KunstbuchAnzeiger - Kunst, Architektur, Fotografie, Design
 

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Reichert, Dr. Ludwig Verlag

 
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DIE MAINZER SALUS. Gesellschaft und Stadtkultur im Norden der Germania Superior. : Material Appropriation Processes In Antiquity Band 3. Lipps, Johannes / Kreikenbom, Detlev / OsnabrĂŒgge, Jonas. 112 S. 24 x 17 cm. 20 fb. und 66 fb. Abb. EUR 24,95. ISBN: 978-3-7520-0795-4 L, Reichert
Im vorliegenden Band wird eine im Oktober 2020 im Mainzer Zollhafen gefundene, leicht unterlebensgroße Frauenfigur mit nacktem Oberkörper und HĂŒftmantel aus Sandstein bekannt gemacht. Ihr linker Fuß ist auf einen Rindskopf gestĂŒtzt, auf ihrer linken Schulter schlĂ€ngelt sich eine Schlange in Richtung der linken Hand. Die auf dem Sockel angebrachte Inschrift weist die Figur als Salus aus, die im Jahr 231 n. Chr. von Senecionius Moderatus und Respectius Constans den Bewohner:innen der Mainzer canabae gestiftet wurde. Gemeinsam mit einer Skulptur aus Köln bildet die Mainzer Salus ein den lokalen BedĂŒrfnissen angepasstes Statuenschema, dessen Entstehung wir in flavischer Zeit vermuten und hypothetisch mit einem damals neu gestifteten Kult in Verbindung bringen. Ferner lĂ€sst sich der Herstellungsprozess der Statue gut nachvollziehen. Der Stein wurde wohl im Nahetal abgebaut und nach Mainz importiert, wo eine ĂŒberregional gefragte Werkstatt Statuen fertigte; so vermutlich auch den Genius aus Nida (Heddernheim). Mit solchen Produkten befriedigte die Werkstatt die WĂŒnsche besonders ambitionierter Auftraggeber:innen, welche in Obergermanien gerade in severischer Zeit ihre StĂ€dte mit im öffentlichen Raum prĂ€sentierten Statuen von unterschiedlichen Heilsgottheiten schmĂŒckten und durch diese religiöse Praxis sowohl ihr eigenes soziales Prestige steigerten als auch entscheidend zum urbanen Mehrwert ihrer Gemeinden beitrugen. Zuletzt wird ein zweites, gemeinsam mit der Mainzer Salus gefundenes Statuenfragment bekannt gemacht und als Neptun gedeutet.
Vor- und frĂŒhgeschichtliche Befestigungen 28. Wallanlagen im Regierungsbezirk Stuttgart. Morrissey, Christoph; MĂŒller, Dieter. 2024. 480 S. 479 Abb. 29,7 x 21 cm. EUR 120,00. ISBN: 978-3-7520-0790-9 L, Reichert
Das Projekt „Atlas archĂ€ologischer GelĂ€ndedenkmĂ€ler in Baden-WĂŒrttemberg“ wurde 1979 als Bestandteil des Schwerpunktprogrammes fĂŒr die Landesdenkmalpflege ins Leben gerufen. Im Vordergrund steht dabei die Morphologie archĂ€ologischer GelĂ€ndedenkmĂ€ler: Erfassung, Dokumentation (topographische Aufnahme), Deutung und wissenschaftliche Bearbeitung dienen einerseits dem denkmalpflegerischen Schutz, erschließen andererseits die historische Bedeutung dieser zum Teil noch eindrucksvoll erhaltenen Anlagen. In der vorliegenden Arbeit wurde die vollstĂ€ndige Erfassung aller oberirdisch erhaltenen vor- und frĂŒhgeschichtlichen Wallanlagen des Regierungsbezirkes Stuttgart angestrebt. Insgesamt handelt es sich um 54 Objekte – 9 davon erstmals vorgestellt –, verteilt auf 12 Stadt- und Landkreise.
Allgemein auswertenden Kapiteln zu Lage, Besonderheiten, Funktion und Zeitstellung folgen im topographischen Abschnitt detaillierte Angaben zu den einzelnen Anlagen: naturrĂ€umliche Einordnung, Darstellung bisheriger Forschungen, Beschreibung heute noch erkennbarer GelĂ€ndeformen sowie deren Bewertung und Einordnung. Zudem werden archĂ€ologische Untersuchungen und Funde vorgestellt. Detaillierte topographische PlĂ€ne – meist im Maßstab 1:1000 – konnten von 25 Befestigungsanlagen beigefĂŒgt werden.
Dem detaillierten Erfassen und Deuten wird eine Reihe von neuen Erkenntnissen verdankt, so etwa zu bislang unbekannten Anlagen wie dem MĂŒhlberg bei Dischingen (HDH) oder auf dem Wolfersberg bei Stuttgart. Bislang ĂŒbersehene Befestigungselemente kamen etwa auf dem Lemberg bei Feuerbach (S) oder dem Ottilienberg bei Eppingen (HN) hinzu.
Kartenausschnitte und aussagekrĂ€ftige Abbildungen erlauben es, die örtlichen Gegebenheiten am Schreibtisch nachvollzuziehen. DarĂŒber hinaus möchten das Werk dazu einzuladen, die teils außerordentlich eindrucksvollen DenkmĂ€ler auch im GelĂ€nde aufzusuchen und so Geschichte vor Ort zu erfahren.
