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Titel-Datenbank |
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Reichert, Dr. Ludwig Verlag |
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Aesthetics, Semantics, and Regional Appropriation. Material Appropriation Processes In Antiquity. Hrsg.: Lipps, Johannes; Grawehr, Matthias. Colour Schemes in Roman Architecture. Englisch. 2025. 240 S. 32 sw. Abb., 315 fb. Abb. 29,7 x 21 cm. EUR 98,00. ISBN:
978-3-7520-0854-8 L, Reichert
Roman architecture was characterised by a rich palette of colours, achieved through the use of natural coloured stones and painting. Evaluating the use of colour in Roman architecture addresses an important part of the built environment. Unlike black-and-white photographs or line-art reconstruction drawings, architecture was conceived, perceived and experienced in colour. Although such statements are accepted by most archaeologists and architectural historians today, details about functional, chronological, and regional variation in Roman architectural polychromy remain to be discovered.
This conference volume is the first book entirely dedicated to the polychromy of architectural orders in the Roman provinces. Its objectives are to present new data on raw materials, painting techniques, and traces of paint on architectural orders, to explore the visual effects for which colour was used on architectural elements and to collate initial observations on the functional, chronological and regional variation of the applied colour scheme in the various areas of the Roman Empire.
The volume brings together the contributions of twenty-five archaeologists, ancient historians, art historians and chemists. The collected essays encompass a wide chronological frame from the 2nd century BC to the 3rd century AD and cover a vast geographical range from modern Spain, France, Switzerland, Italy, and Austria to Turkey, Cyprus, Lebanon, and Libya.
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Montandenkmale des Metallwesens. Atlas archĂ€ologischer GelĂ€ndedenkmĂ€ler in Baden-WĂŒrttemberg. Gassmann, Guntram; Haasis-Berner, Andreas; Hascher, Michael; Schönwetter, Tim. Siedlungs-, wirtschafts- und verkehrsgeschichtliche DenkmĂ€ler 2. Deutsch. 2025. 212 S. 247 Abb. 29 x 21 cm. EUR 29,00. ISBN:
978-3-7520-0862-3 L, Reichert
Baden-WĂŒrttemberg verfĂŒgt aufgrund seiner vielfĂ€ltigen Geologie ĂŒber zahlreiche ErzlagerstĂ€tten. Bereits seit der Jungsteinzeit und bis ins 20. Jahrhundert hinein wurden sie zur Gewinnung einer Vielzahl unterschiedlicher Rohstoffe genutzt. Der Abbau der Erze und die VerhĂŒttung von Eisen, Silber, Blei, Kupfer und anderen Metallen hat in Form von ehemaligen Bergwerken, SchmelzplĂ€tzen, VerwaltungsgebĂ€uden und Transporteinrichtungen eine Vielzahl an Relikten hinterlassen. Sie erlauben Einblicke in die bergmĂ€nnischen Abbautechniken und die Organisation des Montanwesens im Wandel der Zeit. Der Band gibt anhand einer reprĂ€sentativen Auswahl von archĂ€ologischen Quellen sowie Baudenkmalen erstmals einen diachronen Ăberblick ĂŒber dieses komplexe Thema. |
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Friedrich Poppl, Werner Schneider, Gottfried Pott. Kunstgeschichte Wiesbaden. Hrsg.: Kunstarche Wiesbaden e. V. Wiesbaden eine Kapitale der Kalligrafie. Deutsch. 2025. 184 S. 141 fb., 9 sw. Abb. 28,4 x 22 cm. EUR 29,00. ISBN:
978-3-7520-0882-1 L, Reichert
Friedrich Poppl, Werner Schneider und Gottfried Pott sind wichtige Protagonisten der Schriftkunst, der Kalligraphie und werden in diesem Buch durch ihre Biografien und ihr Wirken am gemeinsam Ort Wiesbaden erfahrbar gemacht. Sie waren alle drei erfolgreiche PĂ€dagogen und ihre LebenslĂ€ufe sind mit der 1949 gegrĂŒndete Werkkunstschule Wiesbaden verknĂŒpft. Dorthin wurde Friedrich Popppl 1955 fĂŒr das Fach âSchriftâ berufen und entwickelte sich bis zu seinem Tod 1982 zu einem internationalen Type Designer und SchriftkĂŒnstler. Werner Schneider wurde 1955 sein SchĂŒler, auch sein Assistent, unterrichte Schrift ab 1973 als Fachlehrer und wurde Poppls Nachfolger an der Fachhochschule Wiesbaden. Auch Gottfried Pott war 1959 -1963 SchĂŒler von Friedrich Poppl an der Werkkunstschule.
AngestoĂen wurde das Buch von Dr. Stefan Soltek, der Gottfried Potts Schreibmeisterbuch âA Letter Collectionâ im Klingspor Museum Offenbach mehrfach prĂ€sentierte. Er eröffnet das Thema Kalligrafie und mit einer historischen Einordnung in der abendlĂ€ndischen Kultur, geht detailliert auf Potts Kompositionen ein, bes. auf die BlĂ€tter die der Hochschul- und Landesbibliothek RheinMain gehören. Soltek stellt auch ein noch nie veröffentlichtes EtĂŒden Buch von Gottfried Pott vor, welches dieser zu Aussagen von Wassili Kandinsky 2022 geschrieben hat.
