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Harrassowitz Verlag

 
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Leipziger Jahrbuch zur Buchgeschichte (27). Hrsg.: Fuchs, Thomas; Haug, Christine; Löffler, Katrin. Leipziger Jahrbuch zur Buchgeschichte 27 (2019). 2019. 318 S. 8 Abb. 24 x 17 cm. EUR 84,00. ISBN: 978-3-447-11303-8 Harrassowitz Verlag
Das Leipziger Jahrbuch zur Buchgeschichte veröffentlicht seit 1990 wissenschaftliche Originalbeiträge, Quellen und Dokumente sowie Forschungs- und Archivberichte zu allen Teilbereichen der deutschen und internationalen Buchgeschichte wie Papier-, Einband-, Druck-, Buchhandels-, Bibliotheks- und Lesergeschichte.
Seit Band 20 wird das Jahrbuch im Auftrag der Universitätsbibliothek Leipzig von Thomas Fuchs, Christine Haug und Katrin Löffler herausgegeben.
Aus dem Inhalt (insgesamt 8 Beiträge):
Thomas Thibault Döring, Bücher aus dem Vorbesitz von Johannes Schröter (1513–1593) im Bestand der Universitätsbibliothek Leipzig
Thomas Fuchs, Die Kirchenbibliothek Pegau
Hansjörg Rabanser, Gallus Dingenauer – der »nit gnuegsam geschickht, noch tauglich« Innsbrucker Hofbuchdrucker (1573–1577)
Uwe Hentschel, Lukrez auf dem deutschen Buchmarkt im 18. und frühen 19. Jahrhundert
Maria Rózsa, Karl Becks Erstveröffentlichungen in der Zeitung für die elegante Welt
Christian Schrödel, Das Buch als Kampfmittel. Die Lektüre der deutschen Frontsoldaten des Zweiten Weltkriegs im Spiegel zeitgenössischer literarischer Fachzeitschriften
Die Treppen und der Dachkiosk in Dendara als Quellen zum Neujahrsfest. Studien zur spätägyptischen Religion (23). Rickert, Alexa. Das Horn des Steinbocks. 2019. 858 S. 51 Tabellen, 48 Tafeln. 30 x 21 cm. EUR 198,00. ISBN: 978-3-447-19826-4 Harrassowitz Verlag
Das Neujahrsfest war eines der wichtigsten Ereignisse im Kultkalender eines jeden ägyptischen Heiligtums. Außergewöhnlich umfangreiche und gut erhaltene Quellen dazu finden sich im Hathortempel von Dendara, insbesondere in den beiden Treppenhäusern und auf den Wänden des Kiosks in der südwestlichen Ecke des Daches. In diesem kleinen Gebäude wurde das Hauptritual am Neujahrstag, die „Vereinigung mit der Sonnenscheibe“, durchgeführt. Die Inschriften und Darstellungen in den Treppenhäusern und im Dachpavillon sowie ihr architektonischer Rahmen bilden den Kern der vorliegenden Untersuchung. Auf eine vollständige, gegliederte Transliteration und Übersetzung des Textmaterials stützen sich Abschnitte zu den Bezeichnungen des Neujahrstages, zu den räumlichen und zeitlichen Abläufen der Ritualhandlungen, zum beteiligten Personenkreis sowie zu den verwendeten Gegenständen und Opfergaben. So entsteht ein umfassendes Bild von den Geschehnissen am ersten Tag des Jahres und ihren theologischen sowie astronomischen Hintergründen. Ein Kapitel zur Form der Neujahrstexte sowie eine synoptische Zusammenstellung von Parallelen in Umschrift runden die Untersuchung ab.
Im Vergleich mit verwandten Quellen aus der griechisch-römischen Zeit sowie aus früheren Epochen wird deutlich, dass sich das Neujahrsfest in Dendara an eine lange Tradition von Kulthandlungen anschließt, deren Ursprünge sich mindestens bis in die 18. Dynastie zurückverfolgen lassen.
Bibliothek und Wissenschaft (52). Hrsg.: Fabian, Claudia. Bibliothek und Wissenschaft 52 (2019): Künstlerbuch im Schaufenster. 2019. 208 S. 19 Abb. 24 x 17 cm. EUR 118,00. ISBN: 978-3-447-11301-4 Harrassowitz Verlag
Bibliotheken sind wichtige Institutionen des kulturellen Gedächtnisses. Sie überliefern gedruckte und handschriftliche Dokumente und Medien aller Art und stellen sie der Wissenschaft als Quellenmaterial zur Verfügung. Bibliothek und Wissenschaft publiziert Untersuchungen zu Bibliotheksbeständen, Texten, Sammlungen und Quellengattungen sowie kultur- und wissenschaftshistorische Beiträge zur Geschichte und Methode der Bibliotheksarbeit.
