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Olms - Georg Olms Verlag Ag

 
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Literatur auf französischen Steingut-Tellern des frĂŒhen 19. Jahrhunderts. Wegner, Peter-Christian. Deutsch. 2022. 178 S. zahlr. fb. Abb. 30 x 22 cm. Gb. EUR 48,00. ISBN: 978-3-487-16111-2 Olms
Seit 1808 ist in Frankreich nach englischem Vorbild die fabrikmĂ€ĂŸige Herstellung des im Umdruckverfahren dekorierten Bildergeschirrs aus Steingut möglich. Aus der FĂŒlle der französischen Produktion zeigt dieses Buch eine Auswahl von gut dreihundert Tellern, die sĂ€mtlich vor 1840 entstanden und ausschließlich mit literarischen Motiven versehen sind. An ihnen lĂ€sst sich, ob sie nun Weltliteratur oder lĂ€ngst in Vergessenheit geratene abbilden, gut nachvollziehen, welche literarischen Stoffe damals in Frankreich besonders populĂ€r waren. Die Teller bedeuten deshalb auch einen reizvollen Beitrag zur Wirkungsgeschichte von Literatur. Jedem der angefĂŒhrten literarischen Werke und den dazugehörigen Tellern ist eine kurze kulturgeschichtliche EinfĂŒhrung vorangestellt.
Dem besonderen keramischen Interesse von Forschern, Sammlern und HĂ€ndlern dĂŒrfte dieses Buch damit dienen, dass fĂŒr alle StĂŒcke die Provenienz vermerkt, die Datierung vorgenommen und die Serie angegeben wird, zu der sie gehören. Da die Graphik der unerlĂ€ssliche Vermittler zwischen Literatur und Kunsthandwerk bleibt, ist außerdem, wann immer dies möglich war, die graphische Vorlage fĂŒr die Bebilderung der Teller angefĂŒhrt worden.
Handling Religious Things. The Material and the Social in Museums. Hrsg.: Franke, Edith; Jelinek-Menke, Ramona. Englisch. 2022. 234 S. 23,0 x 15,0 cm. Gb. EUR 48,00. ISBN: 978-3-487-16077-1 Olms
With this book, we are entering an area of public controversy: the field of museums. The focus is on a topic that is equally the subject of much critical reflection in the academic arena: religious things and how they are handled in museums.
Museums are receiving currently a lot of public attention with regard to the material objects they host, and the historical and contemporary handling of these objects. There are global public debates about the origins, paths, and futures of museum things. Since at least 2018, with the report on the restitution of African cultural heritage, which Felwine Sarr and Bénédicte Savoy presented to the French president, the legitimacy of objects from colonial contexts in museums and collections in the global north has been widely debated. Furthermore, disciplines within cultural studies, including the study of religions, have taken a material turn, and now focus on the material, and thus also on museum things. This has brought the material dimension of religion into the focus of research in various disciplines. Studying materiality can thus open a pathway for potential critique of established patterns in research, historiography, and society, widening our perspective.
Prinzip Schönheit. Ästhetik als kognitive Welterschließung in Natur, Design und Psychologie. KĂŒster, Rolf L. A. 2022. 320 S. 300 meist fb. Abb. Engl. Br. Deutsch. EUR 32,00. ISBN: 978-3-487-16095-5 Olms
Ästhetik, Schönheit – beides gelĂ€ufige Begriffe. Jedoch konnte die Wissenschaft die Frage nach einem universellen Prinzip Schönheit bisher nicht beantworten: Was gefĂ€llt uns? Warum ist etwas schön? Warum gibt es das PhĂ€nomen Schönheit ĂŒberhaupt und wie funktionieren die Mechanismen der Schönheit?
Dieses wissenschaftlich fundierte Buch untersucht das PhĂ€nomen mit klarem Blick und gibt Antworten auf komplizierte Fragen. Dabei werden unterschiedliche wissenschaftliche Sichtweisen zu kognitiven Modellen zusammengefĂŒhrt. Von Kunst und Architektur bis hin zu Logodesign und Popkultur werden zahlreiche Ă€sthetische Ausdrucksformen mit einbezogen.
AusgewĂ€hlte Themen aus Wissenschaft, Literatur und Philosophie liefern einen neuen Blick auf die Ästhetik. Anhand ĂŒberraschender Beobachtungen und faszinierender Bildbeispiele offenbart das Buch, wie grundlegend die Ästhetik fĂŒr den modernen Menschen ist und wie unser Denken und Handeln vom „Prinzip Schönheit“ geprĂ€gt wird.
