KunstbuchAnzeiger - Kunst, Architektur, Fotografie, Design Anzeige Verlag Langewiesche Königstein | Blaue Bücher
[Home] [Titel-Datenbank] [Druckansicht]
Themen
Recherche
Service

Titel-Datenbank

[zurück]

Lukas Verlag

 
< zurück | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | vor>
 
Der »Auftrag Speer« der Staatlichen Bildstelle Berlin. Zur wissenschaftlichen Erschließung eines fotografischen Bestandes im Messbildarchiv des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseums. Drachenberg, Thomas / Steudtner, Katharina. 2022. 450 S. zahlr. teils fb. Abb. 30 x 21 cm. EUR 40,00 ISBN: 978-3-86732-378-9 Lukas
Der »Auftrag Speer«, ein Bestand von mehr als 1700 großformatigen Glasnegativen im Messbildarchiv des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseums, widmet sich den megalomanen Planungen des Generalbauinspektors Albert Speer und anderer führender Architekten in der Zeit des Nationalsozialismus. Die Aufnahmen, die als Großauftrag Speers an die Staatliche Bildstelle Berlin entstanden sind, dokumentieren zahllose Geba?ude, Modelle, zugeho?rige Pla?ne und Zeichnungen. Jahrzehntelang waren all diese Aufnahmen für die Einsichtnahme gesperrt.
Die hochauflösenden Scans der Glasplatten zeigen unerwartete Details diesseits und jenseits vorbestimmter Bildausschnitte und belegen die Aufnahme- und Retuschetechniken der Bildstelle. Mit der hiermit vorgelegten Publikation eröffnen sich überraschende Forschungsperspektiven auf bislang unbekannte Teilbestände.
ZeitNah. Fotografien | 1979 bis 2013. Döring, Volker. Hrsg.: Brotfabrik Berlin; Fotos von Döring, Volker. Deutsch. 2022. 288 S. Schwarzweiß- und fb. Abb. 21 x 29,7 cm. EUR 25,00. ISBN: 978-3-86732-422-9 Lukas
Volker Döring arbeitete ab 1975 als Lehrer für Mathematik und in Berlin-Prenzlauer Berg. Weil er dem DDR-Staat kritisch gegenüberstand, quittierte er 1984 den Schuldienst und widmete sich beruflich der Fotografie.
Die Publikation erscheint anlässlich der Retrospektive seines fotografischen Schaffens in der BrotfabrikGalerie im Herbst 2022. Sie ist mehr als ein weiteres DDR-Fotobuch. Die hier ausgewählten Aufnahmen von 1979 bis 2013 entstanden neben Dörings fotografischer Brotarbeit. Sie rücken den Menschen im Sinne der sozialdokumentarischen Fotografie unverfälscht, respektvoll und einfühlsam – manchmal auch unfreiwillig komisch – in den Fokus. Döring dokumentierte den trotz aller staatlichen Drangsalierung lebenswerten DDR-Alltag zumeist in geschlossenen Bilderzyklen. Die Serien von Kindern und Jugendlichen spiegeln seine Erfahrungen aus der Lehrertätigkeit. Ob Jungpioniere und FDJler beim Fahnenappell, Jugendliche während der Wehrerziehung oder Punks beim Konzert – die Aufnahmen zeigen den Umgang der Heranwachsenden mit den Erziehungsdogmen des DDR-Schulsystems. Auch während der Friedlichen Revolution bewies Volker Döring ein feines fotografisches Gespür und begleitete die Ereignisse mit der Kamera: Demonstrationen, Wahlkampfveranstaltungen und Versammlungen, darunter die Gründung des Neuen Forums Prenzlauer Berg in der Gethsemanekirche am Tag nach dem Mauerfall. Seine jüngeren Fotoprojekte beschäftigen sich mit dem Leben sozial benachteiligter Menschen wie Wohnungslosen, alleinreisenden jugendlichen Flüchtlingen oder behinderten Jugendlichen.
Das Buch wird durch ein Grußwort von Christoph Ochs, Leiter des Bildarchivs der Robert-Havemann-Gesellschaft, eingeleitet. Es enthält einen Essay des Journalisten Christoph Dieckmann, der bereits zu anderen Fotobüchern von Volker Döring Texte beigesteuert hat, sowie einen Text der Kunsthistorikerin Petra Schröck zu Dörings Fotografien im Kontext der ostdeutschen Autorenfotografie.