Friedrich Poppls Lebenswerk endete jĂ€h durch seinen zu frĂŒhen Tod 1982 und wurde bisher nur in Fachzeitschriften gewĂŒrdigt. Die Autorin Silvia Werfel konnte an die Aufarbeitung seines Nachlasses durch seine Witwe anknĂŒpfen und wertet weitere Nachlassgaben in Berlin und Offenbach aus.
Werner Schneiders Werk wird aus der Erinnerung seiner SchĂŒlerin und damaligen Assistentin, Katharina Pieper, prĂ€sentiert. Sie wurde Kalligrafin, leitet die Stiftung Schriftkultur in Homburg/Saar und trĂ€gt Schneiders Erbe auch als PĂ€dagogin weiter.
Im Ausland wurden die drei als âthe Wiesbaden schoolâ wahrgenommen und erhielten sehr viel Anerkennung durch ihre angesehenen workshops.
Als Vertreter der jungen Generation steuert der Rudo-Spemann-PreistrĂ€ger, Ole Freytag, Erfahrungen aus seiner Diplomarbeit âWhy we write?â bei.
Dass die Schriftkunst eine eigene, den Zeitgeist widerspiegelnde Kunst- und Designform ist, wird an Hand zahlreicher Abbildungen herausgearbeitet und an Beispielen belegt.
Das Buch möchte dazu anregen, dass Kalligrafie weiterhin in Wiesbaden unterrichtet wird. Es möchte die Erinnerung an diese drei herausragenden PĂ€dagogen als Ansporn fĂŒr kĂŒnftig Lehrende erhalten.
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Kulturlandschaft Mittelrhein - 100 Jahre Mittelrheinische Gesellschaft zur Pflege der Kunst. Hrsg.: WeiĂ, Gerd. 304 S. 298 fb. Abb., 40 sw. Abb. 28 x 21 cm. L. Reichert Verlag, Wiesbaden 2025. EUR 29,95. ISBN:
978-3-7520-0780-0 L, Reichert
In dem anlĂ€sslich des 100jĂ€hrigen Bestehens der âMittelrheinischen Gesellschaft zur Pflege der Kunstâ herausgegebenen Sammelband stellen 17 Autorinnen und Autoren die Kulturlandschaft Mittelrhein umfassend vor. Der erste Teil versammelt AufsĂ€tze zur Geschichte und Entwicklung der Kulturlandschaft, ihrer GĂ€rten und ihrer Rezeption. Im zweiten Teil werden neue Forschungsergebnisse zu den herausragenden DenkmĂ€lern des Rheingaus prĂ€sentiert. Den Abschluss bildet eine Darstellung der Geschichte des 1924 in Wiesbaden gegrĂŒndeten Vereins, der unter anderem die Restaurierung zahlreicher DenkmĂ€ler des Mittelrheins unterstĂŒtzte.
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ArchÀologischer Anzeiger. 1. Halbband 2024. Hrsg.: Fless, Friederike; von Rummel, Philipp. 2024. 356 S. 28 x 21 cm. EUR 40,00. ISBN:
978-3-7520-0834-0 L, Reichert
Im ArchĂ€ologischen Anzeiger werden KurzbeitrĂ€ge zu aktuellen Forschungen und Berichte ĂŒber Grabungsprojekte des DAI sowie von Fachkollegen weltweit publiziert. SchwerpunktmĂ€Ăig informiert die Zeitschrift ĂŒber Themen aus dem Mittelmeerraum von der Vorgeschichte bis in die SpĂ€tantike, durchaus aber auch ĂŒber Projekte auĂerhalb des Kernbereichs der Alten Welt. |
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Die Inschriften des Landkreises Hameln-Pyrmont. Göttinger Reihe (25); Die Deutschen Inschriften (118). Lampe, Jörg H. 2024. 544 S. 96 Tafeln, 73 fb. Abb., 307 sw. Abb. 27 x 19 cm. EUR 62,00. ISBN:
978-3-7520-0841-8 L, Reichert
Der Band wird in ĂŒber 460 Katalognummern die Inschriften des Landkreises Hameln-Pyrmont vom 12. Jahrhundert bis zum Jahr 1650 prĂ€sentieren. Die Inschriften stammen aus 73 Dörfern und kleineren StĂ€dten. Die bedeutendsten Standorte sind die StĂ€dte Hess. Oldendorf und Bad MĂŒnder, das Stift Fischbeck sowie die Schlösser HĂ€melschenburg und Schwöbber. (Die Inschriften der Stadt Hameln liegen seit 1989 in der Reihe der âDeutschen Inschriftenâ vor.) Die Fischbecker Inschriften illustrieren die KontinuitĂ€t der GrĂŒndungsmemoria vom SpĂ€tmittelalter bis in die Reformationszeit, sie tragen zu den Biographien von Ăbtissinnen und Stiftsdamen bei und liefern Daten und UmstĂ€nde der Baugeschichte. Die Inschriften aus den beiden groĂen Schlössern lassen ebenso wie die aus kleineren Adelssitzen und AmtshĂ€usern die Lebenswelt und die Selbstdarstellung des frĂŒhneuzeitlichen Adels lebendig werden. WĂ€hrend die frĂŒhesten Inschriften auf Tympana von Kirchen mittelalterliche Frömmigkeit illustrieren, findet seit der Mitte des 16. Jahrhunderts zunehmend die Gedankenwelt der Reformation Niederschlag. Am Ende des behandelten Zeitraums entstand eine Reihe von Inschriften, weil Kirchen und Klöster nach den Zerstörungen des DreiĂigjĂ€hrigen Krieges neu aufgebaut oder neu ausgestattet wurden. Einige bedeutende inschriftentragende Objekte aus dem Kreisgebiet befinden sich heute in auswĂ€rtigen Museen; sie werden wieder in ihren ursprĂŒnglichen Zusammenhang gestellt. Mit dem Buch wird ein Anschluss zu den Editionen der Inschriften der Nachbarkreise Holzminden, Hildesheim und Schaumburg hergestellt. |