Aus dem Inhalt (insgesamt 18 Beiträge):
Wulf D. von Lucius, Sammeln ins Offene
Nina Schleif, Von A nach W und zurück – Andy Warhols Vorliebe für Alphabetbücher
Hans Dickel, Fotobücher und Künstlerbücher
Andrea Joosten, Die Kreativität einer Metropole – Künstlerbücher aus Hamburg
Bettina Brach, Archive – Künstlerbücher sammeln und sichern
Viola Hildebrand-Schat, Eine Frage der medialen Verortung? Künstlerbücher in der institutionellen und akademischen Vermittlung
Claudia Fabian, Die Künstlerbuchsammlung der Bayerischen Staatsbibliothek und ein Blick auf die Ausstellung SHOWCASE
Emil Siemeister, Eine Redefigur. Vortrag, Bayerische Staatsbibliothek München 2017
Historische Miniaturen zu dynamischen Epistemologien. Episteme in Bewegung. (15). Hrsg.: Laqua, Anna; Löffelbein, Peter; Lorber, Michael. Modell + Risiko. 2019. 230 S. 23 Abb., 3 Tabellen. 24 x 17 cm. EUR 65,00. ISBN: 978-3-447-19889-9 Harrassowitz Verlag
Der interdisziplinär angelegte Sammelband diskutiert die materiellen und historischen Verfasst- und Bedingtheiten von Modellen und Modellvorstellungen. Die hier versammelten historischen Miniaturen beleuchten nicht nur das Verhältnis von Modell und Risiko, sondern werfen zugleich Schlaglichter auf den in wissenshistorischer Perspektive vergleichsweise vernachlässigten Gebrauch von Modellen in Kulturen der Vormoderne.
Modelle, so die den Band prägende Kernthese, dienen der Bewältigung epistemologischer Risiken. Sie machen das Unwägbare wägbar, gewähren Zugriff auf das Potenzielle und Kontingente, vermitteln zwischen der Faktizität des Gegebenen und der sie erfassenden Theoriebildung. Eben weil Modelle erst im dynamischen Zusammenspiel mit ihrer epistemischen Umgebung Bedeutung erhalten, stellt sich die Frage, inwiefern historische Modellbildung und -anwendung durch differierende ästhetische, kulturelle oder politische Momente geprägt sind, die ihre jeweilige Transfer- und Vermittlungsfunktion mitbestimmen. In den Beiträgen dieses Bandes werden anhand von Fallstudien ganz unterschiedliche epistemologische Konfigurationen im Spannungsfeld von Modell + Risiko untersucht.
Rezeption - Aneignung - Verargumentierung. Classica et Orientalia (23). Hrsg.: Rollinger, Robert; Ruffing, Kai; Thomas, Louisa Désirée. Das Weltreich der Perser. 2019. 450 S. 131 Abb., 10 Tabellen. 24 x 17 cm. EUR 98,00. ISBN: 978-3-447-19918-6 Harrassowitz Verlag
Die Rezeptionsgeschichte der antiken Welt ist ein selbstverständlicher Bestandteil altertumswissenschaftlicher und historischer Forschung geworden. Der Schwerpunkt liegt dabei allerdings auf der klassischen Antike in Gestalt der griechischen und der römischen Welt; demgegenüber spielt die Rezeptionsgeschichte des Achaimeniden-Reichs bislang eine eher untergeordnete Rolle.
Das Weltreich der Perser nun stellt die Rezeption des Achaimeniden-Reichs in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Das chronologische Spektrum der einzelnen Artikel reicht von der Antike bis in die Neuzeit. Europäische und nordamerikanische Vorstellungen finden ebenso Berücksichtigung wie die Konstruktion der achaimenidischen Geschichte im Iran des 20. Jahrhunderts. Von den Beiträgerinnen und Beiträgern wurde ein breites Spektrum verschiedener Quellen für die Analyse der jeweiligen Rezeption zugrundegelegt, das von der klassischen Literatur und der Bibel über Oper und Malerei bis hin zur Darstellung der Perser im Film und der Präsentation persischer Kunst in Nordamerika reicht. Ebenso finden Vorstellungen vom Perserreich in der Kultur- und Geistesgeschichte breite Berücksichtigung.

The history of the reception of the ancient world has become an established field of research in classics, the focus, however, is on the Greco-Roman world, while research on the reception of the Achaemenid Empire has so far played a subordinate role. The contributions collected in this volume now focus on the history of the Achaemenid Empire. The chronological spectrum of the individual articles ranges from antiquity to contemporary times. European and North American ideas are considered as well as the construction of the Achaemenid history in Iran during the 20th century. The contributors use a broad spectrum of different sources as a basis for their analysis of the respective reception – classical literature and the Bible, Baroque opera, paintings, movies as well as Persian art in North America. Finally, the notions of the Achaimenid Empire in the history of culture and ideas are considered in detail.