The Significance of Archaeological Textiles. Papers of the International Online Conference 24th?25th February 2021. THEFBO Volume II. Forschungen und Berichte zur ArchĂ€ologie in Baden-WĂŒrttemberg (28). Hrsg.: Banck-Burgess, Johanna; Marinova-Wolff, Elena; Mischka, Doris. Englisch. 2024. 208. S. 183 fb. Abb., 238 Abb. 29,7 x 21 cm. EUR 39,00. ISBN: 978-3-7520-0784-8 L, Reichert
The everyday utensils of prehistoric agricultural settlements were, to a large extent, textile products. Functional textiles were used in everyday subsistence and helped the settlements’ inhabitants carry out tasks that were indispensable in the context of a sedentary lifestyle. In this context, the question arises as to what extent sedentariness would have been possible without textiles, simply because there is no other material that is as versatile as textile raw material. This particular topic was part of the joint project “THEFBO: Textile craftsmanship in the prehistoric wetland settlements on Lake Constance and Upper Swabia – requirements for textiles and their perception”. The project was funded by the German Federal Ministry of Education and Research from 2019 to 2021 and coordinated by the Landesamt fĂŒr Denkmalpflege im RegierungsprĂ€sidium Stuttgart. Results of the project will be presented in THEFBO volume I / Forschungen und Berichte zur ArchĂ€ologie in Baden-WĂŒrttemberg 27.
Part of this project was an online conference from 24th–26th February 2021, the proceedings of which are presented in THEFBO volume II. It dealt with textile findings and raw materials from a dendrological, paleobotanical, textile-archaeological and cultural-historical perspective.The broad spectrum of topics gave insights into the wide range of technical textiles in prehistory. Some of the oldest and most outstanding textile finds such as early Holocene tree bast strings, ropes, and nets from Friesack 4 in Brandenburg or the strings and bags from the wells of the Early Neolithic Linear Pottery Culture were presented and discussed at the conference. Other case studies considered Neolithic basketry and cordage in the Iberian Peninsula, Neolithic and Bronze Age textiles and tools from Northern Italy, textile tools and imprints on clay sealings from Bronze Age Greece to prehistoric objects made of plant fibres and wool from ice patches in the Bernese Alps, Switzerland. Contributions discussing the distribution of Lime trees (Tilia spec.) in prehistoric European landscapes, experimental approaches to manufacturing prehistoric threads or aspects of textile terminology completed the conference.
Lauchheim IV. Die GrĂ€ber aus der Siedlung Lauchheim "Mittelhofen". Forschungen und Berichte zur ArchĂ€ologie in Baden-WĂŒrttemberg (26). Höke, Benjamin. Zusammen mit Straeter, Anna. 2024. 320. S. 156 Tafeln, 15 PlĂ€ne, 2 Falttafeln, 1 Abb., 21 fb. Abb. 29,7 x 21 cm. EUR 59,00. ISBN: 978-3-7520-0783-1 L, Reichert
200 Meter entfernt von dem ĂŒber 1300 Bestattungen umfassenden, vom spĂ€ten 5. bis ins spĂ€te 7. Jahrhundert belegten ReihengrĂ€berfeld Lauchheim Wasserfurche wurde von 1989 bis 2005 das 12 Hektar umfassende frĂŒh- und hochmittelalterliche Siedlungsareal von Mittelhofen ausgegraben. Am Ende der Merowingerzeit, in den Jahrzehnten um 700 n. Chr., hatte man dort auf den GrundstĂŒcken von sechs Gehöften in unmittelbarer Nachbarschaft der GebĂ€ude kleine Separatfriedhöfe fĂŒr deren Bewohner angelegt. An der unterschiedlich qualitĂ€tvollen und umfangreichen Ausstattung der GrĂ€ber lĂ€sst sich der Wohlstand und die Bedeutung der jeweiligen Gehöfte erkennen. In dem Katalogband werden diese 86 GrĂ€ber erstmals vollstĂ€ndig publiziert. Neben den Grabfunden, zu deren Highlights goldene Folienkreuze, Fibeln mit christlich zu interpretierenden Motiven, aus dem Mittelmeergebiet importiertes Bronzegeschirr und sogar ein komplettes Bett gehören, wurden dafĂŒr auch die zahlreichen organischen Auflagerungen an den FundstĂŒcken, die AufschlĂŒsse ĂŒber Kleidung und BegrĂ€bnisbrĂ€uche liefern, akribisch in Wort und Bild dokumentiert. Die GrĂ€ber von Mittelhofen vermitteln das Bild einer lĂ€ndlichen Dorfgemeinschaft in einer Umbruchzeit: Christliche Bestattungssymbolik trifft auf Zeugnisse von Waffengewalt, die ReprĂ€sentation von gesellschaftlichen Rollen bekommt in dieser letzten Phase von beigabenfĂŒhrenden GrĂ€bern außerhalb der Kirchhöfe neue Ausdrucksformen.
Der Band ergÀnzt die vierteilige Katalogreihe zum GrÀberfeld Wasserfurche und komplettiert, zusammen mit der 2024 erscheinenden Monographie Lauchheim III zu den Siedlungsbefunden und -funden von Mittelhofen sowie einem ebenfalls in Vorbereitung befindlichen Band zur Anthropologie und ArchÀozoologie die in diesem Umfang einmalige Befund- und Fundvorlage.
