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Katsutoshi Yuasa - Seeing Through The Light. Wesle, Anna. Hrsg.: Museum Franz Gertsch. Englisch; Deutsch. 2022. 64 S. fb. Abb. 26 x 18 cm. EUR 25,00. ISBN: 978-3-86833-320-6 modo
Der japanische Künstler Katsutoshi Yuasa (*1978) kombiniert in seinen druckgrafischen Arbeiten die Eigengesetzlichkeiten des traditionellen Holzschnitts mit den Reproduktionstechniken der Digitalfotografie. Flüchtige Momentaufnahmen von Natur- oder Stadtlandschaften bilden die Grundlage für den akribischen Übersetzungsprozess in das analoge Bildmedium des Holzschnitts. Dabei fließen die sinnlichen und subjektiven Wahrnehmungen der Handschnitzerei und des Handdrucks, die als veränderlich erfahrenen Materialien Pigment und Papier und die aufgewendete Zeit in das Kunstwerk selbst mit ein. Das Freilegen tieferer Schichten eines überschüssigen fotografischen Motivs durch Reduktion und Auslassung fördert eine eigene Wirklichkeit zutage, in der der Künstler vor allem auch die Vergänglichkeit der Schönheit ins Werk gesetzt sieht. Die mit einem einführenden Essay der Kuratorin Anna Wesle ausgestattete Publikation erscheint anlässlich der Ausstellung Seeing Through The Light im Museum Franz Gertsch in Burgdorf/Schweiz.
Oda und Roland Bischoff. Wechselwirkungen. Bischoff, Oda; Bischoff, Roland. Hrsg.: Bischoff, Nikolaus; Beitr.: Galandi-Pascual, Julia; Merkel, Klaus. Deutsch. 2022. 136 S. fb. Abb. 29 x 24 cm. EUR 28,00. ISBN: 978-3-86833-312-1 modo
Wie man als malendes Künstler-Ehepaar individuelle Positionen entwickeln und sich dennoch in einem eigenständigen Gemeinschaftswerk auf dem verbindenden Terrain der Zeichnung treffen kann, zeigt die vorliegende Auswahl älterer und neuerer Arbeiten von Oda und Roland Bischoff. Nach dem um 1960 an der Karlsruher Kunstakademie unter anderem bei HAP Grieshaber und Herbert Kitzel im Umfeld der Neuen Figuration abgeschlossenen Malereistudium beider entstehen jeweils getrennte Werkgruppen: So etwa Roland Bischoffs frühe, eindrückliche Porträts oder spätere abstrahierende Gebirgslandschaften, die Stille und Schönheit verströmen.
Oda Bischoff widmet sich den Darstellungsmöglichkeiten nahsichtiger Galaxien als malerische Auslöser für Farben, Formen und Auftrag. Ab 1977 entwickelt sich das erste großformatige Gemeinschaftsbild aus tagebuchartigen Skizzen: Es sind Atelieransichten, Abbildungen und Instruktionen zum Gebrauch von Werkzeugen, aus dem Familienalltag, aufgeklebte Textfragmente, Gedankenblasen. Im Laufe der Zeit entwirft das Paar kompositorische Konzepte für die Zusammenarbeit an großen Bildflächen, die gleichzeitig oder nacheinander bearbeitet werden: Ursprüngliche Bleistiftskizzen werden unlesbar mit Kohle, später auch farbiger Kreide übermalt, naturhafte Strukturen auf unterschiedlichen übereinander gelagerten Ebenen verdichten sich zu Zeichnung.
Mit Essays von Julia Galandi-Pascual und Klaus Merkel.