Eine Untersuchung der Darstellungstechnik. Philippika (135). Schunk, Henning. Arrians Indiké. 2019. 316 S. 5 Diagramme, 93 Tabellen. 24 x 17 cm. Kt. EUR 78,00. CHF 80,20 ISBN: 978-3-447-11282-6 Harrassowitz Verlag
Im zweiten nachchristlichen Jahrhundert verfasste Flavius Arrianus eine Geschichte Alexanders d.Gr. (Anabasis); dieser schloss er ein dichotomes Werk über Indien (Indiké) an, in dem er geographische und ethnographische Informationen (Ekbolé) mit der Schilderung der Flottenfahrt des Nearchos (Paráplous) verband. Arrianus gibt an, er folge in seinem Werk dem (heute nicht mehr erhaltenen) Fahrtenbericht, den Nearch ca. 500 Jahre zuvor über seine Fahrt von Indien nach Mesopotamien im Auftrag Alexanders verfasst hatte. Unter anderem aus diesem Grund wurde der Fahrtenbericht in der Moderne als Werk Nearchs angesehen, das Arrian mehr oder weniger wortgetreu in seine Schrift übernommen habe.
Henning Schunk wendet sich in seiner philologisch-literaturwissenschaftlichen Untersuchung gegen eben diese Kompilationsthese und beleuchtet die Frage nach der Originalität der Schrift und damit verbunden nach dem Umgang Arrians mit seinen Quellen. Die Studie vergleicht dafür Arrians literarische Techniken im Paráplous der Indiké – wobei natürlich auch die Ekbolé immer wieder eine Rolle spielt – mit dem literarischen Charakter seiner Anabasis. Auf diese Weise kann gezeigt werden, dass auch der Paráplous eine literarische Komposition Arrians ist. Dabei interpretiert Schunk u.a. nach dem Prinzip des ,close reading‘, zeigt intertextuelle Bezüge auf, stellt Überlegungen zum Adressatenkreis und zur literarischen Gattung an und fragt nach der Autorenintention. Über das Herausarbeiten der nicht nur in der Anabasis, sondern auch in der Indiké enthaltenen Bezüge zu Herodot, Thukydides, Xenophon und Homer kann Schunk zudem aufzeigen, dass sich Arrian auch mit diesem Werk bewusst in historiographische Traditionen einordnet.
Altägyptische Embryologie nach Ausweis der Esnatexte - Das Ritual „Darbringen der Töpferscheibe“. Studien zur spätägyptischen Religion (26). Leitz, Christian; Löffler, Florian Alexander. Chnum, der Herr der Töpferscheibe. 2019. 174 S. 11 Abb., 11 Tabellen. 30 x 21 cm. EUR 60,00. ISBN: 978-3-447-11279-6 Harrassowitz Verlag
Die Schöpfung auf der Töpferscheibe ist eine theologische Konzeption, die in der ägyptischen Religion bereits seit Anfang der Überlieferung von schriftlichen Quellen hervortritt. Von Anbeginn ist diese Vorstellung mit dem widderköpfigen Gott Chnum verknüpft, der als göttlicher Töpfer auf seiner Töpferscheibe die Schöpfung vollbringt. In der griechisch-römischen Zeit, nach heutiger Quellenlage vor allem in der Theologie des Tempels von Esna, tritt dieser Gott als universaler Demiurg auf, der die Götter, Menschen und die gesamte belebte und unbelebte Natur erschafft. Die Töpferscheibe selbst wird in Esna zu einem Kultsymbol, das im Zentrum eines wichtigen Festes steht.
Chnum, der Herr der Töpferscheibe beinhaltet zwei Studien, die sich dieser Thematik widmen: Christian Leitz untersucht die Texte des Tempels von Esna und verwandte Zeugnisse innerhalb und außerhalb der späten Tempel auf Aussagen zu Konzepten der altägyptischen Embryologie und die ihr zugrundeliegenden Vorstellungen über die Entwicklung des Kindes im Mutterleib. Florian Löffler legt die Ritualszenen „Darbringen der Töpferscheibe“ erstmals in einer vollständigen Übersetzung samt ausführlichem Kommentar vor, erarbeitet ihre charakteristischen Merkmale und verortet sie innerhalb der Dekorationssystematik der griechisch-römischen Tempel. Beide Untersuchungen werden durch einen gemeinsamen Wort- und Stellenindex erschlossen.
Trierer Winckelmannsprogramme (28). Fittschen, Klaus. Halbierte Köpfe? 2019. 44 S. 7 Abb., 22 Tafeln. 30 x 21 cm. Br. EUR 24,00. CHF 24,70 ISBN: 978-3-447-11251-2 Harrassowitz Verlag
Im 18. Jahrhundert waren medaillonartig gefasste Profilbildnisse sehr beliebt. Dafür hat man sogar intakt erhaltene, rundplastische antike Bildnisse zersägt; mehrere Fälle lassen sich nachweisen. Die Forschung hat daraus geschlossen, dass auch andere antike Profilbildnisse erst in der Neuzeit aus ehemals rundplastischen Bildnissen hergestellt worden seien. Das ist aber nicht immer der Fall. Bildnisse im Profil waren auch schon in der Antike sehr verbreitet und geschätzt, u.a. deswegen, weil sie effektvoll auf Flächen aus kostbarem Material (Porphyr, Serpentin, Basalt) montiert werden konnten.
