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Wehrli, Ursus: Noch mehr Kunst aufräumen

Dass Künstler sich zuweilen extravagant gebärden, ist eine Binsenweisheit, aber dass Künstler „Kunst aufräumen“, wie dies Ursus (oder auch Urs) Wehrli gern betreibt, ist ungewöhnlich und erhebt den Verdacht - wenigstens aus deutscher Sicht -, dass hier Ungemach im Gange ist. Das Aufräumen des Schweizer Künstlers Wehrli hat aber so gar nichts mit Gründlichkeit und Ordnung zu tun. Wehrli nimmt sich auf sehr hintergründige Weise höchst vertrauter Bilder an und seziert deren Innenleben nach Art eines Puzzles, indem er die Teile des Ganzen in Einzelstücke zerlegt. Dabei reduziert sich das Werk, wenn der Typograph und Kabarettist Wehrli es gänzlich zerlegt hat, „nur“ als eine Ansammlung mehr oder weniger unsinniger Details. Dass der Künstler - wie wir im Vorwort von Albrecht Götz von Olenhusen, Chefredakteur des ‘Journal des Artistes’, erfahren - ein ziemlich exzentrischer Kerl sei und gern Champus, Austern und Kaviar vertilgt - soll uns nicht weiter beunruhigen. Wer Lust hat, es Wehrli gleich zu tun, kann sich jederzeit wie er an den Kopien großer Meister versuchen, nur die Finanzierung von Champagner- und Kaviargelagen dürfte sich nicht erfüllen, aber Spaß macht es vielleicht auch ohne.
12.2.2005
Gabriele Klempert
Wehrli, Ursus: Noch mehr Kunst aufräumen. 48 S., 40 fb. Abb. 27 cm. Gb. Kein & Aber, Zürich 2004. EUR 14,90
12. Januar 2005
ISBN 3-0369-5223-3
 
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