KunstbuchAnzeiger - Kunst, Architektur, Fotografie, Design Anzeige Verlag Langewiesche Königstein | Blaue BĂŒcher
[Home] [Titel-Datenbank] [Druckansicht]
Themen
Recherche
Service

Titel-Datenbank

[zurück]

Olms - Georg Olms Verlag Ag

 
< zurück | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | vor>
 
Frey, Wolfgang. Blue hours - Les Heures Bleues - Blaue Stunden. Deutsch /Engl. /Franz.e Ausgabe. Abb. von Schönen, Daniel; Abb. von Dennenmoser, Jochen; Abb. von Frey, Wolfgang; Übersetzt von Lingo24. Engl.;Franz.;Deutsch. 2011. 144 S. 32 x 25 cm. Gb. EUR 39,80. ISBN: 978-3-487-08513-5 Olms
Als die Baumeister des Mittelalters die Kathedralen gebaut haben, ließen sie sich von einem Strukturprinzip aus der Musik leiten, dem Intervall. Und der Goldene Schnitt, der nicht nur der architektonischen Gestaltungsarbeit vielfach zugrunde gelegt wurde, folgte der Harmonie des klassischen Dreiklangs.
Diese PrĂ€sentation ausgewĂ€hlter Bauten aus dem Portfolio der FREYARCHITEKTEN möchte Sie mit einer weiteren – gefĂŒhlten – Dimension der Beziehung zwischen Architektur und Musik unterhalten und ein wenig inspirieren: Klang und Tempo. Die Beobachtung, dass RĂ€ume nicht selten einen bestimmten „Klang“, eine gewisse „LautstĂ€rke“ haben, gab die Ordnung des Buches vor: Über GebĂ€ude mit einem tiefen, festen Ton, einer breiten, getragenen Melodie, vergleichbar dem Largo und Adagio in der Musik, aufbrechend im Andante, ĂŒber die quirligen Allegros zu vor Leben strotzenden Objekten, die in ihrer Leichtigkeit und Lieblichkeit die Schwere des Baustoffes vergessen lassen (Vivace). DarĂŒber hinaus haben die Fotografen die Bilder in ein gefĂŒhlvolles Licht zwischen Tag und Nacht getaucht, und sie damit der neutralen und dokumentarischen KĂŒhle, die dem klassischen Werkkatalog innewohnt, entkleidet.
Das Ergebnis ist eine bezaubernde und nicht-alltĂ€gliche „Symphonie“ geworden und zeigt darauf, was eines der zentralen Ziele der Architektur ist: RĂ€ume schaffen fĂŒr Menschen, zum Leben, zur Inspiration.
Burkhart, Dagmar. HautgedÀchtnis. Mit einem Vorwort von Volker Steinkraus. 2011. 268 S. 3 fb. und 15 s/w-Abb. 22 x 15 cm. Pappe. EUR 39,80. ISBN: 978-3-487-14631-7 Olms
Wie kein anderes Organ des Menschen reprĂ€sentiert die Haut den gesamten Körper. Sie ist ein Medium fĂŒr Kommunikation, ein Generator fĂŒr taktile und optische Reize, eine BĂŒhne fĂŒr Selbstinszenierungen oder einfach nur eine schĂŒtzende HĂŒlle. Der Facettenreichtum der Haut, die nach einer treffenden Bemerkung des Schriftstellers Paul ValĂ©ry „am tiefsten im Menschen liegt“, ist schon durch sichtbare Erkrankungen, Traumatisierungen, AlterungsvorgĂ€nge und UmwelteinflĂŒsse unermesslich groß.
In diesem faszinierenden und materialreichen Buch wird der Blick auf die Haut in kulturanthropologischer Hinsicht noch erheblich erweitert. Schließlich verfĂŒgt die Haut in Gestalt von Narben, Falten, Muttermalen und anderen Hautzeichen ĂŒber ein GedĂ€chtnis, das die Endlichkeit der menschlichen Existenz sinnlich manifestiert. Zugleich standen Hauteinschreibungen immer im Zentrum von ErzĂ€hlungen und Diskursen der unterschiedlichsten Disziplinen: von der Medizin ĂŒber Psychologie, Soziologie und Ethnologie bis hin zur Literatur und zum Film. Die Vielzahl der in dieser Studie analysierten Beispiele, zu denen antike und mittelalterliche Texte genauso zĂ€hlen wie amerikanische Fernsehserien oder aktuelle PhĂ€nomene der Kunst und Pop-Kultur, macht deutlich, dass die Haut als Doppelwesen bis heute auf einzigartige Weise Natur und Kultur in sich vereinigt.
Like no other human organ, the skin represents the whole body. It is a medium for communication, a generator of tactile and visual pleasure, a stage for self-presentation or simply a protective covering. The many aspects of the skin, which, in the striking words of Paul ValĂ©ry, “lies deepest in mankind”, are immeasurable even in the visible illnesses, traumas, ageing processes and environmental influences. In this fascinating book a wealth of material greatly broadens our view of the skin from the perspective of cultural anthropology. With its scars, wrinkles, birthmarks and other marks, skin has a memory which forms a physical manifestation of the finite nature of human existence. At the same time marks on skin are always central to the narratives and discourses of a wide range of disciplines: from medicine, through psychology, sociology and ethnology, to literature and film. The majority of examples analysed in this study, which include classical and mediaeval texts as well as American TV shows and current trends in art and pop culture, make it clear that the skin is an ambiguous thing which even today unites nature and art in a unique way.
Petri, Grischka. Arrangement in Business: The Art Markets and the Career of James McNeill Whistler. Studien zur Kunstgeschichte (191). Engl. 2011. 791 S. 24 fb. und 188 sw. Abb. 24 x 17 cm. Leinen. EUR 89,00. ISBN: 978-3-487-14630-0 Olms
awarded the Lempertz Prize for Art History 2008.
Ever since John Ruskin dismissed James McNeill Whistler (1834-1903) as a coxcomb asking exaggerated prices for bad paintings, the American artist has been labeled an entrepreneurial self-promoter. For the first time, this study examines in detail the economic side of Whistler’s entire career. The artist’s professional trajectories are traced with the help of a database recording prices for his works between 1855 and 1903, making the structure of his international lifetime markets transparent.