Die vornehmsten Meister der Landschaftsmalerei.. Studien zur kunsthistorischen Kanonbildung im 18. Jahrhundert. Studien zur Kunstgeschichte (219). Peinelt-Schmidt, Sabine. Deutsch. 2022. 464 S. 99 Abb. 21 x 15 cm. Pb. EUR 68,00. ISBN: 978-3-487-15886-0 Olms
Warum sind manche KĂŒnstler berĂŒhmter als andere? Und wie kam es dazu, dass sich bestimmte Bilder stĂ€rker in unser kollektives BildgedĂ€chtnis eingeprĂ€gt haben als andere? Anhand von drei Einflussfaktoren untersucht die vorliegende Arbeit die Wege der Kanonbildung im Bereich der Bildenden Kunst: Kunsttheoretische Texte, grafische Wiedergaben und der Kunstmarkt werden auf ihre Rolle in diesem Prozess hin befragt. Als Untersuchungsfeld dient der Autorin die Landschaftsmalerei, deren Bedeutung sich im Laufe des 18. Jahrhunderts jener der Historienmalerei immer mehr annĂ€herte – auch in Bezug auf die immer grĂ¶ĂŸere PublikationstĂ€tigkeit zu dieser Gattung. Verleger, Sammler, Rezensenten und HĂ€ndler geraten als Akteure des Kunstbetriebs ebenso in den Blick wie das immense Aufkommen grafischer Wiedergaben von Landschaftsbildern. Dabei spielen grafische Serien eine besondere Rolle. Um deren QuantitĂ€t erstmals ĂŒberhaupt einschĂ€tzen zu können, ist den Studien ein Verzeichnis landschaftsgrafischer Serien beigegeben, die vom ersten Aufkommen in der ersten HĂ€lfte des 16. Jahrhunderts bis zum Ende des Untersuchungszeitraumes, ca. 1810, erschienen sind.
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US-amerikanische Studenten an der MĂŒnchner Akademie der bildenden KĂŒnste 1870–1887. Ästhetische Strategien im transkulturellen Kontext. Böller, Susanne. Deutsch. 2022. 556 S. 24 x 17 cm. Pb. EUR 69,90. ISBN: 978-3-487-16062-7 Olms
Mehr als 400 US-Amerikaner besuchten in der zweiten HĂ€lfte des 19. Jahrhunderts bis zum 1. Weltkrieg die Zeichen- und Malklassen der Akademie der bildenden KĂŒnste in MĂŒnchen, die meisten von ihnen zwischen 1870 und 1887. Der Wandel kultureller Konstellationen in den USA ließ eine rasch wachsende Zahl von Kunststudent*innen, die im eigenen Land allenfalls dĂŒrftige Ausbildungsmöglichkeiten vorfanden, in die Kunstzentren Europas strömen – auch ins solide und kostengĂŒnstige MĂŒnchen.
1875 galten die »Munich men« als jene »new men«, welche im Begriff waren, die amerikanische Kunstentwicklung zu revolutionieren. Doch die Meinungen der Kritiker waren gespalten: Zu ungeschönt erschienen die Themen, zu oberflĂ€chlich wirkte die technische Versiertheit der »Munich men«. Nachfolgende Generationen traten zurĂŒckhaltender auf und nĂ€herten sich stĂ€rker an das Erscheinungsbild ihrer Konkurrenten an den Pariser Schulen an. Gemeinsam agierten sie auf kosmopolitischem Parkett und entwickelten die Kunstinfrastruktur der USA.
Knapp 150 Jahre danach unternimmt dieses Buch eine multiperspektivische, kollektive kĂŒnstlerische Biografie der »Munich men« und zeigt auf, wie aus Rezipienten Vermittler kĂŒnstlerischer Innovation wurden.
The Jabrin Collection. Royal Tableware Service. With a foreword by Abdullah Al Salmi. Gaube, Heinz. Englisch. 2021. 116 S. zahlr fb. Abb. 24,0 x 15,0 cm. Gb. EUR 48,00. ISBN: 978-3-487-16004-7 Olms
When His Majesty Sultan Qaboos bin Said visited the German University of Technology (GUtech) on 24th December 2012, it was felt that the best way to commemorate that generous gesture on His Majesty`s part would be to produce some historical examples of fine German porcelain that incorporated the style of the Omani ceiling designs in Jabrin Fort, which were subsequently created by the Meissen factory. This led Heinz Gaube to commence a study of the fort in connection with this project, in the course of which he devoted his particular attention to the building’s superb decorative features, above all its impressively painted ornamental ceilings.
Heinz Gaube worked on Jabrin Fort on and off for around a decade, and each time he returned to it, he found his attention drawn to new aspects of that historic building`s artistic and architectural beauty that he had not been aware of before. When His Majesty Sultan Qaboos bin Said visited the German University of Technology (GUtech) on 24th December 2012, it was felt that the best way to commemorate that generous gesture on His Majesty`s part would be to produce some historical examples of fine German porcelain that incorporated the style of the Omani ceiling designs in Jabrin Fort, which were subsequently created by the Meissen factory. This led Heinz Gaube to commence a study of the fort in connection with this project, in the course of which he devoted his particular attention to the building`s superb decorative features, above all its impressively painted ornamental ceilings.
