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Bert Jäger - Fotografie. Hrsg.: Städtisches Kunstmuseum Singen; Weber, Dieter. Beiträge Bauer, Christoph; Galandi-Pascual, Julia; Weber, Dieter. 112, S. 54 Abb., 27 x 24 cm, Gb., Modo Verlag, Freiburg 2011. EUR 28,00 CHF 35,00 ISBN: 978-3-86833-067-0 modo
Zu wenig ist bisher bekannt, dass der Maler Bert Jäger (1919–98) auch ein umfangreiches fotografisches Œuvre hinterlassen hat, das während der fünfziger und sechziger Jahre anlässlich seiner Reisen nach Italien und Frankreich entstanden ist. Die alltäglichen Motive für seine Kamera fand der südwestdeutsche Künstler in Dörfern Liguriens und Apuliens sowie in den Straßen von Rom und Paris, seine Modelle waren dort Passanten und bevorzugt immer wieder Kinder. Auch die Vielfalt der behandelten Themen, wie der städtische Raum und sein Wandel, die Rolle des Individuums in der Masse oder die Bedeutung von Armut und Reichtum lassen die Fotografien als ein Bildessay mit kulturwissenschaftlicher Signifikanz erscheinen, das mehrere Lesarten erlaubt. Jäger diente die Fotografie nicht bloß als Medium der persönlichen Geschichtsschreibung, sondern in diesen Ansichten des scheinbar zufällig Vorgefundenen lässt sich eine dokumentarisch-subjektive Bildsprache ablesen, die mit der der Street Photography vergleichbar ist. Zeichen der sichtbaren Welt werden zu autonomen Bildern, die – wie die Malerei Jägers – ästhetischen Gesetzen unterliegen.
Die Publikation widmet sich erstmals ausschließlich den Fotoarbeiten Bert Jägers und enthält neben zahlreichen Abbildungen einen einführenden Text von Julia Galandi-Pascual.
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Christoph Meckel – Die Weltkomödie. Werkverzeichnis der Druckgrafik. 2011. Hrsg.: Ege Kunst- und Kulturstiftung, Freiburg Zwei Bände im Schuber. 2011. Bd. 1: 328 S., Bd. 2: 376 S., 2049 Abb., 32 x 24 cm, Gb. EUR 89,00 Vorzugsausgabe: EUR 290,00 ISBN: 978-3-86833-074-8 modo
In 50 Jahren (1955–2005) entstand ein Werk von annähernd 2.000 Radierungen (Ätzungen und Kaltnadel) sowie Holzschnitten, das nun zum ersten Mal umfassend in diesem Werkverzeichnis abgebildet ist. Mit der Herausgabe dieses Verzeichnisses der Druckgrafik wird neben dem erzählerischen, lyrischen und essayistischen Werk auch die große Bedeutung des bildnerischen Werks von Christoph Meckel dokumentiert. Der Titel »Weltkomödie« war damals für den jungen Christoph Meckel (*1935) zunächst nur ein Arbeitstitel für seine ersten druckgrafischen Werke. Nach und nach aber wurde er zum Überbegriff einer ganzen Sache: Große und kleine Zyklen, Serien und Friese, Triptychen, Diptychen und Einzelblätter zeichnen das Bild, die Idee und die Vorstellung der Welt und des Universums des Schriftstellers und Grafikers.
Das Werkverzeichnis zeigt sämtliche druckgrafischen Arbeiten, ein »Epos in Bildern«, das Christoph Meckel als Zeichner, Grafiker und als Meister der Radierung ausweist. Neben den Blättern der Weltkomödie enthält die Publikation auch eine große Auswahl von Meckels Texten zur Weltkomödie, zu einzelnen Zyklen und Werkgruppen.
Pascal Danz - ist so. Hrsg.: Kunst(Zeug)Haus Rapperswil-Jona; Beitr.: Hardmeier, Daniela; Beitr.: Bühler, Kathleen. Dtsch, Engl. 2011. 68 S. 33 x 28 cm. Pb. EUR 24,00. CHF 28,00 ISBN: 978-3-86833-096-0 modo
Pascal Danz’ Werk ist voller Anklänge an die Tradition der Malerei. Die Bezüge, die der Zürcher Künstler knüpft, verbinden sich mit der Gegenwart. Wer Pascal Danz’ Malerei mit wachem Auge betrachtet, erkennt Leerstellen, Perspektivverschiebungen und auf seinen Schwarz-Weiß-Aufnahmen verräterische Details, die an ihrer Wirklichkeit zweifeln lassen. Die Stadt wird in den Bildern von Pascal Danz zur Folie der Veränderungen der Jahreszeit. Frühling, Sommer, Herbst und Winter lassen sich jedoch nicht an der Vegetation, sondern der Atmosphäre der Lichtstimmung ablesen. Ineinander fließende Farbräume spiegeln Ordnung und Chaos einer Stadt wieder und lassen darüber nachdenken, wie unsere Wahrnehmung funktioniert. Indem Danz die Wirklichkeit verunklärt, rückt der Prozess der Bildherstellung in den Mittelpunkt. Fotografien dienen Pascal Danz dabei als Vorlage, doch in letzter Zeit ist die Fotografie zum autonomen Bild geworden. Die Motive – Zoogehege, botanische Gärten und Parks – geben keine vom Menschen unberührte Natur wieder. Es sind Konstruktionen von Natur. Das Werk von Pascal Danz ist in dieser Publikation, die anlässlich seiner Einzelausstellung im Kunst(Zeug)Haus Rapperswil-Jona erscheint, in großformatigen Abbildungen und Bilderbögen zu entdecken.