Zwischen den Zeilen | Between the Lines. W1353L (Wiesel), Marc. Deutsch. 25.04.2022. 152 S. fb. Abb. 28 x 21 cm. EUR 30,00. ISBN: 978-3-86732-403-8 Lukas
»Marc W1235L setzt sich in seinen Werken mit Texten auseinander und erweitert dabei ihre Bedeutung über das Inhaltliche hinaus.« (Gerhard Graulich, Staatliches Museum Schwerin) »Der Reiz seiner Werke liegt eben darin, dass sie etwas, das in aller Munde ist, durch einen verblüffenden Wechsel der Perspektive durchsichtig machen. […] Diese Textskulpturen sind zentral in seinem Werk. Warum Skulpturen? Weil der Text in ihnen räumlich geworden und durch Wegnahme bearbeitet ist.« (Katrin Arrieta, Kunstmuseum Ahrenshoop) »W1353L scheint gerade dasjenige wegzulassen, was den Platz seines Ausgangsmaterials im kollektiven Gedächtnis der westlichen Welt rechtfertigt, und überlässt dem Betrachter die Vervollständigung des Kunstwerks, indem er das Nachdenken über die Leerstellen an ihn weitergibt.« (Katharina Uhl)
Reißig, Jörn. Wenn die Unruhe zu groß wird Fotografien und Texte (1984–1997). 132 S., 100 Abb. 30 x 21 cm. Br. EUR 15,00 ISBN: 978-3-86732-281-2 Lukas
Jörn Reißig (1958 Greifswald – 1997 Berlin) steht als Beobachter, Fotograf und Psychiatriepatient exemplarisch für den inneren und äußeren Überlebenskampf eines Chronisten der Wendejahre. Sein Einzelschicksal verweist auf eine stille, aber nicht sprachlose Mehrheit innerhalb des Systems DDR. Ausgehend von den Koordinaten seiner Biografie zeigt das Buch, wie sich Jörn Reißig mit seinen Fotografien und Texten einen eigenen Weg der Nischen und des persönlichen Widerstands im Rahmen der gesellschaftspolitischen Realitäten gebahnt hat.
Der Band umfasst aktuelle Texte des Philosophen und Autors Alexander Graeff, des Lyrikers Bert Papenfuß, der Psychoanalytiker Michael Over und Phillip Denzin, des Literaturwissenschaftlers Andreas Hansen sowie der Kunsthistorikerin Petra Schröck und ermöglichtet damit einen interdisziplinären Blick auf Leben und Werk. Hinzu kommen Interviews mit Zeitzeugen und Weggefährten Jörn Reißigs.
Aus dem fotografischen und schriftlichen Nachlass, der von der Brotfabrik in Berlin-Weißensee verwaltet wird, wurde eine beeindruckend vielschichtige Auswahl gemäß Jörn Reißigs wichtigsten Bildthemen getroffen. Die Publikation leistet so einen markanten Beitrag zurzeit- und Fotografiegeschichte der sogenannten Transformationsjahre.
Klosterarchiv und Klosterbibliothek. Ein Blick auf die Lüneburger Klöster und darüber hinaus. Hrsg.: Brandis, Wolfgang; Stork, Hans-Walter. 2022. 240 S. zahlr. teils fb. Abb. 23,5 x 15,8 cm. Deutsch. EUR 30,00. ISBN: 978-3-86732-363-5 Lukas
Die Frauenklöster der Lüneburger Heide – Ebstorf, Isenhagen, Lüne, Medingen, Walsrode, Wienhausen – sind »Schatzhäuser des Mittelalters«. Vor 800 Jahren als Nonnenklöster entstanden, wandelten sie sich nach der Reformation zu evangelischen Frauenklöstern, und das sind sie auch heute noch, denn sie wurden nie aufgelöst. Ihre Gebäude, ihre Kunstwerke und Ausstattungen sind teilweise weltberühmt.
Im März 2013 versammelten sich Fachleute verschiedener Disziplinen im Kloster Ebstorf zum zehnten seit 1987 dort veranstalteten wissenschaftlichen Kolloquium. Es widmete sich den zentralen Bereichen schriftlicher Überlieferung, den Archiven und Bibliotheken. Beide sind weniger »sichtbar« als Malereien, Skulpturen, großformatige Stickereien oder gar die historischen Gebäude – doch nicht minder bedeutsam, wird doch nur durch schriftliche Quellen beispielsweise die Gründung der Klöster überhaupt dokumentiert. Während die Archive, insbesondere ihre großen Urkunden- und Aktenbestände, als Garanten für Vermögen und Einkommen durch viele Krisen gerettet und behütet worden sind, haben die Bibliotheken besonders während und nach der Reformation große Verluste hinnehmen müssen. Hier reicht die Überlieferung von Beständen ganz weniger Handschriften oder auch nur von Fragmenten bis hin zu etwa hundert Codices und Inkunabeln. Die nachreformatorische Zeit hat oft nur zaghaft neue Bücherbestände aufgebaut. Moderne Konventsbibliotheken sind dagegen inzwischen überall vorhanden.
Die Aufsätze dieses Bandes umfassen Überblicks- sowie Detailstudien zu den genannten Klöstern. Sie widmen sich aber auch Häusern in anderen Klosterlandschaften.