The book analyses Whistler’s exhibition strategies in London, Paris and New York, and the artist’s relationships with patrons and institutions. Whistler’s transactions with art dealers, commercial galleries and collectors are examined, and business aspects of his artistic decisions are discussed together with commercial implications of the Aesthetic Movement. Whistler emerges as a first modernist successfully making up strategies of distinction.
A complement to the existing Whistler catalogues raisonnĂ©s and biographies focusing on the aspect of art economy, this study is a valuable reference work. ‘Arrangement in Business: The Art Markets and the Career of James McNeill Whistler’ has been awarded the Lempertz Prize for Art History 2008.
Teuscher, Jana. Römische Kirchenfassaden des 17. Jahrhunderts. Fassadengestaltung im Kontext von Innen- und Außenraum.. Studien zur Kunstgeschichte (193) 2011. 272 S. mit 73 Abb. 21 x 15 cm. EUR 42,00. ISBN: 978-3-487-14662-1 Olms
Im Rom des 17. Jahrhunderts werden höchst singulÀre und scheinbar unkonventionelle Kirchenfassaden errichtet. Gleichwohl beruhen diese auf den klassischen Architekturgliedern, die jedoch wesentlich freier eingesetzt werden und so das in Italien etablierte Fassadenschema bereichern. Doch welche Faktoren beeinflussen die uneinheitliche Gestaltung?
Im Zentrum dieser Studie stehen die Fassaden von Santi Martina e Luca, San Carlino, Santi Vincenzo ed Anastasio und Santa Maria in Campitelli. Mittels luzider Einzelanalysen, die sich durch ihre genaue Beobachtungsgabe auszeichnen, wird deutlich, dass die Architekten die Struktur der RĂ€ume, die an die Fassade grenzen, in die Fassadengestaltung aufnehmen. Weil das jeweilige stĂ€dtebauliche Umfeld einzigartig ist und auch der Innenraum stets nach anderen Anforderungen konzipiert wird, entstehen hochgradig individuelle Fassadenlösungen. Die Kirchenfassaden des römischen Seicento erweisen sich somit in besonderem Maße als ein Ausgleichssystem zwischen Innen- und Außenraum, in dem beide auf die Fassade einwirken, welche ihrerseits zwischen ihnen vermittelt.
Frey, Wolfgang. Torsi. Vorwort von Furger, Andres. 2011. 96 S. durchgehend fb. Gb. EUR 29,80. ISBN: 978-3-487-08512-8 Olms
Sinnliche Verkörperung des Lebens
Vom KĂŒnstler weiß man, dass er hauptberuflich auf verschiedenen Kontinenten RĂ€ume entwirft und baut. Durch die Reduktion von Menschen auf ihre HĂŒlle entstehen – wie in der Architektur – RĂ€ume. Gebaute RĂ€ume sind auch Körper, gewissermaßen auf den Torso ausgerichtet, auf das Wesentliche, den Rumpf. Das mag der Grund sein, wieso der KĂŒnstler seine Plastiken vor allem auf den zentralen Teil des Körpers reduziert. Der Rumpf als das Wesentliche und StĂŒtzende. In der verdichteten Pose spricht er uns subtiler an als in seiner vollen Gestalt. In der festgehaltenen Bewegung wird der Torso zum offenen Buch und fĂŒhrt in die Tiefe; Grund genug, in einem Buch erstarrte Bewegung in verschiedenen Perspektiven festzuhalten.
Wie das Kleid umhĂŒllt und entblĂ¶ĂŸt die Haut zugleich. Steht die HĂŒlle fĂŒr sich allein, kommt es zur EnthĂŒllung. Der Betrachter muss hier selbst von der HĂŒlle in den Kern, zum Inhalt vorstoßen. Groß ist der Spannungsbogen. Hier wirkt ein Körper wie ein Panzer, in sich ruhend, fest, ja fast abweisend. Es folgen innegehaltene Bewegungen mit der inneren Kraft eines gespannten Bogens. Bewegungen werden hier in der Windung spĂŒrbar, dort gelöste, behĂ€bige Ruhe. Es folgt eine dĂŒnnhĂ€utige Preisgabe, zerbrechlich fast die Form, eher an einen leicht in der WĂ€rme zerfließenden Wachsabdruck erinnernd als an eine feste StĂŒtze.
Jedem der in Bronze Festgefrorenen ist ein individueller Ausdruck der Spannung seines eigenen Lebens gemeinsam. Mit allen dazugehörenden RĂ€tseln des eigenen Schicksals, seiner WĂŒnsche und SehnsĂŒchte. Das alles ist in der Hingabe an das Leben fĂŒr einen kurzen Augenblick festgehalten.
Die hier abgebildeten Körperlandschaften erinnern daran, dass wir Menschen Mikrokosmen im zeitlosen Fluss des Lebens, des Kosmos sind. So, wie sie etwa William Blake in Zeichnungen gesehen hat. Jeder bewegt sich in diesem Strom auf seine Art. Der Mensch wird zum Individuum.
Andres Furger, Basel
Nestor Maximowitsch Ambodik. Emblemata et symbola selecta Rossica, Latina, Gallica, Germanica et Anglica linguis exposita; olim Amstelodami edita nunc denique Petropoli typis recusa, aucta et emendata. St. Petersburg 1788. Reprint: Hildesheim EMBLEMATISCHES CABINET. 2011. LXVIII 285 S. mit Abb.Gb. EUR 158,00 ISBN: 978-3-487-13889-3 Olms
"Emblemata et Symbola" ist das erste und berĂŒhmteste russische Emblembuch. Unter Peter dem Großen 1705 in Amsterdam erstmals veröffentlicht, wurde es 1788 mit einer Einleitung Nestor-Maksimovich Ambodiks neu aufgelegt. Ambodik versucht darin einzelne Embleme zu deuten, ĂŒbersetzt sie in mehrere Sprachen und beschreibt erstmals die Bedeutung des Emblems auf russisch: „Ein Emblem ist eine geistreiche Darstellung oder ein geheimnisvolles Bild, das dem Auge natĂŒrliche Wesen oder bestimmte Geschichten prĂ€sentiert, mit einer dazugehörigen zweckmĂ€ĂŸigen Beschriftung, die aus einer kurzen Folge von Wörtern besteht. Es gibt zahlreiche Arten der Embleme, nĂ€mlich göttliche, spirituelle, geschichtliche, politische, heraldische, moralische, mystische, etc.“ Obwohl das Emblem vergleichweise spĂ€t in Russland Einzug hielt, hatte es großen Einfluss auf die Architektur und die Kunst des frĂŒhen St. Petersburg (gegrĂŒndet 1703) – der Stadt, die Peter der Große zum Zentrum seines Programms zur Verwestlichung auserkoren hatte.