Thomas Stricker - Skulpturale Fragen. Beitr.: Kreuzer, Stefanie; Jansen, Gregor; Heinzelmann, Markus; Stricker, Thomas. 2011. 240 S. 29 x 23 cm. Gb. EUR 38,00. CHF 46,00 ISBN: 978-3-86833-081-6 modo
Wo fängt Kunst an und wo hört die Welt auf? Was ist Leben? Wie wichtig und wo sind die Grenzen zwischen Natur, Kultur und Skulptur? Gibt es sozial engagierte Skulpturen, bzw. kann eine Skulptur sozial engagiert sein? Wann ist Kunst Kunst? Was ist Menschlichkeit? Orte, Landschaft, Meteoriten, Kontinente, Himmel ... warum Grenzen? Alles ist möglich. Skulpturen die mehr sein wollen als Kunst. Kunst allein reicht nicht mehr.
Mit solchen und anderen Fragen beschäftigt sich Thomas Stricker in seinem Werk und auch in diesem Buch. Er überschreitet Grenzen, sprengt Rahmen, wechselt den Standpunkt, kämpft für eine bessere Welt, träumt von Landschaften und baut Inseln und Blitze. Er forscht und sucht nach Skulpturen mit Daseinsberechtigung. Ein sehr lebendiges Werk mit einem forschenden, fragenden und experimentierfreudigen Skulpturenbegriff, welches sich mit diesem Buch, auf den unterschiedlichen Ebenen, zu fassen sucht, vorstellt und gleichzeitig schon wieder weiterfragt.
HALLELUHWAH! – Neue Künstler. Hrsg.: Tannert, Christoph; Beitr.: Tannert, Christoph; Balzer, Jens; Hoffmann, Justin 2011. Dtsch./Engl. 168 S. 20 x 21 cm. Gb. EUR 26,00. CHF 32,00 ISBN: 978-3-86833-093-9 modo
„Am Ende hat ein Musiker nur zwei Möglichkeiten: entweder die Musikgeschichte zu überbieten, oder ganz von vorne anzufangen. CAN haben sich für die zweite Variante entschieden", hat Holger Czukay einmal gesagt. Der Gitarrist muss es wissen, hat er doch nicht nur die Kölner Gruppe CAN 1968 mitbegründet. Wie sein Bandkollege Irmin Schmidt auch war er ausgebildeter Musiker. Er war regelmäßiger Besucher der Darmstädter Ferienkurse und wurde stark von Karlheinz Stockhausen beeinflusst. Was CAN ausmacht, sind nicht nur ihre Songs, die Neue Musik, Jazz und Rock miteinander verband, CAN war Avantgarde in ihrer Nähe zur bildenden Kunst und ihrer kollektiven Kunstpraxis. Ihr erster Sänger, Malcolm Mooney, ist Bildhauer und immer wieder entstanden Soundtracks für den Film und das Fernsehen. Als "Kulturband par exellence" bezeichnet Justin Hoffmann die Gruppe in dieser Publikation.
Es sind diese Schnittstellen, die CAN auch für bildende Künstler interessant werden ließ. Viele der Künstler, deren Werke Kurator Christoph Tannert für die Gruppenschau in der Stuttgarter Galerie ABTART und anschließend im Künstlerhaus Bethanien versammelt, sind bekennende Fans. Darunter unter anderem der junge Schweizer Künstler Josse Bailly und Moritz Götze. Viele aber fühlen sich ganz grundsätzlich der Musik nahe, spielen in einer Band wie Markus Oehlen oder haben wie Daniel Richter Covers gestaltet. Und so bietet der Katalogband auch einen Einblick in die Musik-Biografien der ca. 50 vertretenen Künstler. Erweitert wird das Werkspektrum durch Fotos der Band, ihrer Mitglieder Jaki Liebezeit, Irmin Schmidt, Holger Czukay, Michael Karoli, Malcolm Mooney und Damo Suzuki, von Konzerten und Coverabbildungen. Dem Katalog ist eine CD mit einem Stück von CAN sowie Text- und Musikbeiträgen von beteiligten Künstlern beigelegt.