Kopakona. Michael Hofstetter / Arnold Gevers. Hofstetter, Michael; Gevers, Arnold. Herausgegeben und Beitr.: Murr, Karl Borromäus. Deutsch. 2022. 68 S. fb. Abb. 35,4 x 26,1 cm. EUR 25,00. ISBN: 978-3-86833-318-3 modo
Die Modekollektion Kopakona, eine Zusammenarbeit des Künstlers Michael Hofstetter mit dem Modedesigner Arnold Gevers, geht auf einen von Hofstetter entworfenen Textilstoff zurück, der als ästhetische Intervention angefertigt in der Dauerausstellung des Augsburger Textilmuseums zu sehen war. Im musealen Kontext und Modus der Umdeutung reflektierte die Arbeit Webfalten die strukturellen Bedingungen der europäischen Modeindustrie vor dem Hintergrund der ausbeuterischen Baumwollproduktion durch Sklavenarbeiter. Das Upcycling in eine limitierte Capsule Collection überführt den industriell hergestellten Textilstoff aus den Sphären der Produktion und Kunst in die der Konsumtion und des Designs.
Dabei treten die Wandlungsprozesse von Wesen, Form und Bedeutung des Stoffes gerade an den gedachten Nahtstellen der androgynen und wie ein Kimono ohne Verschnitt konzipierten Kleidungsstücke zutage: von der Dauerhaftigkeit der Kunst zur Vergänglichkeit der Mode, von der Binarität der Geschlechter zur Ästhetik des Unisex, von der Verwertungslogik des kurzlebigen Konsums zum ethischen Anspruch des Zero Waste. Der Kunsthistoriker und Philosoph Karl Borromäus Murr widmet sich diesen Stoff-Wechseln in einem kenntnisreichen und spannenden Essay, der die Publikation begleitet.
OPS 1 - Objekt. Plastik. Skulptur. 1. Bildhauerei am Bodensee. Hrsg.: Bauer, Christoph; Kunstmuseum Singen. Beitr.: Schneider, Thorsten; Bauer, Christoph; . Deutsch. 2022. 112 S. fb. Abb. 27,5 x 23,5 cm. EUR 24,00. ISBN: 978-3-86833-315-2 modo
Das vom Kunstmuseum Singen initiierte Projekt einer ersten Überblicksausstellung zeitgenössischer Bildhauerei aus der Euregio Bodensee versammelt 25 Arbeiten international renommierter deutscher und Schweizer Künstler von 1990 bis heute. Weitere Sichtungen angesichts der großen Anzahl der dem Bodensee verbundenen Bildhauer sind geplant.
Zusammengekommen sind visuelle und ästhetisch prägnante Arbeiten wie etwa die performative Skulptur Herr Meyer von Alexandra Meyer, die ein Paar elegante Lederschuhe für Herren mittels Metallgewichten in den Laufschritt versetzt und bei nicht anwesendem Körper eine Aktion verdichtet. Sinnliche und stoffliche Qualitäten, die an archaische Relieffiguren erinnern, weisen Idolfiguren von Jürgen Brodwolf auf. Eine Positionierung und Setzung im Raum behauptet das massive und dennoch filigrane Objekt FARUG aus Vierkantstahl von Robert Schad, das Linie und Ausdruck in Bewegung versetzt.
Ein einführender Text des Kurators Christoph Bauer ergänzt die Publikation.
Mireille Gros - Dschungelergänzungen. Wesle, Anna. Deutsch, Engl. 2022. 72 S., 40 fb. Abb. 26 x 18 cm. Pb- EUR 25,00 ISBN: 978-3-86833-317-6 modo
Fragile Blütenstände, fleischige Blätter, versponnene Stängel: Mit ihren imaginierten Pflanzenstudien fügt die Schweizer Künstlerin Mireille Gros der vom Artensterben bedrohten Naturvielfalt neue Pflanzenformen hinzu, setzt ihm künstlerisch etwas entgegen und stellt ein Archiv ganz eigener Art zusammen. Die neusten Papierarbeiten im Medium der Zeichnung dieses als Work in progress angelegten Werkzyklus der „fictional plants“ sind nun in dieser ausstellungsbegleitenden Publikation versammelt. Die wachsenden und wuchernden „Dschungelergänzungen“ führen auf unterschiedlich strukturierten, oft gealterten Papiersorten, ganz wie in einem Herbarium, ein poetisches Eigenleben: mal als abstrakt strukturierte Gebilde, wie unter dem Mikroskop, mal organisch im Keimen, Werden und Samen, mal zart koloriert, in erdigen Tönen oder kräftig leuchtend. Ihrem schöpferischen Prozess liegt der synästhetisch wahrgenommene Augenblick zugrunde: als dialogisches Zusammenspiel von Farben, Formen, Klängen, Rhythmen, aber auch Sprachkombinatorik, das eine Idee auslöst, die zur Erfindung wird, die eine Pflanze, ein Gras, eine Blume gebiert.