Mit Beiträgen von Carla Dauven-van Knippenberg und Elisabeth Meyer (Amsterdam), Hans-Walter Stork (Hamburg, Paderborn), Hedwig Röckelein (Göttingen), Hermann-Josef Schmalor (Paderborn), Holger Nickel (Berlin), Katharina Talkner (München, Hannover), Kerstin Schnabel (Kiel, Wolfenbüttel), Ulrike Hascher-Burger?† und Wolfgang Brandis (Wienhausen).
alpha*beten. Verschriftungen in Kirchen und Klöstern. Brendel, Micha . Deutsch. 2021. 100. S . 29,0 x 20,0 cm . EUR 25,00 . ISBN: 978-3-86732-383-3 Lukas
Die Handschrift verliert im gesellschaftlichen und privaten Leben des 21. Jahrhunderts zunehmend an Gebrauch und Bedeutung. Der bildende Künstler Micha Brendel versucht daher, an die Faszination des Kosmos Hand-Schrift zu erinnern, ihn zu beleben und zeitgemäß bildkünstlerisch zu durchdringen. Aber entgegen dem Kanon, mit Schrift versprachlichte Gedanken zu codieren, liegen die Akzente seiner Arbeiten auf der bildhaften Präsenz von Schriftzügen, erfundenen Buchstaben, Zeichen, Schreibrhythmen, Kürzeln, Flecken und Färbungen. Micha Brendels Schriftarbeiten haben mit den üblichen kalligrafischen, historisierenden Schönschreibübungen wenig gemein.
Die Präsentation seiner seriellen Blätter, genannt »Verschriftungen«, soll an den Orten der ursprünglichen Herstellung, Verbreitung und Verfeinerung von Schrift geschehen: den (ehemaligen) Klöstern und Kirchen im deutschsprachigen Raum. Denn genau hier, in den klösterlichen Skriptorien, kreuzen sich die Schnittpunkte der mittelalterlichen Kultur des Schreibens und Kopierens mit Brendels künstlerisch verdichteter Schriftbelebung.
Der Katalog »alpha*beten« begleitet die Ausstellungstour und zeigt einen repräsentativen Querschnitt durch Brendels Werk der »Verschriftungen« aus den letzten sieben Jahren.
In einem Textbeitrag beschreibt Herbert Schirmer die Einbindung und Entwicklung von Schrift und Schreiben im Gesamtwerk Brendels und die Intentionen der Ausstellungstour im Zeitalter der schwindenden Handschrift. Jörg Sperling beschäftigt sich mit den bildgebenden künstlerischen Techniken, dem intensiven und ungewöhnlichen Materialeinsatz bis hin zu alchemistischen Tendenzen im Werk Brendels. Klaus Michael untersucht anhand der Bildtitel die Verwendung von Sprach- und Wortspielen und spürt den Verflechtungen von Sprache, Schrift und Bild nach. Der Künstler selbst durchsetzt die Publikation mit poetischen, selbstreflektierenden Sentenzen über seinem ureigenen Umgang mit Schrift und Schreiben. Bibliografie, Vita, Ausstellungs- und Sammlungsverzeichnis runden den Katalog ab; außerdem enthält er eine englische Übersetzung der Haupttexte.
Architektur und Denkmalpflege unter Preußen. Erfurter Studien zur Kunst- und Baugeschichte (6). Peterseim, Clemens. Die Baugeschichte der Erfurter Altstadt im 19. Jahrhundert. Deutsch. 2021. 375 S. teils fb. Abb., zwei großformatige fb. Leporellos. 28,0 x 21,0 cm . EUR 36,00 . ISBN: 978-3-86732-385-7 Lukas
Die mittelalterliche Altstadt Erfurts entstand weitgehend im 19. Jahrhundert! Ausgehend von dieser provokanten These erläutert der Kunsthistoriker Clemens Peterseim kenntnisreich und anschaulich, wie die Stadt im »preußischen« 19. Jahrhundert derart gravierende Veränderungen erfuhr, dass sie bis heute deren Struktur und Erscheinungsbild prägen.
Nach jahrhundertelanger Zugehörigkeit zum Kurfürstentum Mainz war Erfurt 1802 an das Königreich Preußen übergegangen und entwickelte sich nun zu einer der wichtigsten preußischen Provinzmetropolen. Die Orientierung auf das katholische Rhein-Main-Gebiet wurde von einer nach dem protestantischen Berlin abgelöst. Architekten wie Karl Friedrich Schinkel und seine Schüler beeinflussten das Baugeschehen. Die Protagonisten reichten vom preußischen Königshaus über die Staatsbeamten bis zum Stadtbürgertum. Zugleich begann mit der preußischen Verwaltung auch die junge Disziplin der Denkmalpflege in der alten Stadt zu wirken.
Neue Forschungsergebnisse erlauben dem Autor, die ganze Bandbreite an öffentlichen Baumaßnahmen des 19. Jahrhunderts erstmals geschlossen zu erörtern und zu bewerten: von der »Restauration« der Kirchen- und Klosterbauten über neue Verwaltungsbauten wie Rathaus, Gericht und Reichspost, den Eisenbahn- und Bahnhofsbau bis zur Umgestaltung von Domplatz, Fischmarkt, Anger und Hirschgarten.
