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Lukas Verlag

 
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Helmut Maiers Berliner Topographien / Die Bauakademie zu Berlin 1959?1962. Maier, Helmut. 2023. 56 S. 24 x 22,5 cm. EUR 10,00. ISBN: 978-3-86732-396-3 Lukas
Als Hans Scharoun den jungen Studenten Helmut Maier 1959 im Rahmen einer städtebaulichen Übung auf die Museumsinsel schickte, fiel dessen Blick auch auf Schinkels Bauakademie. Die Ruine faszinierte ihn derart, dass er ihren Zustand bis zum Abriss in 35 Photographien dokumentierte. Helmut Maier gehört seit dem traumatischen Verlust des Bauwerks zu den entschiedenen Verfechtern eines – in der wiedervereinigten Stadt heute möglich gewordenen – präzisen Wiederaufbaus.
Zwar hatte es bis 1956 erste Rettungsmaßnahmen gemäß eines Erhaltungskonzepts Richard Paulicks gegeben. Doch die DDR der Ulbricht-Ära wollte sich an diesem Ort in einem überdimensionierten, der internationalen Moderne verpflichteten Außenministerium repräsentieren. Dafür und um den Demonstrationsritualen von Staat und Partei über das Areal des schon 1950 gesprengten Stadtschlosses hinaus noch mehr Raum nach Westen zu geben, beseitigte man 1962 auch die ehemalige Kommandantur gegenüber dem Zeughaus mitsamt der kriegsbeschädigten Bebauung am Schinkelplatz und der Bauakademie. Immerhin wurde deren figürlicher und ornamentaler Terrakottaschmuck für einen eventuellen Nachbau an (unbekannter) anderer Stelle geborgen und bis heute aufbewahrt.
Erlebnis und Gestalt. Malerei | Grafik | Collage ? Eine Monografie. Schöfbeck, Anneliese. 2023. 200 S. fb. Abb. 29 x 23 cm. EUR 30,00. ISBN: 978-3-86732-433-5 Lukas
Das Buch gibt einen Einblick in das Lebenswerk der Mecklenburger Malerin Anneliese Schöfbeck (*1936). Die im Vogtland Geborene hat in Greifswald und Berlin studiert und lebt seit 1974 mit ihrem Mann Wilko Hänsch in Hohen Viecheln bei Wismar. Aus einer bewusst eingenommenen Randposition in der DDR entwickelte sich ihr Schaffen auch nach 1990 konsequent »gegen den Strom« weiter. Viele ihrer Werke entstanden im deutschen Norden, viele aber auch auf Reisen in entfernte Landschaften. Dabei ist ihr Landschaftsbild in hohem Maße zeichenhaft für allgemeines Welterleben geworden: ehrlich, emotional und kraftvoll.
Mittelalterliche Stadtbefestigungen in der Mark Brandenburg und in Norddeutschland. Studien zur brandenburgischen und vergleichenden Landesgeschichte (27); Schriften der Landesgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg, Neue Folge (11). Hrsg.: Müller, Joachim; Schumann, Dirk. 2023. 400 S. zahlr. teils fb. Abb. 31 x 24 cm. EUR 50,00. ISBN: 978-3-86732-362-8 Lukas
Im Mittelalter verfügte so gut wie jede Stadt über eine eigene Befestigung. Sie bot eine effektive militärische Verteidigung, schied den Rechtsbezirk der Stadt vom Land und veranschaulichte Wohlstand und Selbstbewusstsein, denn die Stadtmauer war damals in der Regel das aufwendigste Bauwerk einer Kommune. Auch wenn solche Befestigungen später oft aus dem Stadtbild verschwanden, blieben doch in vielen märkischen Orten umfangreiche mittelalterliche Mauerreste und prächtige Wehrbauten erhalten. Gemessen an ihrer architektonischen und historischen Bedeutung sind sie aber bisher nur unzureichend gewürdigt worden. Eine 2018 in Brandenburg an der Havel durchgeführte Tagung versammelte daher die Ergebnisse aus dreißig Jahren archäologischer und bauarchäologischer Forschungstätigkeit im Land Brandenburg und bereicherte sie auch um Ausblicke nach Nord- und Westdeutschland. Außerdem widmete sie sich architektur- und kulturhistorischen Fragen wie nach den Bauherren oder den Kontexten bestimmter Bauformen und Baugestaltungen.