Kultur der Neuzeit als Begriff u. Problem. Wie kulturelles Denken entsteht u. wieder zu verschwinden droht. Pikulik, Lothar. Deutsch. 2021. 176 S. EUR 32,99. ISBN: 978-3-487-42302-9 Olms
Die Geschichte der Kultur ist ein Vorgang, der erst in der AufklĂ€rung zu sich selbst kommt. Denn erst damals gelangt zum Bewusstsein, dass „Kultur“ den deutlichen Unterschied gegenĂŒber „Natur“ markiert und in dieser Hinsicht die BegrĂŒndung einer zur „WĂŒrde“ animierten Menschlichkeit bedeutet. Auch wenn der Begriff Kultur sich zunĂ€chst festigt und besonders im deutschsprachigen Bereich von dem Ă€hnlich gearteten Begriff Zivilisation abgrenzt, widerfĂ€hrt ihm in der neuesten Zeit ein grundlegender Wandel, der seine Geltung beeintrĂ€chtigt: Zum einen durch die autoritĂ€r wirkende digitale Computerideologie, zum anderen durch die den menschlichen Willen ebenfalls beeintrĂ€chtigende Pandemie. Beides stellt den Menschen vor die Frage, ob und wie er kulturell weiterexistieren kann.
Luther, l’Europe et la RĂ©forme. Europaea Memoria - Reihe I (130). Hrsg.: Sosoe, Lukas K. Französisch; Deutsch; Englisch. 2021. 230 S. EUR 45,80. ISBN: 978-3-487-42305-0 Olms
CommĂ©morer les cinq cents ans de la RĂ©forme, c’est souligner un Ă©vĂ©nement qui incarne un des plus importants moments de l’histoire europĂ©enne. On ne saurait en rĂ©duire la signification Ă  un rendez-vous social et politique allemand et y voir seulement le ferment de la langue et de la culture allemandes – la traduction de la Bible par Luther – et la naissance d’une spiritualitĂ© musicale, les Cantates, dont Jean SĂ©bastien Bach en constitue l’apogĂ©e. Par son ampleur et sa radicalitĂ©, la RĂ©forme dĂ©passait la chrĂ©tientĂ© elle-mĂȘme. C’était un moment politique sans prĂ©cĂ©dent, un rĂ©amĂ©nagement de la vie sociale et intellectuelle qui a ouvert la voie Ă  la modernitĂ© europĂ©enne pour se prĂ©senter, au-delĂ  de toute « luthĂ©romanie », comme la toute premiĂšre RĂ©volution europĂ©enne. --------------------------------------- Der fĂŒnfhundertste Jahrestag der Reformation markiert einen der wichtigsten Momente in der europĂ€ischen Geschichte. Die Bedeutung der Reformation kann nicht auf ein singulĂ€res soziales oder politisches Ereignis in Deutschland reduziert werden. Vielmehr war es der Beginn der Moderne in Europa, die Geburtsstunde der deutschen Sprache und Kultur – mit Luthers BibelĂŒbersetzung – und der musikalischen SpiritualitĂ€t, deren Glanzpunkt Johann Sebastian Bachs Kantaten bilden. Die Tragweite und RadikalitĂ€t der Reformation reichen ĂŒber das Christentum hinaus. Es wurde eine Neuordnung des politischen, sozialen und intellektuellen Lebens angestoßen, die jenseits jeglicher „Lutheromanie“ als die allererste europĂ€ische Revolution angesehen werden kann.
To commemorate the 500 years of the Reformation is to highlight an event that embodies one of the most important moments in European history. While the event retains a particular cultural resonance in the German-speaking world, given the linguistic firmament associated with Luther’s translation of the Bible and the birth of a musical spirituality, the Cantatas, that reached its apogee in the work of Johan Sebastian Bach, its significance extends well beyond these horizons. Indeed, by its scope and its radicalism, the significance of the Reformation extends beyond Christianity itself. It was an unprecedented political moment, a restructuring of political and social life, which opened the way to European modernity. Beyond any ‘Lutheromania’, the Reformation must be understood as the first European Revolution.
Kultur der Neuzeit als Begriff und Problem. Wie kulturelles Denken entsteht und wieder zu verschwinden droht. Pikulik, Lothar. 2021. 176 S. 21 x 15 cm. Pb. EUR 29,80. ISBN: 978-3-487-15974-4 Olms
Die MĂŒnchner "Sechs" und das moderne kĂŒnstlerische Plakat. Urbanczik, Wolfgang. Deutsch. 2020. 328 S. 88 meist fbg. Abb. 24 x 17 cm. Pb.. EUR 68,00. ISBN: 978-3-487-15860-0 Olms
Das moderne kĂŒnstlerische Plakat ist ein Kind der Großstadt und der radikalen sozioökonomischen UmbrĂŒche des 19. Jahrhunderts. Seine Prinzipien und Modi wirken in den Bereichen von Werbung und Kunst und bestimmen das ZeitgesprĂ€ch der Gesellschaft. Verdichtet sind die zentralen Problemfelder und Themen der modernen Plakatkunst in der historischen Unternehmung „Die Sechs“, einer Mischung aus KĂŒnstlervereinigung und Agentur, die 1913 in MĂŒnchen entstand. Angesiedelt im Zwischenbereich von Kunst und Kommerz beleuchtet ihre Geschichte sowohl den besonderen Rang des Plakats als auch den grundsĂ€tzlichen Konflikt zwischen autonomer und zweckgebundener Gestaltung.