Auch das umfangreiche, zum Teil erstmals veröffentlichte Bild- und Quellenmaterial verdeutlicht, dass das meist als »mittelalterlich« wahrgenommene Erscheinungsbild der Erfurter Altstadt in Wahrheit stark von der gebauten Mittelalterrezeption des 19. Jahrhunderts geprägt worden ist. Zwischen Befreiungskriegen und Jahrhundertwende wurde aus dem vormodernen Erfurt eine moderne Großstadt. Die Altstadt bildet bis heute ihr ideelles Herz.
Harz-Zeitschrift für den Harz-Verein für Geschichte und Altertumskunde / Harz-Zeitschrift. 73. Jahrgang 2021 . Herausgegeben von Harzverein für Geschichte und Altertumskunde. Deutsch. 2021. 160 S. Abb. 24,0 x 17,0 cm . EUR 20,00 . ISBN: 978-3-86732-389-5 Lukas
Aufsätze zur Harzgeschichte
Zum Zusammenhang von Markt, Münze und Münzprägung im hohen ­Mittelalter dargestellt an Nordhausen und den Südharzgrafschaften
Paul Lauerwald
Der Willianweg – eine mittelalterliche Harzquerung?
Udo Münnich
Bauarchäologie im Kloster Ilsenburg. Das Refektorium aus dem 12. Jahrhundert – Befunde der Estriche und ­Luftheizungsanlagen, Funktionskonzept des ­Refektoriums
Heinz A. Behrens
Der Sarg im Brusttuch in Goslar
Sieglinde Bauer
Montanistische Versuche auf Zinnober/Quecksilber im Walkenrieder Forst »in der Weide am kuckkucksberge in der kleinen vnd großen Silberbache« bis 1621
Erhard Jörn
Alabaster – der deutsche Marmor. Anmerkungen zum Südharzer Alabaste
Fritz Reinboth
Kirchenbau in Berlin 1933–1945. Architektur – Kunst – Umgestaltung. Rossié, Beate . Deutsch. 2021. 480 S. 100 Abb. 23,5 x 15,8 cm . EUR 36,00 . ISBN: 978-3-86732-387-1 Lukas
Anders als lange angenommen war der Kirchenbau während des Nationalsozialismus keineswegs bedeutungslos. Im Gegenteil, die kirchliche Bautätigkeit war sogar beträchtlich. Die Autorin weist erstmals über 800 damals errichtete Sakralbauten allein auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland nach.
Ihre auf der Analyse zahlreicher Beispiele basierende Arbeit widmet sich dem Kirchenbau, der Kirchenkunst und den kirchlichen Umgestaltungen in den Jahren zwischen 1933 und 1945. Sie arbeitet heraus, dass die damals dominierenden architektonischen Stilrichtungen auch im Kirchenbau zum Tragen kamen. In der Kirchenkunst wiesen christliche Motive häufig einen heroisierenden und in manchen Fällen einen betont ideologischen Charakter auf. Auch Themen der NS-Propaganda drangen in die Kirchenräume vor – selbst NS-Symbole und Hitler-Porträts waren kein Tabu.
Beate Rossié richtet ihr Augenmerk darüber hinaus auf die entstehungsgeschichtlichen Hintergründe kirchlicher Bauprojekte und Gestaltungen. Sie beleuchtet die zeitpolitischen Zusammenhänge, die Urheber und die Förderer, zu denen auch staatliche Institutionen gehörten, das jeweilige Umfeld, die städtebauliche Einbettung sowie biographische Aspekte. Im Mittelpunkt ihrer Studie steht Berlin. Zusätzlich werden Beispiele aus anderen Regionen herangezogen.
Friedrich August Krubsacius 1718–1789. Der sächsische Hof- und Oberlandbaumeister und seine Beziehungen ins Zwickauer Muldenland. Hrsg.: Vogel, Gerd-Helge. 2021. 348 S. meist fb. Abb. 23,5 x 15,8 cm. EUR 24,00. ISBN: 978-3-86732-615-5 Lukas
Quellenkundliche Hinweise auf einen Besuch des sächsischen Hof- und Oberlandbaumeisters Friedrich August Krubsacius im September 1772 bei Detlev Carl Graf von Einsiedel auf Schloss Wolkenburg gaben Anlass, das 4. Wolkenburger Symposium zur Kunst diesem bedeutenden sächsischen Baumeister am Übergang vom Rokoko zum Frühklassizismus zu widmen. Neun Kenner der hiesigen Architektur-, Kunst-, Garten- und Landesgeschichte gingen in ihren Beiträgen den vielfältigen kulturhistorischen Verflechtungen des universell gelehrten Architekten nach, der sich einem konsequent rationalen Bauschaffen verpflichtet sah und mit der literarischen Aufklärung verbunden war. In Theorie und Praxis sowie als Professor für Baukunst an der Dresdner Kunstakademie nahm Krubsacius enormen Einfluss auf die Entwicklung der Künste in Sachsen, vor allem während des Rétablissements nach dem Siebenjährigen Krieg.