Geschichte – Architektur – Ausstattung. Kirchen im ländlichen Raum (10). Friske, Matthias. Die mittelalterlichen Kirchen in der südwestlichen Altmark. Deutsch. 2023. 303 S. Abb.23,5 x 15,8 cm. EUR 30,00. ISBN: 978-3-86732-405-2 Lukas
Das neue Buch von Matthias Friske schließt direkt an seinen kürzlich erschienenen Band zu den Kirchen der nordwestlichen Altmark an. Er behandelt die mittelalterlichen Kirchen und ihre Ausstattungen im altmärkischen Teil des Altkreises Gardelegen. Dabei werden die etwa fünfzig erhaltenen bzw. nachweisbaren mittelalterlichen Kirchen erstmals dem aktuellen Forschungsstand gemäß bearbeitet. Denn der mittlerweile über hundertzwanzig Jahre alte, sehr fehlerbehaftete und oberflächliche Inventarband zur Region hat sich seit geraumer Zeit als vollkommen unzureichend erwiesen.
Kernstück des vorliegenden Buches ist der Katalogteil. In ihm werden alle Ortschaften des Altkreises Gardelegen, die östlich der Ohre liegen und in denen mittelalterliche Kirchen erhalten oder nachweisbar sind, behandelt. Insbesondere die Stadt Gardelegen hat bis heute einen außergewöhnlich reichen Schatz an mittelalterlichen Ausstattungsstücken bewahren können und nimmt dementsprechend großen Raum ein.
Im Anhang werden außerdem Ergänzungen zu einigen Kirchen des Altkreises Salzwedel versammelt.
Architekturexport DDR. Zwischen Sansibar und Halensee. Gegenstand und Raum, Neue Folge (3). Hrsg.: Butter, Andreas; Flierl, Thomas. 2022. 300 S. teils fb. Abb. 28 x 22 cm. EUR 40,00. ISBN: 978-3-86732-424-3 Lukas
Wie sah die gebaute DDR im Ausland aus? Auf diese Frage gibt dieses Buch überraschende Antworten. Der Architekturexport zwischen 1949 und 1990 vollzog sich im Spannungsfeld von internationalistischer Solidarität, Selbstbehauptung des Staates und Handelsinteressen. Für jedes Land und jede Bauaufgabe – vom Wohnkomplex bis zum Planetarium – waren kreative Lösungen gefragt und die konnten nicht von einer »Architektur ohne Architekten« kommen, wie die Planungspraxis im »Beitrittsgebiet« nach 1990 denunziert wurde. So wie die Gestaltungskraft des DDR-Bauwesens vom Ausland beeinflusst wurde, prägte es dort das Bild eines modernen Staates und arbeitete an einer globalen sozialistischen Perspektive mit.
Der Band vereint Beiträge aus verschiedenen Blickwinkeln. Darüber, welche Ansätze die DDR-Bauleute auf die Herausforderungen in der Welt entwickelten – in gerade von der Kolonialherrschaft befreiten Ländern, in den Industrieregionen Osteuropas und nicht zuletzt vor der eigenen Haustür, in West-Berlin: Von Sansibar bis Halensee. So öffnet sich ein Panorama, das von Utopischem über technischen und gestalterischen Pragmatismus bis zum konfliktreichen Zusammenwirken aller Beteiligter reicht. Ein eingefügtes Reprint der Weimarer »Tropenbaubriefe« zeigt, dass es stets auch um beiderseitiges Lernen und die Befähigung zur Selbsthilfe gehen sollte.
Viele Projekte kamen nicht zur Ausführung, manches ist nach Jahrzehnten intensiver Nutzung verschwunden, doch anderes zeigt sich vor Ort als beständig und gewürdigt. Der beigefügte Katalog versammelt 110 der wichtigsten Auslandsprojekte der DDR – ein Fundus für den internationalen Vergleich, die Debatte über die soziale Funktion der Architektur und das Schicksal der Moderne zwischen Globalisierung und Regionalisierung.
Herausgegeben von Andreas Butter und Thomas Flierl; mit Beiträgen von Nikolai Brandes, Andreas Butter, Thomas Flierl, Monika Motylinska und Phuong Phan, Juliane Richter, Tanja Scheffler, Christina Schwenkel und Wolfgang Thöner.