The first and most well known emblem book in Russian is "Emblemata et Symbola"; under Peter the Great first published in 1705 in Amsterdam, it was republished in 1788 with an introduction by Nestor-Maksimovich Ambodik. Ambodik's book attempts an explanation of the meaning of emblems and translates them into several languages. He also makes the first definition of Emblems in Russian: "An Emblem is a witty representation, or an enigmatic picture, that presents to the eye any natural being or particular story, with a purposeful inscription attaching to it that consists of a brief utterance of words. There are various kinds of Emblems, namely: divine, spiritual, historical, political, heraldic, moral, mystical, etc."
Although the emblem reached Russia late, it had great influence, particularly upon architecture and art in early St. Petersburg (founded in 1703), the city at the heart of Peter the Great's programme of Westernisation.
(Samantha Sherry, Glasgow University Library, Special Collections Department)
Fritsch, Lena. The Body as a Screen: Japanese Art Photography of the 1990s. Buch Studien zur Kunstgeschichte 192. Englisch. 368 S., 40 fb. u. 14 sw Abb., 24 x 17 cm, Pb.. EUR 49,80 ISBN: 978-3-487-14679-9 Olms
This book examines the human body as a motif in Japanese photographic art of the 1990s, with particular reference to socio-cultural issues. Lena Fritsch analyses photographs by Ishiuchi Miyako, Izima Kaoru, Mori Mariko, Morimura Yasumasa, Yamanaka Manabu and Yanagi Miwa, focussing on problems of social and national identity, gender and religion.
How could Morimura’s gender be defined in his "Portrait (Futago)"? What kind of ‘social codes’ are presented in Mori’s "Tea Ceremony III"? The examined works have all been presented in the ‘Western’ art world. By discussing ten images in a detailed and critical way, Fritsch’s monograph provides a counterbalance to the short and commercial texts of exhibition catalogues and magazines. Furthermore, it explores the Japanese context of the works, such as the historical foundations of art and photography in Japan, the structures of the 1990s art system, and the presence of Japanese photographs in a ‘Western’ art market
. What is offered here has not been attempted before; there are few academic studies on Japanese photographs of the 1990s, let alone on their representations of the body. As both a ‘Western’ art historian and somebody whose personal history is influenced by the Japanese culture, Fritsch ‘interprets’ Japanese images to ‘Western’ readers. At the same time, she presents new viewpoints, which might also be interesting to a Japanese audience.
Schuetz, Thomas. Baumeister und Muhandis. Technologietransfer zwischen Orient und Okzident..Studien zur Kunstgeschichte (189). 2011. 640 S. 66 Abb.EUR 78,00. ISBN: 978-3-487-14556-3 Olms
Die Begegnung der islamischen Kultur hat im Mittelalter das lateinisch-christliche Abendland auf vielfÀltige Art und Weise geprÀgt. Nicht nur als Gegner in erbitterten Religionskriegen, sondern auch als Vermittler von kulturellen Errungenschaften und antikem Wissen war der Islam dem Westen weit voraus. Eine Situation, die sich allerdings bereits im Hohen Mittelalter verÀnderte und in einem langwierigen Prozess den Aufstieg des Westens bei einem gleichzeitigen kulturellen, intellektuellen und wirtschaftlichen Niedergang des islamischen Kulturraums einleitete.
Gegenstand dieses Buches ist die Frage, wie sich die beiden benachbarten KulturrĂ€ume in ihrer Entwicklung auf dem Feld der Bautechnik gegenseitig beeinflusst haben. Die Bautechnik stellt anders als andere Formen handwerklicher Technik eines der frĂŒhesten Beispiele des Zusammenwirkens von Gelehrten und Handwerkern dar; geometrisches Wissen und Erfahrungswissen fanden hier ein gemeinsames Feld der BetĂ€tigung. Der diachrone Vergleich von Baumaterial, -elementen, GebĂ€udeformen und Bauwerken bezieht nicht nur architekturhistorische Fragestellungen mit ein, sondern beleuchtet auch die sozialen, ökonomischen, intellektuellen und religiösen Rahmenbedingungen. So schließt die Studie eine LĂŒcke in der Forschung zur interkulturellen, vormodernen Wissenstransmission.
Stoltz, Barbara. Gesetz der Kunst - Ordo der Welt. Federico Zuccaros Dante-Zeichnungen. Studien zur Kunstgeschichte (190). 2011. 320 S. 89 fb. und 28 sw. Abb., mit 1 CD-ROM. 24 x 17 cm. Pb. EUR 62,00. ISBN: 978-3-487-14626-3 Olms
Im Jahre 1607 publizierte Federico Zuccaro (1540/41-1609) die Schrift „L’Idea de’ Pittori, Scultori et Architetti“, zu der er sich als erster Leiter der Accademia di San Luca in Rom verpflichtet hatte. Der Traktat dokumentiert in Form einer RĂŒckschau die kunsttheoretischen Diskussionen des spĂ€ten 16. Jahrhunderts, auf deren Hintergrund Zuccaro seine eigene Position entwickelt. Im Mittelpunkt der „Idea“ steht der Begriff des "Disegno", den Zuccaro ĂŒber seine kunstimmanente Bedeutung hinaus zu einem Fundament der menschlichen Intelligenz und zur wahren Instanz der GottesĂ€hnlichkeit erklĂ€rt.