Der Tagungsband würdigt ausgiebig Krubsacius` Wirken als Architekt von Schloss- und Palaisbauten sowie Gartenanlagen oder als Entwerfer von Grab- und Gedächtnismalen, aber auch seine bauhistorischen Untersuchungen zur Rekonstruktion antiker Landsitze oder die kunsttheoretischen Schriften zur Überwindung der dekorativen Rokoko-Ornamentik und nicht zuletzt die Verbindungen zum Grafen Einsiedel. Diese erste monographische Aufarbeitung seines Gesamtschaffens dient zugleich als Begleitbuch einer ihm gewidmeten Ausstellung auf Schloss Wolkenburg.
Kirchen für das junge Bistum Berlin. Schriftenreihe des Berliner Kirchenbauforums. Manthey, Konstantin. Carl Kühn 1873–1942. 2021. 400 S. Zahlr. teils fb. Abb. 24 x 16,5 cm. EUR 30,00. ISBN: 978-3-86732-619-3 Lukas
Carl Kühn war ein bedeutender, heute jedoch weitgehend vergessener Sakralbaumeister in und um Berlin. Mehr als sechzig realisierte Bauwerke von ihm sind nachweisbar, die allermeisten davon Kirchen. Ab Mitte der 1920er Jahre fungierte der Schüler und Partner des Historisten Christoph Hehl (1847–1911) zudem als Berater der Berliner katholischen Behörden, und ab 1930 war er der erste Diözesanbaurat Berlins. Konstantin Manthey stellt zum einen das Leben und Werk des Architekten Kühn vor. Zum anderen untersucht er anhand von exemplarischen Beispielen die behördlichen Strukturen und Hintergründe bei dessen Kirchenbauprojekten zwischen 1900 und 1941 und illustriert so das Sakralbaugeschehen im Diasporabistum. Ein Katalog der bekannten Werke des Baumeisters rundet das Buch ab.
Das Beispiel Kühns macht deutlich, welchen komplexen Anforderungen Architekten gerecht werden mussten, die seinerzeit einen Brückenschlag von baulicher Tradition und behutsamer Moderne versuchten. Die Arbeit beleuchtet dieses Spannungsfeld und erweitert den Blick auf die frühe Architekturmoderne im Kirchenbau. Diese setzte lange vor dem Zweiten Weltkrieg ein und sollte, ausgehend vom Nordosten, bald den Diasporabau in ganz Deutschland prägen.
Der Spreeflügel des Berliner Schlosses. Schriften der Landesgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg, Neue Folge (12). Dähn, Cay-Uwe. 2021. 378 S. teils fb. Abb. 31 x 24 cm. EUR 32,00. ISBN: 978-3-86732-613-1 Lukas
In der Mitte Berlins stand bis 1950 das ehemals Königliche Schloss. Nun ist es teilweise als »Humboldt-Forum« wiederentstanden. Franco Stella rekonstruierte im Äußeren die von Andreas Schlüter, Johann Friedrich Eosander von Göthe und Martin Heinrich Böhme stammenden Teile – nicht jedoch den historischen Spreeflügel. Dabei war gerade er historisch und architektonisch besonders interessant. Anders als die repräsentativeren Teile dienten dessen Bauten vor allem dem Wohnen und Arbeiten der meisten Hohenzollernherrscher. Auch waren dort Versorgungseinrichtungen untergebracht und lebten hier Teile der Dienerschaft.
In der Forschung ist der Spreeflügel bisher vernachlässigt worden. Das verwundert umso mehr, als man an ihm die mehrere Jahrhunderte währende Baugeschichte des Schlosses gut ablesen kann. Denn gerade seine Uneinheitlichkeit ermöglicht es, die einzelnen Bauschichten zu erkennen, ihre sich wandelnden Funktionen aufzuzeigen und schließlich das zwar heterogene, aber in sich harmonische, aufeinander abgestimmte Ensemble zu würdigen.
Cay-Uwe Dähns Studie fasst die bisherigen Forschungsergebnisse zusammen, erschließt neue Quellen und bietet erstmals die komplette Baugeschichte des Spreeflügels. Dabei erörtert der Autor eingehend die sukzessive Verdichtung der Architektur und würdigt ihre künstlerische Kraft. Besonderen Wert legt er auf die Darstellung der Funktionen der Gebäude und deren Räume mitsamt ihren wechselnden Innenausstattungen.
Der Spreeflügel des Berliner Schlosses. Schriften der Landesgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg, Neue Folge (12). Dähn, Cay-Uwe. 2021. 300 S. z. T. fb. Abb. 31 x 24 cm. EUR 400. ISBN: 978-3-86732-382-6 Lukas
In der Mitte Berlins stand bis 1950 das Königliche Schloss. Nun ist es als »Humboldt-Forum« wiederentstanden. Franco Stella rekonstruierte im Äußeren die von Andreas Schlüter, Eosander von Göthe und Martin Heinrich Böhme stammenden Teile – nicht jedoch den historischen Spreeflügel. Dabei war gerade er historisch und architektonisch besonders interessant. Anders als die repräsentativeren Teile dienten dessen Bauten vor allem dem Wohnen und Arbeiten verschiedener Hohenzollernherrscher. Auch waren dort Versorgungseinrichtungen und Teile der Dienerschaft untergebracht.
