KunstbuchAnzeiger - Kunst, Architektur, Fotografie, Design Anzeige Verlag Langewiesche Königstein | Blaue Bücher
[Home] [Titel-Datenbank] [Druckansicht]
Themen
Recherche
Service

Titel-Datenbank

[zurück]

Salon Verlag

 
< zurück | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | vor>
 
Vom Schauen des Schauenden und von dem, was er sehen könnte. Vier Essays und eine Erzählung über Oliver Czarnetta von Joachim Geil. Maler: Czarnetta, Oliver /Beitr. v. Geil, Joachim. 2009. 32 S., 32 S. 14 fb. Abb. 19 x 13,5 cm. Ebr EUR 12,00 ISBN: 978-3-89770-345-2 Salon Verlag
er Blick in die eigenen Ohren ist eine Sensation, deren Sinn sich nur in wenigen Situationen sofort erschließt. Die Sinnfrage hängt immer von der gesellschaftlichen Situation ab. Und wenn es sich nun herausstellen sollte, dass es zu den wichtigen Schritten auf dem Weg zur Erkenntnis gehört oder einfach ein selbstverständliches gesellschaftliches Grundbedürfnis ist, den Blick in die eigenen Ohren zu wagen oder von ihm zu berichten, dann ist dieser Apparat schlagartig von zentralem gesellschaftlichen Wert. Derzeit ist diese Funktion bei Oliver Czarnetta technisch und handwerklich einwandfrei umgesetzt. Ich kann als Zeuge behaupten, dass ich mir tatsächlich mit Hilfe dieses Kastens in meine eigenen Ohren geschaut habe. Nur ist ein gesellschaftlicher Konsens über seine Relevanz noch nicht erreicht. Aber dieser Apparat bewältigt technisch weit eher die in Aussicht gestellte Funktion als ein unerreichbares Perpetuum mobile. Aus dieser Diskrepanz zwischen erreichter Funktionalität einerseits und (noch) nicht erkanntem Nutzen andererseits ergibt sich ein semantisches Feld, auf dem die Kunst in einem seit der Moderne immer wieder aufgeworfenen Fragenkatalog ihr Selbstverständnis untersucht. Ein Objekt, das keinen gesellschaftlichen Wert hat, wird gemeinhin als Müll bezeichnet. Aber die Frage, die ein solches Objekt über die Wahrnehmung des einzelnen Mitglieds einer Gesellschaft aufwirft, hat eine durchaus große Relevanz. Und ist der Blick in die eigenen Ohren tatsächlich nutzlos? Geht man von den Novitäten und Kuriositäten, also dem Neuen und Ungewöhnlichen als Attraktion der Aufmerksamkeit aus, so trifft beides auf den Blick ins eigene Ohr zu. Auch mit dem linken Auge zu sehen, wie man sein rechtes Auge schließt, ist eine neue und unerwartete Wahrnehmung des eigenen Körpers. Selbst in die eigene Nase kann man mit Hilfe eines der Kästen aus der Reihe „Single-Interieur“ schauen. Auch wenn der Beton und die Sichtfenster wie ein Haus anmuten, so handelt es sich doch eher um ein Gehäuse mit einem eingebauten Spiegelsystem, in das man von außen hineinschaut, ein Körpertheater. (Joachim Geil)
Verschollen. Die Expedition. Maler: Gaida, Klaus G /Kling, Thomas. 2009. 28 S., 28 S. 7 fb. u. 2 s/w Abb. 28,6 x 20,6 cm. Ebr EUR 75,00 ISBN: 978-3-89770-350-6 Salon Verlag
In den Jahren 1989/90 wurde in enger Zusammenarbeit von Klaus G. Gaida und Thomas Kling das Bild- und Textwerk "Die Expedition" geschaffen. Anlass zu diesem Werk gab eine Photographie aus dem Buch „Die grüne Hölle“ von Julian Duguid, das Anfang der 30er im 20ten Jahrhundert erschien. Die sieben Bilder von Klaus G. Gaida und der Text von Thomas Kling, als Faksimile abgedruckt, erfahren hier eine Premiere durch ihre erstmalige Veröffentlichung als Druckwerk. Da ein Verbleib der Werkgruppe "Die Expedition" seit 1991 nicht mehr nachvollziehbar ist, erhielt diese Dokumentation den Zusatz: "Verschollen".