Die reich bebilderte Publikation stellt erstmals die MĂŒnchner „Sechs“ umfassend vor. Dem GrenzgĂ€ngertum des modernen kĂŒnstlerischen Plakats und der historischen Spanne des Gruppengeschehens von der Vorkriegszeit bis in die Epoche der Weimarer Republik entspricht dabei eine Methodologie, die die visuelle Forschung zum Grafikdesign mit Fragestellungen der Kunst- und KĂŒnstlergeschichte verknĂŒpft. Das Resultat ist die facettenreiche Darstellung eines ebenso ungewöhnlichen wie charakteristischen ZeitphĂ€nomens von unverminderter AktualitĂ€t.
The modern artistic placard is a child of the metropolis and of the radical socio-economic upheavals of the 19th century. Its principles and modes have their effect in the spheres of advertising and art and set the tone for the social discourse of the day. The central problem areas and themes of modern placard art are contained in the historical enterprise of “The Six”, a combination of artists’ association and agency created in Munich in 1913. Embedded in the space between art and commerce, its history illustrates both the particular status of the placard and the fundamental conflict between autonomous design and design for a specific purpose.
This richly-illustrated publication offers the first comprehensive introduction to the Munich “Six”. The genre-crossing nature of the modern artistic placard and the historical span of the group’s activities from the pre-war period into the Weimar Republic corresponds to a methodology that connects visual research into graphic design with issues around the history of art and artists. The result is the most multifaceted depiction of a phenomenon of the time which was both unusual and characteristic, and which is still relevant today.
Zwischen Nachwirkung und Vereinnahmung. Zu zweihundert Jahren dokumentierter Rezeption Karl Friedrich Schinkels.. BĂŒchel, Wolfgang. Deutsch. 12.2020. 636 S. mit 10 Abb.. 24,0 x 17,0 cm. Gb.. EUR 78,00. ISBN: 978-3-487-15932-4 Olms
Karl Friedrich Schinkel ist die an Nachwirkung bedeutendste Gestalt der Kultur Preußens. Sein gesamtes Werk – das kĂŒnstlerische innerhalb verschiedener Gattungen sowie das architekturtheoretische – wird bis heute intensiv rezipiert. Doch obwohl die Schinkel-Literatur an Umfang stetig zunimmt, ist die Rezeption dieses ƒuvres bisher nicht umfassend untersucht worden.
Die vorliegende Studie schließt somit eine entscheidende LĂŒcke innerhalb der Schinkelforschung und liefert gleichzeitig einen gewichtigen Beitrag zur Rezeptionsforschung an sich. Sie widmet sich der gesamten Rezeption Schinkels, beginnend mit der Fertigstellung seines ersten bedeutenden Baus, der Neuen Wache in Berlin. Die Untersuchung verfolgt die Nachwirkung bis heute ĂŒber alle ZeitlĂ€ufte hinweg. Zentrale Phasen der Schinkel-Rezeption werden erstmals angemessen reflektiert. Das sind vor allem die ĂŒberaus wichtigen FestvortrĂ€ge der seit 175 Jahren beinahe ohne Unterbrechung stattfindenden Schinkelfeste des Berliner Architekten- und Ingenieur-Vereins jeweils an Schinkels Geburtstag, die die gesamte Rezeption einzigartig spiegeln und mitprĂ€gen. Ebenfalls untersucht werden der rezeptive Verlauf im Nationalsozialismus, die besondere Lage der biographischen ErzĂ€hlung und weitere bis jetzt kaum behandelte Aspekte.
Eugen Napoleon Neureuthers Randzeichnungen. Eine kritische Reflexion seiner Position. Studien zur Kunstgeschichte (216). Fricke, Anna. 2020. 452 S. 179 Abb. 24 x 17 cm. Gb. EUR 58,00. ISBN: 978-3-487-15825-9 Olms
Der MĂŒnchner KĂŒnstler Eugen Napoleon Neureuther (1806-1882) fiel als junger Mann bei König Ludwig I. in Ungnade, als er im Auftrag des Cotta-Verlags die Pariser Julirevolution von 1830 in großformatigen Arabesken illustrierte. Die in verschiedenen europĂ€ischen LĂ€ndern erneut aufkommenden revolutionĂ€ren Bewegungen um 1830 bewirkten auch in MĂŒnchen eine reaktionĂ€re Wende. Neureuther mied in Folge klare politische Äußerungen in seiner Kunst, profilierte sich weiter mit literarischen Randzeichnungen und ging in die zeitgenössischen Biografien als spĂ€tromantisch-konservativer Arabeskenzeichner ein.
Eine aufmerksame LektĂŒre seiner arabesken Randzeichnungen zeigt jedoch, dass diese die literarischen Texte nicht nur illustrieren, sondern interpretieren, kommentieren und in einigen FĂ€llen sogar kritisch untergraben. Auch Neureuthers fortdauernde Sympathien fĂŒr den Liberalismus treten dabei deutlich zutage.
In der Monographie von Anna Fricke werden die vollstĂ€ndigen Vorzeichnungen zu Neureuthers Randzeichnungen um Dichtungen der deutschen Classiker, die der KĂŒnstler direkt im Anschluss an seine Revolutionsarabesken konzipierte, sowie weitere Handzeichnungen zum ersten Mal veröffentlicht und besprochen. Zudem wird der handschriftliche Nachlass des KĂŒnstlers in Privatbesitz, der in der Neureuther-Literatur bisher nur punktuell zitiert wurde, in einem Regest aufgearbeitet. Insgesamt korrigiert die vorliegende Studie die bisherige einseitige biographische Sicht auf den KĂŒnstler.