In der Forschung ist der Spreeflügel bisher vernachlässigt worden. Das verwundert umso mehr, als man an ihm die mehrere Jahrhunderte währende Baugeschichte des Schlosses gut ablesen kann. Denn gerade seine Uneinheitlichkeit ermöglicht es, die einzelnen Bauschichten zu erkennen, ihre sich wandelnden Funktionen aufzuzeigen und schließlich das zwar heterogene, aber in sich harmonische, aufeinander abgestimmte Ensemble zu würdigen.
Cay-Uwe Dähns Studie fasst die bisherigen Forschungsergebnisse zusammen, erschließt neue Quellen und beschreibt die komplette Baugeschichte des Spreeflügels. Der Autor erörtert eingehend die sukzessive Verdichtung der Architektur und würdigt ihre künstlerische Kraft. Besonderen Wert legt er auf die Darstellung der Funktionen der Gebäude und deren Räume mitsamt ihren wechselnden Innenausstattungen.
Kaiser Wilhelms II. Reit- und Fahrbetrieb in Berlin und Potsdam. Schriften der Landesgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg, Neue Folge (13). Heese, Henning. Der Königlich Preußische Marstall nach 1900. 2021. 480 S. 31 x 24 cm. EUR 50,00. ISBN: 978-3-86732-384-0 Lukas
Der königlich preußische Marstall gehörte europaweit zu den angesehensten seiner Art. Man versteht darunter einerseits den Reit- und Fahrbetrieb des Herrschers mit allen Bediensteten, Fahrzeugen sowie Reit- und Zugpferden, andererseits die baulichen Anlagen, in denen dieser Betrieb untergebracht war. Der vor allem in Berlin und Potsdam, aber auch in einigen entfernten Residenzen betriebene Marstall war insofern ein wichtiger Bestandteil der Hofhaltung nicht zuletzt unter Wilhelm II. Er sicherte die Mobilität des Kaisers und seines Gefolges in Krieg und Friedenszeiten, zunächst mit Pferd und Kutsche, dann zunehmend mit dem Auto. Reisen waren Teil des Regierens und der monarchischen Selbstdarstellung. Bei Manövern und Paraden standen die Ställe dem Kaiser, seinem Gefolge und den Gästen zur Verfügung, desgleichen bei Feierlichkeiten wie Hochzeiten, Jubiläen, Einweihungen, höfischen Festen oder auch Beerdigungen.
Der Autor Henning Heese, dessen Vorfahren einst beim königlich preußischen Marstall angestellt waren, widmet sich nahezu allen menschlichen, technischen, wirtschaftlichen, organisatorischen, repräsentativen und sogar künstlerischen Aspekten des Marstalls unter Kaiser Wilhelm II.
Chronik des Knoblauchhauses in Berlin. Aus den Tagebüchern und Akten des Familienarchivs, neu Hrsg.: Jan Mende. Knoblauch, Richard. Hrsg.: Mende, Jan. 2021. 307 S. z. T. fb. Abb. 24 x 16 cm. EUR 25,00. ISBN: 978-3-86732-402-1 Lukas
Das Knoblauchhaus in Berlins historischer Mitte ist ein Glücksfall der Geschichte. Vor 260 Jahren erbaut, hat es die Zeiten überdauert und ist heute ein beliebtes Museum. Daran haben die Nachkommen der früheren Nutzerfamilie Knoblauch großen Anteil: Vieles, was sich ehemals im Haus befand, ist nun in der hiesigen Ausstellung zu sehen.
Richard Knoblauch (1867 – 1952), ein Ur-Urenkel des Erbauers, legte zwischen 1935 und 1942 eine Chronik des Gebäudes vor. Sie wurde damals vom Verein für die Geschichte Berlins in mehreren Folgen herausgegeben. Heute ist dieses Werk kaum bekannt, sehr zu Unrecht. Denn Richard Knoblauch verstand es, die Historie des Gebäudes geschickt mit der Geschichte Berlins der Schinkelzeit zu verknüpfen. Ausgehend von der Seidenhändlerfamilie Knoblauch wird deutlich, wie das bürgerliche Leben Berlins funktionierte. Die Humboldt-Brüder, die Bildhauer Rauch und Tieck spielen hier ebenso eine Rolle wie der Theologe Schleiermacher und natürlich Schinkel, der Stararchitekt. Mit Knoblauch geht es nach Schloss Tegel und zum Stralauer Fischfest, man ist dabei, wenn »Der Freischütz« im Schauspielhaus Premiere feiert oder Alexander von Humboldt beim Naturforscherkongress seinen großen Auftritt hat.
Richard Knoblauchs Chronik ist heute selbst eine bedeutende Quelle aus zweiter Hand. Denn viele der von ihm wiedergegebenen Archivalien gingen im Krieg verloren. Das sollte Grund genug sein, dieses Werk neu herauszugeben.