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NaturheiligtĂŒmer im westlichen Kleinasien. Natur in sakralen Kontexten von der Archaik bis zum Ausgang des Hellenismus. Schimpf, Florian. 2024. 194 S. 14 sw Abb., 84 fb. Abb. 29,7 x 21 cm. EUR 59,00. ISBN:
978-3-7520-0837-1 L, Reichert
Höhlen, Felsen, Quellen und BĂ€ume prĂ€gten die antike Kultpraxis in hohem MaĂe und waren wichtige, bisweilen legitimierende Bestandteile von griechischen HeiligtĂŒmern. Sie konnten sogar selbst das eigentliche Heiligtum konstituieren. Da solche NaturheiligtĂŒmer nicht per se Vorstufen nachmals prĂ€chtiger HeiligtĂŒmer waren und eine intentionale Naturausstattung mithin als Alternative zu einer Architekturausstattung zu verstehen ist, wird anhand westkleinasiatischer FundplĂ€tze diskutiert, was natur-konstitutive Elemente als Bestandteile eines Heiligtums bzw. als Heiligtum qualifizierte und welches ihre Funktion in sakralem Kontext war. |
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Der GroĂe Tempel von Hattusa, die Magazine in seinem Umfeld und das sogenannte SĂŒdareal. Bohazköy-Hattusa. Ergebnisse der Ausgrabungen (30). Schachner, Andreas. Ausgrabungen in der Unterstadt von Bohazköy II. 2024. 480 S. 26 Beilagen, 170 fb. Abb., 514 sw Abb. 29,7 x 21 cm. EUR 129,00. ISBN:
978-3-7520-0803-6 L, Reichert
Der sogenannte GroĂe Tempel und die monumentale Bebauung in seinem Umfeld sind die prĂ€genden Bauten in der hethitischen Hauptstadt HattuĆĄa. Es handelt sich um eines der am besten erhaltenen Ensembles monumentaler hethitischer Architektur, das par excellence fĂŒr die hethitische Kultur in Zentralanatolien steht und heute von allen Besuchern der UNESCO-WeltkulturerbestĂ€tte besichtigt wird. Die Bauwerke wurden in mehreren Etappen zwischen 1907 und 1969 zwar untersucht, aber nie im Detail vorgelegt. In der wechselvollen Entwicklung der Grabungen und deren Aufarbeitung spiegelt sich die Geschichte der Erforschung der bronzezeitlichen GroĂsiedlung exemplarisch. Die differenzierte Vorlage sĂ€mtlicher Baubefunde schafft nun erstmals eine fundierte Grundlage dafĂŒr, diese GebĂ€ude in moderne Forschungsfragen der ArchĂ€ologie sowie der Kultur- und Architekturgeschichte einzubeziehen. Aus den Arbeiten ergeben sich nicht nur VerĂ€nderungen in der Bewertung der Raumstrukturen und deren Funktionen, sondern insbesondere fĂŒr die Frage, wann dieses Ensemble gegrĂŒndet wurde. Die Errichtung dieser Bauwerke bereits in der Entstehungsphase des hethitischen GroĂreichs lĂ€sst sich mit politisch und gesellschaftlich indizierten religiösen Entwicklungen ebenso verbinden wie mit der stĂ€dtebaulichen Umgestaltung HattuĆĄas von einer anatolischen Stadt zum religiösen und politischen Zentrum eines altorientalischen GroĂreichs. |
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Jahrbuch des Deutschen ArchÀologischen Instituts 139, 2024. Jahrbuch des Deutschen ArchÀologischen Instituts (139). Hrsg.: von Rummel, Philipp; Piesker, Katja; Deutsches ArchÀologisches Institut. Zentrale. 2024. 312 S. 217 fb. Abb. 29,7 x 21 cm. EUR 84,00. ISBN:
978-3-7520-0836-4 L, Reichert
In seinem Jahrbuch (JdI) publiziert das Deutsche ArchÀologische Institut seit 1885 jÀhrlich im Schnitt sieben AufsÀtze zu archÀologischen Themen von der Vorgeschichte bis in die SpÀtantike mit Schwerpunkt auf der griechisch-römischen Zeit. Aktuelle Fragestellungen zu Kunst- und Stilgeschichte, Ikonographie und Typologie, zur Rekonstruktion von Plastik und Architektur sowie in der Hermeneutik und Wissenschaftsgeschichte insbesondere aus dem Bereich der Klassischen ArchÀologie, aber auch aus anderen archÀologischen Fachdisziplinen werden grundlegend und auf dem neusten Stand der Forschung diskutiert.