. CARL FRIEDRICH VON RUMOHR, SÄMTLICHE WERKE, Reihe 2, Quellen und Forschungen, Bd.2. Hrsg.: Dilk, Enrica Yvonne. Das Kunstblatt und Vasari. Carl Friedrich Rumohr im Briefwechsel mit Ludwig Schorn. Deutsch. 2020. 248 S. mit 10 Abb.. 24,0 x 16,0 cm. Leinen. EUR 48,00. ISBN: 978-3-487-15918-8 Olms
Carl Friedrich von Rumohrs Schreiben an den Cotta`schen "Kunstblatt"-Redakteur Ludwig Schorn geben Einblicke in eine publizistische Interessengemeinschaft, die die beiden Briefpartner vor dem Hintergrund eines regen deutsch-italienischen Kulturtransfers verband: Die hier mitgeteilten Briefe (1820-1832) dokumentieren deren gemeinsames Engagement fĂŒr die Kunstpraxis und -theorie im Zusammenspiel mit den BeitrĂ€gen, die Rumohr zeitgleich in Schorns Journal publizierte. Es wird nachgezeichnet, wie tatkrĂ€ftig er auf das Programm des "Kunstblatts" einwirken konnte, das sich schon in der Aufbauphase zum Fachorgan der Kunstliteratur entwickelte.
Die anhand ergĂ€nzender Dokumente abgerundete Brieffolge gewĂ€hrt auch Einsicht in die Werkstatt eines Connaisseurs, fĂŒr den Polemik eine konstruktive Triebfeder war, um der »practischen Kunstlehre Gewinn« zu bringen. Dies geht insbesondere aus Rumohrs Konfrontation mit Johann David Passavant und Johann Dominik Fiorillo um die Mittelalterverehrung der Nazarener und die schönheitlichen Normen der Klassizisten hervor.
Ferner spiegelt sich die Anerkennung wider, mit der Schorn seinem impulsgebenden Mitarbeiter als Quellenforscher, Stilkritiker und Vasari-Kenner begegnete, welcher ihm auch bei der Bearbeitung der ersten deutschen Gesamtausgabe der "Vite" (Bd. I, 1832) Beistand leistete. In den "Kunstblatt"-BeitrĂ€gen historiographischen Inhalts, die Rumohr weitgehend in seinem Standquartier Florenz verfasste, war es ihm ein zentrales Anliegen, die Thesen zur Erhellung der FrĂŒhstufe italienischer Malerei durch ein visuelles Dokumentationsmaterial zu untermauern. Aus diesen Vorstufen erwuchs das Hauptwerk "Italienische Forschungen" (1827-1831): Es sollte jĂŒngeren Fachkollegen, wie Johannes Gaye, Alfred Reumont und Heinrich Wilhelm Schulz, den Weg in die Archive bahnen und wesentlich zur Entfaltung einer urkundlich begrĂŒndeten Kunstgeschichte beitragen.
Abwesenheit, Zeit und das Wandermotiv in der deutschen Kunst des 19. Jahrhunderts. Studien zur Kunstgeschichte (213). Idrobo, Carlos. Das, was von uns weggeht. 2019. 356 S. 12 meist fb. Abb. 21 x 15 cm. Pb. EUR 48,00. ISBN: 978-3-487-15693-4 Olms
Die Darstellung des Abschieds zĂ€hlt seit der Antike zu den großen Themen in der bildenden Kunst, ebenso wie in Musik und Literatur. Insbesondere der Aufbruch des Wanderers am Beginn seiner Reise mit oftmals unbestimmtem Ziel hat unzĂ€hlige bedeutende Maler und Zeichner beschĂ€ftigt und auch den Betrachter zu philosophischen Überlegungen herausgefordert:
Wie erscheint das, was von uns weggeht? Zu Beginn der Wanderschaft ist das Gesicht des Wanderers noch erkennbar, bald nur sein Profil, bald der RĂŒcken. Langsam bewegt er sich in die AnonymitĂ€t und seine individuellen CharakterzĂŒge verschwinden. ZurĂŒck bleibt das Bild einer RĂŒckenfigur – scheinbar bewegungslos und dennoch im Aufbruch. Und alles, was wir erfahren, ist eine Erwartung des Moments, in dem der Wanderer tatsĂ€chlich verschwindet oder wieder zurĂŒckkehrt.
Anhand von 7 Darstellungen des Wanderers als RĂŒckenfigur bei Moritz von Schwind, Carl Gustav Carus, Carl Spitzweg, Caspar David Friedrich und Arnold Böcklin untersucht Carlos Idrobo den Ă€sthetischen Zusammenhang von Wandern, Abwesenheit und Zeit in der Malerei des 19. Jahrhunderts. Dabei bewegt sich seine Studie auf dem Mittelweg zwischen Kunstgeschichte und Philosophie, bezieht auch Erkenntnisse aus Tanz-, Musik- und Literaturwissenschaft souverĂ€n mit ein und ermöglicht so einen zeitgenössischen Blick auf kanonische Werke der Kunstgeschichte.