Martin Gerner - Finding Afghanistan. Fotografie 2001 – 2021. Gerner, Martin. Beitr.: Balkenhol, Bernhard; Weidner, Stefan. 2022. 224 S. fb. Abb. 24 x 29,5 cm. Deutsch; Englisch. EUR 32,00 ISBN: 978-3-86833-311-4 modo
Das Fotografiebuch Finding Afghanistan des Korrespondenten Martin Gerner dokumentiert eine schillernde Bilderwelt, die mit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 in vielerlei Hinsicht verlorengegangen ist. In eindrucksvollen und authentischen Farbfotografien hat der ARD-Autor auf zahlreichen Reisen durch das von Widersprüchen geprägte Land ungewohnte Einblicke und Stimmungen festgehalten, die auch ein Stück Erinnerungskultur darstellen. Martin Gerner hat sich für die Menschen Zeit genommen, ihnen zugehört und das Besondere des Moments eingefangen: Würde und Leid im Alltag, aber auch Lebensfreude, Zuversicht und Aufbruch.
In ergänzenden Texten kommen junge AfghanInnen zu Wort, die von ihren Träumen, Wünschen und Hoffnungen erzählen – aller Gewalt zum Trotz.
Die fotografische Langzeitarbeit ist zwischen 2001 und heute entstanden. In diesem Zeitraum bildete der international ausgezeichnete Autor und Filmemacher vor Ort im Land hunderte junger AfghanInnen zu JournalistInnen aus. Zuletzt setzte er sich erfolgreich fĂĽr die Rettung von vielen unter ihnen ein. Seine fotografischen Arbeiten werden nun erstmals gesammelt publiziert.
GĂĽnter Figal Ă„sthetik der Architektur. Figal, GĂĽnter. 2021. 144 S. Duotone-Abb. 22,5 x 17 cm. EUR 38,00. ISBN: 978-3-86833-303-9 modo
Welche Gebäude sind schön? Philosophisch ist diese Frage eher ein Randthema gewesen. Dafür wird sie öffentlich breit und oft kontrovers diskutiert: Palast der Republik oder Hohenzollernschloss, Technisches Rathaus oder nachempfundene Altstadt – neu oder alt? Günter Figal nimmt solche Debatten in seinem Buch zum Anlass, nach zuverlässigen Kriterien für die ästhetische Beurteilung von Architektur zu fragen – nach solchen, die auf schöne alte Bauwerke ebenso zutreffen wie auch auf schöne neue. Wann ist ein Bauwerk ein Kunstwerk?
Um das zu entscheiden klärt Figal, was ein Bauwerk eigentlich ist und wie man die Schönheit von Bauwerken genauer bestimmen kann. Er veranschaulicht seine Überlegungen an zahleichen, sehr verschiedenen Beispielen: an Bauwerken zum Beispiel von Frank Lloyd Wright, Ludwig Mies van der Rohe, Le Corbusier, Chipperfield Architects, Peter Zumthor und Kengo Kuma – an Wohnhäusern, Museen und Kirchen, an einem Meditationshaus, einem kaiserlichen Landhaus in Japan und an einem Konferenzgebäude in Weil am Rhein. Figal hat die beschriebenen Gebäude nicht nur gesehen, sondern auch photographiert, so dass Text und Bild einander ergänzen.