Diese Universallehre ĂŒber den Menschen, sein kĂŒnstlerisches Schaffen und seine Beziehung zu Gott setzte Zuccaro in keinem seiner Werke so ĂŒberzeugend um wie in seinem Zyklus zu Dante Alighieris „Commedia“. Das aufwendige Konvolut an Zeichnungen und TextblĂ€ttern, das so genannte „Dante historiato da Federico Zuccaro“, entstand in den Jahren zwischen 1585 und 1593. Mit seinem komplexen Bild-Text-System markiert es nicht nur eine wichtige Station der kunstreflexiven Laufbahn Zuccaros, sondern zeigt den KĂŒnstler zugleich als Philologen und hervorragenden Dante-Kenner.
Bei der vorliegenden Untersuchung handelt es sich um die erste umfassende Gesamtdeutung des Dante-Zyklus, die neben der bildnarrativen Strategie Zuccaros auch dessen Beitrag zur Rezeption der „Commedia“ berĂŒcksichtigt. Auf einer beigefĂŒgten CD-ROM werden dazu wichtige Materialien erstmalig zugĂ€nglich gemacht.
Johann Jacob Volkmann. Historisch-kritische Nachrichten von Italien welche eine Beschreibung dieses Landes, der Sitten, Regierungsform, Handlung, des Zustandes der Wissenschaften und insonderheit der Werke der Kunst enthalten. 3 BĂ€nde und 1 Kommentarband. Herausgegeben von Markus Bernauer. Zweite vermehrte und durchgehend verbesserte Auflage Leipzig 1777-1778. Reprint: Hildesheim 2011. ca. 3.394 S.In Vorbereitung. Band 1. Subskriptionspreis bis zum 31.01.2011 : 472,00 EUR ISBN: 978-3-487-14487-0 Olms
Johann Jacob Volkmanns Historisch-kritische Nachrichten von Italien sind eines der einflussreichsten deutschen KunstbĂŒcher des 18. Jahrhunderts. Als FĂŒhrer durch Italien begleitete er Goethe, Wilhelm Heinse, Karl Philipp Moritz, Johann Gottfried Seume und viele andere Deutsche des klassischen Zeitalters auf ihrer Reise. Als Nachschlagewerk zu Hesperien diente er den Heimgekehrten und zuhause Gebliebenen in den Jahrzehnten, in denen die Kunst von Antike und Renaissance Inbegriff der Schönheit war. Als Quelle - im deutschen Sprachraum einzigartig und unvergleichlich - unterrichtet dieser ReisefĂŒhrer ĂŒber das historische Italien im 18. Jahrhundert, das die Reisenden als ihr Hesperien durchstreiften.
Auf drei BĂ€nde verteilt, gibt Volkmann systematisch Auskunft ĂŒber Kirchen, PalĂ€ste, Kunstsammlungen, aber auch ĂŒber die Geschichte aller wichtigen italienischen StĂ€dte von Turin bis Neapel. Diskutiert werden ebenso NaturphĂ€nomene oder Fragen von Wirtschaft und Handel. Der erste Band enthĂ€lt die Kapitel ĂŒber Turin, Mailand, die Emilia-Romagna mit Bologna, Florenz und die Toskana. Der zweite Band ist vollstĂ€ndig Rom gewidmet. Der dritte Band beginnt mit Neapel und beschreibt die RĂŒckreisewege in den Norden durch Umbrien oder die Marken, Venedig und das Veneto sowie Genua.
Dem Reprint zugrunde liegt die zweite, erweiterte Auflage von 1777/78. Der Kommentarband von etwa 600 Seiten erschließt erstmals die von Volkmann aufgefĂŒhrten antiken und modernen Bauten und Kunstwerke im einzelnen. Ein auf diesen umfassenden Recherchen basierendes Nachwort und die Bibliographie zum Verfasser runden den Band ab.
Johann Jacob Volkmann’s Historisch-kritische Nachrichten von Italien was one of the most influential German art books of the 18th century. It accompanied Goethe, Wilhelm Heinse, Karl Philipp Moritz, Johann Gottfried Seume and many other Germans on their travels during the age of German classicism as a guidebook to Italy. It served those who returned home or stayed at home as a reference work on the ancient world at a time when the art of classical antiquity and of the Renaissance was the epitome of beauty. As a source-book - unique and unequalled in the German-speaking world - in the 18th century it provided an education about the historical Italy which travellers saw as their Hesperia.
In his three volumes Volkmann offers systematic information about churches, palaces and art collections, but also about the history of all the major Italian cities from Turin to Naples. Natural phenomena are discussed , as are economics and trade. The first volume contains chapters on Turin, Milan, Emilia-Romagna and Bologna, Florence and Tuscany. The second volume is entirely devoted to Rome. The third starts in Naples and describes the journey back north through Umbria or the Marche, Venice and the Veneto and Genoa.
This reprint is based on the second, expanded edition of 1777-78. A 600-page volume of commentary identifies for the first time the individual ancient and modern buildings and artworks listed by Volkmann, and includes an afterword based on extensive research and a bibliography of works by and about the author.
Claudia Bertling Biaggini. Giorgione pictor et musicus amatus – Vom Klang seiner Bilder. Eine musikalische KompositionsĂ€sthetik in der Malerei gegen die Aporie der Norm um 1500. (STUDIEN ZUR KUNSTGESCHICHTE, Band 188). 2011. 396 S. 89 Abb. Gb., EUR 58,00 ISBN: 978-3-487-14498-6 Olms
‚Giorgione und die Musik’ ist bislang als Thema ĂŒberwiegend in Bezug auf den Bildinhalt untersucht worden. Im vorliegenden Buch ĂŒber Giorgione (1477/78-1510) werden seine GemĂ€lde erstmalig auf ihre musikalische Struktur hin analysiert. Wesentlich ist die zentrale Erkenntnis, dass die Entwicklung der Malerei und die musikalische Kompositionstechnik um 1500 in engem Bezug zueinander stehen.