Go For It! Olbricht Collection. A Sequel. Hrsg. Peter Friese für Neues Museum Weserburg, Bremen. Text: Peter Friese. Englisch, Deutsch. 144 S., 51 fb. u. 8 sw. Abb., 21 x 13,5 cm Gb., EUR 24,00 ISBN: 978-3-89770-357-5 Salon Verlag
Im Gegensatz zu einer "museal" oder nach rein wissenschaftlichen Kriterien geordneten Sammlung finden sich in der Olbricht Collection besondere Vorlieben, subjektive Wertungen aber auch erstaunliche Konfrontationen und Kombinationen verschiedener künstlerischer Positionen. Die von Thomas Olbricht zusammengetragenen Werke haben in der Regel etwas miteinander zu tun, sie gehen Korrespondenzen und regelrechte Dialoge untereinander ein, welche wesentlich mehr darstellen, als inzwischen geläufige stilistische oder gattungsgeschichtliche Bezüge. Olbricht sammelt sozusagen "thematisch" und geht dabei gern genre- und auch epochenübergreifend vor. Als leidenschaftlicher Sammler fokussiert Thomas Olbricht sein Interesse vor allem auf ganz junge Kunst. Bemerkenswert ist der hohe Anteil an Künstlerinnen von über 50 Prozent. Und diese Dominanz weiblicher Positionen spiegelt durchaus ein gegenwärtig starkes internationales Interesse an repräsentationskritischen Ansätzen wider. Fragen nach körperlichen Identitäten und Identifizierbarkeiten werden hier in zum Teil verstörenden Bildern und Selbstinszenierungen thematisiert. Bei den Neuzugängen innerhalb der Sammlung fällt insbesondere die professionelle Rekonstruktion einer Kunst– und Wunderkammer ins Auge. Dieses für einen Sammler von Gegenwartskunst wohl einmalige Kompendium lässt natürlich motivische und thematische Verbindungen sowohl zu den anderen Werken der Sammlung, als auch zu gegenwärtig diskutierten Fragestellungen das Verhältnis von Kunst und Wissenschaft betreffend zu. 2008 wurde mit "Go for it! Olbricht Collection (a sequel)" die Kunst- und Wunderkammer in einer neuen Zusammenstellung im Rahmen einer großen Ausstellung nach Bremen geholt und in einen ebenso ungewöhnlichen wie spannungsreichen Dialog mit Werken der zeitgenössischen Kunst gebracht. (Museum Weserburg, Bremen)
Künstler: Roger Ballen, Berlinde de Bruyckere, Thierry de Cordier, Otto Dix, Marlene Dumas, Albrecht Dürer, Elmgreen & Dragset, Eric Fischl, John Isaacs, Grayson Perry, Richard Prince, Norbert Schwontkowski, Cindy Sherman, Paloma Varga Weisz, Ralf Ziervogel, …
Hrsg. Peter Friese für Neues Museum Weserburg, Bremen. Text Peter Friese. Engl. /Dtsch. 144 Seiten, 51 farbigen und 8 s/w Abbildungen, Leinen Format: 21 x 13,5 cm EUR 24,00 978-3-89770-357-5
S.A.A.B.S.D.P.D.J.I.M.K.R.L.C.P.T.R.S.S.S.F.W.M.W.. Philara - Sammlung. zeitgenössischer Kunst. Maler: Alhäuser, Sonja /Braun, Alexander /Drühl, Sven /Duka, Peter /Isaac, John /Kähne, M K /Lucander, Robert /Pabón, Catalina /Rochelmeyer, Tanja /Seo /Sehler, Stefan /Weinecke, Fabian /Wolf, Maik. 2009. 65 S., 64 S. 68 fb. Abb. 17 x 24 cm. Gb EUR 15,00 ISBN: 978-3-89770-349-0 Salon Verlag