Die mittelalterlichen Kirchen in der südwestlichen Altmark. Geschichte ? Architektur ? Ausstattung. Friske, Matthias. Kirchen im ländlichen Raum (10). Deutsch. 2022. 303 S. Abb. 23,5 x 15,8 cm. EUR 24,00. ISBN: 978-3-86732-593-6 Lukas
Das neue Buch von Matthias Friske schließt direkt an seinen kürzlich erschienenen Band zu den Kirchen der nordwestlichen Altmark an. Er behandelt die mittelalterlichen Kirchen und ihre Ausstattungen im altmärkischen Teil des Altkreises Gardelegen. Dabei werden die etwa fünfzig erhaltenen bzw. nachweisbaren mittelalterlichen Kirchen erstmals dem aktuellen Forschungsstand gemäß bearbeitet. Denn der mittlerweile über hundertzwanzig Jahre alte, sehr fehlerbehaftete und oberflächliche Inventarband zur Region hat sich seit geraumer Zeit als vollkommen unzureichend erwiesen.
Kernstück des vorliegenden Buches ist der Katalogteil. In ihm werden alle Ortschaften des Altkreises Gardelegen, die östlich der Ohre liegen und in denen mittelalterliche Kirchen erhalten oder nachweisbar sind, behandelt. Insbesondere die Stadt Gardelegen hat bis heute einen außergewöhnlich reichen Schatz an mittelalterlichen Ausstattungsstücken bewahren können und nimmt dementsprechend großen Raum ein.
Im Anhang werden außerdem Ergänzungen zu einigen Kirchen des Alt¬kreises Salzwedel versammelt.
Die Chronologiemaschine. Barbeu-Dubourgs Aufbruch in die historiografische Moderne. Schmidt-Burkhardt, Astrit. Deutsch. 2022. 256 S. meist fb. Abb. 31 x 24 cm. EUR 40,00. ISBN: 978-3-86732-606-3 Lukas
Paris, 1753: Das Jahr verlief wenig denkwürdig in Frankreich – kein Regierungswechsel, kein Krieg, keine Naturkatastrophe. Doch was wird zu Geschichte? Wer sind ihre Protagonisten, was wird überliefert – und das vom Anbeginn der Zeiten? Nichts weniger als das wollte der Arzt und Universalgelehrte Jacques Barbeu-Dubourg (1709–1779) verzeichnen, grafisch visualisieren und so verfügbar machen. Dazu erfand er eine Maschine aus Papier und Leim: die Chronologiemaschine.
Mittels dieses sensationellen Apparats gelang es, die in ein horizontales Bildpanorama aus drei Dutzend Kupferdrucken mit weit über sechzehn Metern Länge übersetzte Universalhistorie schauend-lernend abzurollen. Mehr noch: Im Vorfeld der Französischen Revolution blickte Barbeu-Dubourg offenen Auges sogar in die Zukunft. Zwei Medienepochen und gut eineinhalb Jahrhunderte später flimmert schließlich das, was im Zeichen der Aufklärung und im Umfeld Denis Diderots als chronografische Dramaturgie entworfen worden war, in Filmtheatern als Geschichtsthriller über Großleinwände. Die Chronologiemaschine nahm in vordigitalen Zeiten sogar das Scrollen durchs Internet vorweg. Heute ist sie beinahe vergessen, von ihr existiert nur mehr ein einziges Exemplar. Doch Papier ist geduldig, und nun kann dieses famose Kuriosum durch den langen Forscheratem und das detektivische Gespür der Autorin in Buchform wiederentdeckt werden.
Die Baugeschichte der Erfurter Altstadt im 19. Jahrhundert. Architektur und Denkmalpflege unter Preußen. Peterseim, Clemens. Erfurter Studien zur Kunst- und Baugeschichte (6). Deutsch. 2022. 375 S. teils fb. Abb., 2 fb. Leporellos. 28 x 21 cm. EUR 30,00. ISBN: 978-3-86732-626-1 Lukas
Die mittelalterliche Altstadt Erfurts entstand weitgehend im 19. Jahrhundert! Ausgehend von dieser provokanten These erläutert der Kunsthistoriker Clemens Peterseim kenntnisreich und anschaulich, wie die Stadt im »preußischen« 19. Jahrhundert derart gravierende Veränderungen erfuhr, dass sie bis heute deren Struktur und Erscheinungsbild prägen.