Manuela Tirler – Instant Brushwood. 2011. Hg.: Staatliche Akademie der Bildenden Künste. Stuttgart, Texte: Petra von Olschowski, Susanne Lüdtke. 64 S. 55 fb. Abb. 24,5 x 17 cm, Gb. EUR 16,00 CHF 20,00 ISBN: 978-3-86833-089-2 modo
Unter Land-Art versteht man gemeinhin Kunst, die im Freien entsteht, die Linien in Wiesen zieht, Sand und Stein zu Spiralen aufschüttet und die Poesie in Bachläufen entdeckt. Auch die 1977 geborene Manuela Tirler arbeitet mit der Natur. Allerdings transferiert sie diese in Kunsträume. Mag sein, dass Manuela Tirlers biografische Landschaften ihren Horizont erweitert haben. Die Absolventin der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, die bei Werner Pokorny, Micha Ullman, Markus Ambach und Rainer Ganahl studierte, wuchs in den USA und im Enzkreis auf. Bezüge zu den jeweiligen Kulturlandschaften lassen sich in den Arbeiten der jungen Künstlerin finden. Sei es, dass sie bei ihrer Debütausstellung in der Aus - stellungshalle der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart für ihre Installation „Instant Brushwood“ Schnittgut erst in stählernen Kiepen aufbewahrte, dann häckselte und schließlich in Acrylsäulen schüttete. Sei es, dass sie in ihrer Serie „Tumbleweeds“ diese Steppenläufer aus Armierungseisen durch Bagger nachformt und so dem künstlichen Material eine natürliche Gestalt verleiht. Das Werk von Manuela Tirler stehe, so Petra von Olschowski in diesem Band, im „Spannungsfeld zwischen Kunst und Natur“. Beide – häufig so antagonistisch wahrgenommene Bereiche – werden wechselseitig umgedeutet und umgeformt.
Bring A Friend. Susi Juvan und Wonder - Malerei. Hrsg.: Kulturamt Bodenseekreis; Beitr.: Frommer, Heike; Dean, Martin R.; Henke, Silvia. 2011. Deutsch;Englisch. 64 S. 30 x 24 cm. Gb. EUR 18,00. CHF 24,00 ISBN: 978-3-86833-095-3 modo
Für den südafrikanischen Maler Wonder lebt Kunst von Beziehungen, mehr noch vom Sich-Aufeinander-Beziehen. Das gemeinsame Ausstellungsprojekt mit Susi Juvan in der Galerie Bodenseekreis Meersburg verkörpert dies beispielhaft. Denn zwischen den beiden Künstlern hat sich ein reger Austausch entwickelt, der die Kontinente überbrückt. Wie eng diese Verbindungen sind, zeigt nun die anlässlich der Ausstellung "Bring A Friend" erschienene Publikation. .
Dabei könnten die Biografien der beiden nicht unterschiedlicher sein. Susi Juvan, in Friedrichshafen aufgewachsen, studierte bei Peter Dreher an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe/Freiburg. Während Wonder, als Willem Henry Marthinus 1967 in Südafrika geboren, schon mehrere Biografien durchlebte. 1995 kam er als Autodidakt zur Malerei, wohnte und arbeitete fünf Jahre als Artist in Residence in den Greatmore Art Studios in Kapstadt. Seit sich Susi Juvan und Wonder 2003 in Kapstadt trafen, hat sich nicht nur eine sehr individuelle Beziehung in Bildern entwickelt, der Austausch von Motiven und Orten, das gegenseitige Aufgreifen von Arbeiten des anderen, erzählt auch eine Geschichte über die Malerei. Erweist sich doch hier Malerei als Möglichkeit, Fremdes zu eigenem Terrain zu machen.
Heilig! Kunstpreis der Erzdiözese Freiburg 2011. Hrsg.: Marschall, Isabelle von. Beitrg.: Striet, Magnus, Stückelberger, Johannes, Marschall, Isabelle von, Sedelmeier, Claudia. 88 S., 37 Abb., 28 x 23 cm, Gb. EUR 22,00 CHF 34,00 ISBN: 978-3-86833-079-3 modo
Rückstände des Heiligen haben sich in der Sprache erhalten. "Das ist mir heilig", sagt man, wenn einem etwas wirklich wichtig ist. Doch ansonsten herrscht Nüchternheit in unserer säkularisierten Welt vor. Die Distanz zwischen Religion und Gesellschaft zu überwinden hat sich die Erzdiözese Freiburg vorgenommen. Seit 2010 schreibt sie einen Preis für Bildende Kunst aus. Um das Religiöse wieder sichtbar zu machen und zu zeigen, dass es grundsätzlich darstellbar ist. Über Jahrhunderte galt das Verhältnis als symbiotisch und die Kirche als grofle Mäzenin der Kunst. Die Säkularisierung hat hier tiefe Einschnitte hinterlassen. Als "gewollten gegenseitigen Dialog" zwischen Kirche und Kunst bezeichnet Weihbischof Paul Wehrle daher auch den Kunstpreis im Katalog, der zur Ausschreibung und der begleitenden Ausstellung erscheint. .