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Der Dandy, Bohemien und Vagabund als Protestfiguren bei Gustave Courbet und in der Französischen Kunst des 19. Jahrhunderts. Studien zur Kunstgeschichte (215). Chrost, Jennifer. 2019. 344 S. 74 z. T. fb. Abb. 24 x 17 cm. Pb. EUR 68,00. ISBN: 978-3-487-15775-7 Olms
Der distinguierte Dandy, der verwegene Bohemien mit vernachlĂ€ssigter Kleidung und der umherziehende Vagabund ohne festen Wohnsitz waren von jeher Protestfiguren, die gegen die etablierten Normen der Gesellschaft und das politische System aufbegehrten. Auch viele französische KĂŒnstler des 19. Jahrhunderts faszinierte der Habitus und unkonventionelle Lebensstil dieser Außenseiterfiguren, die sich zu ProjektionsflĂ€chen gesellschaftskritischer Ideen entwickelten. Insbesondere Gustave Courbet (1819–1877), der dem Sozialismus und spĂ€ter auch dem Anarchismus verbunden war, adaptierte in einigen seiner SelbstportrĂ€ts jene gesellschaftlichen Typen, die er auf subtile Weise zu Ausdrucksformen seiner politischen Rebellion in der Kunst stilisierte.
Mittels ikonographisch-ikonologischer Methode untersucht die vorliegende Studie Bildnisse und Selbstbildnisse Courbets im sozialgeschichtlichen Kontext und widmet sich vor allem der detaillierten Analyse politisch konnotierter Details wie der Kleidung oder der Haar- und Barttracht. ErgĂ€nzend herangezogen werden neben Druckgraphiken von Paul Gavarni, HonorĂ© Daumier, Émile Pauquet, Nicolas-Toussaint Charlet und Charles Joseph TraviĂšs auch die Typendarstellungen aus "Les Français peints par eux-mĂȘmes" und "Le Diable Ă  Paris", satirische BlĂ€tter und Revolutionsgraphiken.

The distinguished dandy, the rakish bohemian with shabby clothes, and the wandering vagabond with no fixed abode have all been from time immemorial protest figures, rebels against established social norms and political systems. Many 19th-century French artists were fascinated by the habitus and unconventional lifestyle of these outsider figures, who became a canvas onto which ideas critical of society could be projected. In particular Gustave Courbet (1819-1877), who was linked with socialism and later with anarchism, adapted these social types in some of his self-portraits, subtly stylising them into artistic expressions of his own political rebellion.
This study uses iconographical and iconological methods to examine Courbet’s self-portraits in their socio-historical context, and focuses above all on a careful analysis of details with political connotations such as clothes or hair and beard styles. Also taken into consideration, alongside prints by Paul Gavarni, HonorĂ© Daumier, Émile Pauquet, Nicolas-Toussaint Charlet and Charles Joseph TraviĂšs, are the depictions of types from Les Français peints par eux mĂȘmes and Le Diable Ă  Paris, satirical magazines, and revolutionary graphics.
WasserrĂ€ume und HerrschaftsreprĂ€sentation. Spudasmata (181). Hrsg.: Schelske, Oliver; Wendt, Christian. Mare nostrum – mare meum. 2019. 236 S. 8 Abb. 21 x 15 cm. Pb. EUR 68,00. ISBN: 978-3-487-15807-5 Olms
Welche Bedeutung haben Seeherrschaftsvorstellungen fĂŒr die ReprĂ€sentation von Macht, insbesondere im Fall von politischer Herrschaft? Und welche Entwicklungen lassen sich von der Beherrschbarkeit des Meeres als “anthropologischer Grundleistung”, wie sie in Mythos und Dichtung ihren Niederschlag findet, hin zur Funktionalisierung von HerrschaftsreprĂ€sentation von der klassischen griechischen Antike ĂŒber die römische Republik und die Kaiserzeit bis in die SpĂ€tantike feststellen? Dieser Frage gehen die in diesem Band versammelten BeitrĂ€ge unter Einbeziehung verschiedener methodischer Zugriffe (philologisch-literaturwissenschaftlicher wie historischer) nach. Die Bezugnahme auf das Meer (und das Element Wasser) als eine relevante Basis von Legitimationsstrategien entscheidender politischer Akteure in der Antike soll auf diese Weise epochen-, regionen- und genreĂŒbergreifend problematisiert werden.

What impact do ideas of sea power have on the representation of power and political rule? How can we detect developments that lead from the possibility to rule the sea as an “anthropological basic skill”, reflected in myth and poetry, to the more functional aspect of the representation of power from Classical Greece to Late Antiquity? These questions are addressed in the chapters of this volume. Using different methodological approaches (Classical Philology, Literary Studies, History), the reference to the sea (and to large bodies of water) is discussed as a strategy to create and reinforce the legitimacy of influential political actors in antiquity, across genres, regions and times.
Das Geheimnis des Pharaos. Eine Zeitreise zu den alten Ägyptern. Wierlemann, Sabine / Clasen, Christoph. 2019. 227 S., 19 x 12 cm Br. EUR 12,80 ISBN: 978-3-487-08879-2 Olms
Bei ihrer zweiten Zeitreise landen Mathilda und Felix im alten Ägypten, wo zahlreiche Abenteuer auf sie warten.