Der Musiktheoretiker Franchino Gaffurio, der Maler Leonardo da Vinci und der Mathematiker Luca Pacioli gaben bedeutende Anstösse zum Wandel in der venezianischen Malerei. Bereits hier deutet sich der Einfluss der artes liberales auf eine neue Kunstauffassung zu Beginn des Cinquecento an. Pionier eines harmonikalen Klangbildes war aber der allseits geschĂ€tzte Maler und Musiker Giorgione, in dessen Bildern sich musikalisch-mathematische Strukturen aufzeigen lassen. Auf diese Weise ist seine Kunst ein erstes Beispiel fĂŒr die AffinitĂ€t von musikalischen und visuellen PhĂ€nomenen in der Malerei, die in den nachfolgenden Jahrzehnten, etwa bei Tizian, wie selbstverstĂ€ndlich angelegt ist.
‘Giorgione and music’ is a topic which has previously been studied predominantly in terms of the content of his pictures. In this study of Giorgione (1477/8-1510) his paintings are analysed for the first time on the basis of their musical structure.
Fundamental to this is the central understanding that developments in painting and in the techniques of musical composition were closely related in the period around 1500. The music theorist Franchino Gaffurio, the painter Leonardo da Vinci and the mathematician Luca Pacioli provided significant impulses for the change in Venetian painting, which already foreshadow the influence of the artes liberales on a new conception of art at the beginning of the cinquecento. But the pioneer of a harmonic sound pattern was the universally admired painter and musician Giorgione, in whose pictures musical and mathematical structures can be identified. Thus his art is an early example of the affinity between musical and visual phenomena in painting, which in the following decades, in Titian’s work for example, is practically taken for granted.
Romero-Tejedor, Felicidad. Was verpasst? GesprĂ€che ĂŒber funktionale Ästhetik. 2011. 170 S., durchgh. fb. Abb. 25 x 18 cm, Gb. EUR 24,80 ISBN: 978-3-487-14493-1 Olms
Design ist in erster Linie als eine nutzerorientierte Dienstleistung zu sehen. Ästhetische Überlegungen haben sich diesem Anspruch unterzuordnen. Das Buch versucht, dem Design-KĂŒnstler wie dem Design-Funktionalisten eine neue Perspektive auf die Ästhetik des Design anzubieten, zugleich aber möchte es diejenigen erreichen, die, wie viele Ingenieure auch, interaktive Systeme gestalten. Das Buch greift zu einer dramaturgisch bewĂ€hrten Stilgattung, dem Dialog - und zwar in der zeitgenössischen Form des Chats. Dabei stehen sich drei Figuren gegenĂŒber, die drei unterschiedliche Sichtweisen des Designs vertreten und ĂŒber konkrete Fragen der DesignĂ€sthetik diskutieren: ein Ingenieur, der gesteht, von Websites leben zu mĂŒssen - ein Journalist, der als Redakteur einer angesehenen Designzeitschrift tĂ€tig ist, aber die Praxis scheut - und ein Designer, der an einer Hochschule Studierende fĂŒr Design zu interessieren versucht.
Es geht nicht darum, die eine oder die andere Figur triumphieren zu lassen, sondern darum, die unterschiedlichen Denkwelten fĂŒr einander zu öffnen.
Dilk, Enrica Yvonne. Das "verzweifelte allerhand Talent". Neue Studien zu Carl Friedrich von Rumohr. 2011. 196 S., 4 Abb., 24 x 16 cm, Gb., EUR 39,80 ISBN: 978-3-487-14414-6 Olms
Carl Friedrich von Rumohr (1785-1843), der Autor des Geistes der Kochkunst und der Italienischen Forschungen, war ein GrenzgĂ€nger zwischen den Disziplinen. Das hinterlassene Werk spiegelt die KomplexitĂ€t seiner Leistungen im Bereich der Kunstwissenschaft; zugleich dokumentiert es die Vielfalt der immer neuen intellektuellen AnstĂ¶ĂŸe des Agrarhistorikers und Gastrosophen, des Reiseschriftstellers und Romanciers. Im Mittelpunkt des vorliegenden Aufsatzbandes steht Rumohrs noch kaum erforschte Begegnung mit der Lombardei: Vor dem Hintergrund eines deutsch-italienischen Kulturtransfers werden sein Engagement als Kunstagent fĂŒr die Berliner GemĂ€ldegalerie und seine agrarökonomischen Studien ĂŒber das traditionsreiche BewĂ€sserungssystem der mailĂ€n-dischen Ebene nachgezeichnet. Zwei AufsĂ€tze wiederum vermitteln eine Vorstellung von Rumohrs Wirkungsradius als Förderer der Hamburger KĂŒnstlergeneration nach Runge: zum einen wird die Entstehungsgeschichte der von ihm initiierten Briefausgabe des SpĂ€tnazareners Erwin Speckter beleuchtet; zum anderen zeigen Friedrich Nerlys Briefe aus Venedig ein lebhaftes Bild der Lagunenstadt und ein PortrĂ€t seines Mentors. Ein weiterer Beitrag befasst sich mit der FrĂŒhphase von Rumohrs BeschĂ€ftigung mit mittelalterlicher Baukunst. Speziell geht er der Mitarbeit an Friedrich Schlegels Deutschem Museum im Umfeld der architekturĂ€sthetischen Konfiguration um 1800 nach.
Carl Friedrich von Rumohr (1785-1843), the author of Geist der Kochkunst and Italienische Forschungen worked across many disciplines. His work reflects the complexity of his achievements in the sphere of art history and aesthetics; at the same time it documents the range of his new intellectual impulses as agricultural historian and gastrosoph, travel writer and novelist. The focus of this collection of essays is Rumohr’s as yet little studied encounter with Lombardy: against the background of German-Italian cultural transfer, the author traces his activity as an agent for the GemĂ€ldegalerie in Berlin and his agricultural studies of the traditional irrigation system of the Milanese plain. Two essays offer an introduction to Rumohr’s influence as a patron of the generation of artists who succeeded Runge in Hamburg: one sheds light on the edition of the letters of the late Nazarene Erwin Speckter which Rumohr sponsored; in the other Friedrich Nerly’s letters from Venice present a lively picture of that city and a portrait of his mentor. A further contribution looks at the early phase of Rumohr’s interest in mediaeval architecture, focussing in particular on his collaboration on Friedrich Schlegel’s Deutsches Museum in the context of architectural and aesthetic configurations around 1800.