Die Publikation zeigt 19 Werke, die aus 1182 Eingaben aus Deutschland, Österreich, Frankreich und der Schweiz ausgewählt wurden, viele von jüngeren Künstlern. Am Ende der Wanderausstellung, die in Karlsruhe, im Kloster Hegne und im Freiburger Augustinermuseum zu sehen ist, wird der Kunstpreis der Erzdiözese Freiburg vergeben. Zur Auswahl stehen Arbeiten mit großem Bezug zum Alltag, die das Heilige in den Menschen, in Dingen, Zeiten und Tätigkeiten finden.
Eva Rosenstiel - Passage. Hrsg.: Markgräfler Museum Müllheim im Plankenhorn Palais; Beitr.: Teuber, Dirk; Torcelli, Nicoletta. 2011. Deutsch;Englisch. 96 S. 30,5 x 24,5 cm. Gb. EUR 24,00. CHF 30,00 ISBN: 978-3-86833-086-1 modo
Immer schon war das Wesen des Bildes der Augenblick. Müssen wir die Gleichzeitigkeit des Bildes in ein sprachliches Nebeneinander übertragen, tun wir uns oft schwer. Womit anfangen, wie hierarchisieren? Die Bilder der 1951 in Hüfingen geborenen Künstlerin provozieren ein solches Scheitern. Denn Eva Rosenstiel integriert das Spiel mit der Oberfläche bereits in das Motiv. Da kann es sein, dass sie Spiegel mit aufgesetzten Farbflächen in Blumenbeete setzt, diese fotografiert und die Aufnahmen dann im Atelier weiter bearbeitet. Was dabei entsteht, ist eine Art Bildgewebe in verführerischen Farben. Obgleich Eva Rosenstiel oft fotografiert, ist sie durch und durch Malerin, nicht allein aus Misstrauen gegenüber der vermeintlichen Objektivität des Fotoapparates. Eva Rosenstiel interessiert der Prozess des Malens und nicht der oberflächige optische Anlass. Als "Schürfen in der Bildmaterie" bezeichnet Dirk Teuber diese Vorgehensweise in seinem einleitenden Essay. Malerei ist bei ihr eine Form der Konzentration, ein Festhalten an einem Bild und das Sehen immer eine Lust. Viele der Arbeiten Eva Rosenstiels sind Übermalungen, meist von Fotos, die sie dann einscannt, ausdruckt und bearbeitet, doch auch die Zeichnung nimmt ihren Raum im Werk ein. "Passage", der Titel der Ausstellung im Markgräfler Museum Müllheim im Blankenhorn Palais und des begleitenden Katalogbuchs, bezieht sich auf einen Studienaufenthalt der Künstlerin in der Stadt der Passagen Paris. Und derartige Übergänge sind auf eine sehr grundsätzliche Weise charakteristisch für die Werke von Eva Rosenstiel, die auf der Schwelle von Malerei und Fotografie und von Figuration und Abstraktion stehen.
Rauschrot - Neue Arbeiten von Sati Zech. Hrsg.: Kunstverein Schweinfurt; Beitr.: Haas, Joachim; Beitr.: Jacobi, Fritz. 2011. Deutsch;Englisch. 88 S. 30,5 x 15,5 cm. Gb. EUR 20,00. CHF 16,00 ISBN: 978-3-86833-088-5 modo
Idealer als im Bollen lässt sich kaum die süddeutsche Herkunft von Sati Zech mit ihrem Interesse an der afrikanischen Kultur verbinden. Etymologisch bedeutet er nichts anderes als ein kugelförmiges Gefäß, die Form jedoch findet sich auch in den Rundbauten, welchen die 1958 geborene Künstlerin bei ihren Reisen durch Afrika immer wieder begegnete. Vor allem jedoch ist der Bollen rund und sehr sinnlich. In Zechs „Bollenarbeiten“ findet sich das Motiv in serieller Reihung in leuchtendem Rot. Die in Berlin lebende Sati Zech verwendet für ihre Werke Kadmiumpigment, mit dem man sehr satte Farben herstellen kann: ein wahres Rauschrot. Dass Sati Zech genau genommen Bildhauerin ist, verleugnen auch diese Arbeiten nicht. Denn die Künstlerin schichtet ihre Arbeiten, so dass mitunter die darunter liegende Fläche hindurch scheint. Das erinnert aufgrund der körperlichen Struktur an Reliefe, aber auch an Wandteppiche. .
In ihren neueren Arbeiten, die sie aus Leder näht, kehrt sie zu ihren bildhauerischen Anfängen zurück. Diese Plastiken nehmen Bezug auf die Werke von Eva Hesse und finden doch eine ganz eigene Formensprache. „Leder ist Haut und der Umgang mit Körper. Gespielt wird, bis die Häute reißen“, sagt Sati Zech und beschreibt damit zugleich die Ambivalenz unter der ihr Werk steht. Das Katalogbuch erscheint anlässlich von Sati Zechs Ausstellung im Kunstverein Schweinfurt.