In der Zeitschrift werden Forschungen von Fachkollegen weltweit veröffentlicht. Die BeitrĂ€ge, die alle ein doppelblindes Peer-Review-Verfahren durchlaufen, sind in der Regel auf Deutsch oder Englisch, aber auch auf Italienisch, Französisch oder Spanisch verfasst. Jeder Beitrag wird durch ein Abstract in englischer Sprache ergĂ€nzt. Die JdI-BĂ€nde sind groĂzĂŒgig ausgestattet und reich bebildert, die Abbildungen in hoher QualitĂ€t und teils in Farbe gedruckt.
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Des Kaisers neue BĂŒcher. Mittelalterliche Handschriften der Bamberger Kaiser-Heinrich-Bibliothek in 50 PortrĂ€ts. Hrsg.: Wagner, Bettina; Rolker, Christof. 2024. 196 S. 90 fb. Abb. 29,7 x 21 cm. EUR 29,95. ISBN:
978-3-7520-0855-5 L, Reichert
Die Staatsbibliothek Bamberg bewahrt als ihr kostbarstes Erbe die frĂŒhmittelalterlichen Handschriften, die als Stiftungen Kaiser Heinrichs II. (973â1024) bei der BistumsgrĂŒndung nach Bamberg gelangten. Aus Anlass des 1000. Todestags des Kaisers werden 50 ausgewĂ€hlte Codices, also etwa ein Drittel des erhaltenen Bestands von 165 Handschriften und Fragmenten, in einer (dieser) reich bebilderten Publikation prĂ€sentiert. Drei der vorgestellten Codices wurden durch die Aufnahme in das Weltdokumentenerbe der UNESCO ausgezeichnet, darunter das karolingische âLorscher Arzneibuchâ und die âBamberger Apokalypseâ sowie der Kommentar zum Hohelied aus der Reichenauer Malerwerkstatt. Die einleitenden Essays und die HandschriftenportrĂ€ts verfassten namhafte Fachwissenschaftler aus der Geschichtswissenschaft, Kunstgeschichte, Latinistik und Musikwissenschaft. |
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Atlas zur Stadtentwicklung und Baugeschichte. Resafa - Sergiupolis/Rusafat Hisham (8,2). Hrsg.: Sack, Dorothée; Gussone, Martin; Hof, Catharine. Resafa - Sergiupolis/Rusafat Hisham. 2024. 420 S. 38 Tafeln, 1 Falttafel, 102 fb. Abb., 94 sw Abb. 29,7 x 21 cm. EUR 149,00. ISBN:
978-3-7520-0722-0 L, Reichert
In Resafa â Sergiupolis/Ru??fat HiĆĄ?m lassen sich wie in kaum einer anderen spĂ€tantiken-frĂŒhislamischen Stadt Transformationsprozesse innerhalb sowie zwischen den sie prĂ€genden Kulturen nachvollziehen. So reich die Historie des Orts ist, so komplex sind die ZusammenhĂ€nge, die ein Limes-Kastell zuerst zu einer Pilgerstadt und dann zu einer Kalifen-Residenz werden lieĂen. Nach einhundert Jahren Forschung sind die wissenschaftlichen Ergebnisse Ă€uĂerst vielschichtig und schwer zu durchdringen. Genau hier setzt dieser Atlas an, indem er die Geschichte und Entwicklung des Ortes erstmals in klar gegliederten 14 Stadtbauphasen prĂ€sentiert. Im ersten Teil werden anhand von groĂmaĂstĂ€blichen PlĂ€nen die VerĂ€nderungsprozesse der Stadt und ihres Umlands aufgeschlĂŒsselt, im zweiten Teil wird anhand dieser ĂŒbergeordneten Phaseneinteilung die Entwicklung seiner GroĂbauten nachgezeichnet. Wichtige Stationen hierbei sind das Martyrium des hl. Sergios (um 312) vor den Toren des spĂ€trömischen Limes-Kastells, die Expansion dieser militĂ€rischen Keimzelle zur prachtvollen Pilgerstadt (6. Jh.), die Residenznahme des Kalifen HiĆĄ?m b. `Abd al-Malik (um 105/724) und die Stellung des Ortes nach der Verlagerung der Zentralgewalt unter den Abbasiden (8./9. Jh.) bis zur Aufgabe der Siedlung unter den Mamluken (7./13. Jh.). Der behandelte Zeitraum endet 2011 mit dem Beginn des syrischen BĂŒrgerkrieges. |
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Das severische Vexillationskastell Myd(---) und die spĂ€tantiken castra Madensia / Gheriat el-Garbia am limes Tripolitanus (Libyen). Ausgrabungen und Untersuchungen im Kastell, im Steinbruch, in den HeiligtĂŒmern und am Beobachtungstturm 2009-2010. MĂŒnchner BeitrĂ€ge zur Provinzialrömischen ArchĂ€ologie (11). Mackensen, Michael. 2024. 712 S. 34 Tafeln, 860 sw. Abb., 524 fb. Abb.. 29,7 x 21 cm. 2 BĂ€nde. EUR 118,00. ISBN:
978-3-7520-0691-9 L, Reichert
Das römische Kastell Gheriat el-Garbia liegt 280 km sĂŒdlich von Tripolis in der HalbwĂŒste, oberhalb einer Oase, an der zentralen Route in den Fezzan. Es ist â neben Bu Njem und Ghadames â das gröĂte der unter Kaiser Septimius Severus weit nach SĂŒden vorgeschobenen neuen Vexillationskastelle des limes Tripolitanus. SpĂ€testens im Herbst 201 n. Chr. wurde es von einer Abteilung (vexillatio) der legio III Augusta aus Lambaesis (Algerien) fertiggestellt. Aufgabe der Besatzung war die Kontrolle und Sicherung der Verkehrswege und Karawanenrouten sowie die Ăberwachung der (semi-)nomadischen autochthonen StĂ€mme.