Wolfgang Cilleßen, Rolf Reichardt (Hg.). Revolution und Gegenrevolution in der europĂ€ischen Bildpublizistik 1789 - 1889 2010. XX/ 504 S. 324 z. T. fb. Abb. Gb. EUR 74,00 ISBN: 978-3-487-14492-4 Olms
Der systematisch angelegte Band erschließt - unterhalb der «Hochkunst» - eine internationale Bildkultur, die bisher bei Fach- und Kunsthistorikern wenig Beachtung gefunden hat. Alle BeitrĂ€ge richten ihr Augenmerk auf die besonders reiche ikonographische Produktion des «Jahrhunderts der Revolutionen» (ca. 1770-1871). Von Portrait- und Modestichen ĂŒber politische Allegorien und Karikaturen bis hin zu geographischen Karten und populĂ€ren Bilderbögen werden praktisch alle druckgraphischen Bildgattungen dieser erweiterten «Schwellenzeit» (Reinhart Koselleck) exemplarisch auf ihre eigenen Produktions- und Rezeptionsbedingungen, ihre Erinnerungspotentiale und ihre europĂ€ische Vernetzung untersucht. Zu einer im Entstehen begriffenen interdisziplinĂ€ren Historischen Bildwissenschaft leistet der Band einen grundlegenden Beitrag.
***
Le prĂ©sent volume met en lumiĂšre de maniĂšre systĂ©matique et sur un plan international une culture de l’image couvrant «le siĂšcle des rĂ©volutions» s’étendant de 1770 Ă  1871. En privilĂ©giant la gravure politique imprimĂ©e, les contributions Ă  l’ouvrage collectif se penchent sur un mĂ©dium hybride, situĂ© entre le «grand art» et les arts populaires: une culture encore peu explorĂ©e par l’histoire de l’art. Du portrait Ă  l’allĂ©gorie en passant par la gravure de mode, les cartes de gĂ©ographie, l’illustration ou la caricature, cet ouvrage propose un panorama des arts de la gravure Ă  l’époque du «culte des images» (Baudelaire). Il expose leurs conditions de production et leurs modes de consommation, leur puissance d’évocation ainsi que les rĂ©seaux de leur diffusion europĂ©enne. Ce volume contribue ainsi de maniĂšre significative au dĂ©veloppement d’une science historique et interdisciplinaire de l’image.
***
This volume of essays, international in scope, illuminates a vast graphic output situated culturally between «high art» and «popular imagery» that has as yet been little explored either by art historians or general historians. The essays focus in a systematic manner on the rich iconography of the «Century of Revolution» (c.1770-1871) and range over political allegory, portraiture, fashion prints, maps, book illustration and caricature, presenting a panorama of the graphic arts in this age of the «culte des images» (Baudelaire). The volume investigates the conditions of their production, the manner of their consumption, their evocative power and their diffusion across Europe. In this way it makes a groundbreaking contribution to the development of historical and interdisciplinary study of the image.
Manfred Overesch. St. Michael. Gottes Stadt und Bernwards Burg in Hildesheim. Mit einem Diskurs ĂŒber Bernwards BronzetĂŒren in St. Michael. 2010. 92 S. zahlr. z.T. fb. Abb. EUR 12,80 ISBN: 978-3-487-14472-6 Olms
Warum ist St. Michael in Hildesheim so schön? Warum ist die Kirche das himmlische Jerusalem auf Erden? Sie wurde vor 1000 Jahren mit griechisch-byzantinischem Wissen erbaut und vor 60 Jahren mit jĂŒdischer Hilfe wieder aufgebaut. Die Kirche ist einzigartig in der sakralen Baukunst Europas und ein architektonisches Wunder. In ihr sprechen sich das christlich - imperiale VerstĂ€ndnis des Mittelalters aus, in ihrer doppelten Symmetrie die Einheit von Staat und Kirche, der Glaube und die Zuversicht des Abendlandes. Das Baugeheimnis ist erst heute gelĂŒftet. In dieser BroschĂŒre wird es in genauer, aber auch leicht verstĂ€ndlicher Weise jedem Besucher der Kirche, jedem Fachmann der Kunstgeschichte, aber auch jedem interessierten Laien offenbart.
Zur Architektur des Bischofs Bernward gehören seine Plastiken: die beiden BronzetĂŒrflĂŒgel, der Sarkophag und die ChristussĂ€ule. Erstmals werden hier all jene GrĂŒnde zusammengestellt, die die TĂŒr ab 1015 zuerst in St. Michael angebracht sehen. Sie stĂŒtzen sich auf theologische Überlegungen, schriftliche Quellen, auf moderne georadartechnische Untersuchungen und erst heute mögliche Beobachtungen am Bronzeguss der TĂŒr.
Dr. Manfred Overesch ist em. Professor fĂŒr Geschichte an der UniversitĂ€t Hildesheim und Autor zahlreicher Veröffentlichungen zur deutschen und europĂ€ischen Geschichte der Neuzeit. In jĂŒngerer Zeit hat er eine ganze Reihe von BĂŒchern zur Geschichte Hildesheims, insbesondere ĂŒber das Bosch-Werk und die Michaeliskirche geschrieben.
MĂŒller-Kelwing, Karin. Die Dresdner Sezession 1932. Eine KĂŒnstlergruppe im Spannungsfeld von Kunst und Politik.Studien zur Kunstgeschichte (185).2010. 608 S. 31 fb. u. 83 sw. Abb. 24 x 17 cm. Pb. EUR 78,00. ISBN: 978-3-487-14397-2 Olms
Die vorliegende Studie leistet nichts weniger als eine grundlegende Neubestimmung der Dresdner Kunst vom Beginn der Weimarer Republik bis in die Zeit der frĂŒhen DDR hinein. Im Mittelpunkt steht dabei mit der Dresdner Sezession 1932 eine KĂŒnstlergruppe, die in der kunsthistorischen Forschung bislang kaum Beachtung fand. Karin MĂŒller-Kelwing rekonstruiert die Zeit ihrer Herausbildung und deren beeindruckende AusstellungstĂ€tigkeit zwischen 1932 und 1936. Sie schildert anschaulich das kulturpolitische Engagement der beteiligten KĂŒnstler, in dem sich ein letztes mutiges Aufbegehren des freien Geistes unter der nationalsozialistischen Herrschaft in Dresden manifestierte.