Die Ausstellung basiert auf einer Idee des Berliner Künstlers und Kunstwissenschaftlers Sven Drühl und wurde in leicht veränderter Zusammensetzung im Januar 2009 bereits in den Räumen des renommierten Berliner Kunstprojektes autocenter präsentiert. Das Anliegen ist, trotz des Hypes um den letzten Ismus der Moderne - den Kuratismus -, eine Schau explizit nicht gemäß den gängigen Kriterien zu kuratieren, d.h. weder spielen regionale Tendenzen, etwaige Gruppenzugehörigkeiten bzw. Freundeskreise eine Rolle, noch soll ein Thema anhand von Kunstwerken illustriert werden. Vielmehr versammelt Drühl künstlerische Positionen, die ihm aus der Sicht des Künstlers und Theoretikers gleichermaßen qualitätsvoll und bemerkenswert erscheinen, unabhängig davon, ob sie miteinander zu verknüpfen sind. Herausgekommen ist eine kuriose, vielschichtige Mixtur zeitgenössischer Kunst jenseits medialer und thematischer Grenzen, sozusagen eine subjektiv inspirierte Compilation nach dem Motto, das für exquisite Zusammenstellungen elektronischer Musik gilt: "All Killers, no Fillers!!"
Dodi Reifenberg. see how you feel. 2009. 24 S., 23 fb. Abb. 24 x 21 cm. Gh EUR 12,00 ISBN: 978-3-89770-339-1 Salon Verlag
Dodi Reifenberg arbeitet in zwei und drei Dimensionen, wobei er in beiden gefundene oder gesammelte Alltagsobjekte benutzt und transformiert; wobei ihr Materialhintergrund noch sehr präsent bleibt aber die neue Situation der Materialien – als künstlerische arbeit – sie in die Domäne von Kunstgeschichte überführt.
Diese Arbeiten sind eine Art Kunstgeschichte, konstruiert aus neuen Materialien, die uns sehr vertraut sind.
D.h., daß das offizielle (museale) und das häusliche hier radikal zusammengestellt sind. Als würde man zuhause ein Museum schaffen mit dem was man hat. (C. Newman)
Freies Lesertum. Maler: Roussel, Raymond. Autor-Interview mit Michel Ney. 2009. 47 S., 7 sw. Abb. 28,6 x 20,6 cm. Ebr EUR 60,00 ISBN: 978-3-89770-354-4 Salon Verlag
Der Text ist im Sommer 2008 als Beiheft zu der gleichnamigen Ausstellung am Erdrand in Weweler/Belgien erschienen. Die Neuauflage aus dem Jahr 2009 ist aufwendiger gestaltet und durch Photographien erweitert worden. Darin ist die erstmalige Übersetzung des Interviews mit dem Herzog von Elchingen in die deutsche Sprache enthalten und wurde von Jo Schultheis gefertigt. Der Herzog von Elchingen, Neffe und Alleinerbe von Raymond Roussel, gewährte Jean Chatard und Robert Momeux im „Jockey-Club“ ein Interview, das mit einem Tonbandgerät aufgenommen wurde und als ungekürzter Text 1964 erschien in "Bizarre Revue Trimestrielle" No 34-35, Numéro Spézial.