Die Sammlung Museum Kunstpalast Düsseldorf. Hrsg.: Museum Kunstpalast. 2011. 336 S. 23,5 x 17 cm. Pb. EUR 24,00. CHF 41,00 ISBN: 978-3-86833-080-9 modo
450 aus 100.000 – das Museum Kunstpalast Düsseldorf kann nach seiner aktuellen Wiedereröffnung aus dem Vollen schöpfen. Die gezeigten Kunstwerke stellen nur einen Bruchteil der umfassenden Sammlung dar. Nach den zweijährigen Sanierungsmaßnahmen ist sie nun in einer Neupräsentation wieder der Öffentlichkeit zugänglich. Diese Fülle an Schätzen, darunter viele außereuropäische, geht teilweise bis auf die kurfürstliche Sammlung des 17. Jahrhunderts zurück. Und sie hängt damit zusammen, dass das Museum Kunstpalast Düsseldorf genau genommen aus fünf einzelnen Museen mit jeweils eigenem Schwerpunkt besteht: der Gemäldegalerie, der Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst, der grafischen Sammlung sowie der Sammlung Skulptur und Angewandte Kunst und dem Glasmuseum Hentrich. Immer noch dürfte zu wenig bekannt sein, dass sich in Düsseldorf die umfassendste Glassammlung Europas befindet. Auch die anderen Kunstschätze können sich sehen lassen. Das Museum Kunstpalast beherbergt u. a. Werke von Lucas Cranach d. Ä., Peter Paul Rubens, Josef Albers, Yves Klein sowie Nam June Paik, Andy Warhol und Gerhard Richter. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Werken des deutschen Expressionismus, ZERO, der Farbfeldmalerei und der Düsseldorfer Kunstakademie. Sammeln heißt im Museum Kunstpalast Düsseldorf auch Grenzen zwischen den Kulturen und Gattungen sprengen.
Lehniner Institut für Kunst und Kultur / 20+. Hrsg.: Lehniner Institut für Kunst und Kultur. 2011. 64 S. 24,5 x 17,5 cm. Gb. EUR 12. CHF 18,00 ISBN: 978-3-86833-092-2 modo
Am Anfang stand eine Industrieruine. 20 Jahre und einige Namensänderungen später hat das „Institut für Kunst und Kultur“ im brandenburgischen Ort Kloster Lehnin das verfallene Sägewerk weit hinter sich gelassen und auch die Ulme, die Regine Hildebrand, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen, 1992 pflanzte, ist gut 15 Meter in die Höhe gewachsen. Es klang nach Zukunftsmusik als Eckhart Haisch zusammen mit Mitstreitern wie Gisela und Martin Schneider Anfang der 1990er Jahre das Gelände eines ehemaligen Ferienlagers einer LPG zu einem Ort machen wollte, an dem Arbeitsplätze und Kultur geschaffen werden sollten. Das Lehniner „Institut für Kunst und Kultur“ sollte ein Ort werden, an dem sich Kunst und Leben aufs engste verschränken und an dem Kürbisfest, Skulpturgarten und Bootsverleih in einem Atemzug genannt werden konnten. Und es sollte nicht zuletzt ein Ort für Menschen werden.
Zukunftsmusik wird auch weiterhin im „Institut für Kunst und Kultur“ in Kloster Lehnin gespielt. Die Initiative hat den Bau einer Kunsthalle und eines Atelierhauses in Angriff genommen und will sich verstärkt für die internationale Künstlerförderung engagieren. Kein Wunder also, dass auch die Publikation, anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Vereins nicht nur auf das Erreichte zurückblickt, sondern auch nach vorne schaut und Pläne für kommende Vorhaben vorstellt.
Reto Boller – Aufsetzpunkt. 2011. Hg: Kunst(Zeug)Haus Rapperswil-Jona. Texte von Daniela Hardmeier, Invar-Torre Hollaus. Dtsch/Engl. 64 S. 44 fb. Abb. 30 x 24 cm, Br. EUR 20,00 CHF 26,00 ISBN: 978-3-86833-072-4 modo
Es ist wohl kein Zufall, dass der Titel dieses Katalogs eine Kontextverschiebung ist, stammt doch das Wort Aufsetzpunkt aus der Luftfahrt. Auch die Materialien und Objekte, mit denen der Schweizer Künstler Reto Boller häufig arbeitet, sind keine genuinen künstlerischen Werkstoffe wie etwa Marmor oder Holz. Reto Boller schafft seine plastischen Werke meist aus vorgefertigten industriellen Produkten, etwa aus Schraubzwingen, Tragegurten, aber auch Fahrradhelmen. Die Werke Bollers, der an der Stuttgarter Akademie der Bildenden Künste lehrt, agieren mit dem Raum, etwa wenn er seine Objekte reliefartig staffelt oder wenn er sie derart durchlässig strukturiert, dass sie an Modellbausätze erinnern. Seine malerischen Arbeiten hingegen entstehen oft aus farbiger Klebefolie, die zwar nicht betreten werden darf, aber dennoch auf Zeit begrenzte autonome Farbräume entstehen lässt. Es geht ihm dabei wesentlich um eine Erweiterung des Tafelbildes in die dritte Dimension, so wie er auch die Möglichkeiten von Installation und Objektkunst auslotet. In Bezug auf ihre kunsthistorische Kategorisierung erweisen sich Bollers Werke als ausgesprochen sperrig und autonom, die Lösungen auf seine Fragestellungen sind höchst originell. Was passiert, wenn alltägliche Objekte zum Kunstobjekt erhoben werden? Wie verändern sie sich und wie verändert sich ihre Wahrnehmung? Die Publikation „Aufsetzpunkt“, die begleitend zu Reto Bollers großer Einzelausstellung im Kunst(Zeug)Haus in Rapperswil-Jona erscheint, gibt Antworten darauf.