Nach jahrhundertelanger Zugehörigkeit zum Kurfürstentum Mainz war Erfurt 1802 an das Königreich Preußen übergegangen und entwickelte sich nun zu einer der wichtigsten preußischen Provinzmetropolen. Die Orientierung auf das katholische Rhein-Main-Gebiet wurde von einer nach dem protestantischen Berlin abgelöst. Architekten wie Karl Friedrich Schinkel und seine Schüler beeinflussten das Baugeschehen. Die Protagonisten reichten vom preußischen Königshaus über die Staatsbeamten bis zum Stadtbürgertum. Zugleich begann mit der preußischen Verwaltung auch die junge Disziplin der Denkmalpflege in der alten Stadt zu wirken.
Neue Forschungsergebnisse erlauben dem Autor, die ganze Bandbreite an öffentlichen Baumaßnahmen des 19. Jahrhunderts erstmals geschlossen zu erörtern und zu bewerten: von der »Restauration« der Kirchen- und Klosterbauten über neue Verwaltungsbauten wie Rathaus, Gericht und Reichspost, den Eisenbahn- und Bahnhofsbau bis zur Umgestaltung von Domplatz, Fischmarkt, Anger und Hirschgarten.
Auch das umfangreiche, zum Teil erstmals veröffentlichte Bild- und Quellenmaterial verdeutlicht, dass das meist als »mittelalterlich« wahrgenommene Erscheinungsbild der Erfurter Altstadt in Wahrheit stark von der gebauten Mittelalterrezeption des 19. Jahrhunderts geprägt worden ist. Zwischen Befreiungskriegen und Jahrhundertwende wurde aus dem vormodernen Erfurt eine moderne Großstadt. Die Altstadt bildet bis heute ihr ideelles Herz.
Der Fernsehturm und sein Freiraum. Geschichte und Gegenwart im Zentrum Berlins. Grünzig, Matthias. Deutsch. 2022. 265 S. teils fb. Abb. 26 x 21 cm. e-book. EUR 24,00. ISBN: 978-3-86732-599-8 Lukas
Das weitläufige Areal um den Fernsehturm gehört zu den markantesten und meistdiskutierten Bereichen Berlins. Dabei fehlt bis heute eine Gesamtdarstellung von dessen Planungs- und Baugeschichte. Matthias Grünzig möchte diese Lücke schließen. Sein Buch widmet sich erstmalig dem gesamten in der DDR-Zeit errichteten Ensemble in der Berliner Stadtmitte mit dem Fernsehturm, den Rathauspassagen, dem Komplex Karl-Liebknecht-Straße, dem Nikolaiviertel, dem Palast der Republik, dem Palasthotel und der Freiflächengestaltung. Es basiert auf vielfältigen Archivrecherchen, Literaturstudien und Interviews mit Zeitzeugen. Der Autor wertete zahlreiche, bisher unbekannte Dokumente aus, die ein neues Licht auf dieses Ensemble werfen.
Das Ergebnis ist eine faszinierende Geschichte voller Überraschungen. Sie handelt von Architekten, die von der internationalen Nachkriegsmoderne inspiriert wurden und im Zentrum Berlins eine Idealstadt der Moderne verwirklichen wollten. Ihre gestalterischen Träume trafen auf eine einzigartige weltpolitische Situation. Denn während des Kalten Krieges war die geteilte Stadt Schauplatz einer architektonischen Systemkonkurrenz zwischen dem Ostblock und dem westlichen Lager. Beide Seiten versuchten, sich mit spektakulären Bauprojekten gegenseitig zu übertrumpfen. Der Ostberliner Fernsehturm, der auch in Westberlin zu sehen war, spielte in diesem Wettbewerb eine zentrale Rolle. Für den Fernsehturm und sein Umfeld standen enorme Mittel bereit. Dennoch verlief die Realisierung keineswegs konfliktfrei. Vor allem die Radikalität der Pläne stieß auf den Widerstand führender Politiker der DDR. Deshalb mussten die Planer und Architekten viel Mut und Einfallsreichtum aufbringen, um ihre Vorstellungen durchzusetzen.