Kammerer-Luka - Fotografie. Ungemalte Bilder 2020-2010. Figal, GĂĽnter. Hrsg.: Weber, Dieter. 2021. 288 S. fb. Abb. 12 x 16,4 cm. EUR 32,00. ISBN: 978-3-86833-304-6 modo
Die stringente Auseinandersetzung mit der konkret-konstruktiven Kunst steht im Zentrum des gattungs- und deutschfranzösisch länderübergreifenden Werks von Kammerer-Luka. Der vorliegende Band versammelt zwischen 2010 und 2020 entstandene kleinformatige modulare Serien im Medium der Fotografie. Das in der Alltagswelt vorgefundene Bildmaterial – Reifenspuren, Kachelraster, Asphaltmarkierungen, Plastiktüten –, befragt Kammerer-Luka nach seiner malerisch-abstrakten, konkreten oder konstruktiven Form- und Farbgestalt und seiner zufälligen Anordnung: Aus dem reinen Abbildcharakter der Fotografien präpariert er wie unter dem Brennglas autonome Strukturen, Linien, Kurven, Vernetzungen, Zeichen heraus, die in ihrer Geschlossenheit eigenständige Bildräume bilden. Der Philosoph Günter Figal nimmt in einem phänomenologisch grundierten Begleitessay die Fährte dieser Erscheinungsweise der „Fotografien als Bilder“ auf, die sich aus ihrer Abbildlichkeit befreit haben.
Kammerer-Luka, geb. 1929 in Gernsbach, lebt und arbeitet in Castres / SĂĽdfrankreich.
Necla RĂĽzgar. My Name Was Written On Every Page. Kevser, GĂĽler; Stohler, Peter; Soose, Christina. Hrsg.: Stohler, Peter; Soose, Christina. Deutsch; TĂĽrkisch; Englisch. 2021. 176 S. fb. Abb. 29 x 24 cm. EUR 32,00. ISBN: 978-3-86833-308-4 modo
The extensive fi gurative work of Turkish artist Necla RĂĽzgar (*1972), in her home country one of the best-known contemporary painters of her generation, is on show at GRIMMWELT Kassel for her fi rst solo exhibition in Germany.
The accompanying publication comprises a cross-section of highly expressive works consisting of paintings and drawings in which Rüzgar turns time and again to myths and legends to address the cultural and social conditions of being a woman in a misogynistic environment. Symbolically charged and meticulously executed scenes feature subtly unsettling constellations of women, men, and animals, seemingly enraptured in sleep or ready to resort to violence as the perpetrators and victims of a hunt involving animals and humans. Rüzgar also revisits the ambiguous proximity of women and animals in her concentrated ink drawings created most recently during the Corona pandemic. Here they undergo a liberating transformation as elegant hybrid creatures from which ambivalent beings in metamorphosis emerge: a woman’s head giving birth to a fox; the fox, to a peacock. The publication available in German, Turkish, and English is complemented by three introductory essays on the artist’s work, written by the curator Kevser Güler, the historian Christina Soose, and the art historian Peter Stohler.
Die schönsten Bilder. Otto Wyler begegnen. Hrsg.: Wesle, Anna. Deutsch; Englisch. 2021. 144 S. fb. Abb. 28,5 x 24 cm. EUR 42,00. ISBN: 978-3-86833-306-0 modo
Das Werk des Argauer Künstlers Otto Wyler (1887–1965) hat in der jüngeren Schweizer Kunstgeschichte eine kleine Renaissance erfahren. Begleitend zur umfangreichen Retrospektive im Museum Franz Gertsch in Burgdorf bietet diese Publikation die Gelegenheit den in der Tradition des Spätimpressionismus und des Fauvismus stehenden genuinen Maler in seinen jeweiligen Schaffensphasen neu und wieder zu erleben. Otto Wyler schuf mit seinen über vier Jahrzehnte hinweg entstandenen aargauischen und südlichen Landschaften, Akten, Porträts und Stillleben eine eigenständige Tradition und Moderne verbindende Bildsprache, die sich durch ein Gespür für atmosphärische Wirkung, reduzierte Formen und den souveränen Umgang mit Licht und Farbe auszeichnet. Die hier versammelten „schönsten Bilder“ Wylers werden in heraus¬ragender Druckqualität präsentiert und um zwei in Leben und Werk des Künstlers einführende und vertiefende Essays von Patricia Bieder und Gil Goldfine ergänzt.