Im Rahmen eines interdisziplinĂ€ren Projekts der Provinzialrömischen ArchĂ€ologie an der UniversitĂ€t MĂŒnchen, gefördert von der DFG-Exzellenzinitiative, wurden 2009 und 2010 je zwei Kampagnen durchgefĂŒhrt. Im Mittelpunkt standen Surveys und Ausgrabungen in dem von einem Berberdorf ĂŒberbauten Kastell, in den SteinbrĂŒchen und in einem der HeiligtĂŒmer. Neben naturwissenschaftlichen Untersuchungsmethoden (GeodĂ€sie, Geophysik, ArchĂ€ometrie, 14C-Analysen) kam terrestrisches 3D-Laserscanning zum Einsatz.
Der erste Band mit der Forschungsgeschichte der tripolitanischen Grenzzone, der Vermessung des Kastell- und des Tempelplateaus und dem archÀologischen Survey mit Architekturgliedern, Werksteinen, Inschriften und Keramik des 3. Jahrhunderts wurde 2021 veröffentlicht.
Der zweite Band prĂ€sentiert die Untersuchung der Wehranlagen des von 199/201 bis 275/280 genutzten, 2,25 ha groĂen Kastells, dessen Name Myd(---) inschriftlich ĂŒberliefert ist. Von Bedeutung sind die neuen Rekonstruktionen der AuĂen- und Innenansicht des severischen Bauzustands der porta praetoria mit den bis 10 m hoch erhaltenen TĂŒrmen. Hinzu kommen die Dokumentation der ĂŒbrigen drei Tore (mit Sichtfeldanalysen), der zwei bis 8 m hoch erhaltenen ZwischentĂŒrme und des nördlichen Eckturms sowie die Ausgrabung des StabsgebĂ€udes. Die Wehranlagen severischer Vexillationskastelle â von Castellum Dimmidi bis Gholaia/Bu Njem â werden vergleichend analysiert und die Innenbebauung von Myd(---)/Gheriat el-Garbia rekonstruiert.
Unerwartet war eine spĂ€tantike Instandsetzung des etwa ein Jahrhundert von Rom nicht genutzten Kastells. Dort wurde ab 380/390 bis Mitte des 5. Jahrhunderts eine limitane MilitĂ€reinheit, die milites munifices, stationiert. Das Kastell ist mit den in der Notitia Dignitatum occ. XXXI 30 genannten castra Madensia identifizierbar. MĂŒnzen und Radiokarbondaten bilden die Basis fĂŒr die Datierung der Instandsetzungen der Wehranlagen und des umgebauten StabsgebĂ€udes. Untersuchungen geschlossener Fundkomplexe mit Kleinfunden, Keramik und Ostraka sowie makrobotanischer und archĂ€ozoologischer Ăberreste geben erstmals Einblicke in die Versorgung, ErnĂ€hrung und die Lebensgewohnheiten einer spĂ€tantiken Garnison am tripolitanischen Limes.
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Results of The Mica and Ahmet ErtegĂŒn South Agora Pool Project. Aphrodisias (14). Wilson, Andrew; Russell, Ben. The ?Place of Palms?: An Urban Park at Aphrodisias. Englisch. 2024. 464 S. 108 Tafeln, 114 fb. Abb., 1130 sw. Abb.. 29,7 x 21 cm. EUR 110,00. ISBN:
978-3-7520-0692-6 L, Reichert
Excavations at Aphrodisias in the 1980s revealed an extraordinary monumental water-basin (170 x 30m) in the centre of a colonnaded square, formerly called the âSouth Agoraâ. A hypothesis that the complex was not an agora at all but âthe place of palmsâ mentioned by a sixth-century benefactor in an inscription on its Propylon was demonstrated during a five-year excavation project â The Mica and Ahmet ErtegĂŒn South Agora Pool Project. This volume publishes the rich results of this excavation and the long life of the complex from the first to the sixth century and beyond. The pool was surrounded by palm trees and Ionic stoas, in the manner of the urban parks or porticus familiar in early imperial Rome. The Aphrodisian example gives us an entirely new sense of what these porticus complexes were like. |
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SpĂ€tantike - FrĂŒhes Christentum - Byzanz (54). Wander, Steven H. Flavius Josephus and Artwork of Roman Antiquity and the Early Middle Ages. 2024. 238 S. 20 sw. Abb., 51 fb. Abb. 24x 17cm. Englisch. EUR 129,00. ISBN:
978-3-7520-0791-6 L, Reichert
Flavius Josephus, historian of first-century Judaea and its past, is among the most well-studied individuals of the Ancient World: âA veritable Josephus industry has emerged, with regular international colloquia, a burgeoning number of publications, and major commentaries on individual works (and parts of works),â where âJosephus supports an entire world of research which encompasses Biblical studies, Jewish history, Hellenistic and Roman history, New Testament studies, Jewish Thought and Philosophy, Land of Israel studies, Classical languages, and of course the study of Josephus himself.â Nevertheless, artwork related to the writings of Josephus has been largely overlooked and ignored. In a 1989 review, it was recognized that âThe texts, sources, and reception of Josephus have all been studied in modern times, but the pictorial tradition was neglected.â Flavius Josephus and Artwork of Roman Antiquity and the Early Middle Age seeks to remedy this situation and provide an assessment of his influence on artistic creations from the first millennium. It provides case studies for the most important art objects related to Josephus that survive from the first centuries of the Common Era or shortly thereafter and to place them, to the degree possible, in their historical situation. Although for the most part unrecognized previously, this study demonstrates in detail the influence of Flavius Josephus and his writings on the visual arts of Roman Antiquity and the Early Middle Age and his contribution to the genesis, nature and design of major masterpieces. It should be of interest to all students of Josephus and the artworks listed below.
