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Kloster Großcomburg und der Dom zu Worms

Majestätisch thront die1078 gegründete Großcomburg als eine der schönsten Klosteranlagen Baden-Württembergs hoch über der Kocher bei Schwäbisch Hall.
Weltberühmt ist ihr Antependium, eine romanische Altarverkleidung aus Gold, Silber, Email und geschliffenen Steinen, die noch heute von der Verehrung und Anbetung Gottes im mittelalterlichen Gestaltungs- und nicht zuletzt auch vom Finanzierungswillen Zeugnis ablegt.
Zur Ermahnung der Betrachter zeigt die Tafel das Jüngste Gericht, Christus als Weltenrichter, umgeben von den zwölf Aposteln.
Ebenso hat der aus dem 12. Jahrhundert stammende Radleuchter in seiner einzigartigen Vollständigkeit die Zeiten überdauert.
Der Radleuchter, als mittelalterliches Bild vom Paradies, hat einen Durchmesser von 5 Metern und einen Umfang von fast 16 Metern. Auf zwei geschmiedeten Eisenringen wurden zwölf vergoldete Kupferbleche montiert, die jeweils vier Kerzen und 12 unterschiedliche fast einen Meter hohe Türme tragen.
Beide zählen zu den Höhepunkten mittelalterlicher Goldschmiedekunst.
Von ebenso hoher Qualität sind die Malereien an den Deckenbalken des Kapitelsaals, die ebenfalls bereits im 12. Jahrhundert geschaffen wurden.
Aus der Frühzeit stammen auch zwei Handschriften, wobei ein Comburger Missale erst kürzlich entdeckt wurde.
Trotz zahlreicher Umbauten und Neuerungen im Laufe der Geschichte konnte Großcomburg seinen Charme der mittelalterlichen Ausstattung und Gestaltung bewahren, wobei aktuelle Forschungen zur frühen und späteren Geschichte Großcomburgs neue Erkenntnisse ermöglicht haben.
Diese Neubetrachtung der Befunde und archivalische Überlieferungen sowie eine bisher nur rudimentär erfolgte kunsthistorische Verortung insbesondere der mittelalterlichen Überlieferung sind der Schwerpunkt dieses reich bebilderten Bandes, der von Blicken auf die barocken Bauphasen und die Nutzungen beispielsweise direkt nach der Säkularisation durch das Haus Württemberg ergänzt werden.
Bis heute strahlt die Anlage etwas von ihren Anfängen als Burg aus, vor allem aber auch viel von ihrer Blütezeit als Kloster und Stift, als die Comburg ein Ort kirchlicher Reform von weit überragender Relevanz war.

Auch ein Besuch oder die neueste Literatur über die Geschichte und die Ausstattung des Wormser Doms dürfte interessant sein.
Der Wormser Dom, der wie eine „Krone“ über der Stadt liegt, feierte im vergangenen Jahr sein 1000-jähriges Weihejubiläum – ein Anlass für eine Begegnung mit seiner Geschichte und Gegenwart.
Der Band führt wissenschaftliche Beiträge renommierter Fachleute einer Vortragsreihe der Katholischen Akademie des Bistums Mainz aus Architektur, Kunst und Stadtgeschichte zusammen, die den aktuellen Stand der Forschung beschreiben.
Auf diese Weise versammelt sich in diesem reich bebildertem Buch eine ausführliche Darstellung der Geschichte, Architektur, Kunst und Liturgie des Wormser Doms, wobei das Zusammenspiel von Dom und Stadt einen Schwerpunkt bildet.

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Der Dom zu Worms - Krone der Stadt. Festschrift zum 1000-jährigen Weihejubiläum des Doms. Beitr.: Sebald, Eduard. Bönnen, Gerold. Bratner, Luzie. Brendle, Franz. Cebulla, Rainer. De Filippo, Aquilante. Ecker, Diana. Ehses, Sandra. Hamm, Jürgen. Keil, Wilfried E. 248 S., 121 meist fb. Abb. Gb. Schnell & Steiner, Regensburg 2018. EUR 34,95 978-3-7954-3146-4

04.12.2019
Gabriele Klempert
Kloster Großcomburg. Neue Forschungen. Hrsg.: Staatliche Schlösser und Gärten; Beuckers, Klaus Gereon. 480 S. 260 Abb. 30 x 21 cm.Schnell & Steiner Verlag, Regensburg 2019. EUR 35,00.
ISBN 978-3-7954-3442-7   [Schnell & Steiner]
 
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