"Karin Kieltsch. Blicke. Bilder. Malerei und Fotografie. Heilig, Sabine; HĂĽbl, Michael; Ottnad, Clemens; Schmalriede, Manfred; Stark, Barbara. Hrsg.: HĂĽbl, Michael. Deutsch; Englisch. 2021. 120 S. 137 fb. Abb. 30,0 x 24,0 cm. EUR 25,00. " ISBN: 978-3-86833-307-7 modo
Wie kommt die Fotografie in die Malerei – und umgekehrt? Mit der Serie Ortungen leitet Karin Kieltsch 2010 ihre Rückkehr zur Malerei als Auseinandersetzung mit dem fotografischen Selbstporträt ein, ohne dabei die Fotografie selbst aufzugeben. Aufnahmen des kanonischen Motivs Selbstporträt mit Spiegel werden teilweise übermalt, fortgemalt, ausgespart, ein weiteres Mal fotografiert und wieder übermalt usw. – bis sich komplexe Szenerien und Überlagerungen ergeben. Die geometrische Reduktion der Fotografie und der räumliche Illusionismus der Malerei gehen neue bildhafte und konstruktive Zusammenhänge ganz eigener Art ein, die das spezifische Medium im jeweils anderen hervorblitzen lassen.
Die vorliegende Publikation zeigt einen Querschnitt aus unterschiedlichen Werkgruppen der letzten Jahre und gibt Gelegenheit das facettenreiche OEuvre Karin Kieltschs kennenzulernen.
Lisa Hoever. Nachmittagslicht - Afternoon Light . Wesle, Anna . 2021 .26,0 x 18,0 cm . Deutsch; Englisch. EUR 25,00. CHF 28,00 ISBN: 978-3-86833-288-9 modo
In den Öl- und Aquarellarbeiten der „Nachmittagsmalerin“, so die Künstlerin Lisa Hoever über sich selbst, entfaltet sich das Ephemere neben dem Disparaten: Knospen und Gräser treffen auf Raster und Punkte, poetische Formen und vage lineare Verläufe liegen viel- und farbschichtig übereinander, schimmern durch, brechen ab oder lösen sich auf. In immer neuen Anläufen hat Lisa Hoever Papier und Leinwand bearbeitet, übergossen oder übermalt.
Das Arrangement aus figürlichen Objekten und zeichnerischen Elementen tritt allmählich hinter Form und Farbe zurück, eine eigene Bildrealität kommt zum Vorschein, die klassische Parameter des Aufbaus wie Vorder- und Hintergrund aus den Angeln hebt.
Begleitend zur Ausstellung im Museum Franz Gertsch versammelt der vorliegende und mit einem Essay von Anna Wesle ausgestattete Katalog in den letzten drei Jahren entstandene Arbeiten der Wahlbernerin, die mit ihrer Malerei ein neues Licht auf die nebensächlichen Dinge wirft.
Lisa Hoever, geb. 1952 in MĂĽnster (D), lebt und arbeitet in Bern (CH).
Eigensinnige Welten - Die Malerin Else Blankenhorn (1873-1920). von Beyme, Ingrid; Hohnholz, Sabine; Kuehnle, Sabine; Letellier, Fréderik; Merk, Jan; Noell-Rumpeltes, Doris; Röske, Thomas. Deutsch. 2021. 80 S. 22,5 x 17 cm. EUR 19,80. ISBN: 978-3-86833-305-3 modo
Die dem Markgräflerland und insbesondere der Stadt Müllheim familiär verbundene Künstlerin Else Blankenhorn hat ein ebenso facettenreiches wie eigenwilliges Werk hinterlassen. Ihre zeitgleich mit dem Expressionismus im Sanatorium Bellevue in Kreuzlingen am Bodensee entstandenen Arbeiten entwerfen eine höchst individuelle Kosmologie. Es sind visionäre Seelenlandschaften, allegorische Selbstdarstellungen, idealisierte Paarbeziehungen oder mystisch-religiöse Phantasmagorien.