Auch wenn sich keine antiken Beispiele für dieses Verfahren erhalten haben, gibt es dafür doch überzeugende Indizien: So haben diese Profilbildnisse nicht den Umfang halber Köpfe, sondern sind schmaler und perspektivisch verkürzt. Wenn man die erhaltenen Teile durch Spiegelung graphisch vervollständigt, ergeben sich keine vollplastischen Köpfe. Das gilt z.B. für das bekannte Tondo-Bildnis in Berlin, das seit langem auf Kaiser Augustus bezogen wird. Da es dessen Bildnissen aber nicht genau entspricht, ist es auch schon für falsch erklärt worden. Wie erst vor kurzem bekannt wurde, gehörte es zur berühmten Antikensammlung Montalto Peretti in Rom, die im späten 16. Jahrhundert entstanden ist. Aus derselben Sammlung stammen noch andere Bildnisse, sowohl weitere Profilbildnisse als auch rundplastische Bildnisse, die sich stilistisch alle so ähnlich sind, dass man vermuten kann, dass sie schon in der Antike zusammengehört haben und einer der reichen Familien der stadtrömischen Oberschicht frühaugusteischer Zeit zugeordnet werden können. Das Tondo-Bildnis in Berlin gibt danach nicht Augustus selbst wieder, sondern ein Mitglied einer dieser Familien, das sich ähnlich wie Augustus darstellen ließ (Bildnisangleichung), ein Phänomen, das auch in späteren Perioden der europäischen Geschichte zu finden ist.
Imprimatur 26 (2019). Herausgegeben im Auftrag der Gesellschaft der Bibliophilen von Ute Schneider. Hrsg.: Schneider, Ute. 2019. 340 S. 24 x 17 cm. EUR 110,00. ISBN: 978-3-447-11225-3 Harrassowitz Verlag
Seit 1937 gibt die Gesellschaft der Bibliophilen das 1930 begründete Jahrbuch Imprimatur heraus. In den meist reich illustrierten Beiträgen werden in großer thematischer Spannweite alle Bereiche vorgestellt, die die vielfältigen bibliophilen Interessen von Sammlern, Bücherfreunden und Buchliebhabern berühren. Historische Sammlungen, Probleme ihrer Erhaltung und Restaurierung finden ebenso Berücksichtigung wie aktuelle Tendenzen der Buchillustration, der Buchgestaltung oder des Bucheinbandes. Geistesgeschichtliche, buch- und kunsthistorische Themen werden durch die Vorstellung von einzelnen Typografen und Sammlerpersönlichkeiten ergänzt. Imprimatur erscheint im zweijährigem Rhythmus und richtet sich gleichermaßen an Antiquare, private Sammler, Buchhistoriker und Freunde der Buchkunst.
Aus dem Inhalt (insgesamt 14 Beiträge):
Hanna Lehner, „Cut and Paste“ in der Frühen Neuzeit – Aspekte von Geschichte, Materialität und Funktion des Klebebands
Jan Lemitz, Die Lesezeichen-Sammlung in Rheinhausen
Hanns-Peter Neuheuser-Christ, Makulatur und Konfessionspolemik. Zur Wiederverwendung eines zerschnittenen Andachtsbildes als Blattgreifer
Dorothee Bores, »Zu gefühlsarm, zu ›mathematizistisch‹ für eine Frau«? Gisela Anderschs Arbeiten für das Buch
Angela Reinthal, Franz Bleis Zeitschrift »Der Kleiderkasten« (1915)
Hartmut Walravens, Das erotische Frühwerk von Franz Blei. Edition der Texte zur Bonbonnière
Sabine Knopf, Schwere Zeiten für Alice – über frühe deutsche Ausgaben eines Kinderbuchklassikers
Historische Miniaturen zu dynamischen Epistemologien. Episteme in Bewegung. (15). Hrsg.: Laqua, Anna; Löffelbein, Peter; Lorber, Michael. Modell + Risiko. 2019. 230 S. 23 Abb. 24 x 17 cm. Kt. EUR 65,00. CHF 66,90 ISBN: 978-3-447-11264-2 Harrassowitz Verlag
Der interdisziplinär angelegte Sammelband diskutiert die materiellen und historischen Verfasst- und Bedingtheiten von Modellen und Modellvorstellungen. Die hier versammelten historischen Miniaturen beleuchten nicht nur das Verhältnis von Modell und Risiko, sondern werfen zugleich Schlaglichter auf den in wissenshistorischer Perspektive vergleichsweise vernachlässigten Gebrauch von Modellen in Kulturen der Vormoderne.
Modelle, so die den Band prägende Kernthese, dienen der Bewältigung epistemologischer Risiken. Sie machen das Unwägbare wägbar, gewähren Zugriff auf das Potenzielle und Kontingente, vermitteln zwischen der Faktizität des Gegebenen und der sie erfassenden Theoriebildung. Eben weil Modelle erst im dynamischen Zusammenspiel mit ihrer epistemischen Umgebung Bedeutung erhalten, stellt sich die Frage, inwiefern historische Modellbildung und -anwendung durch differierende ästhetische, kulturelle oder politische Momente geprägt sind, die ihre jeweilige Transfer- und Vermittlungsfunktion mitbestimmen. In den Beiträgen dieses Bandes werden anhand von Fallstudien ganz unterschiedliche epistemologische Konfigurationen im Spannungsfeld von Modell + Risiko untersucht.
