|
|
[zurück] |
Ulrich Wüst – Randlage |
Der Titel dieser Bilderfolge stimmt, der Betrachter befindet sich in einer Randlage, in der Nordwest-Uckermark, im brandenburgischen, kurz vor der polnischen Grenze. Es ist trostlos. Keine Menschen, keine Straßenzüge, keine Herrenhäuser, keine Kirchtürme nur elende Weite, einsam stehende, verlassene Häuser, Windräder und leere Bushaltestellen oder verdorrte Maiskolben. Alles in schwarz-weiß, es ist trostlos.
Wozu diese Aufnahmen? Möchte Ulrich Wüst auf das leider wahre Klischee abgehängten Daseins hinweisen? Wüst beschreibt anlässlich einer Ausstellung seiner Fotos, dass vielerorts nicht einmal die richtigen Gemeindenamen bekannt sind. Ja, der Landkreis Uckermark ist sehr dünn besiedelt, 17 Einwohner auf einen Quadratkilometer in seinem Nordwesten, aber er ist doch nicht „tot“! Im Internet findet man Informationen zur Uckermark über ein durchaus reizvolles Gemeinwesen.
Die Bilder von Ulrich Wüst mögen „schöne“ und traurig romantische Fotos sein, aber sie machen ohnmächtig und erzeugen Frust. Und den können die Einwohner so gar nicht brauchen. Vielleicht tut es ein besserer Nahverkehr, eine originelle Wanderherberge, ein Künstlerdorf eine renitente Senioren-WG oder G5?
Randlage? Nein Danke!
04.10.2019 |
Gabriele Klempert |
Randlage. Die Gemeinde Nordwestuckermark. Wüst, Ulrich; Stanisic, Sasa. 146 S. zahlr. Abb. 23 x 17 cm. Edition Braus Verlag, Berlin 2019. EUR 24,95. |
ISBN 978-3-86228-203-6
|
|
|
|
|
|