Die zarten und dennoch impulsiven, häufig von floralen Motiven durchwobenen Kompositionen haben in ihrer Feinfühligkeit und unakademischen Farbgebung nicht zuletzt die Bewunderung Ernst Ludwig Kirchners hervorgerufen. Anlässlich ihres hundertsten Todestags hat das Markgräfler Museum Müllheim in Kooperation mit der Sammlung Prinzhorn Heidelberg Else Blankenhorn die erste Einzelausstellung ausgerichtet. Die in der vorliegenden Begleitpublikation gezeigte Verbindung aus Werkauswahl und biographischen Zeugnissen macht deutlich, wie intensiv sich Else Blankenhorns Naturempfinden während ihrer Aufenthalte in Müllheim ausgebildet hat. Ergänzt wird der Band um einführende und kommentierende Texte der langjährigen Archivleiterin der Sammlung Prinzhorn Doris Noell-Rumpeltes und des Müllheimer Museumsdirektors Jan Merk.
Eun Hui Lee. Der Kosmos von Eun Hui Lee. Brandenburger-Eisele, Gerlinde. Hrsg.: Städtische Galerie Offenburg. Deutsch; Englisch. 2021. 72 S. 29,0 x 23,0 cm. EUR 24,00. ISBN: 978-3-86833-289-6 modo
Eun Hui Lee
Der Kosmos von Eun Hui Lee
Die Malerin und Zeichnerin Eun Hui Lee schöpft ihre Motive aus dem Alltäglichen: Menschen in ihrer Haltung und Kleidung, Essen und Esswerkzeuge, Unterkunft, Transport und Fortbewegung bringt sie symbolisch und fantasievoll verfremdet in vollkommen präziser und akkurater Technik auf die Leinwand und zu Papier. Der Kombination asiatischer und deutscher Werkzeuge der Esskultur etwa, wie Brezel mit Stäbchen oder Chillies mit Besteck, entlockt sie eine ganz eigene Ironie, die auf ihre Sensibilität für doppelt kulturelle Prägungen verweist. Ein besonderes Interesse bringt die seit langem in Deutschland lebende Südkoreanerin dem Tragen und Fortbewegen von einfachen, lebensnotwendigen Dingen entgegen. Sie zeigt Frauen, die schwere Reisigbündel oder Taschen tragen, Fischer mit ihrem Fang oder eine Gruppe beim Transport eines Kanus. Die bunten, cartoonhaften Kompositionen lassen dabei viel Leerraum für die Vorstellungskraft des Betrachters daraus eine Geschichte zu spinnen. Mit einem einführenden Essay von Gerlinde Brandenburger-Eisele.
Chang Min Lee. Träumer im Djungel. Brandenburger-Eisele, Gerlinde. Hrsg.: Städtische Galerie Offenburg. Deutsch; Englisch. 2021. 72 S. 29,0 x 23,0 cm. EUR 24,00. ISBN: 978-3-86833-291-9 modo
Chang Min Lee
Träumer im Dschungel
Gestrandete Eisbären im üppigen Dschungel, ratlose Pinguine an den Waldhängen eines Hochgebirges oder ein einsam heulender Wolf auf einer Tropeninsel: Chang Min Lee inszeniert seine figurativen und meist knallbunten Sujets als skurriles Panoptikum fremder Lebensräume, die von Tieren aller Art und Gattung bewohnt oder bereist werden. Dabei nehmen sie zunehmend menschliche Eigenschaften an: Leoparden posieren auf bizarr funkelnder Architektur, wie in einem Hochglanzmagazin, Paviane gleiten durch eine Flusslandschaft wie Kreuzfahrttouristen an Deck und ein Tiger nimmt als Jäger wie selbstverständlich einen Hochsitz in Beschlag. Die großflächig konzipierten und in dickem, gestischem Farbauftrag ausgeführten Einzelporträts oder Gruppenbilder stellen sowohl Charakter- als auch Milieustudien der Spezies Tier dar und beziehen ihren bizarren Reiz aus dem Kontrast entgegengesetzter Welten. Mit einem einleitenden Essay von Gerlinde Brandenburger-Eisele.