So gerĂ€t Felix auf der Pyramiden-Baustelle in große Gefahr und riskiert sein Leben, um einen Freund vor den Einbalsamierern zu retten. Mathilda erfĂ€hrt das harte Leben der einfachen Bevölkerung. Als Schreiberin des Pharaos lernt sie aber auch die prunkvolle Seite des Ă€gyptischen Lebens kennen. Bei Hofe jedoch droht ihr Gefahr, beinahe wird sie das Opfer einer Intrige.
Als der Pharao stirbt, wissen die Geschwister, dass sie handeln mĂŒssen. Nur wenn sie das königliche Uschebti, den Auslöser ihrer Zeitreise, wieder an den Ort seiner Bestimmung zurĂŒckbringen, können sie wieder in die Gegenwart reisen. Als der Herrscher beerdigt wird, gelingt es den Zwillingen durch eine List, ins Innere der Pyramide zu gelangen. Nachdem sie auf dem Weg zur großen Grabkammer letzte PrĂŒfungen bestanden haben, gelangen sie ans Ziel ihrer Reise: Sie bringen dem toten Pharao ihre Gabe dar. Bis zum Schluss wissen die Geschwister nicht, ob ihr tollkĂŒhner Plan tatsĂ€chlich aufgehen wird. Ab 10 Jahre.
Der Salon und die Pariser Kunstszene unter Napoleon I. Kunstpolitik, KĂŒnstlerische Strategien, Internationale Resonanzen. Knels, Eva. Studien zur Kunstgeschichte (RD202), Band: 214. 2019. 424 S.,55 z. T. fb. Abb. 24 x 17 cm. Gb. EUR 72,00 ISBN: 978-3-487-15774-0 Olms
Der Pariser Salon war die grĂ¶ĂŸte und wichtigste Ausstellung zeitgenössischer Kunst in Europa im 19. Jahrhundert. Er war BĂŒhne kĂŒnstlerischer Selbstvermarktung und Ort des Wettstreits, Kunstmesse, Massenattraktion, kulturelles AushĂ€ngeschild und staatliches Propaganda-instrument in einem; er versammelte KĂŒnstler, Kritiker, Sammler und HĂ€ndler, war Anlass fĂŒr Ă€sthetische Debatten und zog ein internationales, sozial heterogenes Publikum in seinen Bann.
Die Salons des Konsulats und des Premier Empire (1799–1814) wurden von Napoleon und seinen Beratern als BĂŒhne und Werkzeug politischer Propaganda genutzt. Diesem tiefgreifenden Wandel der Ausstellung hatten sich KĂŒnstlerinnen und KĂŒnstler anzupassen. Gleichzeitig mussten sie auf neue kĂŒnstlerische Trends reagieren, um sich in der Pariser Kunstszene behaupten zu können. Erfolg und Reichweite der Salons dieser Jahre lassen sich nicht nur an steigenden Aussteller- und Besucherzahlen ablesen. Auch die vielfĂ€ltigen Formen ihrer Rezeption – in Zeitungen und Zeitschriften, Briefen, Reiseberichten und graphischen SammelbĂ€nden – belegen die Strahlkraft der Ausstellung, die Frankreichs Grenzen ĂŒberstieg.
Auf einer breiten Basis grĂ¶ĂŸtenteils unveröffentlichter Quellen untersucht Eva Knels die Organisation der Ausstellung, die teilnehmende KĂŒnstlerschaft sowie die internationalen Reaktionen auf den Salon, unter BerĂŒcksichtigung des komplexen Wandels der Kunstszene zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Dabei nimmt die Autorin die wechselseitigen ZusammenhĂ€nge von Kunstpolitik, kĂŒnstlerischer Produktion und deren Rezeption in den Blick.
The Paris Salon was the largest and most important contemporary art exhibition in 19th-century Europe. It was a stage for artistic self-promotion and a place of competition, an art fair, popular attraction, cultural flagship and state propaganda instrument rolled into one; it brought together artists, critics, collectors and dealers, was a stimulus for aesthetic debates and brought an intellectual and socially heterogeneous public under its spell.
The Salons of the Consulate and First Empire (1799-1814) were used by Napoleon and his advisers as a stage and tool for political propaganda. Artists had to adapt to this far-reaching change to the exhibition. At the same time they had to react to new artistic trends in order to maintain their place in the Paris art scene.
The success and scope of the Salons in these years are demonstrated not only by the rising numbers of exhibitors and visitors. The many forms of their reception – in newspapers and magazines, letters, travel diaries and volumes of reproductions – are also evidence of the exhibition’s wide appeal, which reached beyond the borders of France. Based on a wide range of largely unpublished sources, Eva Knels examines the organisation of the exhibition, the participating artists, and the international reaction to the Salon, with reference to the complex changes in the art world in the early 19th century. The author’s perspective includes the changing interrelationships between artistic policies, artistic production and the reception of art.