carte blanche. Der Künstlerbund Baden-Württemberg in Offenburg und Durbach. Hrsg.: Künstlerbund Baden-Württemberg e.V. 2011. 192 S. 23 x 17 cm. Br. EUR 18,00. CHF 24,00 ISBN: 978-3-86833-069-4 modo
Die jährliche Ausstellung des Künstlerbundes Baden-Württemberg ist auch immer so etwas wie das Schaufenster künstlerischen Schaffens im Land. Es geht um Sichtbarmachung, ein Sichtbarmachen der Kunst, aber auch der ausstellenden Institutionen. In diesem Jahr findet die Ausstellung in der Städtischen Galerie Offenburg, dem Kunstverein Offenburg-Mittelbaden, dem Künstlerkreis Ortenau in Zusammenarbeit mit dem Museum für Aktuelle Kunst - Sammlung Hurrle Durbach statt. Der Künstlerbund Baden-Württemberg hat nicht weniger als 17 cartes blanches vergeben. Sie gingen an Mitglieder des Künstlerbundes Baden-Württemberg, die ihre Favoriten unter den 315 Eingaben ausgewählt haben. Die Kuratorinnen und Kuratoren, unter denen etwa der Maler Klaus Merkel, der Konzeptkünstler Pablo Wendel und die Objektkünstlerin Angela M. Flaig zu finden sind, gehören zu unterschiedlichen Generationen an. Der jüngste ist 1986 geboren, der älteste 1932. Man darf also einen sehr differenzierten Blick auf das Kunstgeschehen in Baden-Württemberg erwarten und Ausstellungen, die Neu-, aber auch Wiederentdeckungen erlauben und Brücken zwischen den Generationen schaffen. Es finden sich Lehrer-Schüler-Verhältnisse unter den Konstellationen, spartenübergreifende Präsentationen und sehr individuelle Auseinandersetzungen. Der Katalogband der Ausstellung vertieft dies und ist über die Gruppenschau hinaus ein Nachschlagewerk, unerlässlich für all jene, die sich über das Tagesgeschehen mit der Kunst der Gegenwart beschäftigen wollen.
Etaneno - Kunst aus dem Museum im Busch. Hrsg.: Museum für Neue Kunst, Freiburg. 2011. Dtsch./engl. 112 S. 23 x 17 cm. Gb. EUR 24,00. CHF 41,00 ISBN: 978-3-86833-076-2 modo
Etaneno – Kunst aus dem Museum im Busch
Christoph Schlingensief hätte dem Museum im Busch wohl kaum ein größeres Kompliment machen können, als er schrieb: „Wir sollten Etaneno zum Opernhaus Burkina Faso verlegen“. Erwin Gebert und Alfonso Hüppi werden sich gefreut haben und hätten sich dennoch gegen eine solche Verlegung verwehrt. Schließlich haben die beiden auf Geberts Farm in Namibia ein Projekt aufgebaut, das seinesgleichen sucht. Seit 1998 ermöglichen sie kleinen Gruppen von Künstlern einen mehrwöchigen Arbeitsaufenthalt auf der Rinderfarm. Zu den Gästen gehörten bislang unter anderem Tobias Gerber, Holger Bunk, Pavel Schmidt, Stefan Sous und Thomas Stricker. Das Museum für Neue Kunst Freiburg hat die Patenschaft für Etaneno übernommen, mit der Perspektive, aus den dort entstandenen und verbliebenen Werken eine Auswahl für die eigene Sammlung treffen zu können. Diese Auswahl wird nun erstmals in Freiburg vorgestellt.
Man muss sich die Arbeitsaufenthalte in Etaneno wohl als doppelte Konfrontation vorstellen. Zum einen mit sich selbst und einer weißen Leinwand, die so groß ist wie der umliegende Busch sowie mit der kolonialen Vergangenheit Namibias und der Apartheid. Der nächstgelegene Ort Kalkfeld spiegelt diese wider: Die Arbeitslosigkeit ist hoch, ebenso die Armut und die Rate derjenigen, die sich mit dem Aidsvirus infiziert haben. Die Publikation, die die Freiburger Ausstellung begleitet, zeigt nicht nur Fotos einer sprichwörtlichen Sehnsuchtslandschaft und der dort entstandenen Werke, sie dokumentiert auch in den Aussagen der Künstler die kreative Unruhe, in die sie durch den Ort versetzt wurden und eine vorsichtige Annäherung zwischen den zeitweiligen Bewohnern der Farm und den Einheimischen. Was dadurch entsteht, ist nichts anderes als das Herausbilden neuer Sichtweisen auf die Welt.