Carl Kühn 1873–1942. Kirchen für das junge Bistum Berlin. Manthey, Konstantin. Schriftenreihe des Berliner Kirchenbauforums (AAXSH13). 2021. 400 S., zahlr. z. T. fb. Abb., 24 x 17 cm, Gb. EUR 36,00 ISBN: 978-3-86732-330-7 Lukas
Carl Kühn war ein bedeutender, heute jedoch weitgehend vergessener Sakralbaumeister in und um Berlin. Mehr als sechzig realisierte Bauwerke von ihm sind nachweisbar, die allermeisten davon Kirchen. Ab Mitte der 1920er Jahre fungierte der Schüler und Partner des Historisten Christoph Hehl (1847–1911) zudem als Berater der Berliner katholischen Behörden, und ab 1930 war er der erste Diözesanbaurat Berlins. Konstantin Manthey stellt zum einen das Leben und Werk des Architekten Kühn vor. Zum anderen untersucht er anhand von exemplarischen Beispielen die behördlichen Strukturen und Hintergründe bei dessen Kirchenbauprojekten zwischen 1900 und 1941 und illustriert so das Sakralbaugeschehen im Diasporabistum. Ein Katalog der bekannten Werke des Baumeisters rundet das Buch ab.
Das Beispiel Kühns macht deutlich, welchen komplexen Anforderungen Architekten gerecht werden mussten, die seinerzeit einen Brückenschlag von baulicher Tradition und behutsamer Moderne versuchten. Die Arbeit beleuchtet dieses Spannungsfeld und erweitert den Blick auf die frühe Architekturmoderne im Kirchenbau. Diese setzte lange vor dem Zweiten Weltkrieg ein und sollte, ausgehend vom Nordosten, bald den Diasporabau in ganz Deutschland prägen.
Kurt Meyer 1888–1944. Städtebauer in Köln und Moskau. Pistorius, Elke / Post, Christiane. 2021. 200 S., 80 Abb. 24 x 16 cm. Br. EUR 25,00 ISBN: 978-3-86732-401-4 Lukas
Die Baugeschichte wäre unvollkommen geschrieben, würden wir uns nicht auch jener Architekten und Städtebauer erinnern, die nicht durch spektakuläre Theorien und Entwürfe hervortraten, aber doch Bedeutsames auf wichtigen Gebieten des architektonischen Schaffens leisteten. Eine solche Persönlichkeit war der Kölner Stadtbaumeister Kurt Meyer (1888–1944). Hierzulande ist er so gut wie unbekannt, in Russland dagegen ein Begriff. Denn wie kein anderer deutscher Architekt war er in der ersten Hälfte der 1930er Jahre mit der Generalplanung für Moskau verbunden und hat diese eine Zeitlang stark beeinflusst. Er war der einzige Ausländer, der wesentliche Inhalte des Generalplans für Moskau von 1935 vorbereitete und mitgestaltete und wohl überhaupt einer der bedeutendsten ausländischen Städtebau-Spezialisten in den 1930er Jahren in der Sowjetunion. Meyers Werk steht für eine der realistischen Methodik verpflichtete Stadtplanung. Im Bestreben, Kontinuität und Fortschritt zu vereinen, bewies er Gespür für die Realität urbanistischer Entwicklung. Im Sommer 1936 endet seine Arbeitsbiografie tragisch. Er wurde verhaftet und zur Zwangsarbeit in einem Lager verurteilt. Das Lager überlebte er nicht.
Die Publikation unternimmt den Versuch, Kurt Meyers Lebensweg, der sich mit dem von Fritz Schumacher und Konrad Adenauer in Köln sowie von Ernst May, Hannes Meyer und Bruno Taut in Moskau überschnitt, detailliert zu rekonstruieren, seine Arbeitsbiografie und seine persönliche Lebensgeschichte nachzuvollziehen, sein Umfeld zu skizzieren und Einblick in städtebauliche Ideen aus dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts zu geben.
Geschichte – Architektur – Ausstattung. Kirchen im ländlichen Raum (9). Friske, Matthias. Die mittelalterlichen Kirchen in der nordwestlichen Altmark. 2021. 672 S. Abb. 23,5 x 15,8 cm . EUR 40,00 . ISBN: 978-3-86732-379-6 Lukas
Das Buch widmet sich den seit dem 12. Jahrhundert bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts errichteten Kirchen und ihrer Ausstattung auf dem Gebiet des ehemaligen Kreises Salzwedel, wie er bis 1952 bestand. Matthias Friske, der vergleichbare Werke auch schon für den Barnim, die nordöstliche Uckermark sowie den westlichen Fläming verfasst hat, leistet mit seinem neuen Werk eine kaum genug zu würdigende Pionierarbeit, denn die Forschungslage in dieser Region ist äußerst dürftig. So existiert hier – anders als für die Landkreise Stendal und Osterburg oder auch für den Altkreis Gardelegen – bisher nicht einmal ein Inventarband aus dem 20. oder 19. Jahrhundert, auf den zurückgegriffen werden könnte.