Auch ĂŒber die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Publikations- und Auswertungsprojekte hinaus, die jetzt ihren Abschluss finden, werden die Materialeditionen zu Lauchheim eine bedeutende und noch lange nicht ausgeschöpfte Ressource fĂŒr die FrĂŒhmittelalterforschung darstellen
Der ArchĂ€ologe und Wissenschaftsmanager Ludwig Curtius (1874?1954) als exemplarischer BildungsbĂŒrger. BeitrĂ€ge zur Geschichte der ArchĂ€ologie und der Altertumswissenschaften (5). Hirschfeld, Marius. 2024. 218. S. 2 Abb. 29,7 x 21 cm. EUR 59,00. ISBN: 978-3-7520-0794-7 L, Reichert
Die biographische Studie Marius Hirschfelds „Der ArchĂ€ologe und Wissenschaftsmanager Ludwig Curtius (1874–1954) als exemplarischer BildungsbĂŒrger“ setzt sich anhand der Vita des umtriebigen politischen ArchĂ€ologen Curtius mit dem Verhalten, der MentalitĂ€t und den Ideologien des (rechtsgerichteten) (Bildungs-)BĂŒrgertums zwischen Kaiserreich und frĂŒher Bundesrepublik auseinander.
Ludwig Curtius bildet dabei ein anschauliches Beispiel fĂŒr diese wirkmĂ€chtige Bevölkerungsgruppe, denn seine Sozialisation, sein Studium und sein Karrierebeginn fanden noch im Kaiserreich statt. Als politischen Mentor betrachtete er Friedrich Naumann, in dessen Nationalsozialem Verein er seine ersten politischen Schritte unternahm. Er meldete sich 1914 als 39-jĂ€hriger Professor begeistert freiwillig zum Kriegsdienst und erlebte als Artillerie- und Nachrichtenoffizier den gesamten Krieg. Die Weimarer Demokratie bezeichnete Curtius zeitlebens als „Irrtum wohlmeinender Theoretiker“. Er war politisch in der DNVP aktiv und erlebte das Ende der Republik als Direktor des DAI-Rom. Als „Deutschnationaler“ von den Nationalsozialisten 1937 vorzeitig in den Ruhestand gedrĂ€ngt, lehnte er sich in den Folgejahren teilweise an das Regime an und verlebte die Zeit bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges in relativer Ruhe in Rom. Nach 1945 beteiligte er sich schließlich mit seiner Bestseller-Autobiographie „Deutsche und antike Welt“ am Selbstentschuldungsdiskurs der deutschen Nachkriegsgesellschaft.
Das BildungsbĂŒrgertum war eine der einflussreichsten Bevölkerungsgruppen im Deutschen Reich. Es bestimmte die gesellschaftlichen Diskurse und fĂŒhrte sie an. Dies blieb trotz aller Verwerfungen der ersten HĂ€lfte des 20. Jahrhunderts und trotz des Narrativs vom eigenen Niedergang so. Lebenslange Bildung, der klassische humanistische Bildungskanon und die daraus resultierende Auffassung, eine „höhere Einsicht“ in die ZusammenhĂ€nge von Geschichte und Politik zu besitzen, waren die Konstanten, durch die es seine Wirkmacht entfaltete und seine gesellschaftliche Bedeutung legitimierte. Ludwig Curtius stand als UniversitĂ€tsprofessor fĂŒr Klassische ArchĂ€ologie, als Direktor des Deutschen ArchĂ€ologischen Instituts in Rom und als erfolgreicher Wissenschaftsmanager im Zentrum des BildungsbĂŒrgertums. Anhand seiner Vita werden das Verhalten, die Entwicklung, die Ideen und MentalitĂ€t dieser Bevölkerungsgruppe ĂŒber vier deutsche Staaten hinweg nachgezeichnet.
Der archaische Heiligtumsbefund vom Taxiarchis-HĂŒgel in Didyma. Teilband 2: Das Fundmaterial aus den archaischen Kontexten des Taxiarchis-HĂŒgels, Teil 1. Didyma (III. 6). Ehrhardt, Norbert; Jeske, Olivia; Kaiser, Ivonne; Lölhöffel, Karoline; von Miller, Alexandra; Reichardt, Bettina. Hrsg.: Bumke, Helga. 2024. 1380. S. 2418 fb. Abb., 2691 Abb. 29,7 x 21 cm. 2 BĂ€nde (Bd 1: 604 S., Bd. 2: 776 S.). EUR 198,00. ISBN: 978-3-7520-0757-2 L, Reichert
Der â€șTaxiarchis-HĂŒgelâ€č in Didyma liegt etwa 200 m nordwestlich des Apollon-Tempels und ist der Fundort eines weitgehend ungestörten Befundes von Relikten aus einem archaischen Heiligtum, bei denen es sich mehrheitlich um Weihgaben handelt. Diese wurden hier in verschiedenen Phasen der archaischen Epoche abgelagert und traten besonders konzentriert in einer kompakten Brandschicht auf, die mit der Perserzerstörung verbunden werden kann. Dieser Heiligtumsbefund umfasst zahlreiche Fundobjekte verschiedenster Gattungen von hoher QualitĂ€t und ist fĂŒr unsere Kenntnis des archaischen Votivwesens Didymas von großer Relevanz, da es sich hier um den ersten ungestörten Befund dieser Art handelt.