100 Jahre Groß-Berlin / Siedlungsstern. Perspektiven radikal radial. Hrsg.: Bodenschatz, Harald; Lompscher, Katrin. Edition Gegenstand und Raum. Deutsch. 2022. 232 S. zahlr. teils fb. Abb. 24 x 17 cm. EUR 20,00. ISBN: 978-3-86732-607-0 Lukas
Berlin und sein Umland präsentieren sich heute als Siedlungsstern. Schienentrassen und Ausfallstraßen bildeten seit Ende des 19. Jahrhunderts eine einprägsame wachsende Siedlungsform. Diese Radialstruktur wurde durch Ringe ergänzt: die Ringbahn, den inneren Autobahn(teil)ring, den (bislang wenig beachteten) äußeren Eisenbahnring und den äußeren Autobahnring. Dieses besondere Ring-Radial-Gerüst spiegelt beides wider: die Tradition des schienengebundenen öffentlichen Verkehrs wie die – kürzere – Tradition der autogerechten Stadtregion. Der Siedlungsstern ist aber nicht nur ein lineares Gerüst. Er vernetzt eine Vielzahl von mittleren, kleinen und kleinsten Zentren, die in ihren historisch-kulturellen Besonderheiten der Metropole ein unverwechselbares Gesicht verleihen und beste Voraussetzungen für eine nachhaltige Raumentwicklung bieten.
Harz-Zeitschrift für den Harz-Verein für Geschichte und Altertumskunde / Harz-Zeitschrift. 73. Jahrgang 2021. Hrsg.: Harzverein für Geschichte und Altertumskunde. Deutsch. 2022. 160 S. sw. und fb. Abb. 24 x 17 cm. E-book. EUR 16,00. ISBN: 978-3-86732-611-7 Lukas
Kirchenbau in Berlin 1933 - 1945. Architektur ? Kunst ? Umgestaltung. Rossié, Beate. Deutsch. 2022. 480 S. Abb. 23,5 x 15,8 cm. EUR 30,00. ISBN: 978-3-86732-608-7 Lukas
Anders als lange angenommen war der Kirchenbau während des Nationalsozialismus keineswegs bedeutungslos. Im Gegenteil, die kirchliche Bautätigkeit war sogar beträchtlich. Die Autorin weist erstmals über 800 damals errichtete Sakralbauten allein auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland nach.
Ihre auf der Analyse zahlreicher Beispiele basierende Arbeit widmet sich dem Kirchenbau, der Kirchenkunst und den kirchlichen Umgestaltungen in den Jahren zwischen 1933 und 1945. Sie arbeitet heraus, dass die damals dominierenden architektonischen Stilrichtungen auch im Kirchenbau zum Tragen kamen. In der Kirchenkunst wiesen christliche Motive häufig einen heroisierenden und in manchen Fällen einen betont ideologischen Charakter auf. Auch Themen der NS-Propaganda drangen in die Kirchenräume vor – selbst NS-Symbole und Hitler-Porträts waren kein Tabu.
Beate Rossié richtet ihr Augenmerk darüber hinaus auf die entstehungsgeschichtlichen Hintergründe kirchlicher Bauprojekte und Gestaltungen. Sie beleuchtet die zeitpolitischen Zusammenhänge, die Urheber und die Förderer, zu denen auch staatliche Institutionen gehörten, das jeweilige Umfeld, die städtebauliche Einbettung sowie biographische Aspekte. Im Mittelpunkt ihrer Studie steht Berlin. Zusätzlich werden Beispiele aus anderen Regionen herangezogen.
Klosterarchiv und Klosterbibliothek. Ein Blick auf die Lüneburger Klöster und darüber hinaus. Hrsg.: Brandis, Wolfgang; Stork, Hans-Walter. Deutsch. 2022. 298 S. meist fb. Abb. 23,5 x 15,8 cm. EUR 24,00. ISBN: 978-3-86732-604-9 Lukas
Die Frauenklöster der Lüneburger Heide – Ebstorf, Isenhagen, Lüne, Medingen, Walsrode, Wienhausen – sind »Schatzhäuser des Mittelalters«. Vor 800 Jahren als Nonnenklöster entstanden, wandelten sie sich nach der Reformation zu evangelischen Frauenklöstern, und das sind sie auch heute noch, denn sie wurden nie aufgelöst. Ihre Gebäude, ihre Kunstwerke und Ausstattungen sind teilweise weltberühmt.