Reflect me the light. Maler: Schappert, Roland /Beitr. v. Kreuzer, Stefanie /Tietenberg, Annette /Wulffen, Thomas /Zerbst, Arne/Hrsg. v. Theewen, Gerhard. 2009. 96 S., 113 fb. Abb. 28 x 21 cm. Gb EUR 24,00 ISBN: 978-3-89770-318-6 Salon Verlag
Roland Schappert (*1965, lebt in Köln) "führt in seinen Arbeiten klassische Medien an ihre Grenzen, dehnt ihren Erfahrungsraum durch das 'Verstreichen' von Zeit. Diese zeitliche Erfahrung bestimmt wesentlich den Wahrnehmungshorizont der Werke. Malerei, Zeichnung und Skulptur werden mit zeitbasierten Medien – Video, Klang, Lichtinstallationen ... – zusammengeführt und an ihren Berührungspunkten zu grundlegenden, erkenntnistheoretischen Fragestellungen verdichtet." (Stefanie Kreuzer, in: Á rebours)
"Höchstens einzelne Buchstaben sind noch zu erkennen, der Rest ist Geste und Wink, Bild und Struktur. Indem diese Auslöschungen auf das Auftragen von Firnis zurückzuführen sind, kehrt sich die Intention des Bewahrens um. Der schützende Überzug verwandelt sich hier in ein zerstörerisches und zersetzendes Element." (Arne Zerbst, in: Das helle Dunkel)
Weniger nebenan. Maler: Schultheis, Jo. 08.2009. 29 S., 29 S. 15 fb. Abb. Ebr EUR 50,00 ISBN: 978-3-89770-353-7 Salon Verlag
Sprache, die über den Gedanken ein Bild erzeugt / Bilder, die über die Gedanken in eine sprachliche Form gelangen. Und dem Lyrischen einen Rahmen schaffen, in den es gebettet ist. War ich dem Gedicht vorausgeeilt, und es hat mich eingeholt, oder haben mir die Grundzüge des Gedichts weitere Formen eröffnet? Ich wüsste das nicht mehr zu sagen. (Jo Schultheis)
Fragile Konvergenz. 3 Essays zu Fragen metaphysischen Denkens. Maler: Speer, Andreas /Hrsg. v. Knips, Ignaz. 2009. 98 S. 21,0 x 13,5 cm. (Éd. questions SONDERBAND 7) 'Ebr EUR 18,00 ISBN: 978-3-89770-359-9 Salon Verlag
1) Philosophische Weisheit gründet der Sache nach auf dem Bewußtsein der Endlichkeit unseres Ausgriffs auf die ersten und grundlegenden Fragen.
2) Die Frage der Konvergenz ist die Frage nach den Bedingungen, unter denen Wissen erzeugt wird. Im Konvergenzmodell lassen sich diese nach Art von Grenzwertannahmen rekonstruieren, die bezogen auf das jeweilige epistemische Feld der Erkenntnisoperation ihre Zielrichtung innerhalb der damit zugleich vorgegebenen Schranken verleihen.
3) Die Philosophie ist gerade durch das definiert, dessen sie entbehrt. Allenfalls als ein sie selbst übersteigendes Ideal weist ihr die Weisheit die Richtung.
Huber, Benedikt: Thomas Huber präsentiert Benedikt Huber "Das Haus Huber in Riehen". Edition Ex Libris 15. Vorw. v. Huber, Thomas G /Maler: Huber, Thomas /Hrsg. v. Theewen, Gerhard. 2009. 60 S., 2 fb. und 48 s/w Abb. 29,5 x 21 cm. (Ed. Ex Libris 15) Gb EUR 100,00 ISBN: 978-3-89770-946-1 Salon Verlag
Thomas Huber hat für die Edition Ex Libris das 2004 von seinem Vater, dem Architekten Benedikt Huber im Eigenverlag herausgegebenen Materialienband zum Haus Huber ausgewählt. Das 1929 von den Architekten Artaria und Schmidt in Riehen bei Basel für die Großeltern des Künstlers erbaute Haus ist ein architektonisch bedeutendes Bauwerk, das den Künstler, der hier aufwuchs, merklich beeindruckt und als Maler geprägt hat.
Candida Höfer präsentiert Historisch-Geographischer Schul-Atlas. Edition Ex Libris 16. Maler: Höfer, Candida /Hrsg. v. Theewen, Gerhard. 2009. 60 S., 22 fb. Abb. 29,5 x 23 cm. (Ed. Ex Libris 16) Gb EUR 120,00 ISBN: 978-3-89770-945-4 Salon Verlag
Candida Höfer hat für die Edition Ex Libris den von K. von Spaner herausgegebenen Historisch-Geographischen Schul-Atlas (1860) ausgewählt. Als Künstlerin, die sehr viel auf Reisen ist, schien ihr dieser historische Atlas mit seinen alten Karten das ideale Buch zu sein, für dessen Umschlag sie ihre Aufnahme aus einem Florentiner Palazzo mit Globus sowie in die Wandvertäfelung eingelassenen Landkarten bestimmt hat.