Sandra Eades. Tiles and More - 18 Miniaturen einer GroĂźstadt. Ramm-Weber, Susanne / Hurka, Herbert M. Engl. Dtsch. 2021. 40 S., 21 Abb., 14 x 25 cm. Gb. EUR 20,00 ISBN: 978-3-86833-301-5 modo
Die Publikation präsentiert die 18 Miniaturen einer Großstadt, die als Collagen-Zyklus den Abschluss eines Langzeitprojekts bilden, das die gebürtige Britin Sandra Eades mit Fotos von Kachelwänden in Berliner U-Bahnstationen begann. Von hier hat die Künstlerin die vorgegebenen geometrischen Formate der realistischen Kachelraster übernommen und um zeichnerische und malerische Eingriffe erweitert. Die rechteckigen Bildfelder ergeben zusammengestellt das Gesamtbild. Als Kombination aus monochrom bemalten und bezeichneten Farbfeldern und fotografierten Fliesenbildern erinnert das Bildganze einerseits selbst an Gefliestes, andererseits verfängt das Auge im Kontrast unterschiedlich belebter oder auch versiegelter Oberflächen. Die Details und Eigenheiten von Struktur und Form verbleiben im jeweiligen Medium der Zeichnung, Malerei und Fotografi e, während das verbindende Element der Gesamtkonzeption in der Farbe liegt.
Sandra Eades *1949 in Chelmsford (GB). Lebt und arbeitet in Freiburg i.Br.
Tom Fährmann. unfinished nightmares. Krützen, Michaela; Meyer-Sax, Klaus. Englisch; Deutsch. 2021. 112 S. 24,0 x 29,7 cm. EUR 28,00. ISBN: 978-3-86833-300-8 modo
Tom Fährmann wirft in seinem Fotobildband einen präzisen Blick auf die disparaten Hinterlassenschaften missglückter Urbanisierung auf der Touristeninsel Lanzarote. Übrig gebliebene, unfertige oder noch nicht in Betrieb genommene Orte kollidieren mit der kargen Vegetation der Vulkanlandschaft und bezeugen ihren hausgemachten Raubbau. Auf entlegenen Plateaus, in sandigen Ebenen und im vulkanischen Hochland laufen markierte Pisten ins Leere, kreisen verlorene Verkehrsinseln um sich selbst, fristen frisch herausgeputzte Sport- und Tennisplätze ein klaustrophobisches Dasein. Dabei geht von der menschlichen Unbehaustheit der streng komponierten Fotografien eine Ästhetik ganz eigener Art aus: Die im grellen Tageslicht dargebotenen zivilisatorischen Konstruktionen gehen in Form und Farbe Wechselwirkungen mit der archaisierenden Berglandschaft ein. Silos, Wassertanks und Aschehalden beleben die Landschaft, die die Dinge wiederum erst zur Geltung bringt.
Tom Fährmann, *1956 in Duisburg.
Als Kameramann für Kino-, Fernseh- und Werbefilm fotografierte er Filme von Volker Schlöndorff, Sönke Wortmann, Nico Hoffmann, Helmut Dietl und Ian Fitzgibbon. Für seine Arbeiten erhielt er u. a. den Bayerischen Filmpreis, den Deutschen Kamerapreis sowie Nominierungen für den Golden Frog, den Deutschen Kamerapreis und den Europäischen Filmpreis.
Seine fotografische Arbeit hat Tom Fährmann immer als den Kern seiner Auseinandersetzung mit dem Bild begriffen und die Zeiten zwischen den Filmproduktionen genutzt, um an langjährigen fotografi schen Projekten zu arbeiten. Zahlreiche Ausstellungen, Publikationen in Fachzeitschriften und das Fotobuch beyond the image gingen dem Projekt unfi nished nightmares voraus.
Tom Fährmann lebt und arbeitet in München.