1) The frieze of the Spoils from the Temple in Jerusalem, the Arch of Titus, Rome.
2) The Portrait of Josephus, the Writer of History, in Bern, Burgerbibliothek, Cod. 50, fol. 2r.
3) The Sack of Jerusalem, the rear panel of the Franks (Auzon) Casket, British Museum.
4) The Lost Portico Mosaics at S. Giovanni in Laterano, Rome.
5) Illuminations of the Tabernacle of Moses and its furnishings in the Christian Topography of Kosmas Indikopleustes.
6) Illuminations of the Tabernacle of Moses and of Ezra in the Codex Amiatinus (Florence, Biblioteca Medicea Laurenziana, MS Amiatino 1).
7) The Paris Psalter Illuminations of the life of David (Paris, BibliothĂšque nationale, cod. gr. 139).
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Istanbuler Mitteilungen 73, 2023. Hrsg.: Pirson, Felix; Kinzel, Moritz. 2024. 444 S. 466 fb. Abb., 188 sw. Abb. 29,7 x 21cm. EUR 40,00. ISBN:
978-3-7520-0811-1 L, Reichert
Die âIstanbuler Mitteilungenâ verstehen sich als Plattform archĂ€ologischer und kulturhistorischer Forschung zu Anatolien und seinen Nachbarregionen. Die BeitrĂ€ge befassen sich mit sachlichen Zeugnissen der Vergangenheit von der Urgeschichte bis in die osmanische Zeit. GemÀà dem fachlichen Spektrum an der Abteilung Istanbul des Deutschen ArchĂ€ologischen Instituts bilden die PrĂ€historische ArchĂ€ologie, die Vorderasiatische ArchĂ€ologie, die Klassische ArchĂ€ologie, die Byzantinische ArchĂ€ologie und die Bauforschung thematische Schwerpunkte der Zeitschrift. |
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Settlement, Economy, Environment, Cult. Proceedings of the workshops in Lisbon, Tehran and Lima. Menschen ? Kulturen ? Traditionen (21). Hrsg.: Kunst, M.; Fazeli Nashli, H.; Thomalsky, J.; Reindel, M.; Kaulicke, P. From Sedentarisation to the Complex Society. Englisch. 2024. 580 S. 315 fb. Abb., 472 sw. Abb. 29,7 x 21 cm. EUR. 198,00. ISBN:
978-3-7520-0813-5 L, Reichert
Drei StĂ€dte, drei Kontinente. Der Band umfasst die zwischen 2016 â 2019 an verschiedenen Standorten durchgefĂŒhrten Diskussionen des Forschungsclusters 1 âVon der Sesshaftigkeit zur komplexen Gesellschaft: Siedlung, Wirtschft , Umwelt, Kultâ. Mit insgesamt 25 BeitrĂ€gen schlieĂt sich der Kreis der komparatistisch gefĂŒhrten Diskussion aus einer globalen Perspektive, die die verschiedenen DAI-Projekte und Kooperationen bieten. Zugleich wird entlang der gesetzten Themen: Neolithisation and its consequences: a global view, from and to Iran (Workshop held in Tehran, 1â4 March 2016, Bastani Parizi Hall, Faculty of Literature and Humanities, University of Tehran), (2) Transitions? Continuity and Discontinuity of Cultural Developments from the Mesolithic/Epipalaeolithic to the Neolithic Period (Workshop held in Lisbon, 11â13 May 2017, National Museum of Archaeology and Geological Museum) und Origins of Complex Societies: A Worldwide Comparative Perspective (Workshop held in Lima, 3â6 October 2019, Ponti cia Universidad CatĂłlica del PerĂș, Departamento de Humanidades, Auditorio) der Finger auf offene Fragen gelegt: Was sind die Herausforderungen der neuen Lebensweise, was der Grund fĂŒr eine Gesellschaft , solche ĂŒberhaupt auf sich zu nehmen, und wie können LĂŒcken und UmbrĂŒche in unseren archĂ€ologischen Daten voneinander unterschieden werden? Der namengebende Titel des Forschungsclusters fĂŒhrt zu den Grundlagen fĂŒr die Entstehung komplexer Gesellschaft, und der Ursachen fĂŒr die Entstehung von KomplexitĂ€t bzw. des nicht-Entstehen komplexer Gesellschaften, fĂŒr die ebenso wie ökologische und sozioökonomische Faktoren, regionale Besonderheiten zu berĂŒcksichtigen sind. |
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Verehrt - verdammt - vergessen. Die MĂŒtter der römischen Kaiser. Aumann, GĂŒnter. 2024. 184 S. 7 sw. Abb., 112 fb. Abb. 24 x 17 cm. EUR. 24,90. ISBN:
978-3-7520-0823-4 L, Reichert
Das vorliegende an ein breites Publikum gerichtete Buch handelt von den MĂŒttern der römischen Kaiser von Augustus bis zur Teilung des Imperium Romanum nach dem Tod des Theodosius I im Jahr 395. In diesem Zeitraum herrschten 66 Kaiser. Doch nur 15 ihrer MĂŒtter gewinnen in den Quellen Konturen. Ihrem oft nicht einfachen Leben (nur acht starben eines natĂŒrlichen Todes, drei begingen Selbstmord bzw. wurden in den Suizid getrieben, vier wurden ermordet) ist jeweils ein Abschnitt dieses Buchs gewidmet. Die spĂ€rlichen Daten der Ăbrigen sind am Beginn der jeweiligen Kapitel sowie im Kapitel ĂŒber die MĂŒtter der sogenannten Soldatenkaiser zusammengestellt.