Wenn Werte Form werden. Maler: Bohnenberger, Stefan /Hrsg. v. Goethe-Institut Bulgarien 2009. 56 S. 21,0 x 13,6 cm. Ebr EUR 15,00 ISBN: 978-3-89770-347-6 Salon Verlag
Freiheit, Kreativität und Selbstbestimmung sind grundlegende Kräfte zur Gestaltung einer lebendigen Gesellschaft. Das Projekt "Wenn Werte Form werden" versucht Ein Beispiel dafür zu sein, indem es schöpferische Fähigkeiten für die Vermittlung von Wertevorstellungen mobilisiert. Fünfzig Künstlerinnen und Künstler aus Bulgarien haben sich dieser Aufgabe angenommen. Der vorliegende Katalog in Form eines Tagebuches des "Anti-Kurators" Stefan Bohnenberger zeigt nicht nur die Werke, sondern auch die damit verbundenen Prozesse des Austausches zwischen der hiesigen Kunstszene und dem deutschen Künstler. (Rudolf Bartsch, Goethe-Institut Bulgarien)
Bickmann, Isa /van der Grinten, Franz /Reißmann, Björn: Special Values. Maler: Doubrawa, Reinhard. 2009. 96 S., 80 fb. Abb. 21,5 x 16,5 cm. Ebr EUR 15,00 ISBN: 978-3-89770-343-8 Salon Verlag
Schaut man in den Spiegel, ist man selbst im Bild. Schaut man auf etwas Gerahmtes hinter Glas, ist man auch drin. Auch dann, wenn hinter dem Glas der Blick frei wird auf einen Blick in die Welt: die Welt als Modell hinter Schaufensterscheiben, die Welt als Ort der Sehnsucht beim Blick aus dem Fenster, die Welt in Teilen durch die Linse einer analogen Kamera. Man betrachtet die Welt immer aus der Perspektive des Einsamen und immer mit Distanz. Bei der Fotografie ist die Distanz im Bezug auf die Nähe zur Wirklichkeit am größten. Man sieht, dass sie da ist, aber sie ist nur ein Bild. Reinhard Doubrawas Fotografien, die die überscharfe Wahrnehmung des Reisenden verraten, bringen all diese Ebenen auf einer zusammen. (Franz van der Grinten)
Herr Strich schreibt. Erinnerungen an Arno Schmidt. Maler: Gaida, Klaus G /Beitr. v. Spreckelsen, Tilman. 04.2009. 31 S., 9 fb. Abb. 20 x 28 cm. Ebr 65,00 ISBN: 978-3-89770-348-3 Salon Verlag
Auf zwei Sprachplaneten "Nichts Niemand Nirgends Nie!", so fängt das an, "Nichts Niemand Nirgens Nie!", so geht das weiter, und wer nicht genau hinschaut, dem fällt gar nicht auf, dass da vom ersten zum zweiten Satz ein d verloren gegangen ist. Merkt man diesen Verlust aber, dann stiftet er einen zu wüsten Gedanken an: Bekommt denn Arno Schmidts Roman Kaff durch diesen heimlichen Verlust nicht von Anfang an Schlagseite? Ist daran vielleicht die Dreschmaschine schuld, die im dritten Satz eingeführt wird und "schtändig dazwischen" rüttelt, "wir konnten sagen & denken was wir wollten"? In Klaus G. Gaidas Wortschütteleien der spezifisch Schmidtschen Vokabeln ganz ohne d-Verlust liegen die Fäden dagegen vor aller Augen sichtbar da. Es ist an uns, sie zu ihren beiden Enden zu verfolgen: Zum Ausgangspunkt, dem Roman, der das proteische Prinzip preist, und zum vorläufigen Endpunkt: dem jeweils neu gestirnten Buchstabenhimmel. (Tilman Spreckelsen)
Transponere. Von Krempel, Ullrich /van den Valentyn, Heike /Loers, Veit /Matheson, John /Maler: Hiesserer, Dieter /Hrsg. v. Galerie Clara Maria Sels, Düsseldorf. 2009. 360 S., 260 fb. und 15 s/w Abb. 29,3 x 23,6 cm. Pb EUR 45,00 ISBN: 978-3-89770-340-7 Salon Verlag
Mit Transponere wird ein Buch verwirklicht, in dem sich auf 360 Seiten der Kosmos von Dieter Hiesserers Schaffen vor den Augen des Betrachters entfaltet und diesen auf eine Zeitreise durch ein Oeuvre mitnimmt, das sich seit über vierzig Jahren im Entstehen, Wachsen und Verändern befindet.