Ein Versuch zur historischen Psychologie der Griechen. Trierer Winckelmannsprogramme (27). Hölscher, Tonio. Mythenbilder und Mentalität in Athen von Kleisthenes zu den Perserkriegen. 2019. 60 S. 30 x 21 cm. Br. EUR 24,00. CHF 24,70 ISBN: 978-3-447-11250-5 Harrassowitz Verlag
Die Jahrzehnte um und nach 500 v.Chr. waren im antiken Griechenland mit der Einrichtung einer frühen ‚demokratischen‘ Staatsform in Athen und den Kriegen gegen die angreifenden Heere der Perser eine Zeit weitreichender weltgeschichtlicher Entscheidungen. Es existieren zahlreiche Bildwerke aus dieser Zeit, die unterschiedlichste Szenerien und Begebenheiten darstellen.
Tonio Hölscher geht in seiner Studie ausgehend von den Darstellungen auf den Bildwerken der Frage nach, in welcher psychologischen Verfassung die Zeitgenossen die Herausforderungen ihrer Epoche bewältigt haben. Bilder von Mythen der Vorzeit machen deutlich, dass in Athen eine Atmosphäre starker kollektiver Erregung herrschte. Schreckensvolle Schilderungen vom Untergang Troias und exzessive Szenen dionysischer Lebensfreude stellen ein weites Spektrum von Angst bis Überschwang vor Augen und ein neuer Zyklus von Taten des athenischen Helden Theseus bezeugt ein patriotisches Selbstbewusstsein, in dem der Glanz und die Tatkraft der Jugend zur Verteidigung griechischer Lebenskultur im Vordergrund standen. In Bildern von Göttern und Göttinnen, die von Liebe zu schönen Mädchen und Jünglingen ergriffen sind, drückt sich das Hochgefühl aus, in der Gunst der Götter zu stehen. Darstellungen des Sängers Orpheus in Thrakien hingegen lassen ein ambivalentes Verhältnis der Athener zu nicht-griechischen Fremden erkennen, das sich zwischen Phobie und Brückenschlag bewegt.
Navkur Plain, Al-Hazir basin. Settlement History of Iraqi Kurdistan (3). Kolinski, Rafa?. Settlement History of Iraqi Kurdistan:. Engl. 2019. 510 S. 8 maps, 328 Abb. 128 fb. Abb. 30 x 21 cm. Kt. EUR 158,00. CHF 162,50 ISBN: 978-3-447-11325-0 Harrassowitz Verlag
The Upper Greater Zab Archaeological Reconnaissance (UGZAR) project carried out an archaeological survey in the Iraqi Kurdistan on an area over 3,000 km2 big, located on both banks of the Greater Zab River, to the north and north-west of Erbil. During six field seasons, conducted in 2012–2017, the Polish team from the Adam Mickiewicz University in Poznań documented there 313 archaeological sites, 110 caves and 78 other heritage monuments (churches, monasteries, mosques, castles, mills, tombs and cemeteries, etc.), as well as 4 rock reliefs (3 in Gūndk and 1 in Batas). During the fieldwork, nearly 20,000 artefacts dating from the Late Neolithic (Hassuna culture) to the modern period (early 20th century) were collected and documented.
Rafał Koliński presents archaeological sites located on the Navkūr Plain, along the western limit of the survey area. He also discusses earlier archaeological fieldwork carried out in the area (mainly by the Iraqi Antiquity Service) and presents studies of available historical (from U2 spy mission B1554 in 1960 and CORONA spy satellite missions 1107 in 1967 and 1968) and modern aerial imagery of the region. The catalogue includes information about 38 sites located along the streams contributing to the al-Ḫāzīr river which flows c. 10 km to the west of the western limit of the study area. The richly-illustrated volume contains a description of each site (GIS information, determination of threats and damages, and analysis of the settlement history), its plan and photographs, as well as an extensive presentation of surface finds (mainly pottery), accompanied by drawings, colour photographs, and technological descriptions.
Welfen Sammeln Dürer. Ausstellungskataloge der Herzog August Bibliothek (100). Hrsg.: Niehr, Klaus; Tralles, Judith. 2019. 304 S. 188 meist fb. Abb. 26 x 21 cm. Kt. EUR 39,80. CHF 41,00 ISBN: 978-3-447-11273-4 Harrassowitz Verlag
Kaum ein zweiter Künstler hat ein so intensives Nachleben erfahren wie der Nürnberger Maler und Graphiker Albrecht Dürer (1471–1528). Schon zu seinen Lebzeiten, dann aber verstärkt nach seinem Tod waren Person und Werk Gegenstand leidenschaftlicher Verehrung und Diskussion. Während der Frühen Neuzeit gilt Dürer weit über das deutschsprachige Gebiet hinaus als genialer Künstler par excellence, der durch seine Bilder, Holzschnitte, Kupferstiche und Lehrbücher zum Vorbild für die Nachwelt wird.