Das römische Gesetz schloss Frauen von allen staatlichen und öffentlichen Ămtern aus. Nur wenige KaisermĂŒtter versuchten, diese Grenze zu ĂŒberschreiten, wie die Ă€ltere Agrippina, die in den militĂ€rischen Bereich eindrang, oder deren Tochter, die sogar nach der Macht griff. Doch auch andere gelangten zu erheblichem Einfluss, etwa Livia, die Gattin des Augustus, oder Frauen in der Epoche der severischen Herrscher. Die zunehmende Dominanz der christlichen Kirche, in der fĂŒr Frauen nur dienende Funktionen und Werke der Frömmigkeit vorgesehen waren, brachte diese Entwicklung im vierten Jahrhundert zum Stillstand.
Leider liefern die literarischen Quellen fast nur ĂuĂerungen ĂŒber die KaisermĂŒtter, ĂuĂerungen von ihnen sind kaum vorhanden. Hinzu kommt, dass nicht wenige antike Autoren (Autorinnen gab es nicht) Probleme mit selbstbewussten oder gar ehrgeizigen Frauen hatten, ja ihnen jede Untat zutrauten. Daher greift der Autor neben den - von ihm intensiv genutzten und kritisch hinterfragten - literarischen Quellen auch auf numismatische und epigraphische zurĂŒck.
Zahlreiche Abbildungen bringen die betrachteten Personen dem Leser nĂ€her, mehrere Stammtafeln erleichtern den Ăberblick.
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Die Inschriften der Landkreise LĂŒneburg, Harburg, LĂŒchow-Dannenberg, Uelzen und des Heidekreises. Göttinger Reihe (24); Die Deutschen Inschriften (116). Wehking, Sabine. 2024. 752 S. 355 sw. Abb., 152 fb. Abb. 27 x 19 cm. EUR 89,00. ISBN:
978-3-7520-0733-6 L, Reichert
Der Band enthĂ€lt in 620 Katalognummern die kommentierte Edition von Inschriften aus fĂŒnf Landkreisen sĂŒdwestlich der Elbe bis zum Jahr 1650 und umfasst den nördlichen Teil des ehemaligen FĂŒrstentums LĂŒneburg. Die Landkreise umgeben die Stadt LĂŒneburg und damit auch das Kloster St. Michaelis mit seinen zahlreichen Patronatskirchen in den Dörfern. Die Stadt-Umland-Beziehungen lassen sich vielfach anhand der Inschriften verdeutlichen. WĂ€hrend in den Inschriften der Stadt LĂŒneburg (DI Bd. 100) das Patriziat im Fokus der Inschriften steht, sind es in den umliegenden Landkreisen die landsĂ€ssigen Adelsfamilien mit ihren RittergĂŒtern, Familienkapellen und Patronatskirchen. Andere Schwerpunkte bilden das Bardowicker Kanonikerstift St. Peter und Paul, die Stadt Uelzen und die auf die LĂŒneburger Herzöge als Landesherren und ihre Beamten verweisenden Inschriften.
Die Einleitung des Bandes stellt BezĂŒge zwischen den Inschriften und der Geschichte des LĂŒneburger Umlands her und wertet die Inschriften einzelner Gruppen wie Glocken, GrabdenkmĂ€ler, KirchengerĂ€t und -ausstattungen nach unterschiedlichen Gesichtspunkten aus. Die chronologisch geordneten Katalognummern bieten eine Beschreibung des InschriftentrĂ€gers und eine Wiedergabe der Texte unter Auflösung der AbkĂŒrzungen. Lateinische und niederdeutsche Texte werden ĂŒbersetzt. Im daran anschlieĂenden Kommentar werden wichtige die Inschrift oder den InschriftentrĂ€ger betreffende Fragestellungen erörtert. Zehn Register erschlieĂen dem Leser den Katalogteil. Der umfangreiche Abbildungsteil ergĂ€nzt die Edition. Eine Besonderheit dieses Bandes stellt die hier im Anhang edierte Glockenliste der LĂŒneburger GieĂerfamilie VoĂ aus dem Jahr 1723 dar. Die Liste gibt mit 155 verzeichneten â teilweise heute noch erhaltenen â Glocken detailliert Einblick in den Betrieb einer in LĂŒneburg ansĂ€ssigen GieĂerei, deren Einzugsgebiet u?ber die Stadt und ihre Umgebung deutlich hinausreichte.