Die Geschichte(n) gefalteter BĂŒcher Leporellos, Livres-AccordĂ©on und Folded Panoramas in Literatur und bildender Kunst Hrsg.: Christoph Benjamin Schulz . 2019. 596 S. mit 189 ĂŒberwiegend fbg. Abb. Hardcover. (LITERATUR - WISSEN – POETIK, Band 7) 596 S., 189 meist fb. Abb., Gb. EUR 118,00 ISBN: 978-3-487-15751-1 Olms
Die BeitrĂ€ge dieser ersten internationalen Gesamtschau ĂŒber das PhĂ€nomen gefalteter BĂŒcher umfassen 600 Jahre okzidentaler Buchgeschichte: Sie reicht von FaltbĂŒchern des Mittelalters und Harlequinaden der frĂŒhen Neuzeit ĂŒber entfaltbare Seitenfolgen in gebundenen BĂŒchern bis hin zu Leporellos, Folded Panoramas und Livres-AccordĂ©on, die im 19. Jahrhundert eine veritable BlĂŒtezeit erfuhren.
Gefaltete Formate wurden fĂŒr Kalender und Chronologien, fĂŒr Panoramen und Überblicksdarstellungen genauso verwendet wie fĂŒr Drucke von UmzĂŒgen und Prozessionen sowie fĂŒr typologisch angelegte papierne Bildergalerien und illustrierte KinderbĂŒcher. Im 20. Jahrhundert erlebten gefaltete BĂŒcher sowohl in der experimentellen Literatur als auch im Kontext des KĂŒnstlerbuchs eine internationale Renaissance.
Die materielle Expansion des Buchkörpers ist weit mehr als ein ĂŒberraschender Effekt: Sie erlaubt andere Formen der Inszenierung von Inhalten, als sie auf den Seiten gebundener BĂŒcher möglich sind – und dem entsprechend auch andere LektĂŒreerfahrungen. BĂŒcher, die man entfalten kann, verwandeln sich vor den Augen ihrer Betrachter. Im gefalteten Zustand kann ein Leporello geblĂ€ttert und sequenziell betrachtet, es kann aber auch punktuell aufgeklappt oder in GĂ€nze entfaltet werden – und sich in diesem Sinne auflösen.
Die haptischen Dimensionen der Aneignung und die semantischen Potentiale von Prozessen des (Ent-) Faltens spielen dabei eine zentrale Rolle. Als Ă€sthetische Strategie ist das Falten gerade im Kontext der Geschichte des Buches facettenreich und komplex. Und so heben die hier versammelten, reich bebilderten Geschichten gefalteter BĂŒcher einen bisher unentdeckten Schatz der Buchgeschichte.
Dispositive der Transformation - Dispositifs de transformation. Kulturelle Praktiken und kĂŒnstlerische Prozesse - Pratiques culturelles et processus artistiques.Hrsg.: Schneider, Wolfgang; Butel, Yannick; BĂ€rwolff, Theresa; Suzanne, Gilles. Dtsch.; Franz.; Engl. 2019. 192 S. 23 x 15 cm. Pb. EUR 29,80. ISBN: 978-3-487-15744-3 Olms
In Zeiten von Globalisierung und Digitalisierung ist die Auseinandersetzung mit Prozessen der Transformation in den KĂŒnsten von besonderer Relevanz; denn ihre kreativen Köpfe avancieren zu entscheidenden Akteuren des Wandels. Die Herausgeber und BeitrĂ€ger dieser Publikation beschĂ€ftigen sich sowohl theoretisch als auch anhand konkreter Fallbeispiele mit dem Gegenstand der Transformation am Beispiel kultureller Praktiken und kĂŒnstlerischer Prozesse. Es geht um Europa, Deutschland und Frankreich, es geht um Theater und Film, um Kulturinnen- und Kulturaußenpolitik, vor allem geht es um Entwicklungen einer zivilgesellschaftlichen SelbstverstĂ€ndigung ĂŒber kulturelle Vielfalt.
In der Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Transformationsprozessen, in denen Kunst und Kultur eine entscheidende Rolle spielen, ermöglicht dieser internationale Band des deutsch-französischen Promotionskollegs „Kulturvermittlung / MĂ©diation culturelle de l`art“ der UniversitĂ€t Hildesheim und der Aix-Marseille UniversitĂ© in seinen unterschiedlichen ZugĂ€ngen und in der Zusammensetzung der Autorenschaft kultursoziologische sowie gesellschaftspolitische Beobachtungen, Analysen und Reflexionen der erforschten Transformationsprozesse. Sie reichen geographisch von Brasilien, ĂŒber Frankreich, Belgien, nach Deutschland, in das östliche Europa und bis in den Mittelmeerraum (Tunesien, Libanon, PalĂ€stina), beschĂ€ftigen sich inhaltlich mit Fragen der IdentitĂ€t in Europa, Formen der Erinnerung und Stadtentwicklungsprozessen sowie mit dem Einsatz neuer Technologien und diskutieren die notwendigen Konsequenzen in den KĂŒnsten.
Die UniversitÀt Hildesheim und die Aix-Marseille Université kooperieren dank der Förderung durch die Deutsch-Französische Hochschule seit 2001 mit der Einrichtung eines gemeinsamen deutsch-französischen Studiengangs in Kulturvermittlung / Médiation culturelle des arts in den Kulturwissenschaften, der seit 2013 durch die Einrichtung eines deutsch-französischen Promotionskollegs ergÀnzt wird.
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