Der Arbeit gingen jahrelange Recherchen in Archiven voraus, deren Ergebnisse in einem umfangreichen Anhang vorgelegt werden: Über einhundert Originaldokumente (darunter Briefe, Reden und Katalogtexte), Kurzbiografien der KĂŒnstler, Mitgliedertabellen, Quellen-, Rezensions- und Literaturverzeichnisse sowie ein umfangreicher Abbildungsteil verleihen der Studie den Status eines Grundlagenwerks, das weitere Forschungen ermöglichen wird.
Krysmanski, Bernd W. Hogarth's Hidden Parts. Satiric Allusion, Erotic Wit, Blasphemous Bawdiness and Dark Humour in Eighteenth-Century English Art.Studien zur Kunstgeschichte (186). Engl. 658 S. 304 Abb. Gehf. EUR 48,00. CHF ISBN: 978-3-487-14471-9 Olms
Falls Sie William Hogarth fĂŒr einen Moralisten halten, der sich karitativ fĂŒr das Londoner Findelhaus engagierte und mithilfe von Bildsatiren ethische Werte zu vermitteln suchte - dann ist es höchste Zeit, dass sich die ĂŒbliche Sicht Ă€ndert. Diese faszinierende, sorgfĂ€ltig recherchierte und in vieler Hinsicht provozierende Studie enthĂ€lt zahlreiche neue Erkenntnisse ĂŒber Hogarth. Sie offenbart hinter der offiziellen Fassade einen anderen, bislang eher verborgenen, höchst unmoralischen englischen KĂŒnstler: einen fröhlichen KneipengĂ€nger, LĂŒstling und boshaften Spaßvogel, der seine Zeitgenossen gnadenlos attackierte. Neben der Gestaltung satirischer Bilder und dem erfolgreichen Handel mit Kupferstichen gab sich Hogarth obszönen VergnĂŒgungen hin, verkehrte mit Prostituierten, hatte vermutlich pĂ€dophile Neigungen und starb womöglich an den schleichenden Folgen der Syphilis. Der populĂ€re Maler und Kupferstecher Hogarth prĂ€sentiert sich hier als ein Vertreter des schwarzen Humors, der vor allem sexuellen Zweideutigkeiten frönte und Bilder blasphemischen Inhalts schuf, die satirisch und unbarmherzig die „hohe“ religiöse Kunst verunglimpfen, um den vorherrschenden Geschmack des 18. Jahrhunderts fĂŒr Kunstwerke im Stile der Alten Meister bloßzustellen. Dieses Buch wird dazu beitragen, Hogarth und seine Werke mit anderen Augen als bisher zu sehen.
If you think of William Hogarth as a moralist who gave charitable support to foundlings and provided ethical guidance through his pictorial satires, then it is high time you changed your mind. This challenging, thoroughly researched and thought-provoking book reveals many new findings on Hogarth, showing us a different, hidden and immoral English artist: a carouser, a debauchee, and a spiteful joker who mercilessly attacked his contemporaries. Although a pictorial satirist and a successful print-dealer, Hogarth nevertheless wallowed in obscene amusement, frequented prostitutes, possibly had paedophilic tendencies, and seemingly died from the lingering effects of syphilis. Hogarth the popular painter and engraver is shown here as a dark humorist who dealt primarily in sexual double entendre and produced blasphemous motifs that satirically lambasted “high” religious art and debunked the eighteenth-century taste for Old Master work. This book ought to change the way we think about Hogarth.
Muschler, Sabine. KĂŒnstler als MuseumsgrĂŒnder. Personalmuseen fĂŒr bildende Kunst in Deutschland. 364 S. 22,5 x 15 cm. Gb. EUR 39,80 ISBN: 978-3-487-14462-7 Olms
Die allerorten wachsenden SammlungsbestĂ€nde fĂŒhren dazu, dass Museen hĂ€ufig nur ausgewĂ€hlte Werke von bildenden KĂŒnstlern ausstellen können. Unter den zahlreichen NeugrĂŒndungen und -bauten der vergangenen Jahrzehnte kommt auch deshalb den Personalmuseen, die dem Werk eines einzelnen KĂŒnstlers gewidmet sind, eine immer grĂ¶ĂŸere Bedeutung zu.
Das vorliegende, materialreiche Grundlagenwerk leistet interdisziplinĂ€re Pionierarbeit. Es zeichnet die Entstehungsgeschichte von 45 reprĂ€sentativen Personalmuseen in Deutschland nach und beruht auf wissenschaftlich ausgewerteten GesprĂ€chen mit den KĂŒnstlern selbst, den EntscheidungstrĂ€gern in den Museen sowie weiteren, an den Museumsprojekten beteiligten Personen.
Welche Motivation war ausschlaggebend fĂŒr die MuseumsgrĂŒndung? Welche Konzepte wurden entwickelt und wie wurden sie in die Praxis umgesetzt? Welche betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Aspekte waren dabei zu berĂŒcksichtigen? Indem es Fragen wie diese beantwortet und dabei auch einen Blick in die Geschichte der Personalmuseen sowie ĂŒber die nationalen Grenzen hinaus wagt, wird dieses Buch nicht zuletzt zu einem Leitfaden fĂŒr diejenigen, die ein Museum grĂŒnden wollen.