Auch die Herzöge Heinrich Julius und August d.J. sowie dessen Kinder und Enkel hatten sich der Dürerbegeisterung angeschlossen und die „Dürermanie“ durch ihre persönlichen Vorlieben über 200 Jahre geprägt Aufgrund zahlreicher hier gesammelter Schriften und Kunstwerke sind Braunschweig und Wolfenbüttel wichtige Orte der Dürer-Rezeption. Bücher, Graphiken wie Devotionalien aus den Beständen der Herzog August Bibliothek und des Herzog Anton Ulrich¬Museums machen das deutlich und lassen die Dürerbegeisterung des 16. bis 18. Jahrhunderts in ihrer spezifisch welfischen Variante lebendig werden. Zahlreiche Kunstwerke, Schriften und Objekte, die Person und Leben des Künstlers zum Gegenstand haben, die Umstände ihrer Erwerbung und ihre Inszenierung spiegeln die hohe Wertschätzung für den Nürnberger Meister, der zu einem der bedeutendsten Vertreter nationaler Kultur stilisiert wurde.
Die Ausstellung wird ab dem 20. Oktober 2019 in der Herzog August Bibliothek zu sehen sein.
Mit Beiträgen von Horst Beinlich und Karl-Theodor Zauzich. Archäologische Veröffentlichungen des Deutschen Archäologischen Instituts (127). Jaritz, Horst; Laskowska-Kusztal, Ewa; Niederberger, Walter. Elephantine XXXVI. Der ptolemäische Satettempel und seine Nebenanlagen und die Treppenanlage des nördlichen Sakralbezirks. 2019. 318 S. 93 Abb., 2 Klapptafeln, 20 Tabellen, 75 Tafeln. 35 x 25 cm. EUR 158,00. ISBN: 978-3-447-11207-9 Harrassowitz Verlag
Bei dem unter Ptolemäus VI. und VIII. errichteten, bis in die späte Kaiserzeit aktiven Tempel für Satet auf Elephantine handelt es sich, neben den Tempeln für Chnum, Osiris-Nesmeti und dem Tempel „X“ um einen der letzten Schauplätze pharaonischen Kultlebens der Insel. Wie dies auch die dem Satettempel unmittelbar vorgelagerten, entlang dem Nilufer errichteten Nebenbauten zeigen, war der Kult eng mit dem Geschehen der jährlichen, mit Hilfe entsprechender Messeinrichtungen überwachten Flut verbunden und dem damit zusammenhängenden Wiedererscheinen des Sirius in einer besonderen Konstellation. Die Untersuchung schließt daher eine monumentale, im Nordosten der Insel ebenfalls am Nil errichtete Treppenanlage ein, deren Architektur und Orientierung daraufhin abgestimmt worden waren, das Geschehen der jährlichen Flut voraussagen und in ihren einzelnen Etappen miterleben zu können. Hiermit hingen die im Besonderen auf Elephantine gefeierten Nilfeste zusammen.
Ein Studium der erhaltenen, im Fall des Satettempels bereits abgeräumten Baureste behandelt neben Konstruktion und handwerklicher Ausführung der Bauten auch deren zeitliche Einordnung und bauhistorische Zuordnung sowie deren teilweise erfolgte Nachnutzung. Der nur noch in Zeitdokumenten oder in Fragmenten fassbaren Dekoration einzelner Bauabschnitte sind spezielle Kapitel gewidmet. Versuche zur Deutung der Funktion einzelner Bauten und eine Betrachtung der unter Zuhilfenahme metrologischer Überlegungen entwickelten Entwürfe von Pfeilerbau und Treppenanlage ergänzen diese Arbeit.
Die Region Minase im Spannungsfeld der Interessen von Hofadel, Klerus und Kriegeradel. Asien- und Afrikastudien der Humboldt-Universität zu Berlin (52). Brochlos, Astrid. Japanische Grundherrschaft im 12. bis 16. Jahrhundert. 2019. 149 S. 2 Abb., 3 Tabellen. 24 x 17 cm. EUR 38,00. ISBN: 978-3-447-11277-2 Harrassowitz Verlag
Astrid Brochlos liefert mit ihrer neuen Studie eine Fortsetzung ihrer Untersuchungen zur Grundherrschaft in Japan (Grundherrschaft in Japan: Entstehung und Struktur des Minase no shō, AAS 8, Harrassowitz Verlag 2001). Nach der Analyse der Entfaltung einer monastischen Grundbesitzung im heianzeitlichen Japan wird nun die weiterführende Frage behandelt, wie die Hauptkräfte des japanischen Mittelalters – Hofadel, Kriegeradel, Klerus – in der nachfolgenden Kamakura- und Muromachi-Zeit agierten und interagierten und wie sich die Ereignisse und Prozesse jener Zeit auf die Landbesitzstrukturen auswirkten. Im Fokus stehen die weitere Entwicklung und die Umstände des Niedergangs des monastischen Minase-Gutes. Ergänzend werden die Quellen einer gleichnamigen Nachbardomäne ausgewertet, die jedoch nicht mit dem Klerus sondern über das Kaiserhaus mit dem Hofadel verbunden war. So können Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Situation der Domänen der traditionellen Eliten Hofadel und Klerus aufgezeigt werden. Die überlieferten Schriftdokumente beider Minase-Güter wurden in dieser Untersuchung erstmals vollständig zusammengestellt, analysiert, kommentiert und in eine westliche Sprache übersetzt. Zusammen mit der Vorgängerstudie beleuchten sie den Zeitraum vom 8. bis 16. Jahrhundert und zeichnen (trotz zeitlicher Schwankungen in Quantität und Aussagekraft) wie wenige andere Konvolute ein Gesamtbild der shōen-Entwicklung von den Anfängen bis zu ihrem Untergang.
