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Willi Sitte. Farben und Folgen

Willi Sitte, geboren 1921, einer der gelobtesten und gescholtensten deutschen Maler der Gegenwart, gibt in diesem Buch Auskunft über ein bewegtes Leben. Der beschwerliche Weg vom Musterzeichner in einer böhmischen Teppichfabrik über die „Hallesche Künstlerbrigade“ und andere Kreise von Gleichgesinnten bis zum Präsidenten des Künstlerverbands der DDR und Mitglied der sog. „Viererbande“, die in der Aufstellung Bernhard Heisig, Wolfgang Mattheuer, Willi Sitte und Werner Tübke mit frappierend divergierenden Handschriften das Niveau der bildenden Kunst in der DDr und darüber hinaus prägte, wird in dieser Biographie beschrieben. Der Maler, Beroffener vom Totentanz des Dritten Reichs, nach Desertion von der Wehrmacht Mitglied der italienischen Partisanenbewegung, Verehrrer der franzäsischen Moderne, verfängt sich in den fünfziger Jahren im Gestrüpp der Formalismus-Diskussion, bevor ihm volle Anerkennung zuteil wird. Die Turbulenzen, durch die er mit seiner Kunst und seinen Welt-Ansichten hindurch muß, sind bezeichnend für seine Epoche.
Gisela Schirmer, die ihr Studium in Kunstgeschichte, Archäologie und Philosophie ablegte, seit 1983 in Osnabrück lebt und sich seit 1996 verstärkt mit Forschungen zur Kunst in der DDR beschäftigt, hat im zurückhaltenden Dialog dem Künstler vieles entlockt, was zur Aufhellung der häufig irrlichternden Kunstdiskussionen, zur Belichtung von Personalstaffage und zur Versöhnung von Spannungsfeldern beiträgt.
13.2.2005
vdr
Schirmer, Gisela: Willi Sitte. Farben und Folgen. Eine Autobiographie. 350 S. 40 Zeichn. 22 cm. Gb., Faber & Faber, Leipzig 2003. EUR 29,70
ISBN 3-936618-16-X
 
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