Im März 2013 versammelten sich Fachleute verschiedener Disziplinen im Kloster Ebstorf zum zehnten seit 1987 dort veranstalteten wissenschaftlichen Kolloquium. Es widmete sich den zentralen Bereichen schriftlicher Überlieferung, den Archiven und Bibliotheken. Beide sind weniger »sichtbar« als Malereien, Skulpturen, großformatige Stickereien oder gar die historischen Gebäude – doch nicht minder bedeutsam, wird doch nur durch schriftliche Quellen beispielsweise die Gründung der Klöster überhaupt dokumentiert. Während die Archive, insbesondere ihre großen Urkunden- und Aktenbestände, als Garanten für Vermögen und Einkommen durch viele Krisen gerettet und behütet worden sind, haben die Bibliotheken besonders während und nach der Reformation große Verluste hinnehmen müssen. Hier reicht die Überlieferung von Beständen ganz weniger Handschriften oder auch nur von Fragmenten bis hin zu etwa hundert Codices und Inkunabeln. Die nachreformatorische Zeit hat oft nur zaghaft neue Bücherbestände aufgebaut. Moderne Konventsbibliotheken sind dagegen inzwischen überall vorhanden.
Die Aufsätze dieses Bandes umfassen Überblicks- sowie Detailstudien zu den genannten Klöstern. Sie widmen sich aber auch Häusern in anderen Klosterlandschaften.
Mit Beiträgen von Carla Dauven-van Knippenberg und Elisabeth Meyer (Amsterdam), Hans-Walter Stork (Hamburg, Paderborn), Hedwig Röckelein (Göttingen), Hermann-Josef Schmalor (Paderborn), Holger Nickel (Berlin), Katharina Talkner (München, Hannover), Kerstin Schnabel (Kiel, Wolfenbüttel), Ulrike Hascher-Burger?† und Wolfgang Brandis (Wienhausen).
Weil ich ein Inuk bin. Johann August Miertsching. Ein Lebensbild. Opel, Mechtild; Opel, Wolfgang. Deutsch. 2022. 470 S. 33 fb. 109 Abb. 23,5 x 15,8 cm. EUR 28,00. ISBN: 978-3-86732-601-8 Lukas
Johann August Miertsching (1817?–?1875) war als Einziger aus Deutschland an der Entdeckung der legendären »Nordwestpassage« beteiligt. Bei der Suche nach der Franklin-Expedition überlebte er vier strapazenreiche Winter im Polarmeer, wurde anschließend berühmt, aber ausgerechnet in seinem Heimatland bald wieder vergessen. Die Autoren folgten seinen Spuren um die halbe Welt und stießen dabei auf die Handschrift des Arktis-Tagebuchs und bislang unbekannte Dokumente, die eine neue Sicht auf den gelegentlich nur als »frommen Missionar« wahrgenommenen, jedoch universell interessierten und begabten, vielschichtigen Charakter eröffneten. Im Dienst der Herrnhuter Brüdergemeine in Labrador hatte er ein für diese Zeit außergewöhnliches Vertrauensverhältnis zu den Inuit aufgebaut und war für den Auftrag der britischen Admiralität als Inuktitut-Übersetzer bestens geeignet. Familienglück und -leid, aber auch Konflikte mit Missionaren begleiteten seinen späteren Dienst im Handel der Mission in Südafrika. War Miertsching als Oberlausitzer Sorbe in Denkweise und Haltung zu indigenen Völkern seiner Zeit womöglich weit voraus?
Orangeriekultur im Rheinland und in Westfalen. Beispiele der Recherche und Reaktivierung. Arbeitskreis Orangerien in Deutschland e.V. Schriftenreihe des Arbeitskreises Orangerien in Deutschland e.V. (18). Deutsch. 2022. 198 S. meist fb. Abb. 23,8 x 16,7 cm. EUR 16,00. ISBN: 978-3-86732-598-1 Lukas
Die Orangerien im Rheinland, in Westfalen und in den benachbarten Niederlanden bilden erstmals die thematischen Schwerpunkte einer Jahrestagung des Arbeitskreises Orangerien in Deutschland e.?V. und sind nun Gegenstand dieser Veröffentlichung. Die in den letzten Jahrzehnten durchlässig gewordenen Grenzen ließen den hier erfassten geographischen Raum auch für den Bereich der Orangeriekultur wieder als zusammengehörige europäische Kulturregion erfahrbar werden. Ebenso entstanden länderübergreifende Kooperationen, die auf eine Erhaltung und Erneuerung sowohl des baulichen und gartenkünstlerischen als auch des pflanzlichen Erbes der Orangeriekultur zielen.