Im zweiten Band der dreibĂ€ndigen Publikation wird die Fundkeramik vorgelegt, die erstmals einen reprĂ€sentativen Überblick ĂŒber das archaische Spektrum der lokalen und importierten Keramikgattungen Didymas gibt. Insbesondere die lokalen Gattungen sind hier in einem bislang unbekannten Variantenreichtum vertreten, der unsere Kenntnisse der ionischen Keramikproduktion auf eine neue Grundlage stellt. Nicht zuletzt gehören zum Befund zahlreiche GefĂ€ĂŸe und besondere GefĂ€ĂŸformen, deren Identifizierung als Kultkeramik die Rekonstruktion ritueller Praktiken erlaubt und einen wichtigen Beitrag fĂŒr die HeiligtumsarchĂ€ologie liefert. Das gilt auch fĂŒr die zahlreichen GefĂ€ĂŸe, die als Votive dargebracht wurden, finden sich unter diesen doch auch solche kultspezifischer Gattungen, die nicht in allen HeiligtĂŒmern vertreten sind und zumindest Hinweise auf die IdentitĂ€t der verehrten Gottheit zu geben vermögen. The â€șTaxiarchis Hillâ€č in Didyma is located about 200m northwest of the temple of Apollo and is the site of largely undisturbed features with finds from an Archaic sanctuary, most of which are votive offerings. These were deposited in different phases of the Archaic period and are particularly concentrated in a compact burnt layer that can be linked to the destruction by the Persians. The features include numerous high-quality finds of various types and are of great relevance for our knowledge of Archaic dedications in Didyma, since they are the first undisturbed finds of this kind recovered in this sanctuary. This second part of the three-volume publication presents the pottery found during the excavations, which for the first time gives an overview of the spectrum of local and imported Archaic pottery in Didyma. Local types are present in a hitherto unknown richness of variants, which gives our knowledge of Ionian pottery production a new basis. Furthermore, the identification of numerous vessels and special vessel forms as cult pottery allows the reconstruction of ritual practices and provides an important contribution to the archaeology of sanctuaries. This also applies to the numerous vessels that were offered as dedications, since they also include cult-specific types that are not represented in all sanctuaries. These assemblages can provide clues to the identity of the worshipped deity.
Inschriften von Didyma. Supplement von Wolfgang GĂŒnther unter Mitwirkung von Rudolf Haensch. Didyma (III. 7). GĂŒnther, Wolfgang; Haensch, Rudolf. Hrsg.: Bumke, Helga. 2023. 308 S. 329 Abb. 29,7 x 21 cm. EUR 98,00. ISBN: 978-3-7520-0723-7 L, Reichert
In diesem Band werden rund 300 Inschriften vorgelegt, die teils Inedita der bis 1925 durchgefĂŒhrten preußischen Ausgrabungen, zum weitaus grĂ¶ĂŸeren Teil aber Neufunde der seit 1962 wiederaufgenommenen GrabungsaktivitĂ€ten sind. Sie umfassen im Wesentlichen einen Zeitraum von einem Jahrtausend, vom 6. Jh. v. Chr. bis zum 6. Jh. n. Chr. (unterbrochen durch eine LĂŒcke von ca. 170 Jahren, die nach der Zerstörung des Heiligtums im Ionischen Aufstand 494 v. Chr. bis zu seiner Renaissance in der Alexanderzeit eintrat). Das neue, insbesondere die hellenistische Epoche und die römische Kaiserzeit dokumentierende Material ist nicht nur ein quantitativer, sondern auch qualitativer Zuwachs zu den bislang schon im Corpus von Albert Rehm (1958) erfassten Didyma-Inschriften. So enthalten die Bauberichte fĂŒr die Bauforschung neue, detaillierte Informationen ĂŒber den Stand der Arbeiten am Apollontempel im frĂŒhen 2. Jh. v. Chr.; die Orakelinschriften geben fĂŒr die Religionsgeschichte Hinweise ĂŒber die zunehmende Tendenz des Heiligtums, als HeimstĂ€tte auch anderer Kulte zu einem Pantheon zu werden. Die zahlreichen DenkmĂ€ler schließlich, welche die ReprĂ€sentanten des Apollon- und Artemiskults, die Propheten und Hydrophoren, als Selbstzeugnisse errichteten, zeichnen ein konturiertes Bild der milesischen Elite und ihrer Vernetzung. Am Ende der langen Tradition und dem Versiegen der epigraphischen Überlieferung steht eine Rechtsurkunde aus der Zeit Iustinians, die in ihrer einzigartigen Erhaltung und Schriftvisualisierung geradezu als Königin der spĂ€tantiken Epigraphik gelten kann.
Festschrift fĂŒr Klaus Peter Kuhlmann. Zum 80. Geburtstag ĂŒberreicht von Freunden und WeggefĂ€hrten. Studia Panopolitana (5). Hrsg.: El-Sayed, Rafed; Hrsg.: Lakomy, Konstantin C. Von Panopolis bis ans ,Ende der Welt?. 2023. 320 S. 72 Abb., 329 fb. Abb. 29,7 x 21 cm. EUR 119,00. ISBN: 978-3-7520-0789-3 L, Reichert
Der fĂŒnfte Band der Reihe Studia Panopolitana (Occasional Paper 5) ist eine Festschrift fĂŒr Klaus Peter Kuhlmann anlĂ€sslich seines 80 Geburtstags. Die BeitrĂ€ge von Freunden und WeggefĂ€hrten, die Klaus P. Kuhlmann wĂ€hrend seiner vier Jahrzehnte wĂ€hrenden archĂ€ologischen TĂ€tigkeit in Ägypten begleitet haben, spiegeln das breite Spektrum der Forschungsinteressen des Jubilars wider. Sie reichen von der Pyramidenzeit bis zur modernen Geschichte der Ă€gyptischen ArchĂ€ologie, umfassen die Bereiche ArchĂ€ologie, Geschichte und Linguistik und umfassen die Kulturen des Ă€gyptischen Niltals, der Libyschen WĂŒste sowie des hellenischen Mittelmeerraums. Die ArchĂ€ologie und Geschichte der Region AkhmĂźm ist einer der Forschungsschwerpunkte von Klaus P. Kuhlmann.