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DIE MAINZER SALUS. Gesellschaft und Stadtkultur im Norden der Germania Superior. : Material Appropriation Processes In Antiquity Band 3. Lipps, Johannes / Kreikenbom, Detlev / OsnabrĂŒgge, Jonas. 112 S. 24 x 17 cm. 20 fb. und 66 fb. Abb. EUR 24,95.
ISBN:
978-3-7520-0795-4 L, Reichert
Im vorliegenden Band wird eine im Oktober 2020 im Mainzer Zollhafen gefundene, leicht unterlebensgroĂe Frauenfigur mit nacktem Oberkörper und HĂŒftmantel aus Sandstein bekannt gemacht. Ihr linker FuĂ ist auf einen Rindskopf gestĂŒtzt, auf ihrer linken Schulter schlĂ€ngelt sich eine Schlange in Richtung der linken Hand. Die auf dem Sockel angebrachte Inschrift weist die Figur als Salus aus, die im Jahr 231 n. Chr. von Senecionius Moderatus und Respectius Constans den Bewohner:innen der Mainzer canabae gestiftet wurde. Gemeinsam mit einer Skulptur aus Köln bildet die Mainzer Salus ein den lokalen BedĂŒrfnissen angepasstes Statuenschema, dessen Entstehung wir in flavischer Zeit vermuten und hypothetisch mit einem damals neu gestifteten Kult in Verbindung bringen. Ferner lĂ€sst sich der Herstellungsprozess der Statue gut nachvollziehen. Der Stein wurde wohl im Nahetal abgebaut und nach Mainz importiert, wo eine ĂŒberregional gefragte Werkstatt Statuen fertigte; so vermutlich auch den Genius aus Nida (Heddernheim). Mit solchen Produkten befriedigte die Werkstatt die WĂŒnsche besonders ambitionierter Auftraggeber:innen, welche in Obergermanien gerade in severischer Zeit ihre StĂ€dte mit im öffentlichen Raum prĂ€sentierten Statuen von unterschiedlichen Heilsgottheiten schmĂŒckten und durch diese religiöse Praxis sowohl ihr eigenes soziales Prestige steigerten als auch entscheidend zum urbanen Mehrwert ihrer Gemeinden beitrugen. Zuletzt wird ein zweites, gemeinsam mit der Mainzer Salus gefundenes Statuenfragment bekannt gemacht und als Neptun gedeutet. |
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Vor- und frĂŒhgeschichtliche Befestigungen 28. Wallanlagen im Regierungsbezirk Stuttgart. Morrissey, Christoph; MĂŒller, Dieter. 2024. 480 S. 479 Abb. 29,7 x 21 cm. EUR 120,00. ISBN:
978-3-7520-0790-9 L, Reichert
Das Projekt âAtlas archĂ€ologischer GelĂ€ndedenkmĂ€ler in Baden-WĂŒrttembergâ wurde 1979 als Bestandteil des Schwerpunktprogrammes fĂŒr die Landesdenkmalpflege ins Leben gerufen. Im Vordergrund steht dabei die Morphologie archĂ€ologischer GelĂ€ndedenkmĂ€ler: Erfassung, Dokumentation (topographische Aufnahme), Deutung und wissenschaftliche Bearbeitung dienen einerseits dem denkmalpflegerischen Schutz, erschlieĂen andererseits die historische Bedeutung dieser zum Teil noch eindrucksvoll erhaltenen Anlagen.
In der vorliegenden Arbeit wurde die vollstĂ€ndige Erfassung aller oberirdisch erhaltenen vor- und frĂŒhgeschichtlichen Wallanlagen des Regierungsbezirkes Stuttgart angestrebt. Insgesamt handelt es sich um 54 Objekte â 9 davon erstmals vorgestellt â, verteilt auf 12 Stadt- und Landkreise.
Allgemein auswertenden Kapiteln zu Lage, Besonderheiten, Funktion und Zeitstellung folgen im topographischen Abschnitt detaillierte Angaben zu den einzelnen Anlagen: naturrĂ€umliche Einordnung, Darstellung bisheriger Forschungen, Beschreibung heute noch erkennbarer GelĂ€ndeformen sowie deren Bewertung und Einordnung. Zudem werden archĂ€ologische Untersuchungen und Funde vorgestellt. Detaillierte topographische PlĂ€ne â meist im MaĂstab 1:1000 â konnten von 25 Befestigungsanlagen beigefĂŒgt werden.
Dem detaillierten Erfassen und Deuten wird eine Reihe von neuen Erkenntnissen verdankt, so etwa zu bislang unbekannten Anlagen wie dem MĂŒhlberg bei Dischingen (HDH) oder auf dem Wolfersberg bei Stuttgart. Bislang ĂŒbersehene Befestigungselemente kamen etwa auf dem Lemberg bei Feuerbach (S) oder dem Ottilienberg bei Eppingen (HN) hinzu.
Kartenausschnitte und aussagekrĂ€ftige Abbildungen erlauben es, die örtlichen Gegebenheiten am Schreibtisch nachvollzuziehen. DarĂŒber hinaus möchten das Werk dazu einzuladen, die teils auĂerordentlich eindrucksvollen DenkmĂ€ler auch im GelĂ€nde aufzusuchen und so Geschichte vor Ort zu erfahren.
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