Realos - Neue Optionen der Malerei. 2011. Hg: Städtische Galerie Fruchthalle Rastatt. Text von Peter Hank. 64 S. 32 fb. Abb., 20 x 25 cm, Gb., EUR 15,00 CHF 22,00 ISBN: 978-3-86833-085-4 modo
Fast scheint es, dass sich der Begriff Realos, was die politische Diskussion angeht, überlebt hat. Kaum jemand trennt, seit die Grünen im Pragmatismus des politischen Alltags angekommen sind, die Partei mehr in Realos und Fundis. Zeit also, der Wortschöpfung ein neues Bedeutungsspektrum zukommen zu lassen. In seinem einleitenden Essay, der zugleich in die Ausstellung „Realos” einführt, überträgt der Leiter der Städtischen Galerie Fruchthalle Rastatt Peter Hank die Realos auf die Tendenz der realistischen Malerei in der Gegenwartskunst. Denn dort lässt sich bereits seit einigen Jahren feststellen, dass Künstler sich wieder der Wirklichkeit annehmen, mit Mitteln der Malerei, aber nicht immer in absoluter Dichotomie zur Abstraktion. Acht Künstlerinnen und Künstler stehen in der Rastatter Ausstellung für diesen malerischen Realismus, darunter als ältester Künstler, der 1950 geborene Gerhard Neumaier und als jüngster Robert Matthes, der 1982 geboren wurde.
Peter Hank stellt zur Diskussion, die Malerei auf der einen Seite als reines Bild, in völliger Autonomie und auf der anderen Seite die Malerei als Zugang zu den natürlichen Ressourcen und als handwerkliche Professionalität zu sehen. Denn das Verhältnis zur Natur sei keine Anschauungsbeziehung, sondern eine Ausdrucksbeziehung, sagt der Kunsthistoriker Konrad Fiedler.
autoMOBIL. Hrsg: Jürgen Knubben für die Galerie ABTART. Texte. Jürgen Knubben, Herbert Köhler, Tilman Osterwold. 2011. 144 S., 69 fb. Abb., 20 x 21 cm, Gb., EUR 22,00 CHF 34,00 ISBN: 978-3-86833-091-5 modo
Nüchtern gesehen ist die Kunst des Automobils nichts anderes als eine Unterabteilung der kinetischen Kunst. Aber wer wird schon nüchtern bleiben angesichts von blitzendem Chrom, aufheulenden Motoren und rasender Geschwindigkeit. Zudem in Baden-Württemberg, wo 2011 anlässlich der ersten Autofahrt vor 125 Jahren der Automobilsommer ausgerufen wurde. Grund genug für die Stuttgarter Galerie ABTART, den Künstler und Kurator Jürgen Knubben mit einer thematischen Gruppenausstellung zu beauftragen. Die vorliegende Publikation dokumentiert die Werke und stellt sie in zwei Essays in den kunsthistorischen und kulturgeschichtlichen Kontext.
„Autofahren ist Psychoästhetik“, hat Wolf Vostell einmal gesagt. Und wirklich weist das Automobil weit über sich hinaus. Wer Auto sagt, denkt an Mobilität und Freiheit, an Luxus, Dynamik und Erotik und eher selten an die Gefahren, die die Geschwindigkeit mit sich bringt. Genau genommen steht das Auto in innerem Widerspruch zur Kunstgeschichte, die es auf das Bewahren und Konservieren angelegt hat. Doch bekanntlich priesen schon die italienischen Futuristen die Schönheit des Autos einer Nike von Samothrake überlegen. Die Gruppenausstellung mit Werken u.a. von Alexander Laner, Andy Warhol, Cordula Güdemann und Jean Tinguely geht dem Wesen der Maschine nach, interpretiert es frei und entlockt ihm eine ganz eigene künstlerische Autonomie.
Eckhart Haisch – ramificazione. Hrsg: Dieter Weber, Text: Dieter Weber im Gespräch mit Eckhart Haisch. 2011. 96 S., 62 fb. und 47 sw. Abb. 20 x 16 cm, Gb. EUR 15,00 CHF 22,00 ISBN: 978-3-86833-090-8 modo
Wie viele Biografien passen eigentlich in ein Leben? Künstler zu sein hat für Eckhart Haisch nie bedeutet, seine Zeit ausschließlich im Atelier an der Staffelei zu verbringen. Haisch war und ist Maler, Zeichner, Bildhauer, Installationskünstler, Galerist, Organisator und Unternehmer. Nicht grundlos heißt der Band, der anlässlich des 70. Geburtstages von Eckhart Haisch erscheint, „ramificazione“. Der Titel zitiert nicht allein eine Werkgruppe Haischs – Torskulpturen, die ganze Gruppen von Menschen unter sich vereinen können –, die „Verästelungen“ ziehen sich durch sein gesamtes Leben und Werk. Man muss sich den in Konstanz geborenen und mittlerweile in Kloster Lehnin in Brandenburg lebenden Eckhart Haisch auch als exzellenten Netzwerker vorstellen. So wie sich sein Oeuvre verzweigt, so hat Haisch es auch immer wieder geschafft, Menschen für seine Ideen zu begeistern und sie zusammen zu bringen. Das Gespräch mit Verleger Dieter Weber, das in diesem Band abgedruckt ist, ist Beweis für dieses Talent zur Freundschaft.