Kernstück des Buches und deshalb am umfangreichsten ist der alphabetisch nach Orten geordnete Katalog zu den einzelnen Kirchen dieser kulturhistorisch so bedeutenden mitteldeutschen Gegend. Der Autor verfolgt darin das Ziel, sämtliche existierenden oder rekonstruierbaren gegenständlichen Quellen zu erfassen, zu analysieren und gleichsam »lesbar« zu machen. Zahlreiche dendrochronologische Befunde ermöglichen neue Erkenntnisse zur Baugeschichte. Es handelt sich um nichts weniger als eine komplette Bestandsaufnahme dieser zu Unrecht wenig beachteten mittelalterlichen Kirchenlandschaft.
Friedrich August Krubsacius 1718–1789. Der sächsische Hof- u. Oberlandbaumeister u. seine Beziehungen ins Zwickauer Muldenland. Hrsg.: Vogel, Gerd-Helge. Deutsch. 2021. 320 S. meist fb. Abb. 23,5 x 15,8 cm. EUR 30,00. ISBN: 978-3-86732-386-4 Lukas
Quellenkundliche Hinweise auf einen Besuch des sächsischen Hof- und Oberlandbaumeisters Friedrich August Krubsacius im September 1772 bei Detlev Carl Graf von Einsiedel (1737–1810) auf Schloss Wolkenburg gaben Anlass, das 4. Wolkenburger Symposium zur Kunst diesem bedeutenden sächsischen Baumeister am Übergang vom Rokoko zum Frühklassizismus zu widmen. Neun ausgewiesene Kenner der sächsischen Architektur-, Kunst-, Garten- und Landesgeschichte gehen in ihren Beiträgen den vielfältigen kulturhistorischen Verflechtungen des universell gelehrten Architekten nach, der sich in der Epoche der Aufklärung zu einem konsequent rationalen Bauschaffen verpflichtet sah. In Theorie und Praxis sowie als Professor für Baukunst an der Dresdner Kunstakademie übte er durch seine Verbindung mit der literarischen Aufklärung einen enormen Einfluss auf die Entwicklung der Künste in Sachsen aus, vor allem während des Rétablissements nach dem Siebenjährigen Krieg.
Neben seinen Verbindungen zum Grafen Einsiedel auf Wolkenburg wird ausgiebig Krubsacius` Wirken als Architekt von Schloss- und Palaisbauten, von Gartenanlagen oder als Entwerfer von Grab- und Gedächtnismalen gewürdigt, aber auch seine bauhistorischen Untersuchungen zur Rekonstruktion antiker Landsitze und seine kunsttheoretischen Schriften zur Überwindung der dekorativen Rokoko-Ornamentik. Der Tagungsband – die erste monographische Aufarbeitung des Gesamtschaffens von F. A. Krubsacius überhaupt – dient zugleich als Begleitbuch einer ihm gewidmeten Ausstellung auf Schloss Wolkenburg.
Mit Beiträgen von Marcus Becker, Dieter Dolgner, Tobias Knobelsdorf, Thomas Kuhn, Michael Lissok, Andreas Meinecke, Lutz Reike, Michael Simonsen und Gerd-Helge Vogel
Der »Spandauer Bock«. Eine Berliner Lokal-Geschichte. Brennecke, Detlef. 2021. 240 S. teils fb. Abb. 21 x 22,5 cm. EUR 24,90. ISBN: 978-3-86732-380-2 Lukas
Der »Spandauer Bock« war im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eines der größten Ausflugslokale Berlins. An manchen Tagen wurde er von zwanzigtausend Menschen besucht. Der Erfolg des hier ausgeschenkten »Bairisch Bieres« führte zur Gründung der »Spandauerberg Brauerei«, die binnen kurzem zu den bedeutendsten Brauereien Berlins gehörte und bald verwickelt war in den legendären »Berliner Bierboykott«. Die Beliebtheit der Vergnügungsstätte förderte die Einrichtung der ersten elektrischen Straßenbahnlinie der Welt mit Oberleitung. Sie fuhr bis vor die Tore des »Spandauer Bocks«. Dessen Ruhm reichte bis nach Australien und in die U.S.A. Da verwundert es nicht, dass er auf vielfältige Weise sein Echo in der Literatur fand. Fontane war mit dem Gründer des »Bocks«, Conrad Bechmann, verschwägert. Beim Umfang der Bewirtungsmöglichkeiten des »Spandauer Bocks« wurde er gern als Versammlungsort genutzt. Vor allem die sozialkritische Linke traf sich von Anfang an hier. Das veranlasste am Ende die SA, an diesem Treffpunkt des politischen Gegners einen Folterkeller zu betreiben. Die unterhaltsam geschriebene und reich illustrierte Darstellung der Geschichte des »Spandauer Bocks« entwirft an einem originellen Beispiel ein lebendiges Bild von anderthalb Jahrhunderten preußischer und deutscher Geschichte. Und vor allem der Geschichte Berlins.
< zurück | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | vor>
© 2003 Verlag Langewiesche [Impressum] [Nutzungsbedingungen]