Entlang des Rheins sind die meisten Pflanzensammlungen und baulichen Anlagen seit Anfang des 19. Jahrhunderts zunehmend verlorengegangen. Gerade deshalb ist eine Bestandsaufnahme überfällig. Neben Schlössern des Rheinlands in Benrath, Augustusburg zu Brühl, Bonn oder Poppelsdorf stehen Gärten und Orangerien in Westfalen im Fokus.
Der Blick geht aber auch in die Niederlande und nach Belgien. Vor allem die Niederlande mit ihrem einst bedeutenden Handel überseeischer Pflanzen waren seit dem 17. Jahrhundert eine treibende Kraft bei der Entwicklung von Pflanzenhäusern und in der Methodik der Überwinterung. Sie wirkten vorbildhaft für die pflanzliche und technische Entwicklung der Orangerien, aber auch für deren architektonische Ausgestaltung und die Einbindung in den gärtnerischen Kontext.
Die von Schaeffer- Voits. Eine der schillerndsten Familien im preußischen Berlin. Brennecke, Detlef. Deutsch. 2022. 237 S. teils fb. Abb. 21 x 22,5 cm. EUR 24,90. ISBN: 978-3-86732-412-0 Lukas
Er kam aus Halberstadt, ging 1854 nach Berlin und gründete dort die Modezeitschrift »Der Bazar«. Die machte ihn zum Multimillionär. Dann wurde er geadelt, fügte seinem Namen den seiner Frau hinzu, nannte sich nun Ludwig von Schaeffer-Voit und baute erst eins, dann noch ein Schloss. Doch er wurde nicht glücklich darin. Zumal er miterleben musste, dass seine sechs Söhne in Kriegen und an Krankheiten starben. Seine Tochter, verheiratet, geschieden und wieder verheiratet, die reichste Frau von Berlin, Exzellenz und Reichsgräfin, war in etliche Skandale verwickelt, stand zum Schluss vor Gericht, wäre um ein Haar im Gefängnis gelandet und zog stattdessen ins Adlon.
Die Nazis rissen das eine Schloss ab, die Kommunisten das andere. Geblieben ist den Berlinern allein der Ruhwaldpark in Charlottenburg – als Erbe der von Schaeffer-Voits.
Detlef Brennecke schildert, gestützt auf umfangreiche Nachforschungen, kurzweilig und mit vielen Bildern das Schicksal von zwei Generationen einer umstrittenen Familie im preußischen Berlin.
Die von Schaeffer- Voits. Eine der schillerndsten Familien im preußischen Berlin. Brennecke, Detlef. Deutsch. 2022. 237 S. teils fb. Abb. 21 x 22,5 cm. e-book. EUR 20,00. ISBN: 978-3-86732-595-0 Lukas
Der »Auftrag Speer« der Staatlichen Bildstelle Berlin. Zur wissenschaftlichen Erschließung eines fotografischen Bestandes im Messbildarchiv des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseums. Hrsg.: Drachenberg, Thomas; Redaktion Steudtner, Katharina. Arbeitshefte des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologischen Landsmuseums (60). Deutsch. 2022. 381 S. zahlr. teils fb. Abb. 29,7 x 21 cm. EUR 32,00. ISBN: 978-3-86732-602-5 Lukas
Der »Auftrag Speer«, ein Bestand von mehr als 1700 großformatigen Glasnegativen im Messbildarchiv des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseums, widmet sich den megalomanen Planungen des Generalbauinspektors Albert Speer und anderer führender Architekten in der Zeit des Nationalsozialismus. Die Aufnahmen, die als Großauftrag Speers an die Staatliche Bildstelle Berlin entstanden sind, dokumentieren zahllose Geba?ude, Modelle, zugeho?rige Pla?ne und Zeichnungen. Jahrzehntelang waren all diese Aufnahmen für die Einsichtnahme gesperrt.