So ist der Buchtitel, der ursprünglich aus der Musik kommt und die Veränderung der Tonhöhen meint – wie Ulrich Krempel auch seine Betrachtung über die künstlerische Entwicklung Dieter Hiesserers betitelt – durchaus als kennzeichnend für dessen Arbeitsweise zu verstehen und seiner inneren Haltung zur Welt. Er ist ein "Wanderer zwischen den Medien" (John Matheson), der so heterogene Techniken wie Malerei, Zeichnung, Skulptur, Fotografie, Film, Collage, objet trouvé, Klangarbeiten und Installation in seinem umfangreichen Werk vereint. Dabei hat er diese stets "durchaus in den ihnen eigenen aktuellen Dimensionen benutzt, berührt aber in diesen Medien immer bestimmte Horizonte des Existenziellen oder Phänomenologischen" (Veit Loers). Doch geht es Hiesserer nicht um die Frage der künstlerischen Technik, vielmehr will er seine Erfahrungen und Empfindungen sichtbar und dem Betrachter damit ein Angebot machen, diesen nachzuspüren. Mit seinen Arbeiten, die immer wieder auch aufeinander verweisen, überschreitet er vielfach Grenzen, sodass letztendlich "Determinanten wie Raum, Zeit und somit auch Vergänglichkeit zum künstlerischen Material werden, das seine eigenen Möglichkeiten reflektiert" (Heike van den Valentyn).
Das retrospektiv konzipierte Buch macht nicht nur das vielfältige Oeuvre Dieter Hiesserers auf dichtem Raum sichtbar, es lässt auch Biographisches anklingen, indem es die zahlreichen Länder und Orte vor Augen führt, zu denen er gereist ist und die sein Schaffen und Denken geprägt haben. Mit Texten von Heike van den Valentyn, Ulrich Krempel, Veit Loers und John Matheson kommen Wegbegleiter des Künstlers zu Wort, die verschiedene Aspekte seines Schaffens reflektieren und zusammenführen. Um es mit Dieter Hiesserer selbst auszudrücken: Es geht um "die Arbeit in der Bewußtseinszone". Dieter Hiesserer, 1939 in Deggendorf a.d. Donau geboren, hat mit zahlreichen Ausstellungen in Europa, USA und Asien internationale Anerkennung erlangt. Er lebt und arbeitet in Düsseldorf und Amsterdam
Glasmeier, Michael: Die skelettierten Stadtmusikanten und das Glück bei den Kühen. Märchenmotive in der zeitgenössischen Kunst. Zwei Vorträge. Hrsg. v. Knips, Ignaz /Theewen, Gerhard. 2009. 76 S., 2 fb. u. 17 s/w Abb., 21 x 13 cm. (Éd. Questions SONDERBAND 6) Ebr EUR 15,00 ISBN: 978-3-89770-338-4 Salon Verlag
Die Kraft, die von den Märchen ausgeht, ist ungebrochen und wuchert in den merkwüürdigsten Zusammenhängen. Sie ertragen es verstümmelt, zensiert, zitiert, verkitscht, analysiert, psychologisiert zu werden, und doch ist es immer wieder erstaunlich, welche Wirkmächtigkeit sie entfalten, wenn wir ihnen in ihrer originalen Gestalt und Sprache begegnen. Über Generationen inspirieren sie in der jeweiligen Zeitgenossenschaft die Wissenschaften und die Künste, sich in Beziehung zu ihnen zu setzen und einen eigenen Weg zu ihnen zu finden. Ihre Vieldeutigkeit und exemplarische Offenheit, ihre Konsequenz und Unbekümmertheit, ihre Brutalität und ihr Humor ermöglichen eine ständige Auseinandersetzung voller Widersprüche, ideologischer, methodischer oder medialer Ausformungen.
