe“. 2008. 336 S., 438 Abb. u. Pläne, davon. 93 fb., mit 2 Ktn 25 x 17 cm. (Die Blauen Bücher) Gb EUR 25,80 ISBN 978-3-7845-6994-9

08.08.2018
Gabriele Klempert
Das Zeitalter der Kohle. Eine europäische Geschichte. Hrsg.: Brüggemeier, Franz-Josef; Grütter, Heinrich Theodor; Farrenkopf, Michael. 288 S., zahlr. fb. Abb. 29 x 22 cm. Gb. Klartext Verlag, Essen 2018. EUR 24,95.
ISBN 978-3-8375-1953-2
 
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