Ignacio Acosta - Archaeology of Sacrifice. Lenz, Matthias; Michel, Regine; ZF Kulturstiftung. Englisch; Deutsch. 2021. 48 S. 28,0 x 23,0 cm. EUR 20,00. CHF 23,00 ISBN: 978-3-86833-299-5 modo
Der Chilene Ignacio Acosta (*1971) geht Dingen und Orten buchstäblich auf den Grund: Fotografisch und filmisch erforscht er mit künstlerisch-wissenschaftlichen Methoden wie Feldforschung und Analyse ökologisch und kulturell fragil gewordene Lebensräume. Das in der Publikation dokumentierte Projekt Archaeology of Sacrifice zeigt Aufnahmen von den Überresten einer keltischen Opferstätte auf dem Mormont am Genfer See, die auf einem Areal liegt, das heute als Kalk- und Mergelsteinbruch genutzt wird. Acosta legt in einem Wechselspiel aus Fakt und Fiktion die Zeit- und Bedeutungsschichten des Orts frei, der sich im Lauf der Jahrhunderte von einer ehemals heiligen Stätte zu einem bedrohten und ausgebeuteten Lebensraum gewandelt hat. Drastische Drohnenaufnahmen von Baggerarbeiten im Bergbau werden mit Panoramen meditativer Landschaften oder bizarren Mineralien konfrontiert, es entsteht eine eigentümlich zeitenthobene Stimmung. Die Publikation geht auf eine Ausstellung im Zeppelin Museum Friedrichshafen zurück und ist mit erläuternden Texten versehen.
Rolf Gentz – Indisches Buch. Gentz, Rolf. Beitr.: Hübl, Michael. Deutsch. 128 S. Abb. 27 x 21 cm. Modo Verlag, Freiburg 2021. EUR 28,00. ISBN: 978-3-86833-298-8 modo
Grüne und rote Farbbahnen strukturieren das Bildfeld, kleinteilige Texturen fügen sich zu einem Farbteppich. Rolf Gentz ist ein Künstler, den die Begegnung mit unterschiedlichen Landschaften fasziniert. Seine Werke nehmen die Kraft und Präsenz dieser Orte auf und verdichten sie zu einer Gestaltung, die weniger eine räumliche Situation als das Erleben von Natur sichtbar macht. Zwischen 2008 und 2014 erfüllte sich der Künstler einen lang gehegten Wunsch und verbrachte drei Winter in Indien. Mitten im tropischen Wald entdeckte er ein Haus, das zu seinem Domizil und Atelier wurde. Die Ergebnisse dieser äußerst produktiven Zeit sind in der vorliegenden Publikation „Indisches Buch“ zu sehen. Wie Michael Hübl in seinem Textbeitrag „Ich sehe noch eure Schönheit“ eindrucksvoll beschreibt, liegt in diesen Werken ein klanggesättigtes Leuchten, ein visuelles Sirren in der Luft, das von lichtdurchfluteten Farbgeflechten in Schwingung versetzt wird.
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Thomas Stricker – Skulpturale Fragen, Band 2. Stricker, Thomas. Hrsg.: Stadt Monheim am Rhein. Deutsch. 2021. 96 S. Abb. 28,5 x 22,4 cm. EUR 24,00. ISBN: 978-3-86833-296-4 modo
Der Schweizer Bildhauer Thomas Stricker lässt sich in seinem als Langzeitprojekt verstandenen Werk in progress von der Erkundung 108 skulpturaler Fragen leiten. Der vorliegende zweite Band dieser Auslotung gibt einen Einblick in die neuen, oft über Jahre hinweg entstandenen und langfristig angelegten Arbeiten in unterschiedlichen Medien. Dabei geht er stets ortsspezifisch und experimentell vor: Von der Kunst im öffentlichen Raum, wie der „Monheimer Geysir“ im Rheinland, der den Ausbruch eines Naturphänomens auf eine Verkehrsinsel verlegt, oder die sich mit den Jahreszeiten wandelnde „Gedächtnislandschaft“ im Innenhof des Bundesarchivs in Berlin, bis hin zur wechselseitigen Verbindung zweier Gemeinden in der Schweiz und Namibia, die auf ein Schul- und Gartenbauprojekt im Township Kalkfeld zurückgeht. Thomas Stricker zeigt in seinem Vorgehen immer wieder die utopische Dimension und Chance auf, die in einer sozialen Skulptur liegen kann.
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