Die beiden Vorträge, die Michael Glasmeier auf Einladung der Universität der Künste Berlin (2002) und der Justus-Liebig-Universität Gießen (2004) im Rahmen der von der Märchen-Stiftung Walter Kahn geförderten Ringvorlesungen erarbeitet hatte, stellen den Aspekt der zeitgenössischen Kunst in den Mittelpunkt. Sie sind der Versuch, "märchenhafte Elemente", bzw. Märchenmotive in der heutigen Kunstproduktion auszuspüren und vorzustellen. Ausgangspunkt war dabei die Frage nach einer visuellen Transformation der Texte jenseits von Illustrationen, die es natürlich in Fülle gibt und mit denen sich die Märchenforschung natürlich auch beschäftigt.
Überrascht ist man dann doch über die Qualität und Stringenz der künstlerischen Arbeiten, die Michael Glasmeier vorstellt. Gleichzeitig ist er sich aber auch sicher, viele andere künstlerische Werke zum Märchen übersehen zu haben. Einiges, das er zur Kenntnis genommen hat, wurde von ihm aus Qualitätsgründen nicht weiter diskutiert. So sind diese Vorträge natürlich auch Ausdruck seiner Vorlieben und seines methodischen Hangs zu Digression.
Kreuzweg. Maler: Moskopp, Ulrich /Beitr. v. Theewen, Gerhard /Warning, Wilhelm Ch /Hrsg. v. Katholische Akademie in Bayern, München. 2009. 40 S. 32,0 x 23,7 cm. Gh EUR 18,00 ISBN: 978-3-89770-344-5 Salon Verlag
Die vorliegende Publikation dokumentiert fünf Realisationen des KREUZWEG von Ulrich Moskopp. Vom Dekagon der Kirche St. Gereon, Köln über das Hotel ArabellaSheraton, München, die Galerie von maltzahn fine arts, München, bis zum Aloisiuskolleg der Jesuiten in Bonn, dem der KREUZWEG 2008 gestiftet wurde. Vierzehn Bilder, gemalt mit einem Harz-Ölfarbengemisch, welches auf Holz-Bildträger aufgetragen und der Schwerkraft überlassen wurde, von schwarzen Rahmen gefasst, mit den Ziffern I - XIV untertitelt, und ein helles gleißend-changierendes fünfzehntes, weiß gerahmtes Bild mit dem Titel ZWEI FARBEN SÜDEN bilden die Malerei-Installation KREUZWEG von Ulrich Moskopp. Wegen der spezifischen Fließeigenschaften des Harzes trocknet die Farbmasse derart, dass Naturassoziationen hervorgerufen werden, die an Landschaften, Höhlen, Adern, aufsteigenden Nebel im Gebirge oder elektrische Entladungen erinnern. Der Blick gelangt über die glänzende Oberfläche der Bilder, durch die Farbschicht, zu einer Tiefe, aus der das Geheimnis des Lichts herausleuchtet.