Die hochauflösenden Scans der Glasplatten zeigen unerwartete Details diesseits und jenseits vorbestimmter Bildausschnitte und belegen die Aufnahme- und Retuschetechniken der Bildstelle. Mit der hiermit vorgelegten Publikation eröffnen sich überraschende Forschungsperspektiven auf bislang unbekannte Teilbestände.
Verzweigte Moderne. Beiträge zur Architektur des 20. Jahrhunderts. Schätzke, Andreas. Deutsch. 2022. 233 S. Abb. 23,5 x 15,8 cm. EUR 20,00. ISBN: 978-3-86732-594-3 Lukas
Von »der Moderne« in der Architektur lässt sich nur mit einem Bewusstsein für ihre Vielgestaltigkeit sprechen. Sie war bereits im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts ein weltweites Phänomen mit zahlreichen regionalen Ausprägungen, das in der Folgezeit weiterentwickelt und differenziert wurde. Die Migration von Architekten hatte daran einen nicht geringen Anteil. Gleichzeitig nahm die Verbreitung von Fachkenntnissen und programmatischen Positionen durch Zeitschriften, Bücher, Ausstellungen und Reisen erheblich zu.
Die Beiträge dieses Bandes behandeln solche Prozesse des Transfers am Beispiel von Architekten, die Deutschland in den 1930er Jahren verließen. Zu ihnen gehören Protagonisten der Moderne wie Walter Gropius, Erich Mendelsohn und Marcel Breuer, die zuerst in Großbritannien und später in den USA arbeiteten, aber auch Wolfgang Frankl in Italien, Max Cetto in Mexiko oder Leopold Rother in Kolumbien. Ein zweiter Schwerpunkt des Buches liegt auf der neuerlichen und spannungsreichen Auseinandersetzung mit der Moderne im Nachkriegsdeutschland. Die Rolle der Emigranten, von denen nur wenige zurückkehrten, der Umgang mit Konzepten der einstigen Avantgarde, die Orientierung am Ausland und nicht zuletzt die Kritik an den Hegemonieansprüchen und uneingelösten Fortschrittsversprechen der Moderne werden anhand ausgewählter Debatten und exemplarischer Bauten erhellt.
Die Seele der Dinge. Erinnerungen einer Überlebenden. Fahidi, Éva. Hrsg.: Internationales Auschwitz Komitee; Gedenkstätte Deutscher Widerstand. 31.10.2022. 264 S. Abb. 21,0 x 13,5 cm. Gb. Deutsch. EUR 19,80. ISBN: 978-3-86732-413-7 Lukas
Erst nach sechs Jahrzehnten des Schweigens schrieb Éva Fahidi dieses Buch. Seither betrachtet sie es als ihre Pflicht, über das, was sie in Auschwitz-Birkenau und im KZ-Außenlager Münchmühle erlebt hat, zu berichten. »Die Seele der Dinge« ist also eine eindringliche Chronik der Deportation und des Überlebens einer Frau und allein schon damit ein bedeutendes Zeugnis des Holocaust. Die tief reflektierenden und poetisch geschriebenen Memoiren sind aber auch Familiengeschichte und Portrait einer Epoche. Sie schildern detailfreudig das Leben in Ungarn auf dem Lande zwischen den beiden Weltkriegen und beschreiben in liebevollen und schmerzhaften Erinnerungen die ersten achtzehn Lebensjahre der Autorin – eine berührende Hommage an ihre untergegangene jüdische Großfamilie, von der ihr nach der Rückkehr ins Elternhaus nichts als die schreckliche Wahrheit blieb: »Mir wurde bewusst: ich war vollkommen allein, hatte niemanden mehr auf der Welt.«
Éva Fahidis Erinnerungen erschienen 2005 unterm Titel »Anima Rerum« in Ungarn. Dort waren sie ein Bestseller und wurden gar mit den Werken von Primo Levi verglichen. Doch auch die deutsche Ausgabe von 2011 erwies sich als erfolgreich und wird nun neu aufgelegt. Mit unzähligen Interviews und mehreren preisgekrönten Dokumentarfilmen ist Éva Fahidi noch immer eine häufige Rednerin bei Holocaust-Gedenkveranstaltungen in Ungarn, Deutschland und anderswo. Außerdem trat die über Neunzigjährige wiederholt in dem ihr Leben paraphrasierenden Tanztheaterstück »Sea Lavender« auf.
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