The Story of Meshal Haqadmoni and its Extant Copies in 15th Century Ashkenaz. Gronemann, Simona. 2019. Engl. 194 S. 161 Abb., 3 diagrams, 5 tables. 24 x 17 cm. EUR 54,00. ISBN: 978-3-447-19931-5 Harrassowitz Verlag
Only five manuscript copies of the Hebrew book of fables Meshal Haqadmoni have survived and all five were scribed and illuminated within 15th century Ashkenazi communities. Yet the text, including the captions for 82 illustrations, was written 150 years earlier in Spain by Isaac ibn Sahula. It turns out that the styles of the illustrations in these five copies, while distinct from each other, are rooted in the then prevalent styles of German popular illuminated books.
The manuscripts provoke several questions: Were the original copies of Meshal Hakadmoni, in Spain, illustrated? If not, how come that all the known 15th century Ashkenazi copies are illustrated? And more generally, what caused the renewed interest in the book of fables at such a geographic and time distance? What was the relation between the production of these copies, particularly the illustrations, to the surrounding German culture? The study by Simona Gronemann attempts to answer these and other questions. It is the first time that a hypothesis is being made as to a possible Ashkenazi prototype manuscript and as to further copies that might have existed in Germany and in northern Italy. All in all it provides an exciting journey through 15th century art of book illumination in central Europe, as affecting a Hebrew secular book.
Mitteilungen des Dtsch.en Archäologischen Instituts, Abteilung Kairo 74 (2018). Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts (74). Hrsg.: Seidlmayer, Stephan J.; Polz, Daniel. 2019. 196 S. 161 Abb., . 30 x 21 cm. EUR 128,00. ISBN: 978-3-447-11194-2 Harrassowitz Verlag
Seit 1930 bieten die jährlich erscheinenden Mitteilungen der Abteilung Kairo eine internationale Plattform für Beiträge zur Archäologie und Kulturgeschichte Ägyptens. Die Themen erstrecken sich dabei von der prädynastischen über die pharaonische und christliche bis hin zur islamischen Zeit. Neben dem Schwerpunkt Archäologie und der Veröffentlichung neuester Grabungsergebnisse internationaler Unternehmungen werden auch kultur- und kunstgeschichtliche Inhalte und aktuelle Fragestellungen diskutiert. Die hochwertige Publikation der aktuellen Forschungsergebnisse des DAI Kairo ist eine zentrale Aufgabe der Mitteilungen. So wird unter anderem in jeweils zwei- bis dreijährigem Abstand über die laufenden Ausgrabungen berichtet. Die Beiträge erscheinen in deutscher, englischer oder französischer Sprache, jeweils von einer englischen Zusammenfassung begleitet. Ihre Qualität wird durch ein Peer-Review-Verfahren gesichert. Illustriert werden sie durch zahlreiche Abbildungen, Pläne und Tafeln.