Eckhart Haischs künstlerische und gesellschaftliche Wurzeln liegen in den 1960er und -70er Jahren. Haisch, der sich selbst einen Sozialromantiker nennt, initiierte nach seinem Studium der Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe Kunstprojekte mit Bürgerbeteiligungen, in denen gesellschaftliche Utopien formuliert wurden. All dies mündet in sein Engagement für das Lehniner Institut für Kunst und Handwerk, dessen lebendiger Mittelpunkt Eckhart Haisch ist. Und so geht der Blick nicht allein zurück und stellt Haischs malerisches Schaffen ab den 1980er Jahren vor, die Publikation zeigt auch, dass die ramificazione unentwegt neue Triebe bekommen.
Dieter Weber. Aiga Müller - Bildstücke.Hrsg.: Dieter Weber. 2011. 136 S. 152 meist fb. Abb. 27,5 x 22,5 cm . Gb. EUR 26. CHF 43,00 ISBN: 978-3-86833-071-7 modo
Genau genommen sei sie Archäologin und Schatzsucherin, hat Aiga Müller (1944– 2011) einmal über sich gesagt. Das wiedervereinigte Deutschland bescherte der in Berlin lebenden Künstlerin die Schutthalden der Geschichte. Dort fand und barg sie das, was andere Generationen vor ihr weggeworfen hatten: Porzellan mit Zwiebelmuster bemalt, Parfümflaschen aus irisierendem Glas, Keramik und Bierflaschen. Aiga Müller grub all dies aus den Müllkippen Berlins aus, wusch es und machte die Scherben zur zweiten Haut ihrer Scherbenarbeiten: Porträtbüsten ebenso wie Alltagsgegenstände. Und wie eine Archäologin rekonstruierte sie Formen, indem sie die Gesichter von Freunden und Bekannten, Kissen, Schuhe, Taschen neu schuf.
Auch die Bilder von Aiga Müller, die bei Peter Dreher Malerei studierte, setzen sich häufig aus Einzelbildern zusammen. Ihre Arbeiten wirken wie die Addition einzelner Motive, darunter immer wieder Geschirr und Scherben. Ein Hang zum Surrealen ist spürbar. Die Erinnerung, so verglich sie einmal, entstehe ja auch durch viele Einzelbilder. (Nun erinnern diese an die Anfang 2011 verstorbene Künstlerin.) Diese Monografie stellt Aiga Müllers Gesamtwerk in einem umfassenden Überblick seit den 1970er Jahren dar.
Museum Biedermann. Back to the Roots. David Nash, Werner Pokorny, Jimmo Kang, Unen Enkh. Text: Chirstoph Bauer, Simone Jung. Werner Meyer, Bettina Schönfelder, Tobias Wall. 2011. 128 S.. 58 fb. Abb. 28 x 24 cm, Gb. EUR 28,00 CHF 44,00 ISBN: 978-3-86833-070-0 modo
Für die Künstler David Nash, Werner Pokorny, Jinmo Kang und Unen Enkh hat der Ausstellungstitel der Gruppenschau im Museum Biedermann „Back to the Roots“ eine doppelte Bedeutung. Denn alle vier Bildhauer arbeiten auf eine wie auch immer geartete Weise mit Holz und anderen natürlichen Materialien, wie Stein oder auch Filz und Pferdehaar, und thematisieren so zugleich die Zugehörigkeit des Menschen zur Natur. Ihre Motivation ist dabei jeweils eine andere. Wenn Unen Enkh mit Filz, Rosshaar, Kordel und Draht fragil wirkende Objekte schafft, ist dies für ihn auch immer eine Auseinandersetzung mit seiner Herkunft und der nomadischen Lebensweise der Mongolen. Werner Pokornys Auseinandersetzung mit einem Formenvokabular, das auf die grundlegenden menschlichen Bedürfnisse wie Wohnen und Vorraten zurückgeht, steht hingegen eng mit dem Antagonismus von Natur und Zivilisation in Verbindung, wie er in den 1980er Jahren formuliert wurde. Während der Südkoreaner Jinmo Kang in seinen Baum- und Steinporträts aus Metall oder Spiegel der Natur seine Referenz erweist. In David Nashs Werken indessen löst sich einerseits seine Beschäftigung mit der amerikanischen Land-Art ein und andererseits das unmittelbar sinnliche Vergnügen, in der Natur zu arbeiten. Der Brite hat Bilder in die Landschaft gesetzt, die sich dem Wachstum und Vergehen der Natur unterwerfen. Die Publikation vertieft mit Essays die Beschäftigung mit den Arbeiten und zeigt auf, dass ein Weg zurück zu den Wurzeln über die Kunst führt.
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