Commodus: The public image of a Roman emperor. Smith, Bert; Niederhuber, Christian. 2023. 224 S. 100 Tafeln, 323 fb. Abb., 162 Abb. 31 x 23 cm. EUR 69,00. ISBN: 978-3-7520-0764-0 L, Reichert
The richly illustrated book presents a fresh argument and new evidence about the workings of the imperial image in the Antonine period, through the changing portraits of the emperor Commodus (180–192) — more than ninety survive. The study also publishes for the first time an important and previously unknown portrait of the emperor, currently in the Ashmolean Museum in Oxford. The late Antonine period was in many ways the apogee of Roman marble portrait carving, and the new Commodus is one of its very best examples, from a workshop close to the imperial court in Rome.
1. Halbband 2023. ArchÀologischer Anzeiger. Hrsg.: Fless, Friederike; von Rummel, Philipp. ArchÀologischer Anzeiger. 2023. 456 S. 397 fb. Abb., 224 Abb. 28 x 21 cm. EUR 40,00. ISBN: 978-3-7520-0762-6 L, Reichert
Im ArchĂ€ologischen Anzeiger werden KurzbeitrĂ€ge zu aktuellen Forschungen und Berichte ĂŒber Grabungsprojekte des DAI sowie von Fachkollegen weltweit publiziert. SchwerpunktmĂ€ĂŸig informiert die Zeitschrift ĂŒber Themen aus dem Mittelmeerraum von der Vorgeschichte bis in die SpĂ€tantike, durchaus aber auch ĂŒber Projekte außerhalb des Kernbereichs der Alten Welt.
Stratigraphy and Periodization in the City Center. Bonn Contributions to Asian Archaeology (8); Mongolian-German Karakorum Expedition (2). Reichert, Susanne. A Layered History of Karakorum. 2023. 352 S. 2 Tabellen, 12 Beilagen, 4 fb. Abb., 37 Abb. 29,7 x 21 cm. EUR 70,00. ISBN: 978-3-7520-0770-1 L, Reichert
The up to 5 m thick stratigraphy in the center of Karakorum, the most important city of the Mongol Empire north of the Gobi, is analyzed with a combination of established stratigraphical methods and a novel software with special software and thus a solid basis for any study of this center is created. Nine construction phases can be distinguished. The catalogue comprises the more than 2000 features uncovered from 2000–2005 in the artisans` quarter and the 130 spatial units defined on this basis, so that for the first time comprehensive information on an ancient city in Mongolia is available.
Workshop 29. November 2019, Berlin. ArchÀometrische Studien (2). Hrsg.: Benecke, Norbert. Leben in der mittelalterlichen Stadt. Neue archÀobiologische Forschungen. 2023. 260 S. 271 fb. Abb., 16 Abb. 29,7 x 21 cm. EUR 98,00. ISBN: 978-3-7520-0726-8 L, Reichert
Der Band enthĂ€lt zehn BeitrĂ€ge eines Workshops vom November 2019, der sich mit dem Leben mittelalterlicher Stadtbevölkerungen aus archĂ€obiologischer Perspektive beschĂ€ftigte. Einen Schwerpunkt bilden die Ergebnisse von Untersuchungen an Pflanzen- und Tierresten aus neueren Ausgrabungen in der mittelalterlichen Doppelstadt Berlin-Cölln sowie aus der Altstadt von Köpenick und der benachbarten Burg auf der Schlossinsel. Die behandelten Materialien dokumentieren Besonderheiten und Unterschiede in der Nutzung von Pflanzen und Tieren fĂŒr die ErnĂ€hrung in den Wohnquartieren verschiedener sozialer und religiöser Bevölkerungsgruppen sowie im Bereich öffentlicher GebĂ€ude (altes Berliner Rathaus) und auf der Köpenicker Burg. Ähnliche Untersuchungen werden fĂŒr das mittelalterliche Pozna? vor dem Hintergrund der historischen Etappen der Stadtentwicklung sowie fĂŒr die Fundstelle MĂŒnchen-Marienhof vorgelegt. Ein Beitrag befasst sich mit der Versorgung mittelalterlicher und frĂŒhneuzeitlicher StĂ€dte mit Stockfisch durch die Hanse. Fragen der Umwelt-, Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte des Mittelalters stehen im Mittelpunkt pollenanalytischer Untersuchungen an einem Bohrkern aus der Altstadt von Brandenburg an der Havel. Aspekte der Krankheitsbelastung im Mittelalter werden am Beispiel der Zahngesundheit lĂ€ndlicher und stĂ€dtischer Bevölkerungen in Brandenburg thematisiert. Der Band wird abgerundet durch einen methodischen archĂ€ozoologischen Exkurs sowie einen Beitrag, der sich mit Problemen und Chancen einer rekonstruierten mittelalterlichen Vergangenheit am Beispiel des Museumsdorfs DĂŒppel in Berlin beschĂ€ftigt.
Karakorum and its Artisans. Mongolian-German Karakorum Expedition (3); Bonn Contributions to Asian Archaeology (9). Reichert, Susanne. Craft Production in the Mongol Empire. 2023. 428 S. 26 Tabellen, 76 Tafeln, 975 fb. Abb., 506 Abb. 29,7 x 21 cm. EUR 99,00. ISBN: 978-3-7520-0771-8 L, Reichert
The book offers for the first time an in-depth study of craft production in the capital of the Mongol Empire, Karakorum. Workshops, installations, remains from production processes, and tools are analyzed. The analysis of the organization of craft production reveals the dependency of artisans from the elites. A multi-layered picture of the artisans` quarter excavated in parts from 2000–2005 emerges, contributing significantly to a new understanding of cities in the Eastern Steppes.