Inhalt:
Khaled Abdel Ghany, Zu den vielfältigen Entwicklungen der Himmelskuhmotive im Tal der Könige und auf den Särgen der 21. Dynastie
Martin Bommas/Eman Khalifa, Shallow bowls for mortuary meals from Tarkhan. Archaeology of the path towards the intellectual formation of the state in Early Dynastic Egypt
Roberto Antonio Díaz Hernández, Der ägyptische Tempel als „Kulturgut“ nach Aussagen griechisch-römischer Autoren
Thomas L. Gertzen, Das Buch der Reisen des Benjamin aus Tudela und seine Beschreibung Nordostafrikas und Ägyptens um das Jahr 1171. Ein Beitrag zur Geschichte der frühen Ägyptenkunde
Luisa-María García González/Ángel Rubio Salvador/Miguel-Cecilio Botella López/Alejandro Jiménez-Serrano, Egyptian non-elite burials in a Middle Kingdom outdoor cemetery. The case of the Northern area of Qubbet el Hawa
Rudolf Haensch/Claudia Kreuzsaler, Neuzeitlich, asiatisch? Ein Ostrakon der Archäologischen Staatssammlung München
Stan Hendrickx/Xavier Droux/Merel Eyckerman/Rita Hartmann, Hunting for power. An exceptional White Cross-lined jar in the National Museum of Denmark
Clara Jeuthe, The cherts of Elephantine Island – an insight into the economic networks Robert Kuhn, Imitation – Produktschwindel oder Innovation? Nachahmungen von Gefäßen in Stein während der formativen Phase ausgehend vom Königsgrab des Dewen in Abydos
Corinna Rossi, Italian Mission to Umm al-Dabadib (Kharga Oasis). Season 2015 – preliminary report Johanna Sigl/Peter Kopp/Dagmar Fritzsch, Stadt und Tempel von Elephantine. Methodological approach to the project “Realities of Life” (Lebenswirklichkeiten) and its first application during the 43rd and 44th excavation campaign on Elephantine Island
Tarek Tawfik/Susanna Thomas/Ina Hegenbarth Reichardt, New evidence for Tutankhamun’s parents. Revelations from the Grand Egyptian Museum
Leslie Anne Warden/Eman Khalifa/John Gait/Peter Kopp/Valerie Steele, Stadt und Tempel von Elephantine. Pottery studies in course of the project “Realities of Life” (Lebenswirklichkeiten) – a methodological summary and pilot project
Das Orientalische Münzkabinett und die Alphons-Stübel-Sammlung früher Orientphotographien. Orientalische Sammlungen an der Universität Jena. Mit Beiträgen von Stefan Heidemann und Babett Forster. Jenaer Beiträge zum Vorderen Orient (9). Hrsg.: Nebes, Norbert; Beitr.: Heidemann, Stefan; Forster, Babett. . 2019. 96 S. 73 Abb. 24 x 17 cm. EUR 29,80. ISBN: 978-3-447-19927-8 Harrassowitz Verlag
Neben der Hilprecht-Sammlung Vorderasiatischer Altertümer besitzt die Friedrich Schiller Universität zwei weitere orientalische Sammlungen, das Orientalische Münzkabinett und die Alphons-Stübel-Sammlung früher Orientphotographien, deren Gründung bzw. Erwerb in die erste bzw. zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zurückreichen.
Beide Sammlungen, die außerhalb Jenas lange Zeit unbekannt waren, stellen heute ein international bedeutendes Instrument der historischen Forschung dar. Stefan Heidemanns Beitrag über das Orientalische Münzkabinett Jena gibt eine Einführung in die Geschichte der Sammlung, einen Einblick in ihre Bestände und ihre wissenschaftliche Aufarbeitung seit den 1990er Jahren. Babett Forster zeichnet in ihrem Beitrag die Genese und Geschichte der Alphons-Stübel-Sammlung mit ihren großformatigen Orginalabzügen mit Motiven aus Ägypten und dem Vorderen Orient nach und gibt eine Einführung in die Bildsprache dieser wenig genutzten Dokumente, die eine einzigartige kulturhistorische Quelle für den Vorderen Orient in der zweiten Hälfte des 19. Jh. darstellen.
Alte Geschichte und Epigraphik. Werner Eck zum 75. Geburtstag. Hrsg.: Schneider, Helmuth; Thomas, Louisa. 2019. 212 S. 11 Abb. 24 x 17 cm. EUR 50,00. ISBN: 978-3-447-19917-9 Harrassowitz Verlag
Das ägyptische Alte Reich. Diskussionen zur „Ereignisgeschichte“ der 3. bis 6. Dynastie. Göttinger Orientforschungen, IV. Reihe: Ägypten (66). Blumenthal, Vera. 265 S. 19 Abb., 8 Tabellen, 2 Diagramme. 24 x 17 cm. Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2019. EUR 64,00. ISBN: 978-3-447-11203-1 Harrassowitz Verlag
Die Geschichte des Alten Reiches wurde bislang ausschließlich im Rahmen allgemein gehaltener Überblickswerke zur ägyptischen Geschichte behandelt. Um aufzuzeigen, inwieweit eine Rekonstruktion der Ereignisgeschichte des Alten Reiches überhaupt möglich ist, greift Vera Blumenthal bestimmte häufig geäußerte Aussagen und Thesen zu diesem Thema exemplarisch heraus und überprüft sie auf ihre Belegbarkeit hin. Gruppen von Texten und Denkmälern, aus denen regelmäßig historische Schlüsse gezogen werden, unterzieht die Autorin einer quellenkritischen Analyse, um Aussagen darüber treffen zu können, inwieweit die bisher daraus gezogenen Schlüsse zulässig sind. Ein besonderer Fokus liegt auf den Außenbeziehungen Ägyptens während des Alten Reiches und auf der Frage nach dem Ende des Alten Reiches: Die kontroversen Thesen zur Frage nach der Ursache für den Untergang des Alten Reiches und zur Frage nach der Art des Übergangs zur Ersten Zwischenzeit werden einander gegenübergestellt und kritisch erörtert.
Im Ergebnis kann gezeigt werden, dass sich das Bild von der Geschichte des Alten Reiches als wesentlich lückenhafter darstellt, als dies bisher in der einschlägigen Literatur suggeriert wird. Für zukünftige Forschungen wird eine neue Grundlage für einen sensibleren und stärker an historischen Methoden orientierten Umgang mit den Quellen geschaffen.
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