Christien Melzer. Von der Kunstkammer zum Kupferstich-Kabinett. Zur FrĂŒhgeschichte des Graphiksammelns in Dresden (1560-1738). (STUDIEN ZUR KUNSTGESCHICHTE, Band 184). 2010. 872 S. 32 fb. u. 37 sw. abb. Gb. EUR 74,80 ISBN: 978-3-487-14346-0 Olms
Mit der GrĂŒndung der kursĂ€chsischen Kunstkammer und der Bibliothek um die Mitte des 16. Jahrhunderts entstand eine Sammlung druckgraphischer BlĂ€tter und Zeichnungen, die jedoch erst im Zuge der Etablierung mehrerer Spezialsammlungen um 1720 als Kupferstich-Kabinett konstituiert wurde. Anhand einer Analyse der Dresdner BestĂ€nde und zahlreicher neu erschlossener Quellen gibt die vorliegende Studie exemplarisch Auskunft ĂŒber Umfang und Zusammensetzung, Zweck und ZugĂ€nglichkeit, Struktur und interne Ordnung einer frĂŒhneuzeitlichen Graphiksammlung. In diesem Grundlagenwerk, das systematisch aufgearbeitete InventarauszĂŒge ergĂ€nzen, werden wissenschaftshistorische Aspekte ebenso diskutiert wie Fragen höfischer ReprĂ€sentation, Kunst- und Ordnungsdiskurse sowie vergleichbare Kollektionen in MĂŒnchen, Ambras, Prag, Italien oder Paris. Die Einrichtung einer selbstĂ€ndigen graphischen Sammlung stellt das Ergebnis eines langwierigen Prozesses der Ausdifferenzierung von Sammlungs- und Kunstgattungen und der Herausbildung wissenschaftlicher Taxonomien dar. Im Zusammenhang damit gelingt es, das Kupferstich-Kabinett geradezu als Mikrokosmos sich wandelnder Ordnungen zu identifizieren.
Die Dissertation von Christien Melzer wurde im Jahre 2010 mit dem Wolfgang-Ratjen-Preis, dem internationalen Nachwuchsförderpreis fĂŒr herausragende Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der graphischen KĂŒnste, ausgezeichnet.

The founding of the Saxon Electoral Art Collection and Library in the mid-16th century created a collection of prints and drawings which only became a separate ‘Kupferstich-Kabinett’ around 1720 as part of the process of establishing various special collections. Based on an analysis of the holdings from Dresden and numerous newly-available sources, this study provides an exemplary description of the holdings and arrangement, the aim and accessibility, and the structure and internal order of an early modern graphic arts collection.
In this fundamental study, augmented by systematically edited excerpts from inventories, the author discusses elements of academic history as well as examining issues of courtly representation, discourses of art and of order, and similar collections in Munich, Ambras, Prague, Italy and Paris. Setting up an independent collection of graphic art was the result of a protracted differentiation of collecting and artistic genres and of the development of academic taxonomies. In this context it is possible to identify the ‘Kupferstich-Kabinett’ as a microcosm of changing orders.
In 2010 Christian Melzer’s dissertation was awarded the Wolfgang-Ratjen-Preis, an international prize for outstanding research in the field of graphic arts.
Wilhelm Raabe. Das zeichnerische Werk. Hrsg. im Auftrag des OberbĂŒrgermeisters der Stadt Braunschweig von Gabriele Henkel. Beitr.: Gerd Biegel, Ralf Georg Czapla, Gabriele Henkel, Florian Krobb, Justus Lange, Rolf Parr, Barbara Potthast und Eberhard Rohse. 2010. 424 S. 750 auch fb. Abb. Gb., EUR 39,80 ISBN: 978-3-487-14332-3 Olms
Der vorliegende Text- und Bildband prĂ€sentiert zum ersten Mal umfassend das zeichnerische Werk des Schriftstellers Wilhelm Raabe (1831-1910): Über 700 Zeichnungen und Aquarelle sowie sechs ÖlgemĂ€lde, die in thematischer und chronologischer Ordnung jeweils mit einem Bildkommentar versehen sind. Das Werkverzeichnis wird kongenial ergĂ€nzt durch acht wissenschaftliche BeitrĂ€ge, die sich u.a. mit Raabes zeichnerischen AnfĂ€ngen, seinen bevorzugten Motiven und Themen sowie den Verbindungen zwischen ErzĂ€hlwerk und bildkĂŒnstlerischem Schaffen befassen.
Wilhelm Raabe veröffentlichte nicht weniger als 68 Romane und ErzĂ€hlungen und zĂ€hlt bis heute zu den bekanntesten Autoren der deutschen Literatur des 19. Jahrhunderts. Dass er sein Leben lang auch gezeichnet hat, weiß dagegen nur die Fachwelt. Sein letztes Werk - kurz vor seinem Tod entstanden - war kein Roman und keine ErzĂ€hlung, sondern eine Zeichnung. Der SchĂŒler Raabe ĂŒbte sich im Zeichnen nach Vorlagen, eine grĂŒndliche akademische Kunstausbildung hat er allerdings nie erhalten. SpĂ€ter entstanden seine Zeichnungen und Aquarelle als spontane „Augenblicksbilder“, nicht selten als Ausgleich zu seiner schriftstellerischen Arbeit oder auch, wie bei Schreibblockaden, als Kompensation. Zeichnerisches ƒuvre und literarische Produktion korrelieren miteinander. Die zumeist kleinformatigen BlĂ€tter sind somit ein konstitutiver Teil seines Gesamtwerkes.

This volume of text and pictures offers the first comprehensive catalogue of drawings and paintings by the writer Wilhelm Raabe (1831-1910): over 700 drawings and watercolours and six oil-paintings are shown in chronological order, each picture with an accompanying commentary. The catalogue is complemented by eight scholarly essays which examine themes such as Raabe’s early drawings, his preferred themes and motifs and the connections between his written and graphic works. Wilhelm Raabe published no fewer than 68 novels and stories and is still one of the best-known German literary authors of the 19th century. In contrast, the fact that he drew and painted all his life is known only to experts. His last work - completed shortly before his death - was neither a novel nor a story but a drawing.
At school Raabe practised drawing by copying originals, but he received no formal academic training in art. His later drawings and watercolours were spontaneous ‘images of the moment’, not infrequently created as a complement to his written work or, during periods of writer’s block, as compensation for it. The graphic and literary compositions relate to each other, so that these mostly small-format images constitute a definitive part of his complete works.
< zurück | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | vor>
© 2003 Verlag Langewiesche [Impressum] [Nutzungsbedingungen]