Jahrbuch des Deutschen ArchÀologischen Instituts 138, 2023. Hrsg.: von Rummel, Philipp; Piesker, Katja; Deutsches ArchÀologisches Institut. Zentrale. 2023. 292 S. 43 fb. Abb.116 sw. Abb. 29,7 x 21 cm. EUR 84,00. ISBN: 978-3-7520-0753-4 L, Reichert
In seinem Jahrbuch (JdI) publiziert das Deutsche ArchĂ€ologische Institut seit 1885 jĂ€hrlich im Schnitt sieben AufsĂ€tze zu archĂ€ologischen Themen von der Vorgeschichte bis in die SpĂ€tantike mit Schwerpunkt auf der griechisch-römischen Zeit. Aktuelle Fragestellungen zu Kunst- und Stilgeschichte, Ikonographie und Typologie, zur Rekonstruktion von Plastik und Architektur sowie in der Hermeneutik und Wissenschaftsgeschichte insbesondere aus dem Bereich der Klassischen ArchĂ€ologie, aber auch aus anderen archĂ€ologischen Fachdisziplinen werden grundlegend und auf dem neusten Stand der Forschung diskutiert. In der Zeitschrift werden Forschungen von Fachkollegen weltweit veröffentlicht. Die BeitrĂ€ge, die alle ein doppelblindes Peer-Review-Verfahren durchlaufen, sind in der Regel auf Deutsch oder Englisch, aber auch auf Italienisch, Französisch oder Spanisch verfasst. Jeder Beitrag wird durch ein Abstract in englischer Sprache ergĂ€nzt. Die JdI-BĂ€nde sind großzĂŒgig ausgestattet und reich bebildert, die Abbildungen in hoher QualitĂ€t und teils in Farbe gedruckt.
Der gesprengte Kreis. Max Beckmanns SchĂŒler zwischen Realismus und Abstraktion. Victor, Marion. 2023. 204 S. 68 sw. Abb., 84 fb. Abb. 24 x 17 cm. EUR 39,90. ISBN: 978-3-7520-0756-5 L, Reichert
Wahrscheinlich wĂ€ren sie lĂ€ngst anerkannt und einige sogar berĂŒhmt, die acht KĂŒnstlerinnen und KĂŒnstler, die am Ende der 20er Jahre in der Frankfurter StĂ€delschule die Meisterklasse von Max Beckmann besuchten: Inge Dinand, Theo Garve, Georg Heck, Walter Hergenhahn, Leo Maillet, Friedrich Wilhelm Meyer, Marie-Louise von Motesiczky, Karl Tratt. Wie ihr berĂŒhmter Lehrer wurden sie 1933, gerade als sie erste Erfolge vorweisen konnten, von den nationalsozialostischen Machthabern als entartet diffamiert, zum kĂŒnstlerischen Schweigen oder zum Exil gezwungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg, im Zuge des Kalten Krieges, wurden sie zum zweiten Mal an den Rand gedrĂ€ngt, diesmal vom Ă€sthetischen Zeitgeist und dem damit verbundenen Kunstmarkt. Vor 1933 hatten sie keine Zeit gehabt, sich einen Namen zu machen, nun waren sie nicht mehr jung und malten zudem gegenstĂ€ndlich. Damit passten sie nicht in das kunstpolitische Konzept der 50er und 60er Jahre. Die einstigen MeisterschĂŒler und –schĂŒlerinnen sind weitgehend vergessen, - eine verlorene Generation. Dieses Buch beschĂ€ftigt sich mit ihrem Leben wie mit ihrem Werk und will sie dem Vergessen entreißen
Stadtrekonstruktionen von Trier im Mittelalter. Hrsg.: Clemens, Lukas; Kessler, Marzena. 2023. 64 S. 3 Beilagen, 7 sw. Abb., 22 fb. Abb. 24 x 17 cm. EUR 16,90. ISBN: 978-3-7520-0734-3 L, Reichert
Der Band versammelt drei von Lukas Clemens und Marzena Kessler konzipierte sowie kommentierte und durch den Luxemburger KĂŒnstler Nic Herber umgesetzte Rekonstruktionen zum mittelalterlichen Trier. Eine Darstellung zeigt den hochmittelalterlichen Turm Jerusalem in der DomimmunitĂ€t, dessen ehemaliges Erscheinungsbild auf der Grundlage umfangreicher archĂ€ologischer und bauhistorischer Untersuchungen sowie mit Hilfe frĂŒhneuzeitlicher Bildquellen zuverlĂ€ssig dargestellt werden kann. ErklĂ€rt wird der Name des Turmes, der mit der Judenverfolgung des Jahres 1096 in Zusammenhang steht, genauso wie seine weitere Geschichte, zu der auch gehört, dass Papst Eugen III., als er im Winter 1147/48 in Trier weilte, Wohnung in dem GebĂ€ude nahm. Die beiden grĂ¶ĂŸeren Darstellungen sind die Umsetzungen von Gesamtansichten Triers um 1120 sowie um 1430. Auch diesen in der Vogelperspektive ausgefĂŒhrten Rekonstruktionen liegen intensive archĂ€ologische, bauhistorische und archivalische Recherchen zugrunde. Abgebildet wird in zwei Zeitschnitten die prozesshafte Transformation einer von der antiken Vergangenheit noch lange geprĂ€gten Topographie ĂŒber die erzbischöfliche Kathedralstadt hin zu dem durch die Stadtgemeinde verwalteten urbanen Zentrum. Die erste Ansicht zeigt dabei eine hochmittelalterliche Stadt, die nicht nur von den Ruinen römischer Großbauten, sondern auch den Resten antiker Wohn- und Gewerbebebauung weiterhin geprĂ€gt war. Zudem ist sie als weitgehend agrarische