Volto Santo Installation St. Paulus, Düsseldorf. Maler: Moskopp, Ulrich /Beitr. v. Dassmann, Ernst /Gruber, Margareta /Koerber, Susanne /Moskopp, Ulrich /Steinke, Ansgar /Hrsg. v. Steinke, Ansgar. 2009. 24 S. 29,7 x 21 cmGh EUR 15,00 ISBN: 978-3-89770-341-4 Salon Verlag
Die vorliegende Publikation dokumentiert fünf Realisationen des KREUZWEG von Ulrich Moskopp. Vom Dekagon der Kirche St. Gereon, Köln über das Hotel ArabellaSheraton, München, die Galerie von maltzahn fine arts, München, bis zum Aloisiuskolleg der Jesuiten in Bonn, dem der KREUZWEG 2008 gestiftet wurde. Vierzehn Bilder, gemalt mit einem Harz-Ölfarbengemisch, welches auf Holz-Bildträger aufgetragen und der Schwerkraft überlassen wurde, von schwarzen Rahmen gefasst, mit den Ziffern I - XIV untertitelt, und ein helles gleißend-changierendes fünfzehntes, weiß gerahmtes Bild mit dem Titel ZWEI FARBEN SÜDEN bilden die Malerei-Installation KREUZWEG von Ulrich Moskopp. Wegen der spezifischen Fließeigenschaften des Harzes trocknet die Farbmasse derart, dass Naturassoziationen hervorgerufen werden, die an Landschaften, Höhlen, Adern, aufsteigenden Nebel im Gebirge oder elektrische Entladungen erinnern. Der Blick gelangt über die glänzende Oberfläche der Bilder, durch die Farbschicht, zu einer Tiefe, aus der das Geheimnis des Lichts herausleuchtet.
Parole #1. The Body of the Voice / Stimmkörper. Beitr. v. Huan, Zhang /Connor, Steven /Felderer, Brigitte /Feaster, Patrick /Clausberg, Karl Torp, Peter. 2009. 112 S., 35 fb. 25 s/w Abb. 31 x 22 cm Gh EUR 20,00 ISBN: 978-3-89770-320-9 Salon Verlag
"Parole #1: The Body of the Voice / Stimmkörper" ist die erste Ausgabe einer Schriftenreihe, die sich mit der Materialität von Sprache auseinandersetzt. Sie beschäftigt sich mit der Stimme und ihrer "Körperlichkeit". Dies umfasst zum einen die Beziehung der Stimme zu dem Körper, der sie gebildet hat und den sie im Sprechvorgang verlässt, zum anderen geht es um die Frage, inwieweit sich die Stimme zu einem eigenständigen Körper formt oder in einen neuen Körper schlüpft. Der Band ist eine Sammlung von Texten und Arbeiten internationaler Künstler und Wissenschaftler, die sich mit diesem "flüchtigen Stoff" Sprache beschäftigen und versuchen ihn zu fassen, sichtbar zu machen und ihm einen Körper zu verleihen. In 24 Beiträgen umkreisen die Autoren dieses interdisziplinäre Thema und beleuchten verschiedene Facetten. Es ergibt sich ein neuer, anregender Blick auf das wichtigste Kommunikationsmittel, die Sprache, und ihre Visualisierung und "Materialisierung".
Hannes Norberg. Maler: Norberg, Hannes /Beitr. v. Gisbourne, Mark /Jansen, Gregor. 2008. 80 S., 30 fb Abb. 28,5 x 22 cm. Gb EUR 28,00 ISBN: 978-3-89770-334-6 Salon Verlag
Geometrische Muster mit klaren horizontalen und vertikalen Linien stehen parallel oder frontal auf im weiten Querformat angelegten Bildflächen im so genannten Bildraum. Einfach modelliert, klar strukturiert, dreidimensional moduliert, rhythmisch komponiert, kompositorisch balanciert, lichttechnisch definiert, räumlich abstrahiert, und in absoluter Bildlogik ikonisch eindeutig, haben wir es mit einem malerischen Denken in räumlicher Komposition auf fotografischer Wiedergabeebene zu tun. Die Bildverknüpfungen und deren unterschiedliche Aktualitäten formulieren sich nach einem Grundmuster immer wieder neu und bleiben doch konstant, so dass die Werke von einer klaren Syntax bestimmt sind: der flächigen Raumkonstruktion und ihrer parallelen Durchdringung. Hannes Norberg gelingt es mit seinen Fotografien, unsere konventionellen Beziehungen zu unserer Umwelt zu verwandeln, indem er flächig verdichtete, in die strenge Geometrie gespannte, skulptural gedachte Bild-Räume gestaltet, die die Realität behandeln und transzendieren.
< zurück | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | vor>
© 2003 Verlag Langewiesche [Impressum] [Nutzungsbedingungen]