Siedlung mit lockerer Bebauung zu charakterisieren, da viele stĂ€dtische Areale mit Rebpflanzungen und Gartenkulturen bewirtschaftet sowie als Streuobstwiesen oder Feldern genutzt wurden. Um 1120 war Trier eine offene Stadt, denn die ruinöse antike Stadtbefestigung erfĂŒllte ihre ursprĂŒngliche Funktion nicht mehr und die neue hochmittelalterliche Ummauerung war gerade erst im Entstehen begriffen. Gut dreihundert Jahre spĂ€ter hat sich das stĂ€dtische Erscheinungsbild grundsĂ€tzlich verĂ€ndert. Durch eine weitreichende mittlerweile eingetretene Versteinerung der Bauweise sind die antiken Überreste als Steinbruch genutzt und verschwunden. Ferner ist eine deutliche Siedlungsverdichtung, auch durch die Etablierung zahlreicher neuer geistlicher Institutionen eingetreten, wodurch es zu mehr als einer Verdoppelung der Bevölkerung auf rund 10.000 Einwohner gekommen ist. Mit Hilfe zweier spĂ€tmittelalterlicher Vermögenssteuerlisten war es möglich, die exakten HĂ€userzahlen fĂŒr die meisten Gassen des SiedlungsgefĂŒges sowie die dort einmal vorhandenen Sozial- und Gewerbestrukturen zu ermitteln und fĂŒr die Rekonstruktion auszuwerten.
IV. Das Kollegiatstift Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle. MĂŒnchener Reihe (21); Die Deutschen Inschriften (110). Knorr, Walburga; Mayer, Werner. Die Inschriften der Stadt Regensburg. 2023. 314 S. 34 Tafeln, 100 fb. Abb. 27 x 19 cm. EUR 69,00. ISBN: 978-3-7520-0715-2 L, Reichert
Der Band ist der vierte Teil der Inschriftenedition der Stadt Regensburg. Nach den bereits erschienen BestÀnden der Minoritenkirche und des Domes widmet sich diese Publikation den Inschriften des Kollegiatstiftes Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle. Sie umfasst nicht nur die Kirche selbst sondern auch Objekte in den angrenzenden Kapellen, dem Kreuzgang, den unmittelbaren StiftsgebÀuden sowie der Pfarrkirche St. Kassian.
Das 875 von Ludwig dem Deutschen gegrĂŒndete und 1102 von Heinrich II. wiedererrichtete Kollegiatstift Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle ist eine der Ă€ltesten, bis heute bestehenden Institutionen der Stadt. Als zum Bistum Bamberg gehöriger Exklave kommt der Alten Kapelle eine Sondersstellung zu. Zu den Ă€ltesten Inschriften zĂ€hlen die Glocken auf dem Turm der Alten Kapelle, die eines der Ă€ltesten erhaltenen Glockenensembles Bayerns (1247) darstellen. Die Stiftskirche sowie der Kreuzgang beherbergen zahlreiche GrabdenkmĂ€ler der Kanoniker ab dem 15. Jahrhundert, darunter auch Werke namhafter BildhauerwerkstĂ€tten wie die der Roritzer. Daneben gibt es eine ganze Reihe an Inschriften des Totengedenkens fĂŒr Regensburger BĂŒrgerfamilien. Hierzu zĂ€hlen die Ă€ltesten im Original erhaltenen Artefakte noch aus dem 14. Jahrhundert. Besonders tritt die Familie der Zant hervor, die eine eigene Kapelle stiftete und durch zwei Bauinschriften belegt ist. Die lange Tradition als Bestattungsort spiegelt die reiche kopiale Überlieferung in einer von Elias Eppinger stammenden Abschriften des spĂ€ten 16. Jahrhunderts wider. Durch dieses Quellenwerk kann der ehemals umfangreiche Bestand an spĂ€tmittelalterlichen, heute nicht mehr erhaltenen Grabinschriften ab dem spĂ€ten 13. Jahrhundert rekonstruiert werden. Ein Tragaltar des 12. und ein Pedum des 16. Jahrhunderts bezeugen den ehemals großen im DreißigjĂ€hrigen Krieg verlorenen Kirchenschatz.
. Die Deutschen Inschriften (114); Göttinger Reihe (23). Kagerer, Katharina. Die Inschriften des Landkreises Nienburg/Weser. 2023. 570 S. 235 Abb., 48 fb. Abb. 27 x 19 cm. EUR 62,00. ISBN: 978-3-7520-0636-0 L, Reichert
Der Band wird in 372 Katalognummern Inschriften aus der Mittelweserregion vom 13. Jahrhundert bis zum Jahr 1650 prĂ€sentieren. Der bedeutendste Inschriftenstandort im Landkreis Nienburg ist das ehemalige Zisterzienserkloster Loccum. Etwa die HĂ€lfte der rund 100 Loccumer Inschriften, darunter zahlreiche GrabmĂ€ler, ist im Original erhalten, die ĂŒbrigen sind in Handschriften des 17. und 18. Jahrhunderts ĂŒberliefert und werden teilweise erstmals publiziert. Einen reichen Inschriftenbestand bietet außerdem Nienburg, frĂŒhere Residenzstadt der Grafschaft Hoya. Die ĂŒbrigen Inschriften, die sich auf die Klöster und Stifte in Schinna, Nendorf und BĂŒcken sowie auf die Dörfer und Flecken des Landkreises verteilen, geben Einblicke in die SelbstreprĂ€sentation von BĂŒrgern, Bauern und landsĂ€ssigem Niederadel.
Inklusive der BestĂ€nde des Landesmuseums Mainz ohne Provenienzangaben. Mainzer ArchĂ€ologische Schriften (18). Gorecki, Joachim. Die römischen MetallgefĂ€ĂŸe aus Mainz und Rheinhessen. 2023. 510 S. 1093 Abb., 3 fb. Abb. 29,2 x 20,5 cm. EUR 78,00. ISBN: 978-3-7520-0679-7 L, Reichert
Der 461 Nummern verzeichnende Katalog der römischen MetallgefĂ€ĂŸe aus Mainz und Rheinhessen gibt erstmals einen umfassenden gefĂ€ĂŸtoreutischen Überblick dieser bedeutenden Materialgruppe fĂŒr den Legionsstandort und die Provinzhauptstadt Mainz sowie deren Umland. SĂ€mtliche bekannten GefĂ€ĂŸe bzw. GefĂ€ĂŸfragmente aus Museen, Privatsammlungen und dem Bestand der LandesarchĂ€ologie werden in dem Band behandelt, auch solche, die nur noch als Literaturzitat ĂŒberliefert sind. Der weitaus grĂ¶ĂŸte Fundanteil stammt erwartungsgemĂ€ĂŸ aus dem Stadtgebiet von Mainz sowie aus dem Rhein, der mit seinem Verlauf die Siedlungsareale zum Teil begrenzt. Es ist zu berĂŒcksichtigen, dass hier die Fundverteilung auch die Grabungs- und Sammlungsgeschichte widerspiegelt. Soweit möglich, wurden die Objekte in rekonstruierender Form neu gezeichnet; Fotos belegen den eigentlichen Erhaltungszustand. FĂŒr fast die HĂ€lfte der GefĂ€ĂŸe liegen Metallanalysen vor. Der Katalog gliedert das Fundmaterial nach Metallart, funktionalen und typologischen Kriterien. AusfĂŒhrliche Angaben zum Forschungsstand sowie eingehende chronologische ErlĂ€uterungen zu den GefĂ€ĂŸtypen gehen ĂŒber einen rein beschreibenden Katalog hinaus und nehmen Teile der geplanten Auswertung bereits vorweg.
SiedlungsarchĂ€ologie im Alpenvorland XV. Die Pfahlbausiedlungen von Sipplingen-Osthafen am Bodensee 1. Befunde und dendrochronologische Untersuchungen. Matuschik, IrenĂ€us; MĂŒller, Adalbert; Billamboz, AndrĂ©; Nelle, Oliver; Ebersbach, Renate; Schlichtherle, Helmut. 2023. 516 S. 1 Tabellen, 133 fb. Abb., 21 sw Abb. 29,7 x 21 cm. 2 BĂ€nde. EUR 89,00. ISBN: 978-3-7520-0648-3 L, Reichert
Die Fundstelle „Sipplingen-Osthafen“ am Nordufer des Überlinger Sees gehört zu den bedeutendsten prĂ€historischen Seeufersiedlungen des Bodensees. Seit 2011 ist sie Teil des UNESCO-Welterbes „PrĂ€historische Pfahlbauten um die Alpen“.
Entdeckt wurde das prĂ€historische Siedlungsareal bereits im Jahre 1864. Durch eine Caissongrabung, die Prof. Dr. Hans Reinerth in den Jahren 1929–30 durchfĂŒhrte, wurde die Fundstelle schon frĂŒh bekannt. Reinerths Grabung in einem ausgepumpten Senkkasten war seinerzeit zwar eine Pionierleistung in der Entwicklung der Grabungsmethode, ließ aber aus heutigem Blickwinkel viele wissenschaftliche Fragen offen.
In den 1960er und 1970er Jahren wurden Teile des Siedlungsareals durch die Anlage eines Hafens zerstört. Dies gab 1978 den Anlass zu ersten taucharchĂ€ologischen Untersuchungen. In den folgenden drei Jahrzehnten gelang es durch systematische Sondagen, Bohrungen und OberflĂ€chenaufnahmen, die Reste von mindestens 21 Siedlungen aus der Zeit zwischen 3900–900 v. Chr. zu dokumentieren. Obwohl kaum großflĂ€chige Grabungen stattfanden, ergaben die gezielten, ĂŒber das ganze Siedlungsareal verteilten Schnitte, Bohrungen und systematischen OberflĂ€chenaufnahmen ein detailreiches Bild zur Siedlungsentwicklung ĂŒber 3000 Jahre. ArchĂ€obiologische, geoarchĂ€ologische und dendroökologische Untersuchungen ermöglichten dabei Einblicke in die Wirtschaftsweise, die Ressourcennutzung und den menschlichen Einfluss auf die Umwelt in der Siedlungskammer von Sipplingen im Lauf der Jahrtausende.
Im vorliegenden Band werden die Ergebnisse der Grabungen und der dendrochronologischen Analysen vorgelegt sowie die Schlussfolgerungen zur Besiedlungsgeschichte und zur Siedlungs- und Hausbauweise diskutiert. In zwei weiteren BĂ€nden folgen Funde und naturwissenschaftliche Untersuchungsergebnisse.
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Stand: 18.04.2024 04:35 Uhr
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